Rückrufproblem beim Kopov

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Waidmannsheil zusammen,
ich besitze seit knapp einem Jahr einen Kopov, den ich nach 8 Wochen beim Züchter erworben habe.
Der Hund ist jagdlich spitze, d. h. Schweißfährten arbeitet er sehr gut ab und ist auch im Saugatter, d. h. beim Stöbern klasse.

Allerdings ist es mir -- nicht ansatzweise -- gelungen, ihn rückzurufen. Selbst beim Jagdhundetraining im Verein muss ich (während die anderen weitere Übungen machen), im Gelände des Vereins warten, bis der Hund nach der Rückrufübung irgendwann einmal wieder zurückkommt.

In einigen Fällen ist er mir z. B. beim Aussteigen aus dem Auto leider entglitten, was dazu führte, dass er auch unbedarft auf vielbefahrenen Straßen hinter den Autos herjagd oder im Wald Spuren bzw. Fährten folgt. Aus diesem Grund trägt u. a. einen Tracker.

Die üblichen Empfehlungen aus dem Internet oder aus div. Fachbüchern (Rückruftraining an der Leine; nicht hinter dem Hund herlaufen u. s. w. kenne und beachte ich).

Tagtäglich übe ich das Rückruftraining an der Leine und dies klappt auch ganz gut. Sobald der Hund jedoch von der Leine los ist, schaltet er in den Jagdmodus und das Trillerpfiff-Down Signal und sätmliche Kommandos laufen ins Leere.

Mein Konzept ist weiter: Training, Training, Training.
Allerdings verliere ich langsam die Hoffnung, dass er es irgendwann doch noch verinnerlicht.

Mir ist klar, dass ich irgendwo Fehler mache bei der Ausbildung, zumal das mein erster Hund ist. Allerdings hat mir der Züchter berichtet, dass die Erwerber der Geschwistere meines Hundes ähnliche Probleme haben.

Da ich den Hund als brauchbaren Hund führen möchte, bräuchte ich Rat. Vielleicht hat jemand ähnliche Probeme gehabt und hat eine Lösung gefunden?!

Brackenheil
W.
 
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Viel viel Auslauf🐗
Ich fahre mit meinen ,17 Monate jung,
viel Fahrrad (ca.6o-80km)die Woche.
Dadurch ist mein 33,34,35kg /69cm/ DD danach immer "ausgepowert".
Diese "Methode" wende ich schon erfolgreich 36 Jahre an.
Es gibt bei mir sonst keine Probleme.

Schönen sonnigen Sonntag 🐅
 
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Die Taktik mit dem Auspowern kann einen ganz entscheidenen Nachteil haben und zwar den, daß der Hund mehr Kondition, als Ermüdungserscheinungen aufbaut. Ich würde das über Gehorsam aufbauen, du mußt nur aufpassen, die richtige Balance zwischen negativer Einwirkung und Brackencharakter zu finden!
 
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Viel viel Auslauf🐗
Ich fahre mit meinen ,17 Monate jung,
viel Fahrrad (ca.6o-80km)die Woche.
Dadurch ist mein 33,34,35kg /69cm/ DD danach immer "ausgepowert".
Diese "Methode" wende ich schon erfolgreich 36 Jahre an.
Es gibt bei mir sonst keine Probleme.

Schönen sonnigen Sonntag 🐅
Waidmannsheil Mönchengladbach,

das wäre mein weiterer gedachter Fortgang. Da er nun ein Jahr alt ist, kann ich langsam mit dem Training beginnen. Eher anzufangen, da haben mir alle Experten abgeraten. Ich bin mal gespannt, ob es sich danach "normalisiert".
Danke für den HInweis
Brackenheil Wilhelm
 
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Die Taktik mit dem Auspowern kann einen ganz entscheidenen Nachteil haben und zwar den, daß der Hund mehr Kondition, als Ermüdungserscheinungen aufbaut. Ich würde das über Gehorsam aufbauen, du mußt nur aufpassen, die richtige Balance zwischen negativer Einwirkung und Brackencharakter zu finden!
Was meinst Du mit Gehorsam? Weiter die Übungen aus der Jagdhundeschule? Sitz, Platz, Komm, Ablegen und Entfernen u.s.w.?!
 
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Keine, wenig oder ein bissel Kondition bringt nun auch nichts,man kommt nicht weiter.
Wenn der Hund nach 2- 3 Std. schlapp ist,
bringt das gehorsame auch nichts.
Er kann das gehorsame gar nicht mehr zeigen und anwenden.
So was möchte ich nicht haben,meine Meinung.

Für das erste Feld kann "das Lauftraining beginnen".
(y)

Horüdo
 

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Ich habe es bis dato eher vermieden, an meine jungen Hunde beliebig Kondition anzutrainieren. Das habe ich im Verlauf der entsprechenden Ausbildung nur als bedingt hilfreich wahrgenommen.

Nach meiner Auffassung hat @ Bollenfeld das richtige Stichwort gegeben, das 'Kommando durchsetzen' lautet. Kann ich das Kommando in der jeweiligen Situation nicht sicher durchsetzen, gebe ich es nicht.


Grosso
 
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Ich resümiere: Mit Gehorsamsübungen (keine Toleranz, unbedingte Beachtung der Kommandos) klappts dann später auch mit dem Rückholen? Ich meine er ist doch schon ein Jahr und kommt immer noch nicht zurück ...?! Also Geduld?!
 
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Fange nochmals bei "Null" an: Stubendressur auf kleine Distanzen rufen (und das ggf mit Pfiff als Signal kombinieren), kommen lassen, stark loben und Leckerli (viele Bracken lassen sich darüber ja recht gut steuern) oder hin und wieder (unberechenbar bleiben) ein spannendes Spiel etc.

Wenn der Hund nicht hört - zum Hund, mit Druck Ablegen lassen als Strafmaßnahmen und dort auch das "Bleiben" einfordern.

Hund merkt: Wenn ich komme, passiert oft was Spannendes und ich bekomme gelegentlich sogar was leckeres zu essen. Wenn ich das nicht mache, gibts dicke Luft und ich muss "strafexerzieren".

Dann kannst Du im Garten und schrittweise in "uninteressanten" Revierecken (wenig bis keine Wechsel) das mit größeren Entfernungen probieren. Stimmsignal und Pfiff.

Finde raus, was Dein Hund gerne hat. Viele Hunde kommen auch deswegen nicht, weil sie beim Führer nur die pure Langweile erleben und nie was spannendes passiert. Arbeite an Deiner Führerbindung durch gemeinsame, eindrucksvolle Erlebnisse rund um die Jagd.
Sauengatter-Besuch kann dem Hund zeigen, dass er mit seinem mutigen Führer zusammen etwas tolles erleben kann und das schweißt zusammen. Ein Hund der Respekt vor seinem Herrn hat, kommt eher als ein Hund, der seinen Führer zwar als Dosenöffner kennt, aber von ihm keinerlei jagdlichen Respekt hat.

Und nicht vergessen, dass Bracken jagende Hunde sind und wie Teckel ("Zwergbracken") einfach deutlich autonomer und "dickköpfiger" jagen als klassische Vorsteher. Das macht das Zustehen entsprechend schwieriger.
 

z/7

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Darf der Hund auch regelmäßig unter kontrollierten Bedingungen (Ortungshalsband, Signalweste, immer gleiche Rituale) jagen, oder ist der nur am Strick?

Jegliche Versuche, den Hund körperlich "Auszupowern" sind kontraproduktiv.
Was hilft, ist Kopfarbeit. Sprich Nasenarbeit. Fährten, Suchspiele, Verweisen etc. Fördert gleichzeitig die von Black Grouse schon angesprochene Führerbindung.

Das ist eine Bracke. Ein klassisches Triller-Down anzustreben ist völlig daneben. Eine realistische Erwartungshaltung wäre ein einigermaßen zuverlässiger Rückruf ab dem dritten Feld. Das heißt nicht, daß Du die Hände in den Schoß legen kannst, aber mit der Brechstange wirst gar nichts erreichen. Der Weg geht über Konsequenz und erfolgreiches gemeinsames Jagen.

Führigkeit bei Bracken äußert sich darin, daß sie auch nach drei Tagen wieder genau da hinfinden, wo sie Dich zuletzt gesehen haben. ;-)
 
S

scaver

Guest
Zitat aus der Kopov: Lebhafter, temperamentvoller Hund. Wendig, wildhart und ausdauernd - aufgrund seiner eigensinnigen, selbständigen Arbeitsweise nicht immer führig :)

Wenn der das jetzt schon macht, wir nach meiner Erfahrung das nicht mehr besser, jedenfalls nicht bis er ein alter Herr ist. Falls es anders kommt, bitte Rückmeldung im Forum, es gibt ja Ausnahmen ;)

"In einigen Fällen ist er mir z. B. beim Aussteigen aus dem Auto leider entglitten"

Daran kann man mit Erziehung arbeiten. Das dürfte eventuell was werden. Aber dann wird er jagen.

Bei der Auswahl der Eltern, wurde wohl ein Volltreffer gelandet. das passiert auch bei anderen Rassen, besonders den Stöberern.

Du hats einen Hund der Dir zwangsläufig DJ Einladungen reinstöbert, nach getaner Arbeit wird er schon wieder kommen. GPs etc ist Pflicht.
WMH
sca
 
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Im Prinzip hat es BlackGrouse schon gesagt, aber ich will es noch mal anders formulieren:
es fehlt der Grundgehorsam und die Unterordnung.
Der Hund muss diesbezüglich durchgearbeitet werden. Ich verstehe eigentlich nicht, warum
ein Jagdhundetrainer im Verein das nicht erkennt und Dir nicht helfen kann. Was ist das für ein Verein?
Möglicherweise musst Du auch an Dir selbst arbeiten und Dir von einem erfahrenen Hundemann
mal beibringen lassen, wie man Gehorsam durchsetzt im eigenen Verhalten, durch Sprache, Gestik,
etc. und wie Du den Hund beibringst, dass Du der Chef bist. Bücher bringen Dich wahrscheinlich nur bedingt weiter.
 
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Dein Hund ist der Überzeugung das er ohne dich mehr Spaß hat als mit dir, da gilt es anzusetzen. Mit die größte positive Verknüpfung ist zusammen Beute zu machen, ich habe mit meinem zusammen in seinem ersten Jahr ~30 Stück Schalenwild gestreckt.

Das merkt man.
 

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