Rückstoßärmstes hochwildtaugliches Kaliber

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Hallo zusammen,

eine Freundin von mir macht gerade den Jagdschein und tut sich schwer, mit "größeren" Kalibern klarzukommen. Meine schallgedämpfte .223 schießt sie sehr gut, mit der .308 gibt es aber Probleme, auch mit Schalldämpfer. Für die Jagdprüfung ist dies nun weniger ein Problem (die wird mit einer .222 geschossen), aber wenn sie danach nicht nur auf Reh- und Raubwild waidwerken möchte, braucht es eine Lösung. Mir und ihr ist klar, dass Training, passende Schäftung der Waffe, Gewicht und Schalldämpfer darauf hinwirken, mit dem Rückstoß klarzukommen, aber ich denke, bei der Kaliberwahl sollte man ebenso ansetzen. Ich bitte von (gutgemeinten oder nicht) Kommentaren bzgl. ".308 ist doch eh ein Mädchenkaliber" oder "wer damit nicht zurecht kommt, sollte nicht jagen", etc abzusehen.

Was wäre eurer Meinung nach das am besten geeignete, will sagen rückstoßärmste hochwildtaugliche Kaliber? Letztlich geht es bei Hochwild primär um Sauen, Elch, Rotwild, etc sind nicht gemeint.
Ich überlege, ob eines der 6.5mm Kaliber geeignet wäre. Oder .270 Win? Die .243 wäre, befänden wir uns nicht in Deutschland, wohl auch ein Vorschlag.

Danke für Tipps!
 
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@Wyrd
Hast doch schon alles genannt.
Die Lösung .308 mit Schalldämpfer und mit bester Verfügbarkeit schreit förmlich danach.

P.S. wo wird denn die Schiessprüfung zur JP nur mit .222 durchgeführt?
Absolut praxisfern.
War bei mir damals auch so....Prüfung in Hamburg Jagdschule in Berlin.....
 
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6,5x55 ist schon gut, Alternative wäre noch eine .260 rem. Ich hab eine Win 70 Featherweight in dem Kaliber, die schoss auch eine Kollegin mit knapp 60 kg absolut stressfrei.
Gruß
Manni
 
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Habe noch nie einer 6,5x55 geschossen, aber eine 6,5x57r auf einer BBF95 die hat etwas mehr Rückstoff als die .308 Win. auf der K95 bei identischen Schaftmassen.
Die Punkte mit Training, Waffe, Schäftung, Schalldämpfer hast ja schon angegeben.
Wird nicht einfach die 2000J auf 100m zu Erfüllen, wenn die .308 zu heftig ist, die .308 hat immerhin zwischen 3500-3800J Mündung.
Wenn es keine Sauen gibt würde ich .222 oder .223 Rem nehmen, Prüfung wurde bei mir mit einer .243 Win. durchgeführt, war schon lange aus, kann mich nicht mehr erinnern.
 
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@Wyrd
Hast doch schon alles genannt.
Die Lösung .308 mit Schalldämpfer und mit bester Verfügbarkeit schreit förmlich danach.

P.S. wo wird denn die Schiessprüfung zur JP nur mit .222 durchgeführt?
Absolut praxisfern.
Mit der. 308 Win hat sie ja wohl schon Probleme, auch mit SD.

Meine Prüfung in BaWü vor einigen Jahren war auch mit. 222 Rem.

@Wyrd evtl auch mal die 6,5 Creedmoor ausprobieren
 
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Danke für die Kommentare. 260 Rem. hatte ich nicht auf dem Schirm!

Prüfung ist in BaWü. Ja, dass laufender Keiler mit .222 geschossen werden darf, ist zumindest diskussionswürdig. Allerdings kann man auch sagen, niemand muss auf Drückjagden gehen und wer sich auf Niederwild beschränkt, kann mit .222 glücklich werden.
Irgendeinen Tod wird sie aber sterben müssen...
Ich denke, das weiß sie.
 
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Natürlich kann man hier nach Impulsen fragen, wird aber wohl nichts bringen wenn deine Bekannte schon bei .308 unsicher wird.

Hier muss vielleicht eher Übung her? Richtiger Schaft mit richtigem Anschlagen der Waffe und die (wohl schon einprogrammierte) Sperre wird sich hoffentlich lösen. Kollege hat sich mit der .308 dank falschem Anschlag mal einen Magnum-Kiss geholt...

Hatte früher sehr viel mit Anfängern im Schießsport zu tun. Da kann man mit einem zu starken Kaliber schon ganz viel im Kopf kaputt machen so dass sich die Leute einfach nicht mehr trauen. Schießen lernt man durchs schießen aber der Kopf (auch Unterbewusstsein) muss dazu bereit sein.

Vielleicht kannst du die mal mit einem passenden Rückstoßlader in einem stärkeren Kaliber üben lassen?
 
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Die 7x57 schoss sich für mich sehr angenehm in einem 98er.

Rückstoßstärke ist auch ein wenig subjektiv und vorallem Waffenabhängig, mein 98er in .308 schoss sich vor Laufkürzung angenehmer, mit dem kürzeren Lauf hat er nun mehr Hochschlag. Damit konnte ich mich allerdings arangieren. Die 3006 in einem Steyr Stutzen eines Kameraden finde ich unangenehmer zu schießen als meinen kurzen 98er.
Alles ohne SD geschossen.
 
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mit der .308 gibt es aber Probleme, auch mit Schalldämpfer

Ich überlege, ob eines der 6.5mm Kaliber geeignet wäre
Wie @Christian5884 schon feststellte, ist die 6,5x55 noch möglich. Das ist eben die kleinste hochwildtaugliche Patrone, mit der auch alles geschossen werden kann.

Ansonsten muss sie es wohl sein lassen. Wer vor so kleiner Belastung zurückschreckt wird auch in stressigen Situationen nicht stabil bleiben. Wir reden hier ja nicht von .416 Rigby, sondern von einer zahmen .308 mit Schalldämpfer. Danach kommt auch noch das Bergen et c. Sie sollte sich den Jagdscheinerwerb durch den Kopf gehen lassen…
 
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Mir und ihr ist klar, dass Training, passende Schäftung der Waffe, Gewicht und Schalldämpfer darauf hinwirken, mit dem Rückstoß klarzukommen, aber ich denke, bei der Kaliberwahl sollte man ebenso ansetzen. Ich bitte von (gutgemeinten oder nicht) Kommentaren bzgl. ".308 ist doch eh ein Mädchenkaliber" oder "wer damit nicht zurecht kommt, sollte nicht jagen", etc abzusehen.

Was wäre eurer Meinung nach das am besten geeignete, will sagen rückstoßärmste hochwildtaugliche Kaliber?Letztlich geht es bei Hochwild primär um Sauen,
...
Danke für Tipps!
Zielführender wäre es nicht in "Kalibern" zu denken.
Die Materie ist komplex. Ich geb Dir Brief und Siegel drauf, würde die Dame mit meiner .308 Labo aus meinem R8 schießen hätte sie keine Probleme.:giggle:

Waffengewicht hoch, Lauf länger (ja, ist so). Schnelles Pulver und leichtes Geschoss. Dann noch einen Schalldämper dazu. Und dann ist eine .308 so zahm wie nur was.

Möglich, dass eine Kombinierte in 7x57R auch in die Richtung getrimmt werden kann.
Letztlich kann man aber mit Fabrikmun keine Wunder bewirken. Mit Wiederladen lässt sich da deutlich mehr beeinflussen.
 

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