Sanierung eines alten Bauernhofes - Fragen zum Umbau

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Luftwärmepumpe auf dem Dachboden. Das geht garnicht. Der Luftumsatz ist viel zu gross.
Aber zur Sache. Ich beheize seit 10 Jahrenn meine mech. Werkstadt mit Luftwärmepumpe. Vorher rein elektrisch. Die Wärmekosten sind jetzt 50% von vorher. Funktioniert bestens bis 20 Gr minus.
Mein Wohnhaus beheize ich mit einen Luft/Wasserpumpe. Diese braucht allerdings bei Temperaturen unter 16 minus Hilfe . Aber so kallt ist es selbst hier oben höchstens mal eine Woche. Gegenüber der vorherigen Ölzentralheizung ist euch hier die Ersparnis 50 %.
Es giebt Viele, die von nix Ahnung haben und doch Alles wisssen. Wenn man dann noch mit etwas Fysik um sich wirft, dann glauben doch viele den Schmarrn. Höre nur auf Leute, die sowas wirklich benützen, dann hörst Du wie es in der Praxis funktioniert.
 
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Ich wohne in einem " alten" Bauernhaus wo die Grundsteinlegeung zwischen 1740 und 1746 liegt...

Wurde als 2 Ständerhaus im Fachwerkstiel errichtete; mit Stall; Diele und Futterboden....

Das Haus war die ganze Zeit bewohnt; und jede Generation hat ihre " Sünden" hinterlassen; noch heute finden wir
alste Lüftungs- und Heizungskanaäle; alte Tür- und Deckenfundamente; Wasserleitungen die zwar Durchgerostdet; aber unter Druck stehen:evil:..

Hauptproblem : keine Dampfspeere in den Aussenwänden und Innenwänden... aufsteigende Feuchtigkeit im Zusammenhang mit der Heutigen Heizungstechnik
läst Salpeter aus den Innenwänden Blühen.. die Aussenwände stehen zum Großteil auf Fundamente aus Granitblöcke; da ist nichts mit Dampfspeere...

Wasser und Feuchtigkeit ist der größte Feind: also von Unten trocken legen; und von oben das Dach dicht !

Unser Haus wurde die Aussenschale neu Zusätzlich Verklinkert; mit Hohlschicht und Mineraldämmung; dazu Neue Fundamente vor den alten gesetzt : von aussene Dringt kein Wasser mehr ein; in diesem Zusammenhang der Dachäberstnd vergrößert und die Entsorgung von Regenwasser Sicher gestellt ( die großen Dächer haben meistens zu kleine Regenrinnen und viel zu wenig Abläufe.. und das Wasser wird nicht vom Haus weg geleitet; sondern läuft an der Aussenfasade lang...)

Die Innenwände wurden wegen des Salpeters in den Wänden mit einer Dampfsperre versehen : im Bodenbereich mit dem El. Fuchsschwanz eine Fuge Ausgesägt und 2 mm dicke Blechplatten eingetrieben... immer 1/2 Meter, dann die nächste länge... ( somit brauchten keine Wände und Decken abgestützt werden...). Die Wände dann neu Verputzt; allerdings
wen der Maurerer Kalk in den Putzmörtel kippen will..... hau ihn auf die Finger ! Ich habe reinen Zement-Putz genommen... und die Wände dann Teilweise nachgepachtelt oder die Radikale Methode : Konterlatung zur Hinterlüftung und Reegipsplatten... und schon hast du eben Wände wo kein Bilderrahmen mehr an der Wand klappert...

Die alten Decken mit Zwischendecken ( Rauhspunt; mit Strohmatten und dann Kalkputz..) alle Rausgerissen; mit Dämmwolle den Zwischenraum zwischen Fußboden des Obergeschosses und der Zimmerdecke verfüllt... wen du Hausstaubalergiker bist oder geworden bist; dann lernst du das schätzen ! In diesen Hohldecken kannst du neben Schätze und Toten Katzen/ Mader/ Ratten auch gewachsen Strukturen an Staub; Gräsersamen und Staubmilben und Pilszsporen finden...

Tip : sämtlich Instalationen die dir bei Renovierungen über den Weg laufen NEU machen ! Vergiss alles was die Leute vor dir gemacht haben und du keinen Strom. und WAsserlaufplan hast; du nicht weist wie gut Erdungen und Unterverteilungen sind; welche Kabelquerschnitte und welche Absicherungen auf welchen Stromkreisen laufen...

Ebenso Wasser; Heizung und Abwasser... zum Großteil wurden diese Rohre mit Ungeeigneten Material in Unverträglicher Umgebung ( Schwarzstahl in Beton...) erlegt; dazu unterschuiedliche Metalle... über Galvanische Spannungen und daraus resuktierneden Lochfrass hat sich damals keiner Gedanken gemacht. Die Versorgungsleitungen für Warmes Wasser sind oft ungenügend Isoliert worden.

Heizung : nim ein Heizsystem welches dir Möglichst ein große Vielfalt erlaubt ( also keinen Schichtspeicher Zentral im Haus..) sonder überlege ob du Zugang zu Alternativen hast ( Holz/ Pelets/ Hackschnitzel; Gasheizung; Fernwärme; Mini-BHKW..)

Rede mit deiner Bank : welche Möglichkeiten biten z B KFW-Darlehnsprogramme zur Energetischen Sanierung und Wärmeeinsparung bei z. B. Nutzen von Erneuerbare Energie ?

( Und dann einen Finanzhierungsplan : Das Haus Unsaniert kaufen; die Sanierung über Zinsverbiligte KFW-Mittel; dann das Gesamte Haus; jetzt Saniert in die Bleihung des Kaufdarlehns... da müßte sich bei der Zinsbelastung noch gut was drehen lassen...und in deiner Vermögenserklährung; die du fürs Rating wegen der Hauskaufdarlehn eh abgeben mußt; kommt Wertsteigernd die Sanierung oben auf die Kaufsumme fürs Haus rauf...)


Wir haben hier in den letzten 40 jahren 400 m² Wohnfläche und mehr als 1200 m² Umbauten Raum Saniert; ein Ende ist noch nicht ab zu sehen.


TM
 
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Das Haus ist in den 30iger Jahren mit Ziegelsteinen gemauert worden. Die Fenster sind zwar nicht die allerneusten, aber laut Aussage zweier Bauingenieuren noch einwandfrei.
Fussbodenheizung soll im gesamten Haus verlegt werden. Die Wohnfläche beträgt, wenn alles fertig ist, ca 160m².

Meine Idee war, die WP im direkt angrenzenden Nebengebäude auf dem Dachboden zu stellen, somit sollte der Lärmpegel kein Problem darstellen.

@ Pancho:
In welcher Tiefe müsst ihr die Rohre verlegen? Die Fläche wäre nämlich kein Problem.

ca 1,20 m - müssen nach einem bestimmten Schema verlegt werden. Findest Du sicher im Netz oder von Anbietern. Kann ich dir im Bedarfsfall auch liefern.
 
G

Gelöschtes Mitglied 5627

Guest
Es ist schon erstaunlich, welch konkrete Empfehlungen hier ausgesprochen werden bei einem derart komplexen und vielschichtigen Projekt.
Immerhin geht es um die Sanierung eines Bauernhofes. Hierunter darf man als oberste Anforderung an Technik und Wirtschaftlichkeit wohl den Wohnbereich bzw. das Wohngebäude sehen. Und dann kommen Empfehlungen auf Basis von Laienerfahrungen beim Betrieb einer Wärmepumpe für eine Werkstatt ohne weitere Hinweise auf vergleichbare Betriebsbedingungen! Eine Kosteneinsparung von gar 50% soll gefahren werden, aber dann doch nur im Vergleich mit einer Elektro-Direktheizung! Schade, dass es hier nur ein Kopfschüttel-Smiley gibt. Mir wäre nach einem Smiley mit Kopf-Rotation und Hampelmann-Hüpfen, dazu blinkend und torkelnd bei soviel Kreativität und Beratungswillen.
Gut, nachdem ich kein Physiker und auch kein "Fysiker" bin, darf ich wie folgt ergänzen:

zu öffentliche Förderprogramme

Grundvoraussetzung für die Bewilligung einer Förderung sind neben der förderfähigen Sache (z.B. Biomasse oder Wärmepumpe) auch die ordnungsgemäße Ausführung, die einen Betrieb gewährleistet, der dem Förderungsgrund entspricht (z.B. Energie- und CO2-Einsparung). Mit ordnungsgemäß ist gemeint, dass gesetzliche Forderungen und die allgemeinen Regeln der Technik eingehalten werden - bei Planung, Bau und Betrieb. Werden diese geltenden Vorschriften missachtet, was zu erwarten ist, fällt die Förderfähigkeit nachträglich weg. Dies kann sogar bis zum Subventionsbetrug führen. Also gibt es keine Alternative, so man fördern lassen will, die geltenden gesetzlichen und technischen Anforderungen zu erfüllen. Die Bundes-Musterbauordnung bzw. die Bauordnungen der Länder enthalten zudem den Zwang zur fachplanerischen Vorgangsweise. Wen also genehmigungspflichtige Maßnahmen angedacht sind, führt kein Weg an der fachplanerischen Leistung vorbei.

und zu meiner großen Klappe

Als langjähriger, etablierter Sachkundiger der Branche fürchte ich erkennen zu können, was dem TS und weiteren, hier geouteten Projektträgern passieren kann, wenn sie das so angehen, wie sie es beschreiben oder ihnen von nicht sachkundiger Stelle empfohlen wird. In einer Vielzahl von Gutachten musste ich beschreiben, was nicht passte. In einigen Gerichtsverhandlungen durfte ich die Bestätigung meiner Bedenken erleben. Die meisten Fällte wurden aussergerichtlich gelöst. Bei bis zu 50.000 EUR Bussgeld und etliche Jahre drohender Haft kommt spätes Einsehen meistens noch vor der Notwendigkeit einer Klage. Die bis dahin so sicheren und uneinsichtigen "Dienstleister" wurden also nicht nur mit zivilrechtlichen Konsequenzen bedacht, sondern waren auch strafrechtlich zu belangen.

zur Sinnlosigkeit eines Heizungskonzepts ohne wichtige Teilbereiche

Gedanken zum neuen Heizkonzept können nicht dort beginnen, wo so ein Konzept endet, nämlich beim Wärmeerzeuger. Jedes Bauvorhaben ist derart unterschiedlich, dass man kaum Paketlösungen übertragen kann. Zudem sind Nutzungsgewohnheiten und Kostenvorgaben extrem verschieden, sodass selbst im Wohnungsbau kaum ein Heizungs-Ei dem anderen gleicht.

wichtige erste Schritte
Das allererste, was ich zusammen tragen würde, wären Nutzungsanforderungen an das Warmwasser, also Zeiten, Dauer, Mengen, Entnahmeorte, Nutzungsarten. Mit diesen Daten ist ein Raumbuch DIN 1988-200 zu verfassen. Auf Basis dieses Raumbuches kann ein Konzept zur Bereitung, Verteilung und Bereitstellung des erwärmten Trinkwassers entstehen - unter Beachtung und Erfüllung von DVGW W551, VDI/DVGW 6023, Trinkwasserverordnung und weiteren Anforderungen. Dann weiss man, ob die Wärmeerzeugung eine Hochtemperatur-Stufe braucht, wie gross diese wäre und wie lange/oft sie zu laufen hat. Die Trinkwassererwärmung kann daher dezentral, zentral oder als Mischung dessen realisiert werden. Nur so lassen sich bestimmte Wärmeerzeuger als erforderliche bestätigen oder als unnötig ausschliessen.

wenn man das Pferd von hinten aufzäumt
Macht man den Entscheidungsprozess umgekehrt, hat man am Ende u.U. einen Wärmeerzeuger, der wg. der Trinkwassererwärmung unwirtschaftlich läuft und man die höhere Investition nie kompensiert. Dies ist kein Einzelfall oder eine unwahrscheinliche Hypothese, sondern tagtäglicher Alltag bei mir, wenn es um die nachträgliche gutachterliche Bewertung der ausgeführten Anlagen handelt. Dann wird ein erheblicher finanzieller Mehraufwand für elektrischen Strom aufgewendet, weil die Wärmepumpe auf konstant 45°C läuft. Oder die gesamte Trinkwasseranlage ist bedenklich hoch mit Legionellen über 10.000 KBE/100ml belastet, weil der Kunde die Elektro-Heizung im Speicher-Trinkwassererwärmer wieder abgeschaltet hat. Ich habe normale Einfamilienhäuser vorgefunden, die monatlich mehrere Tausend Euro an Stromkosten hatten seit die sog. Heizungssanierung durchgeführt wurde.

schuld war immer ich
Doch, immer, wenn wir/ich einbezogen werde/n, heisst es: "Das ist das erste Mal, dass etwas nicht passt. Wir machen das seit 30 Jahren so. Noch nie war ein Kunde unzufrieden." Die Probleme seien, so die Dienstleister, immer erst aufgetaucht, nachdem wir/ich einbezogen wurde/n. Insofern muss ich wirklich darüber nachdenken, ob nicht ich schuld an den festgestellten Mängeln war.
 
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@ elbueno
Alleine schon Deine Aussage über direktwirkende Elvärmärme zeigt auf welchem Stand Dein Wissen sich befindet. In den 70ern hatte man El Elemente mit ganz primitiven Thermostaten. Die heutigen direktwirkenden Wärmeelemente sind auf dem neuesten technischen Stand. Das heisst, jedes
kw, das man reinschickt kommt als Wärme wieder raus. Aber ist man in den 90ern stehengeblieben, dann glaubt man das halt nicht. Ûbrigens kann ich Dir mitteilen, dass weder mein Revisor noch das Finanzamt die 50% Einsparung bemängelte. Das sind Zahlen aus der Wirklichkeit. Im Gegensatz zu Deiner grauen Theorie.
Wenn Du Schreibfehler findest, kannst Du sie gerne behalten. Und wenn Du irgendwann mal eine Fremdsprache so gut beherrschst wie ich, können wir uns über Fehler in Ausdrücken und Schreibfehler weiter unterhalten.
 
G

Gelöschtes Mitglied 5627

Guest
@ebbe
Leider hatte ich es nicht gelesen, dass Du in Schweden wohnst und offensichtlich Schwede bist. Also sorry für das Zitat eines Schreibfehlers. Ich schreibe ja genug davon. Zu Deiner Entspannung kann ich Dir versichern, dass ich Deutsch brauchbar als Fremdsprache ausübe. Zudem spreche ich muttersprachlich Spanisch, flüssig und beruflich brauchbar Englisch und recht ordentlich Italienisch. Wir helfen dem TS aber nicht, wenn wir in einer anderen Sprache schreiben. Dein sehr gutes Deutsch ist anzuerkennen!

Deine Beschreibung, dass Du Deine mechan. Werkstatt ursprünglich direkt elektrisch beheizt hast, verstehe ich so, dass keine Wärmepumpe und keine andere Technologie eingesetzt war. Insofern ist jede kWh elektrischer Energie auch als Wärmeenergie freigesetzt worden... selbst Licht wird in Wärme umgewandelt. Man könnte also auch mit Infrarot-Leuchten heizen. Das ist keine graue Theorie, sondern praktische Realität und auch in meiner Arbeit präsent - praktisch und reell.

Die Beheizung einer Werkstatt ist dennoch kein geeigneter Fall, um eine Empfehlung, eine Prognose für die Wirtschaftlichkeit oder eine Entscheidung für eine Technologie zu finden. Der TS möchte einen kleinen Bauernhof sanieren und ihn zum Wohnen nutzen. Also sind Rahmenbedingungen einer Werkstatt ungeeignet, um Empfehlungen zu schreiben. Wenn Du also eine Entscheidung auf Basis Deiner Praxiserfahrungen vorschlägst, dann läuft das Ganze nach dem Prinzip "try and error". Eine technische Anlage muss vor dem Einbau konzipiert, geplant, technisch berechnet und ausgelegt werden. Erst dann weiss man, was wie groß und wie eingestellt einzubauen ist. Das ist reele Praxis und praktische Realität in meiner Arbeit.

Zu meiner Arbeit gehört es auch, regelmäßig und mehrmals im Jahr auf Fortbildungen, Messen, Konkressen und Tagungen zu gehen, um für unsere Kunden zeitgemäße und bewährte Lösungen zu bieten. Bei diesen Forbildungen etc. bin ich real präsent und nicht grau-theoretisch imaginär dabei.

Wenn ich Mängel und Probleme beim Anlagenbau gutachterlich bewerte, sind u.a. immer die zum Zeitpunkt der Errichtung geltenden Vorschriften zu beachten. Ich habe derzeit keine technischen Anlagen aus den 70er Jahren und wenige aus den 90er Jahren. Die meisten Fälle und Projekte sind aktuelle technische Anlagen, bei denen so ziemlich alles Wichtige gar nicht oder erheblich falsch gemacht wurde.

Ich weiss nicht, wie es in Schweden läuft und würde mich dazu auch nicht so äußern, wie ich es zu deutschen Spielregeln tue. Aber, hier in Deutschland werden diese technischen Anlagen im Rahmen des Werksverstragsrechts vereinbart, manchmal auch unter Vereinbarung der VOB und selten besonderer AGBs. Daneben gibt es hier Gesetze, die Vorschriften zum Gesundheitsschutz machen, wie z.B. bei der Trinkwasserhygiene. Wenn es Dich interessiert, lies bitte die §§24 und 25 der Trinkwasserverordnung. Oder such nach den Bussgeldern der Energieeinsparverordnung (EnEV) in Deutschland. Diese Bussgelder und Strafsanktionen sind für den, den es trifft, sicher keine graue Theorie, sondern relle Praxis. Grau können aber die Tage sein, wenn man mit Bussgeldern und/oder Freiheitsentzug bestraft wird. Hier in Deutschland können auch die Gesundheitsämter Zwangsgelder von 25.000 EUR verhängen, wenn ein Hausbesitzer oder eine sog. Wohnungseigentümergemeinschaft nach Feststellung von Kontaminationen in der Trinkwasseranlage die notwendigen Maßnahmen unterlässt. Bei schwerwiegenden technischen Problemen kann vom Gesundheitsamt auch der komplette Austausch der Trinkwasseranlage gefordert werden. Hierzu gibt es im www viele Musterurteile und Berichte.

Wenn es also in Schweden solche Gesetze nicht existieren oder sich niemand dafür zuständig fühlt, darf man dies nicht auf ein anderes Land mit einer anderen Gesetzgebung übertragen und schon gar keine Empfehlungen aussprechen.

Ungeachtet dessen, halte ich den Einbau einer Luft-Wärmepumpe in einen Dachboden nicht für grundsätzlich unmöglich. Die Verdampfereinheit der Wärmepumpe arbeitet rein im Umluft-Prinzip. Der Aufstellraum dieser Verdampfereinheit benötigt nur für die Luft-Umwälzung ausreichend Raum und einen entsprechenden Eintrag an Wärmeenergie, die die Wärmepumpe nutzen kann. Beispiel wäre ein großer Stall unterhalb des Dachbodens, in dem das Vieh viel Wärme abgibt, welche durch die ungedämmte Geschossdecke zum Dachraum/-boden strömt.

Abschließend zum Revisor und dem Finanzamt. Diese Stellen sind sicher weder zuständig noch kompetent, um die Qualität oder Gesetzeskonformität einer technischen Anlagen zu bewerten. Zuständig für die Energieeffizienz einer Wärmepumpe sind hier aber andere Stellen. So ist der Gebäude-Energieausweis, der auch Vorgaben für die Wärmeerzeugung enthält, praktisch und reell umzusetzen. Und, wenn die Wärmepumpe dann eine zu geringe Arbeitszahlt hat (cop), hat man hier in Deutschland einen erheblichen Mangel, zivilrechtliche Nachbesserungsansprüche und strafrechtliche Optionen. Das mag in Schweden alles anders, besser, freier, fortschrittlicher sein. Der TS muss sich aber an deutsches Recht halten, wie ich auch. Daher sind Deine Ratschläge sicher gut gemeint, aber für den TS kaum verwertbar... auch dann nicht, wenn sie aus der Praxis kommen, wie meine auch.
 
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Ich hoffe, ich darf mich hier mal einklinken:

Wie du das Ding wärmst ist mir wurscht - aber pass mit dem Dämmen auf.

Was für ein Haustyp, Bj, Material, Wandstärke, Lage,...?

Dämmen geht kaum - wenn dann wirklich bis zum Ende durchgeplant.

Aus welchem Grund muss man beim Dämmen so aufpassen?
Ich frage, weil wir unser Haus (gebaut 1949) auch eventuell dämmen lassen wollen (neben neuem Dach + Fenstern), da es im Winter trotz aller laufenden Heizungen ziemlich kühl ist.
 
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Ich hoffe, ich darf mich hier mal einklinken:



Aus welchem Grund muss man beim Dämmen so aufpassen?
Ich frage, weil wir unser Haus (gebaut 1949) auch eventuell dämmen lassen wollen (neben neuem Dach + Fenstern), da es im Winter trotz aller laufenden Heizungen ziemlich kühl ist.

Komplexes Thema.
Es gibt da einen gesetzten Herren der im Internet ausführlich berichtet, viele Leute die mit Sondermüll an der Fassade Geld verdienen und einfach phyikalische Gegebenheiten.
Gutachten und Meinungen werden dem entsprechend untermauert.
Ich habe in diversen Häusern von Unbekannt,1789,1890, 1910 ohne Iso und Schimmel gut und warm gewohnt.
Hauptproblem bei der Dämmung ist der Wasserdampf der nicht mehr raus kann und die Sonnenwärme auf der ehemals blanken Mauer die nicht mehr rein kommt - zu dem das "Luftdichte" Konzept zu diszipliniertem Lüften verpflichtet.
Die gruselige "aufsteigende Feuchtigkeit" kann mich mal - selbst der 200 Jahre alte Bau ist davon nicht betroffen.
Dann wären wohl schon alle Brücken und Staumauern kaputt gefroren...
Warme Luft macht nicht warm, am Streckenplatz z.B. geht die Strahlungswärme (IR) des Feuers recht weit - mit einem E. Lüfter wäre es wohl nicht so angenehm.
 
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Ich habe auch 2007 ein altes Bauernhaus (Bj 1904) gekauft und saniert.
Im EG sind zum Teil 50 cm dicke Mauern aus 5er (bzw DF) Ziegelsteinen (Vollmaterial) was Wohnbereich war sonst Bruchsteine.
Ich habe das Dach gedämmt aber an der Fassade nichts.

Zur Heizung:
Ich habe eine Ölzentralheizung und einen Kachelofen (kein Grundofen sondern einen mit Einsatz) und Warmwasserkollektoren (Westseite) für´s Warmwasser im Sommer.

Seit ich den Ofeneinsatz getauscht habe und einen mit Wassertaschen habe ( http://mayr-heiztechnik.com/heizeinsaetze/quattro-flux-hew-15/#.VnG5xFL2vLI )
läuft die Ölheizung nur einmal im Jahr und das ist wenn der Schornsteinfeger zum Messen kommt.
Pufferspeicher hab ich einen 1000 l mit Warmwasserspirale und einen 600 l der war von der ehemaligen Scheitholzheizung noch da.

Mittlerweile würde ich mehr über Flächenzeizung mit niedrigeren Vorlauftemperaturen (nicht nur Fußbodenheizung) heizen.
Aber sonst bin ich mit meinem Heizsystem vollauf zufrieden.
 
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Wir stehen hier vor einer ganz ähnlichen Überlegung. Aufgrund der von dir geschilderten Probleme (dazu kommt - je nach Standort der Pumpe noch ein möglicherweise vernehmbares Laufgeräusch der Pumpe) werden wir wohl eine WP mit Flächenkollektoren nutzen, wenn wir die Technik ändern. Dafür braucht man bezogen auf die beheizbare Fläche ungefähr die doppelte nicht bebaute Grundstücksfläche. Das Verlegen der Rohre ist ja auch kein Hexenwerk - machen wir selbst.

Wir beabsichtigen, dann über Photovoltaik den erzeugten eigenen Strom im wesentlichen selbst für den allgemeinen Verbrauch und die WP zu nutzen, das setzt allerdings leistungsfähige Akkus voraus.

Hast PN
 
G

Gelöschtes Mitglied 5627

Guest
Ich frage, weil wir unser Haus (gebaut 1949) auch eventuell dämmen lassen wollen (neben neuem Dach + Fenstern), da es im Winter trotz aller laufenden Heizungen ziemlich kühl ist.
Und an Dinge denken, an die keiner denkt, wenn man bauphysikalische Maßnahmen (Dachdämmung, Außenddämmung, Außenfenster,...) vor hat:
Das Gebäude wird wesentlich dichter. Der bisherige Luftaustausch findet nicht statt.

Daher ist ein Lüftungskonzept DIN 1946-6 zu erstellen. Als Folge können dezentrale Einzelraumlüfter oder eine komplette zentrale Wohnungslüftung hervorkommen.

Das Internet ist voll von solchen Hinweisen. Wen es interessiert oder solche Maßnahmen vorhat, findet ergiebige Lesestoff und gesetzliche Begründungen.
 
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Ich hoffe, ich darf mich hier mal einklinken:



Aus welchem Grund muss man beim Dämmen so aufpassen?
Ich frage, weil wir unser Haus (gebaut 1949) auch eventuell dämmen lassen wollen (neben neuem Dach + Fenstern), da es im Winter trotz aller laufenden Heizungen ziemlich kühl ist.

Du hast ein Mauerwerk; das mit seiner Dicke und Höhe ein Volumen ( Raum) einnimmt; diesen Raum mußt du Physikalisch betrachten.

Ausserhalb des Raumes ( Mauerwerk) hast du andere Temperaturen und Sättigung der Luftfeuchtigkeit als auf der Innenseit.

Den Sättigungsgrad mit Feuchtigkeit der Luft bestimme ich über die Temperatur : je wärmer; um so mehr Feuchtigkeit kann aufgenommen werden ( Festets Material wird getrocknent);
kühlt warme Luft ab; Kondensiert die Feuchtigkeit aus ( das Material wird naß..).

Isoliere ich ein Mauerwerk von INNEN ( Leicher Handwerklich zu bewerkstelligen und billiger) hohle ich mir den Taupunkt ins Mauerwerk; die Mauern sind ewig Nass und Schimmelbildung droht.

Isoliere ich von aussen; dann muß hinter der Isolierung eine Entlüftung; und Kondensat welches sich am Taupunkt bildet ( Aussen kälter als innen.. also bildet sich Kondensat am Mauerwerk; läuft ab in den Bodenbereich; Durchfeuchtung des Fußbereiches des Mauerwerks ) abgeleitet werden; dafür werden im Fußbereich Isolierfoien angebracht die das Tauwasser nach ausen ableiten ( fehler werden meisten an der Drainage gemacht); die Wände selber bleiben aber ( der Taupunkt wurde von der Innenseite zur Aussenseite verlagert) trocken.

Aussenisolierungen bedürfen meistens aufwendiger Fundamente; Eckverbindungen und Fenster- Türausschnitte müssen am Sichtmauerwerk aufwendig erstelt werden = teuer !
Wetterschutz der Isolierung aufwendig ( darum wird im Norden viel mit Vor-Klinker Mauerwerk gearbeitet : Massiv; gut ausgeführt eine gute Ansicht; Wetterschutz sehr gut; keine Folgekosten; aber auch nachträglich kaum Änderungen möglich); Fundamenteerstellung defiziel: vor dem alten Mauerwerk muß das Fundament bis auf Fosrsicherheit ( min 80 cm ) frei gelegt werden; da ist die Stanfestigkeit des alten Gemäuser zu prüfen ! Oft die einzige Chance Feuchtigkeitseinbrüche ins Merwerk ( z.B Keller ) überhaupt dicht zu bekommen.

Durch Isolationsarbeiten an Altgebäuden ändert sich das Raumklima; bei Holzpakett; Kasettentüren; alten Möbeln kann es daher zu Trockenschwund des Materiales kommen; ebenso das Innenmauerwerk Setzrisse bekommt ( Ecken; alte Türdurchbrüche; Deckenanschluß). Eine Fundierte Lüftungstechnik ist von Nöten.

Wir haben unsere komplette Heizungsanlage raus geworfen; demnächst werden die alten Schornsteine noch demontiert; sind eh nur noch Nisthöhlen für Dohlen und Fledermäuse..
Wärmespeicher und Fernwärme einer Biogasanlage mit 80 Grad Vorlauf...

Und dann alle Räume im Haus heizen... die unart nur Küche und Stube zu heizen; Flur und andere Nebenräume aber kalt zu lassen ( um Geld zu sparen) kann einem böse Überraschunegn mit Schimmelpilzbefall bringen.

Für alle Sanierungs-Instalationsmasnahmen incl Fianzierungen und Bauleitplanungen umbedingt Fachliche Beratung vor Ort als Dienstleistung dazu hohlen !

Die Summen die da im Raum stehen können bei einem Durchschnittseinkommen schon Existenzbedrohend werden wen plötzlich Unvorhergesehens auftreten; oder sich Fehler eingeschlichen haben ( ein Berater hat dafür auch ein Haftpflicht !)


TM
 
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puhh! Kein einfacher Stoff, aber deswegen hatte ich ja auch gefragt. Also zwecks Dämmung habe ich mir schon einen Fachmann besorgt, der sich das dann vor Ort mal anschauen soll. Ich bin halt der Meinung, dass ich um eine Dämmung nicht herumkomme, da das Haus nur 24er Aussenwände aus Ziegelsteinen besitzt.

Zum Thema Heizung werde ich wohl auch noch einen Vor-Ort-Termin mit einem Experten machen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, nutzen aber ein paar von euch Öfen mit Wassertasche, bzw. wasserführende Öfen und es scheint gut zu funktionieren?
 
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Gelöschtes Mitglied 5627

Guest
@Veti
Achte darauf, dass der "Berater" zur Wärmedämmung des Hauses diese Leistungen nicht selbst anbietet!
Und achte darauf, dass der "Berater" zur Heizung keine Heizungen verkauft oder Einbaut!
Dachte darauf, dass die Experten nicht darin Experten sind, die eigenen Gewerke zu verkaufen.
Der richtige Rat, die richtige Beratung sollte gegen Entgelt erbracht werden, und dies in schriftlicher Form.
Kommt nur der Experte, um einen neuen Auftrage zu bekomme, ists keine Beratung, sondern was anderes.
Für solche Formen der "Beratung" gibt es auch andere Begriffe.
Wenn dann der hoffentlich richtige Beratungs-Experte kommt, achte darauf, dass er von den Dingen, über die er berät einschlägige berufliche Ahnung hat.
Kommt also ein sog. Energieberater, der Hauptberuflich ein Malergeschäft hat, wundere Dich nicht, wenn eine Außendämmung die allein seelig machende Maßnahme ist.
Kommt ein Heizungsbauer als Energieberater, wundere Dich nicht, wenn die Außendämmung in ihrer Effizienz weit hinter der Heizkesselsanierung steht. Dann wundere Dich auch nicht, wenn sein darauf folgende Angebot einen Pelletkessel oder eine Wärmepumpe beinhaltet, die ein Drittel der Außendämmung kosten kann.
Man kann obigen Rat auch ignorieren und mit dem Leben, was man bisher so kannte und was man auch künftig hinnehmen muss.
Es geht aber wesentlich sinnvoller, wirtschaftlicher, sicherer und verantwortungsvoller.
 
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Willst Du den wasserführenden Ofen als Alleinheizung oder als Zuheizung für die Bärenfellnummer betrachten?

Wenn ein wasserführender Ofen sich rechnen soll, dann muss er brennen, viele Stunden im Jahr.
Das bedeutet Arbeit und Dreck im Wohnraum.

Holz als alleinige Energiequelle eignet sich gut, wenn die Bedingungen passen.
Holz ist vorhanden oder muss gekauft werden?
Zeit zum Heizen ist vorhanden?
Lagerrraum?

Ich heize allein mit Stückholz; klappt gut.
Wenn Du mehr wissen willst, PN an mich...

PS: Ich habe beruflich nichts mit Heizungen zu tun, heize aber schon von Kindesbeinen an...
 

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