Rückgang der Artenvielfalt - das Nichts breitet sich weiter aus

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Der Chemieprofessor in der Feuerzangenbowle sagte: "ich stehe vor einem Rätsel!" Genauso erschüttert stehe ich jetzt auch dar. Soeben habe ich ein Interview mit unserem Landwirtschaftsminister Schmidt/CSU gehört in dem er sagte sinngemäß: ich bin überzeugt, mit meiner Entscheidung für Glyphosat viel zum Schutz der Pflanzen und Tiere beigetragen zu haben.
Ich bin wirklich sprachlos. Gute Lobbyarbeit von Landwirtschaft und Chemieindustrie würde ich sagen (nur meine persönliche Meinung).
 
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15 Jun 2012
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Hier der Wortlaut:
"Mit unserer heutigen Zustimmung zur weiteren Zulassung von Glyphosat für fünf Jahre konnten wir wichtige Bedingungen durchsetzen für die Stärkung der Rolle von Biodiversität und Tierschutz".

(Rheinische Post)

Bin ich zu dumm? Bitte erklär mir das mal einer. Das müsste doch heissen "Schwächung", oder?
 
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Es ist einfach unsäglich, was sich da abspielt. Ganz abgesehen von der eigentlichen Sachentscheidung, was ist das für eine Bundesregierung unter Dr. A. Merkel, die sich wissentlich und absichtlich über den eigenen Koalitionsvertrag hinwegsetzt ? Wenn es einen Dissens zwischen Umwelt- und Landwirtschaftsminister gibt, dann muss sich Deutschland in strittigen Fragen enthalten !

Wie soll dem Bürger jemals wieder Vertrauen in die Politik beigebracht werden, wenn unsere Politiker so gewissen- und charakterlos handeln ?
 
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Moin!

Das Vorgehen verstößt außerdem gegen Artikel 65 GG (IIRC) und wäre hinreichender Grund, diesen fachlich ahnungslosen fränkischen CSU-Quotenminister zu entlassen, völlig unabhängig von der inhaltlichen Bewertung.

Eine Person mit Führungsstärke statt Ausdauer im Hinterherlaufen und dann Überholen würde das auch tun.

Vielleicht war das aber auch ein Test, wie machtbesessen die SPD dann doch ist - geht sie trotzdem in eine GroKo und nimmt diesen Affront hin, dann stürzt sie noch weiter ab.

Viele Grüße

Joe
 
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Ob da nicht der Inhalt einer Aktentasche den Besitzer gewechselt hat ?:evil:
 
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Was müssen diese Politiker unter der Führung von Mama Angie noch alles anstellen, damit der Wähler was merkt?
Erst hunderttausende Asylanten verfassungswidrig ohne Registrierung ins Land lassen,
jetzt millionen Menschen weiterhin den krebserregenden Stoffen aussetzen.
Aber Andere durch den Verfassungsschutz unter Beobachtung stellen.
 
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Ich bin ehrlich gesagt etwas schockiert, wie selbst Jäger dem medialen Dauerfeuer mit Falschbehauptungen der BUND / NABU erliegen! Auch die Wild&Hund war da nicht ganz unbeteiligt...
:evil:


Fakt ist:
Wäre gestern keine Entscheidung mit qualifizierter Mehrheit zustande gekommen, dann hätte die EU-Kommision nach FAKTENLAGE entscheiden MÜSSEN !

Und die Fakten sprachen eindeutig für eine Zulassung, da Glyphosat nicht schlimmer ist, als jedes andere zugelassene Pflanzenschutzmittel auch. Es geht immer um die Risikoabwägung Nutzen zu Gefahr bei sachgerechter Anwendung. Das IRAC war das einzige staatliche (wenn man die UN so zählt) Institut, das eine MÖGLICHE Gefahr gesehen hat. Dabei wurde aber wissentlich eine Studie an über 50.000 Personen außer acht gelassen die mit dem Wirkstoff regelmäßig hantieren.

Quelle:
https://www.topagrar.com/news/Acker...Krebsgefaehrdung-durch-Glyphosat-8889086.html

Wenn man Gegner der Zulassung nach konkreten Daten (Wer/wann/wo/wo veröffentlicht usw.) der Studien befragt, die die Schädlichkeit von Glyphosat belegen, dann wird die Datengrundlage meist sehr dünn...
:twisted:

Mal an alle Jäger zum Nachdenken:
Wenn die Jagd / Waffenbesitz das nächste Opfer einer medialen Kampagne der sog. NGOs wird, dann wünsche ich Euch viel Vergnügen! Und wer meint, daß die Politik dann ebenfalls nicht nach Faktenlage entscheiden soll, der kann das ja hier schon mal gerne schreiben.
:no::evil::no:

Zur Erinnerung von 2016:
https://youtu.be/d-pW6T43328?t=2572
 
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G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Auf Kampagnen der Chemie- und Ackerfürstenlobby kann ich auch verzichten.

Meine Bienen gingen ein und der Hund war krank, nachdem im Revier fett Glyphosat gespritzt wurde. Der Bauer hat nur gespritzt weil spritzen schneller geht als ehemals umbrechen. Sinnloses Totspritzen sämtlichen Wachstums nur um mechanische Bearbeitung des Ackers zu sparen. Dabei gleich die Feldraine und die Hasenapotheke mit abgetötet. Tut das not? Billiger Chemieeinsatz mit allen Folgen um ein paar Stunden ackern zu sparen. Und sich dann wundern wenn nichts mehr fliegt, kreucht und hoppelt. Mir kommt die Wurst hoch. Einfach (ver)giften weil es billiger und effizienter ist.

Aber gut, die ForstWIRTSCHAFT braucht kein Wild und die LandWIRTSCHAFT keine Biodiversität. Hauptsache die Wirtschaft läuft.
 
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@ Wernerzwo

Glyphosat ist weniger das Problem, sondern eher der exzessive Einsatz durch eine große Anzahl an Landwirten, der ackerbaulich nicht gerechtfertigt ist, nur stattfindet, weil der Landwirt gerne einen schwarzen Acker ohne Bewuchs sieht und das Glyphosat eindeutig zu billig ist. Mit dem Glyphosat wird es kommen, wie mit dem Atrazin, das letztendlich auch nur verboten wurde, weil auf des zu geringen Preises, die Bauern das auch exzessiv eingesetzt haben. Jetzt haben sie 5 jahre Aufschub, aber irgendwann ist der Wirkstoff aufgrund negativen Ansehens in der Öffentlichkeit nicht mehr tragbar.
 
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Der Chemieprofessor in der Feuerzangenbowle sagte: "ich stehe vor einem Rätsel!" Genauso erschüttert stehe ich jetzt auch dar. Soeben habe ich ein Interview mit unserem Landwirtschaftsminister Schmidt/CSU gehört in dem er sagte sinngemäß: ich bin überzeugt, mit meiner Entscheidung für Glyphosat viel zum Schutz der Pflanzen und Tiere beigetragen zu haben.
Ich bin wirklich sprachlos. Gute Lobbyarbeit von Landwirtschaft und Chemieindustrie würde ich sagen (nur meine persönliche Meinung).

Als ich das hier heute eingestellt habe, ging es mir nicht um das angebliche Krebsrisiko. Das ist offenbar noch immer nicht eindeutig belegt bzw. widerlegt. Hier ist der Faden zu "Artenvielfalt"! .
Politisch hat der Minister sich definitiv falsch verhalten. "Die Kanzlerin stellte am Dienstag klar: Schmidts Alleingang verstieß gegen die Geschäftsordnung des Kabinetts, die bei Streit zwischen Ressorts Enthaltung vorschreibt.
Das wär auch kein Thema für den Faden hier. Wenn der Minister danach als Verteidigung bemerkt, Glyphosat ist so was ähnliches wie Tierschutz (!!) dann sollte das nicht unkommentiert bleiben. "Stärkung von Biodiversität und Tierschutz". Das muss man erst sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Diese Bemerkung ist der eigentliche Skandal. Unsere Insekten brauchen Wildkräuter, Pflanzen, Blumen. Der Landwirt braucht das nicht. Glyphosat ist das Werkzeug dazu.

Hier noch ein Zitat von anderer Stelle : Glyphosat bewirkt die nahezu vollständige Eliminierung von Wildpflanzen. Mit fatalen Folgen: 10 bis 12 Insektenarten können durchschnittlich in Europa allein durch den Verlust einer Wildpflanzenart aussterben.

Quelle:
https://blog.campact.de/2017/03/insekten-in-gefahr-studie-benennt-bisher-unterschaetzte-folgen-durch-glyphosat/

 
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Mit Verlaub, daß ist doch Blödsinn!

Ich kann auf dem Acker genauso reinen Tisch machen - egal ob mit Pflug oder mit anderen Herbiziden! Da sind dann auch keine Wildkräuter mehr da! Wie oft liest man hier Beschwerden, weil die Ränder umgepflügt werden?

Ich will im Acker auch kein Unkraut haben - das wollen auch die Bios nicht, deswegen wird ja mehrfach gestriegelt, gehackt usw. - mit allen negativen Folgen wie Erosion und zusätzliche CO2 Emission!
Und ob es z.B. für den kleinen Feldhasen oder Feldlerche besser ist, wenn z.B. Sommergetreide im Frühjahr mehrfach gestriegelt wird - 12 Meter Arbeitsbreite bei 15 km/h...
Ich erwische im Frühjahr schon manchmal Junghasen mit der Kreiselegge bei 7km/h und 3 Meter Arbeitsbreite
:sad:

Und das Glyphosat Wildkräuter tötet ist unbestritten - es bringt alle Pflanzen mit grünen Pflanzenteilen zum Absterben. Aber nur da wo es hingespritzt wird (!) und nur in dem Moment - d.h. es hat keine Dauerwirkung (!) über den Boden.

Wenn Ränder, Feldwege oder Biotopflächen damit behandelt werden, dann ist das ein ganz anderes Thema - kann man aber nicht dem Wirkstoff anlasten der ordnungsgemäß auf dem Feld seine absolute Berechtigung hat.

Und wenn die Argumente ausgehen, dann wird man schnell mal beleidigend mit Ackerfürst, Agrarlobby usw....
:evil::evil:
ach ja, die Bahnlobby wurde noch vergessen - die benutzen es nämlich auch um die Trassen schön sauber zu halten
:twisted:
 
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Wernerzwo,

ich bin wirklich pro Landwirt, aber beim Einsatz von Glyphosat sehe ich oftmals keinen ackerbaulichen Nutzen, sondern nur schwatte Felder bis zum Frühjahr, weil es dem Auge des Landwirts gut gefällt und Glyphosat billig ist.
 

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