Rückruf Stöberhund Labrador Retriever

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Hatte auch als Patenhund nen Flatcoated Retriever, den ich auch nicht an die Leine nehmen musste... Bei Rehen immer Blickkontakt aufgenommen und ein Kopfschütteln hat gereicht. Allerdings wurde der auch nicht jagdlich geführt.

Allerdings keinerlei Kontrolle bei Amseln oder Krähen, da wurde bei Blickkontakt ohne Rücksicht auf Verluste Gas gegeben...hat natürlich nie eine erwischt...
 
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Servus,

aus aktuellem Anlaß mußte ich gerade wieder an diesen Thread denken. War gerade mit meinem Hund (wie schon weiter oben geschrieben auch ein Labrador aus einer Arbeitslinie) in der Mittagspause im naheliegenden Wald (also in fremden Revier) "Gassi gehen". Er im Freilauf ca. 2-3 m am Wegrand sehr interessiert schnüffelnd. Dann ging es plötzlich ganz schnell. Ein Rehbock sprang direkt vor ihm aus der Dickung und überquerte den Weg...... Ich selbst habe mich dabei "erschreckt" und habe dann meinen Hund "Vollgas" hinter dem Reh sprinten sehen.... Glücklicherweise hatte ich die Pfeife um und mein Hund hat nach dem Pfiff auch sofort umgedreht und ist zu mir gekommen...... Mir ging erst ganz schön die Düse, dann war ich aber stolz wie Bolle.....

Manchmal zahlt sich "mühsames" Training aus.....

Weil die Themenstarterin auch nach Handlungsmöglichkeiten gefragt hat: Die einfache Antwort ist wirklich üben, üben, üben besonders, Disziplin, Gehorsam, Steadiness immer wieder mit für den Hund spannenden Ablenkungen.

Ich finde zum Beispiel für meinen Hund 2 Übungen sehr hilfreich:

1. Hund sitzt auf einem umgedrehten Mezger-Eimer und hat noch z.B. einen Apportierbock im Maul...... Er muß sich dabei sehr konzentrieren, den er hat ja kaum Platz auf dem Eimer und dann auch noch Gewicht im Maul..... Die Zeit wird immer gesteigert wie auch ggf. das Gewicht.

2. Dummytraining einmal anders: Labis sind ja immer total heiß was zu bringen bzw. wenn sich was bewegt. Den Hund einfach mal an einer Wegkreuzung absetzen und dann aus einiger Entfernung Dummies über seinen Kopf, neben ihn, vor ihn u.s.w. werfen. Der Hund soll sich dabei logischerweise nicht bewegen und natürlich auch nicht zu den Dummies rennen. Die Dummies dann einfach wieder einsammeln, zum Hund gehen und ihn loben wenn er ruhig sitzengeblieben ist. Der Reiz ist schon sehr groß für einen Labrador....

Gruß
 
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Hmm, ja, Respekt, dass dein LR zurück gekommen ist, hätte mein ehemaliger Rüde wohl auch getan.

Dann liefere ich auch noch 'ne Geschichte, die mit stolz sein startete und dann die Konfrontation mit der Realität lieferte.

Ich war mit dem Mountainbike auf dem Weg den Berg (in unserem Revier) hoch zu unserer Jagdhütte (von etwa 1.200 Meter N.N. auf etwa 1.800 Meter N.N.) und mein DJT lief gaaanz brav und scheinbar wohlerzogen neben meinem Fahrrad. Der Rüde hatte gerade die GP absolviert und war nach meiner Einschätzung recht stramm im Appell. Ich war schon sehr stolz, dass sich lange und harte Arbeit offensichtlich ausgezahlt hatte und die kleine Handgranate mit Stimme und Pfeife gut zu steuern war.

Wir hatten noch eine Kurve bis zur Hütte und waren somit kurz vor der Erfüllung der gedanklichen Aufgabenstellung. Hinter exakt dieser Kurve stand ein Rehbock auf dem Weg, der mich erschreckte und meinen Terrier zu sofortiger, unmittelbarer Handlung veranlasste.

Ich habe gerufen und gepfiffen, was das Zeug hält und konnte dabei die beiden erst den Berg runter stürmen sehen und dann nur noch meinen Terrier hören. Charmant war einzig die Tatsache, dass ich am Sicht- bzw. Fährtenlaut des Hundes hören konnte, wann sie im Tal angekommen waren.

Habe dann meine Frau angerufen und sie gebeten, dem offensichtlich im Tal befindlichen Hund mit dem Auto entgegen zu fahren, ihn einzufangen und zu einer persönlichen Gegenüberstellung vorzuladen. Zuhause angekommen saß mir mein Terrier tiefzufrieden gegenüber und konnte sich nicht im entferntesten vorstellen, worauf sich meine Kritik gründete. Es war im sichtbar scheißegal, wie ich über sein Handeln dachte.

Was will ich damit sagen? Wenn Du einen hochpassionierten Hund hast, dann hilft dir noch so viel Appell nix und einzig die Leine bewahrt dich vor solchen Erlebnissen. Soweit ich beispielsweise meinen zuhause EXTREM anhänglichen und mich auf Schritt und Tritt verfolgenden DJT auf einer Bewegungsjagd schnalle, kennt der mich teilweise nach 2 Minuten gar nicht mehr ... und stellt das auch zur Schau.

Wer in der Lage ist, solchen Hunden - mit legitimen Mitteln - so viel Appell beizubringen, dass sie am Wild abrufbar sind, dem gehört mein aufrichtiger Respekt. Nein, Labradore gehören mehrheitlich NICHT zu solchen Hunden, die kann/ konnte ich auch (fast) immer abrufen.


grosso
 
G

gismo888

Guest
Hmm, ja, Respekt, dass dein LR zurück gekommen ist, hätte mein ehemaliger Rüde wohl auch getan.

Dann liefere ich auch noch 'ne Geschichte, die mit stolz sein startete und dann die Konfrontation mit der Realität lieferte.

Ich war mit dem Mountainbike auf dem Weg den Berg (in unserem Revier) hoch zu unserer Jagdhütte (von etwa 1.200 Meter N.N. auf etwa 1.800 Meter N.N.) und mein DJT lief gaaanz brav und scheinbar wohlerzogen neben meinem Fahrrad. Der Rüde hatte gerade die GP absolviert und war nach meiner Einschätzung recht stramm im Appell. Ich war schon sehr stolz, dass sich lange und harte Arbeit offensichtlich ausgezahlt hatte und die kleine Handgranate mit Stimme und Pfeife gut zu steuern war.

Wir hatten noch eine Kurve bis zur Hütte und waren somit kurz vor der Erfüllung der gedanklichen Aufgabenstellung. Hinter exakt dieser Kurve stand ein Rehbock auf dem Weg, der mich erschreckte und meinen Terrier zu sofortiger, unmittelbarer Handlung veranlasste.

Ich habe gerufen und gepfiffen, was das Zeug hält und konnte dabei die beiden erst den Berg runter stürmen sehen und dann nur noch meinen Terrier hören. Charmant war einzig die Tatsache, dass ich am Sicht- bzw. Fährtenlaut des Hundes hören konnte, wann sie im Tal angekommen waren.

Habe dann meine Frau angerufen und sie gebeten, dem offensichtlich im Tal befindlichen Hund mit dem Auto entgegen zu fahren, ihn einzufangen und zu einer persönlichen Gegenüberstellung vorzuladen. Zuhause angekommen saß mir mein Terrier tiefzufrieden gegenüber und konnte sich nicht im entferntesten vorstellen, worauf sich meine Kritik gründete. Es war im sichtbar scheißegal, wie ich über sein Handeln dachte.

Was will ich damit sagen? Wenn Du einen hochpassionierten Hund hast, dann hilft dir noch so viel Appell nix und einzig die Leine bewahrt dich vor solchen Erlebnissen. Soweit ich beispielsweise meinen zuhause EXTREM anhänglichen und mich auf Schritt und Tritt verfolgenden DJT auf einer Bewegungsjagd schnalle, kennt der mich teilweise nach 2 Minuten gar nicht mehr ... und stellt das auch zur Schau.

Wer in der Lage ist, solchen Hunden - mit legitimen Mitteln - so viel Appell beizubringen, dass sie am Wild abrufbar sind, dem gehört mein aufrichtiger Respekt. Nein, Labradore gehören mehrheitlich NICHT zu solchen Hunden, die kann/ konnte ich auch (fast) immer abrufen.


grosso
Know your limits....

Predige ich immer wieder...

Und die sind bei den Bracken defintiv niedriger als beim DD.
 
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Servus,

nicht vergessen wie das Threadthema schon vorgibt geht es hier "nur" um den "Labrador Retriever"... ;)

Danke und Gruß
 
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Servus,

nicht vergessen wie das Threadthema schon vorgibt geht es hier "nur" um den "Labrador Retriever"... ;)

Danke und Gruß

Passt schon!

Es ging mir eher darum aufzuzeigen, dass diese Thematik sowohl über die durchschnittlichen Vertreter ihrer jeweiligen Rasse, wie auch über die Individuen deutlich variieren kann.

Soweit Du eben einen diesbzgl. besonders passionierten Hund hast - bis zu einem gewissen Maße unabhängig von der Rasse - wird es immer schwierig sein, ungewollte 'Ausflüge' zu verhindern oder zu beenden.

Sehr wahrscheinlich ist es richtig, dass ein DJT da nochmals eine besondere Herausforderung darstellt, ich würde mich aber ziemlich sicher auch schwer tun, einen meiner DW zu stoppen, wenn er erstmal an Wild hängt.


grosso
 
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Vor ca. 2 Wochen ging die erwachsene Tochter meiner Holden mit unserer Foxl-Dame im hiesigen Schloßgarten spazieren, wie es vorgeschrieben ist an der Leine. Dort ist auch ein Weiher, wie es sich für einen Schloßgarten gehört, und es tummeln sich da Enten, Gänse und vor allen Dingen etliche Nutrias. Die Tochter ist etwas verträumt und nervlich fein gesponnen, sie und der Hund lieben sich aber innig. Direkt am Ufer schnappt sich Madame dann unvermittelt eines der dort vertraut grasenden Nutriajungen und würgt es ab, wie es sich für einen Bauhund auch gehört. Kommt halt nur schlecht an bei der sich an der Natur ergötzenden Bevölkerung, bei der Parkverwaltung übrigens auch...

Man muss dazu bemerken, dass unser Hund eine spezielle Einteilung der ihn umgebenden Personen hat: Die Tochter ist Freundin, gleiche Stufe mit ihm. Meine Frau ist Bespaßerin und Futterquelle, gleiche Stufe. Und dann gibt es noch mich...

Frau und Tochter laufen nur mit Leine mit dem Hund, egal ob Stadt oder Natur, bei mir darf sie prinzipiell ohne laufen. Wenn wir beide unterwegs sind, stellt es kein Problem für Madame dar, nur einen Meter an einer Gans oder noch schlimmer, Katze oder Eichhörnchen (die sie problemlos abtun würde) vorbeizulaufen, auch nimmt sie z. B. keine Futterbrocken auf, die Parkbesucher liegen ließen (bei meinen beiden Damen frißt sie was sie kriegen kann, wenn diese nicht schnell genug reagieren und läßt sich dann auch nicht den Fang öffnen).

Zurück zum Nutrianachwuchs:
Eine Woche später laufen Madame und ich am Bachufer entlang, als sie plötzlich Gas gibt; im letzten Moment erkenne ich undeutlich zwei kleine braune Buckel im Gras. Ich rufe stopp, zwei Meter vor den Buckeln erstarrt sie und als ich neben ihr stehe, erkenne ich zwei meiner Meinung nach höchsten drei Wochen alte Nutrias. Und dann haben wir ihren Appell geübt:

IMG_20220305_150827.jpg

Gleiches (das Abrufen) gelang mir auch gestern bei Revierarbeiten, als beim Anlaufen keine 15m vor uns plötzlich drei Rehe standen, da ist man dann tatsächlich etwas stolz auf sich ;)

Einer meiner Jagdfreunde, der zwei DJT führt, meinte allerdings bei Ansicht des Bildes, dass das eben kein Terrier sei... :ROFLMAO:
 

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