Ruhig sitzen... Stundenlang

G

Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Mein Reviervorgänger war ein fleißiger und gewissenhafter Bauherr, aber nur 1,65m groß. Für diese Körpermaße waren alle jagdlichen Einrichtungen konstruiert. Das machte trotz sehr gutem Bauen, alle Kanzeln etwas unpassend. Bis alles durchgefault oder von den Stürmen zerlegt war, haben sich alle Nutzer trotzdem ganz gut damit beholfen, wenn es für Größere auch nicht perfekt war.

Meckern ist immer leichter als selber bauen und ein ganzes vernünftiges Revier neu zu bemöbeln ist ne Menge Arbeit und kostet auch.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.198
Die "besten" Hochsitze hatte ein Sägewerksbesitzer. In die Bäume genagelt, irgendwelche Latten und Kanthölzer, Schwarten als Verblendung. Das Beste war der "Aufstieg". Ein dickes Seil mit Knoten. Da ging man eine kleine Erhöhung rauf und dann frei wie Tarzan an der Liane in Richtung Baum, wo Dachlatten kreuz und quer zum Weiterklettern einluden. Oben ein schiefes Sitzbrett, einfach ein Traum.
 
Registriert
3 Dez 2018
Beiträge
555
Das schlimmste worauf man überhaupt sitzen kann ist für mich eine Kanzel mit Bürostuhl! Da habe ich vorher schon keine Lust hin zu gehen und es kann auch passieren, dass ich mich einfach mit dem Klappstuhl darunter setzte oder den Bürostuhl dagen für die Zeit des Ansitzes kurzerhand tausche.
Ich hasse es, wenn es bei jeder Bewegung knackt und knarzt, jedes Sitzbrett ist besser, gerade in stillen kalten Winternächten auf Raubwild!

Kenn ich nur zu gut....
 
Registriert
3 Dez 2018
Beiträge
555
In einer Kanzel saß ich so gut wie nie, kann sie nicht leiden. Ich mag ausschliesslich offene Sitze. Saß vor Jahren im Winter stundenlang auf Füchse an. Das längste waren acht Stunden.

Dicke Latzhose, Kanadastiefel mit rausnehmbarer Filzeinlage, Daunenweste und langer Lammfellmantel. Das alles steckte in einem Loden-Ansitzsack.

Im Rucksack hatte ich eine Handbürste, mit der entfernte ich vorsichtig Schnee und Eis. Darauf legte ich flauschige Handtücher, rundum. Auf dem Sitz lag eine dicke Filzauflage. Eine Plastikflasche zum reinpinkeln gehörte zu den besonders wichtigen Ausrüstungsgegenständen..

In Pontresina lernte ich durch einen Skilehrer ein verwegenes Getränk kennen: 3/4 Kaffee - 1/4 Rotwein, das hatte ich ständig in einer Thermoskanne dabei. Einmal fiel mir die Kanne aus den klammen Händen, sie traf wohl auf fast jeder Leitersprosse auf, so einen Krach machte es im stillen Wald weit nach Mitternacht. Ich packte zusammen und fuhr heim.

Damals gab es noch nicht viele Sauen - ich war hinter den Füchsen her. Wollte mir eine Decke fürs Bett anfertigen lassen, aber dazu kam es nie. Hatte immer wieder ein anderes Gewehr im Kopf, so machte ich die Felle zu Geld. Vergessen werde ich die Nächte der Füchse nie.

Ich habe lange Unterwäsche an, Pullover, Thermohose und ein Bundeswehrschlafsack mit Ärmeln. Darüber ein Loden Ansitzsack. Wenn es richtig kalt ist dann auch noch die Panzermütze der Bundeswehr.
Mein Problem ist aber eher, dass ich immer kalte Füße nach 2-3h bekomme. Habe jetzt aber die Lösung: Omas Wollsocken und darüber Neoprensocken aus dem Decathlon. Glaube 5mm und eine Nummer zu groß. Lass die Schuhe dann aus und siehe da, Füße sind warm! Nehme an durch die bessere Durchblutung etc..

Aktuell aber Nur Ansitzsack, Jacke, Hut und Thermohose lange Unterwäsche + Woll- und Neophrensocken. Ist ja schon fast angenehm warm draußen. 😂
 
Zuletzt bearbeitet:

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
8
Zurzeit aktive Gäste
540
Besucher gesamt
548
Oben