Als Threadstarter kann ich ja mal kurz berichten, was bei uns nun gemacht wurde:
Ich habe meine Vorstellung genauso umgesetzt wie geplant. Ich habe eine Luftwärmepumpe im Garten stehen und im Wohnzimmer ein wasserführenden Kaminofen. Unser Haus hat knapp 200m² Grundfläche und ich verbrauche im Jahr ca 3500kWh Strom für die Wärmepumpe. Da sind dann knapp 60€ im Monat. Ich habe diese Entscheidung bisher nicht einen einzigen Tag bereut, obwohl mir hier einige gesagt haben, dass das nix wird in so einem alten Haus.
Wobei ich auch sagen muss, im ersten Jahr ohne gedämmtes Dach hab ich 6500kWh verbraucht. Also die Dachdämmung hat bei mir extrem viel gebracht.
Der Kaminofen ist im Winter sehr regelmäßig an, und bis ca 0°C schaffe ich es auch, das ganze Haus nur mit dem wasserführenden Kamin zu heißen, ohne das die Wärmepumpe zuheißen muss.
Jetzt wäre noch interesssant, welchen Anteil die WP am Heizenergiebedarf hat. Wenn Du derart viel mit dem Kaminofen heizt, wird man kaum die Effizienz bzw. Wirtschaftlichkeit der WP bewerten können.
So gesehen kommen 3.500 kWh/a Strom auf mind. 14.000 kWh/a bei COP > 4 und 200 m² beheizt. Damit bist Du allein schon mit der WP in der Größenordnung KfW-75. Das bedeutet, dass jeder Holzscheit im Kaminofen Deine Gebäudeenergieeffizienz in Richtung Tipi schiebt.
Und nun zu den Stromkosten. Bei 3.500 kWh/a und 60,- EUR/mon sinds ca. 20,6 Cent/kWh inkl. Grund- bzw. Leistungspreis und Zählergebühren. Das halte ich für realistisch, in manchen Gegenden für traumhaft günstig und wo anders für viel zu teuer.
Das Dach zu dämmen, sollte sich seit gut 20 Jahren herum gesprochen haben. Nicht umsonst werden hier auch bei energetischen Sanierungen mitunter die höhsten Dämmwerte gefordert, z.B. U
max = 0,20 W/m²K.
Daher bin ich mit "Erfahrungen" und "Empfehlungen" extrem vorsichtig.
Beim TS haben wir es mit einer extrem windstarken Gegend zu tun. Noch dazu hat er große Fenstern. Die gemäßigten Winter sprechen für die WB, erst recht mit der rel. hohen Luftfeuchtigkeit. Nur wird man mit einer Luft-Wasser-WP allein nicht kühlen können. Es ist zu erwarten, dass der Handwerker nun eine Kältemaschine anbietet oder einen "fähigen" Vertreter eines WP-Herstellers bemüht.
Ich würde hier eindeutig einen unterirdischen Eisspeicher genauer anschauen. Der kann mit geeigneter WP so weit abgekühlt werden, also ihm Wärme zum Heizen entzogen werden, bis dieser gefriert. Im Frühjahr wird der Eisspeicher erneut von der Solarthermie aufgetaut und erwärmt. Gleichzeitig kann das Eis - bei richtiger Dimensionierung - zur Gebäudekühlung beitragen. Fehlt nur noch eine kleine Hochtemperatur-WP allein für die Warmwasserbereitung auf mind. 60°C.
Sofern der TS sein Haus mit Heizkörpern beheizt, sieht es mit der Effizienz von Eisspeichern eher weniger gut aus. Nur ist dann die Luft-Wasser-WB allein genau so wenig geeignet, blind als eine gute Lösung zu gelten.