Sry das ich den Thread nochmal hochholen muss.
Ich führe eine .308 mit kurzem 51cm Lauf. Als Munition nutze ich die Sako SHH 150gr.
Hab meinen letzten Rehbock von 17kg Anfang Oktober erlegt. Dabei ist etwas sehr seltsames und für mich sehr verwunderliches geschehen.
Ich bin an den Rehbock herangepirscht und mich ca. 80m entfernt in Schussposition gebracht. Habe im Vorfeld nochmal mit dem Fernglas die Situation mir genau angeschaut. Freie Schussbahn und Rehbock stand ca. 5m entfernt vom nächsten Stück im Sprung. Habe angelegt und gewartet bis der Rehbock breit stand. Habe dann den Bock beschossen, der auch direkt am Anschuss niederging.
Nach dem obligatorischen Warten wurde es etwas dunkel und habe mich dann Richtung Bock begeben. Auf einmal sah ich in weiterer Entfernung ein Stück Rehwild schlegeln und war erst erschüttert, denn das lag bei ca. 100m und normal verschätze ich mich nicht dermaßen in der Entfernung. Als ich dann weiter in Richtung des schlegelnden Stückes gehen wollte, stand ich auf einmal vor dem Rehbock, der am Anschuss verendete. Ich ging sofort Richtung des schlegelnden weiblichen Stückes und sah, dass dies einen Treffer im Träger hatte und ich nickte es darauf ab.
Ungläubig schaute ich von dem Platz des weiblichen Stückes über den Bock bis hin zu meiner ursprünglichen Schussposition und stellte fest, dass das Weibliche hätte niemals getroffen sein dürfen, da dieses ca. 8m NEBEN der Flugbahn des Geschosses lag.
Ich hab beide dann eingepackt und bin nach Hause zum Aufbrechen. Hab zuerst das weibliche Stück aufgebrochen und konnte in dem Moment nur den Treffer im Träger feststellen. Darauf hab ich den Bock aufgebrochen. Das Geschoss drang hinterm Blatt ein und ging durch 2 Rippen. Der Ausschuss lag auch hinterm Blatt auf der Gegenseite und hatte lediglich auch 2 Rippen getroffen. Lunge und Herz waren ebenfalls getroffen. Als ich in den Torso schaute und die geringen Ein- und Ausschüsse sah, war das eigentlich die Trefferlage wie ich es mir vorstellte.
Als wir dann ein paar Tage später die Wildstücke aus der Decke schlugen, haben wir beim weiblichen festgestellt, dass dieses neben dem Treffer am Träger von kleinen Fragmenten, vermutlich Geschoss und Knochen, getroffen wurde. Bei diesem war minimale Wildbretentwertung was mir eigentlich klar war.
Als wir dann den Rehbock aus der Decke schlugen, traf mich das blanke Grauen. Von dem ursprünglich gedachten guten Schuss war nicht mehr viel über. Beim Einschuss war die Hälfte der Wildseite voll mit Bluterguss und beim Ausschuss vom Träger bis zum Hinterlauf ein massiver Bluterguss. Zudem hatte sich unter die Fleischhaut auch überall Luft eingedrückt. Das war eine massive Wildbretentwertung die mich fast 3 Stunden gekostet hatte, da wir versucht haben, so viel Wildbret noch herauszuholen wie geht.
Worum es mir hier geht.
Wie konnte das weibliche Stück getroffen werden, obwohl dieses nicht in der Geschossbahn stand bzw. wie konnte das Geschoss so massivst abgeleitet werden?
Wieso war eine solch massive Wildbretentwertung beim Rehbock, obwohl das genutzte Geschoss für wenig Wildbretentwertung bekannt ist.
Ich kann mir keinen Reim drauf machen. Habe zuerst vermutet das ein Hindernis in der Flugbahn war, was ich aber am gleichen Abend noch ausschließen konnte. Könnte es vielleicht ein Konstruktionsfehler am Geschoss gewesen sein, dass dieses irgendwo einen Mikroriss hatte? Was mir noch auffiel an dem Abend war, dass der Schussknall seltsam war. Ich dachte erst mein Lauf wäre geplatzt, aber alle weiteren Schüsse danach waren normal. Habe dieses dann aufgrund meiner Schussposition und den kurzen Weg zum Boden, sowie der freien Ebene geschoben, dass dieser Knall sich anders anhörte.
Hat jemand von euch eine Ahnung bzw. kann mir Antworten darauf geben?
Vielen Dank im voraus