Wärmepumpen für den Wohnungsbau zielen auf Niedertemperatur-Heizsysteme ab. In der Industrie und in gewerblichen Anlagen werden Wärmepumpen oder im Umkehrbetrieb Kältemaschinen in anderen Betriebsmodi wirtschaftlich betrieben. Daher sollte hier nicht pauschal über Wärmepumpen geschrieben werden, sondern NUR für den beschriebenen Fall bzw. nur für kleine Wohngebäude.
Wärmepumpen sind dann wirtschaftlich, wenn sie AUSSCHLIESSLICH Niedertemperatur-Heissysteme versorgen. Gehen wir daher davon aus, dass hier eine Fußbodenheizung existiert oder nachzurüsten ist.
Ein älteres Gebäude, das eine relativ hohe Heizlast hat, kann diesen raumweisen Bedarf nur dann mit einer Fußbodenheizung decken, wenn der sog. Wärmestrom der Fußboden-Heizflächen entsprechen groß ist. Hierfür muss die Fußboden-Oberflächentemperatur rel. hoch sein. Dies wiederum bringt die Fußbodenheizung schnell an ihre Grenzen - in wirtschaftlicher und konformtabler (gesundheitlicher) Sicht.
Sollten Heizkörper angedacht sein, wäre eine Wärmepumpe evtl. nur als Wärmeerzeuger eines anteiligen Umfangs zu betrachten. Dies hängt aber auch davon ab, welcher andere Wärmeerzeuger vorgesehen wird.
Innerhalb der Wärmepumpen-Arten ist es dann evtl. unwirtschaftlich, eine Wärmepumpe für Erdsonden oder Oberflächen-Erdwärme zu wählen, weil unwirtschaftlich. Genauso wäre eine sog. Wasser-Wasser-WP (Grundwasser) zu überdenken, weil allein die Investition zu hoch wären, wenn nur ein bestimmter Versorgungsbereich abzudecken ist.
Die gesamte Betrachtung von Heizsystem, Wärmeerzeuger- und Energieträger-Mix, Wirtschaftlichkeit und Betriebssicherheit, Nachhaltigkeit und Rechtskonformität hört augenblicklich da auf, wenn man an die Erwärmung des Trinkwassers denkt, dessen Kosten und Gesundheitsgefahren.
Der genannte Energieberater kann einen Beitrag leisten, aber nur, wenn sein Einsatz innerhalb einer konzeptionellen Struktur erfolgt. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, wenn der feine Energieberater nur darauf aus ist, sein Geschäft mit dem Ergebnis der Energieberatung zu fördern. Und diese Weisung haben ich bei derartigen etablierten und zugelassenen Kursen, die über mehrere Monate gingen selbst erlebt. Der Maler soll damit eine Wärmedämmung verkaufen, der Heizungsbauer einen neuen Heikessel, der Zimmerer soll den Auftrag für einer komplette Dachdämmung als das wirtschaftlichste heraus arbeiten. Keiner soll aber im Sinne des Kunden und gewerkübergreifend mitdenken. Ein anderer Energieberater ist Bauphysiker und kann zu vielen Dingen, die wichtig sind, nur sehr theoretisch beitragen. Dann bieten auch viele Architekten, Umweltberater und Bauingenieure die Energieberatung an. Die Geschicke der Energieversorgung werden aber tatsächlich nur als grobe Blöcke abgearbeitet. Der Kunde wird letztendlich, sofern einer Heizungssanierung sich doch bestätigt, in keiner Weise darin unterstützt.
Was man bei solchen Bauvorhaben braucht, sind interdisziplinär denkende und arbeitende Berater, die zunächst essenziell und konzeptionell heran gehen. Dann kann auch eine betriebsichere und sehr wirtschaftliche Anlagentechnik bzw. Bausanierung gedeihen. So ein Konzept kann tatsächlich eine Wärmepumpe hervorbringen, die zusammen mit einer Solarthermieanlage werkelt. Die Hochtemperatur für die Trinkwassererwärme leistet ein Pelletkessel. Wo sinnvoll können Bedarfsstellen für erwärmtes Trinkwasser dezentral versorgt werden. Dies kann - je nach Rahmenbedingungen auch elektrisch wirtschaftlich sein.
Was aber allen solchen Anlagen fehlen, sind einschlägige technische Auslegungen, Berechnungen und deren Einstellungen (hydraulischer Abgleich). Es werden Komponenten nicht gegen Wärmeverlust gedämmt oder falsch. Es werden andere Komponenten wiederum nicht gegen Erwärmung gedämmt oder falsch. Es wird falsch beraten,weil man nur verkaufen will. Es wird nicht geplant, nicht berechnet, nicht ausgelegt, weil der Kunde sich eh nicht auskennt. Es wird mangelhaft gebaut und in Betrieb gesetzt. Und dann ärgert man sich die nächsten Jahrzehnte über technische Anlagen, die nicht wirtschaftlich arbeiten oder sich gesundheitsgefährdend auswirken können. Man spart sich angeblich die Kosten eines guten Planers, Beraters, Betreuers. Man zahl aber zuviel für zu schlechte Technik, die nicht einmal das Potenzial der einzelnen, teuren Komponenten ausschöpft. Aber, was schreibe ich da. Es wurden ja bereits KONKRETE Empfehlungen ausgesprochen hier.
Daher mein Rat: Holt Euch jemanden, der Konzeptionell fundiert arbeitet. Dieser soll auch eine Energie- oder Wirtschaftlickeitsberatung leisten können, die evtl. sogar nicht förderfähig sein muss, weil kein Schwerpunkt auf CO2-Bilanzierung gelegt wird. Übrigens gäbe es gute Simulationssoftwäre, z.B. für Wärmepumpen, KWK, Trinkwasseranlage, etc. Deren Bedienung setzt jedoch einiges an Vorarbeit und FachKÖNNEN voraus. Damit kommt man dem richtigen Technik-Mix sehr nahe.