Bin gerade auf Heimatbesuch, neben 2 StĂŒck Rehwild und 2 Sauen bei 6 Ansitzen, hat sich letzen Mittwoch doch etwas sehr Besonderes ergeben:
Herrlicher September und letze Woche wurde es auch kÀlter. Auch wenn noch keine Hochbrunft, melden doch schon einige Hirsche.
Bei gutem Wind ( und sonst lĂ€Ăt man es besser ) morgends deutlich vor BĂŒchsenlicht auf eine Leiter ca. 100m von einem Luch ( Erlenbruch ) aufgebaumt.
Nach ca. 20 min meldete der Platzhirsch und ein schwÀcherer Konkurent stimmte mit ein.
Da Anpirschen wenig erfolgsversprechend war, kam ( wie ich es aus Neuseeland gewohnt bin ) das "roaring horn" zu Einsatz.
Viele Kiwis haben da ihr eigenes Konzept, gibt diverse Bauanleitungen:
https://thekiwibushman.co.nz/how-to-make-your-own-red-deer-roaring-horn/
Bei mir hat immer die gekaufte Variante ganz gut funktionerit:
Ich habe dies sehr oft bei den allgegenwĂ€rtigen Hirschfarmen geĂŒbt, man stellt sich verdeckt an den Zaun zur Brunftzeit, bis tatsĂ€chlich etwas auf die LĂ€ufe kommt.
Die Kunst besteht letzlich darin ( neben dem authentischen Ruf ), daà man nicht zu dominant erscheint, damit man als lÀstiger aber besiegbarer Nebenbuhler durchgeht.
So schlecht scheint es mir nicht gelungen zu sein, den zumindest der Beihirsch antwortete und zog auf mich zu.
Dies passiert mir ca. 1-2 Mal im JJ und dies gehört fĂŒr mich zu den absoluten spannensten Momenten meines JĂ€gerlebens.
Und tatsÀchlich, nach ca. 15 Minuten gegenseitigen Anbrunftens, knackte es in einem Buchenrauschen ca. 50m vor mir.
Nach einem weiteren kurzen "Dialog" trat der Hirsch tatsÀchlich auf einer schmalen Schneise aus.
Ich war schon im Anschlag, nur kurze Zeit zum Ansprechen, natĂŒrlich Ă€ugte der Hirsch genau in meine Richtung.
Offen gesagt, Enden gezĂ€hlt habe ich nicht, in NZ paĂt letzlich jeder Hirsch der einem gefĂ€llt, dies ist hier zu Lande natĂŒrlich anders. Aber kurz erkenne ich einen mittelalten Hirsch mit nur einseitiger Krone, damit ein AbschuĂhirsch, steht breit, SchuĂ.
Der Hirsch geht zeichnet gut, flĂŒchtet gerade aus, dreht dann von mir weg und ohne Sichtkontakt meine ich ihn schlegeln zu hören.
Nach ca. 30 Minuten gehe ich zum AnschuĂ und finde LungenstĂŒcke und gut SchweiĂ.
Trotz kurzer SchuĂentfernung kommt man gerade bei einem Hirsch, dann doch ins Nachdenken, wenn das StĂŒck nicht in Sichtweite liegt, was im Wald natĂŒrlich immer relativ ist.
Also muĂ ich einen guten Freund und SHF nicht raus klingeln, die WundfĂ€hrte ist leicht zu verfolgen und mit der WBK sehe ich das StĂŒck auch schon kurz danach liegen.
Ca. 60m Flucht mit Treffer kurz hinterm Blatt.
( 7mm08 145gr LRX ) das GeschoĂ hat seinen Job gemacht.
Letzlich ist es ein ungerader 12er mit ( wie angesprochen ) einseitiger Krone.
Aufgebrochen ohne Haupt 122 KG, die Experten streiten sich noch ob 4. oder 5. Kopf.
( Ich persönlich denke eher 5ter )
Letztlich ist mir das aber auch egal, einen Hirsch zu schieĂen ist immer etwas Besonderes, die StĂ€rke der TrophĂ€e ist mir persönlcih auch nicht wichtig.
Diese ist die Erinnerung, auch noch in 30 Jahren an ein unvergeĂliches Jagderlebnis.