Sanierung eines alten Bauernhofes - Fragen zum Umbau

Registriert
22 Nov 2012
Beiträge
93
@ elbueno:
Das ist ein unabhängiger Experte, der mir nix verkaufen soll. Wenn er es versucht jage ich ihn vom Hof!

@ Jäger1:
Der Ofen soll im Winter schon sehr regelmäßig bis jeden Tag angeheizt werden. In wie weit das schon ausreicht als Heizung weiß ich eben nicht. Daher war meine Idee eben, die Luft/Wasser-Wärmepumpe als Heizung für die Zeit in der der Ofen nicht brennt zu benutzen. Die Solarthermieanlage soll halt im Sommer für Warmwasser sorgen. In meinem Kopf macht das schonmal Sinn, ob es so funktioniert muss ich nun noch klären.
 
Registriert
7 Jul 2003
Beiträge
5.210
Ehm - mal so neben dem technischem Kram, mit deinem Steuerberater hast du dich über den Punkt erwerbsnaher Aufwand unterhalten und das mal überschlagen? 3 Jahre können schnell um sein, gerade wenn noch viel anderer Kleinkram zu tun ist.

Wenn du eine WP nutzen möchtest - befinden sich noch alte massive Gussheizkörper im Haus? Die solltest du nicht ersetzen oder wegschmeißen, die passen sehr gut zu der relativ trägen Wärmepumpe. Für das Wasser ist bei Wärmepumpen immer ein Gedanke in Richtung DLH zu richten, der hat auch andere Vorteile, durch kurze Leitungswege und auch in der Vermietung (die bei dir wohl eher nicht zur Debatte steht). Wir haben eine Luft-WP im Einsatz, seit nunmehr gut 10 Jahren und die hat auch bei -20°C Außentemperatur das Gebäude(~500m²) ausreichend erwärmt, auch die 28°C innen für die Massagepraxis (Gewerbe).

Die meisten Häuser aus den 30ern haben eine ganz ordentliche Substanz und sind in sich überdacht, da kann man meist sehr viel daraus machen. Was für dein Haus am günstigsten ist kann man nur nach Kenntnis dessen sagen. Faustformel: Ein Haus verrottet immer von oben und von unten. Hier also besonderes Augenmerk legen. Teufelsmoorer hat auch schon ganz viele zu überdenkende und wichtige Punkte angesprochen. elbueno ebenso, aber eher von der theoretischen und rechtlichen Seite.
Zu Dämmungen und Lüftungen: dein Hauptfeind heißt zumeist Wasser, davon atmest du gerade ca. ein Schnapsglas voll pro Stunde aus. ;-)

Lass dir Zeit, übereile nichts.
 
Registriert
16 Mrz 2008
Beiträge
7.607
Ich hol das mal wieder hoch, um einen neuen Thread zu vermeiden.

Wie ist der Stand der Dinge bei Wärmepumpen ? Mein Heizungsbauer meinte, bei Neubauten machen Sie 22 von 25 Häusern mit Wärmepumpe - trotz der deutlich steigenden Strompreise.

In meinem "Hochenergiehaus" überlege ich mir auch, wie ich zukünftig heizen will.

Fußboden- und Deckenheizungen sind vorhanden, Platz auf dem Dach für eine große PV-Anlage wäre auch da.

Allerding kann ich nicht so einfach in den Boden bohren, da ich auf einem Sandsteinhügel sitze. Aber Platz im Garten für Erdwärmeschlangen wäre genug da.
 
Registriert
30 Okt 2018
Beiträge
726
@Wautzebautz
Wo steht denn Dein "Hochenergiehaus"?
Deckenheizung braucht keine niedrige Heizmitteltemperatur - im Gegenteil. Deckensysteme sind aber gut für's Kühlen.
Dann wäre eine sog. Areversible WP die Lösung. Und die WP müsste als Kaskade eine hohe Temperatur für's Warmwasser haben. Ich würde mit Eis heizen und eine reversible Hochtemperaturkaskade vorsehen.
Möchtest Du eine unabhängige und sinnvolle , bedarfsorientierte und maßgeschneiderte, nachhaltige und rechtlich zulässige Beratung, frag nicht den, der Dir die Technik dafür verkauft.
Die Fragen zur WP sollten anders gestellt sein.
 
Registriert
28 Dez 2016
Beiträge
876
Nimmst Luftwärmepumpe, brauchst nix verlegen oder tiefbohren. Dazu ne pv anlage mit batteriespeicher. Und wenn dein haus so gut gedämmt ist kann dich dein stromversorger mal.............
 
Registriert
22 Nov 2012
Beiträge
93
Als Threadstarter kann ich ja mal kurz berichten, was bei uns nun gemacht wurde:
Ich habe meine Vorstellung genauso umgesetzt wie geplant. Ich habe eine Luftwärmepumpe im Garten stehen und im Wohnzimmer ein wasserführenden Kaminofen. Unser Haus hat knapp 200m² Grundfläche und ich verbrauche im Jahr ca 3500kWh Strom für die Wärmepumpe. Da sind dann knapp 60€ im Monat. Ich habe diese Entscheidung bisher nicht einen einzigen Tag bereut, obwohl mir hier einige gesagt haben, dass das nix wird in so einem alten Haus.
Wobei ich auch sagen muss, im ersten Jahr ohne gedämmtes Dach hab ich 6500kWh verbraucht. Also die Dachdämmung hat bei mir extrem viel gebracht.
Der Kaminofen ist im Winter sehr regelmäßig an, und bis ca 0°C schaffe ich es auch, das ganze Haus nur mit dem wasserführenden Kamin zu heißen, ohne das die Wärmepumpe zuheißen muss.
 
Registriert
16 Mrz 2008
Beiträge
7.607
Mein "Hochernergiehaus steht im Emsland. Den letzten richtig kalten Winter hatten wir vor 10 Jahren.

Dämmung ist eher schlecht, große Fensterfronten mit Scheiben Bj. 2000.

Von Kühlung im Sommer hat mein Heizungsbauer auch gesprochen, fände ich einen super Zusatznutzen.
 
Registriert
30 Okt 2018
Beiträge
726
Als Threadstarter kann ich ja mal kurz berichten, was bei uns nun gemacht wurde:
Ich habe meine Vorstellung genauso umgesetzt wie geplant. Ich habe eine Luftwärmepumpe im Garten stehen und im Wohnzimmer ein wasserführenden Kaminofen. Unser Haus hat knapp 200m² Grundfläche und ich verbrauche im Jahr ca 3500kWh Strom für die Wärmepumpe. Da sind dann knapp 60€ im Monat. Ich habe diese Entscheidung bisher nicht einen einzigen Tag bereut, obwohl mir hier einige gesagt haben, dass das nix wird in so einem alten Haus.
Wobei ich auch sagen muss, im ersten Jahr ohne gedämmtes Dach hab ich 6500kWh verbraucht. Also die Dachdämmung hat bei mir extrem viel gebracht.
Der Kaminofen ist im Winter sehr regelmäßig an, und bis ca 0°C schaffe ich es auch, das ganze Haus nur mit dem wasserführenden Kamin zu heißen, ohne das die Wärmepumpe zuheißen muss.
Jetzt wäre noch interesssant, welchen Anteil die WP am Heizenergiebedarf hat. Wenn Du derart viel mit dem Kaminofen heizt, wird man kaum die Effizienz bzw. Wirtschaftlichkeit der WP bewerten können.

So gesehen kommen 3.500 kWh/a Strom auf mind. 14.000 kWh/a bei COP > 4 und 200 m² beheizt. Damit bist Du allein schon mit der WP in der Größenordnung KfW-75. Das bedeutet, dass jeder Holzscheit im Kaminofen Deine Gebäudeenergieeffizienz in Richtung Tipi schiebt.

Und nun zu den Stromkosten. Bei 3.500 kWh/a und 60,- EUR/mon sinds ca. 20,6 Cent/kWh inkl. Grund- bzw. Leistungspreis und Zählergebühren. Das halte ich für realistisch, in manchen Gegenden für traumhaft günstig und wo anders für viel zu teuer.

Das Dach zu dämmen, sollte sich seit gut 20 Jahren herum gesprochen haben. Nicht umsonst werden hier auch bei energetischen Sanierungen mitunter die höhsten Dämmwerte gefordert, z.B. Umax = 0,20 W/m²K.

Daher bin ich mit "Erfahrungen" und "Empfehlungen" extrem vorsichtig.

Beim TS haben wir es mit einer extrem windstarken Gegend zu tun. Noch dazu hat er große Fenstern. Die gemäßigten Winter sprechen für die WB, erst recht mit der rel. hohen Luftfeuchtigkeit. Nur wird man mit einer Luft-Wasser-WP allein nicht kühlen können. Es ist zu erwarten, dass der Handwerker nun eine Kältemaschine anbietet oder einen "fähigen" Vertreter eines WP-Herstellers bemüht.

Ich würde hier eindeutig einen unterirdischen Eisspeicher genauer anschauen. Der kann mit geeigneter WP so weit abgekühlt werden, also ihm Wärme zum Heizen entzogen werden, bis dieser gefriert. Im Frühjahr wird der Eisspeicher erneut von der Solarthermie aufgetaut und erwärmt. Gleichzeitig kann das Eis - bei richtiger Dimensionierung - zur Gebäudekühlung beitragen. Fehlt nur noch eine kleine Hochtemperatur-WP allein für die Warmwasserbereitung auf mind. 60°C.

Sofern der TS sein Haus mit Heizkörpern beheizt, sieht es mit der Effizienz von Eisspeichern eher weniger gut aus. Nur ist dann die Luft-Wasser-WB allein genau so wenig geeignet, blind als eine gute Lösung zu gelten.
 
Registriert
16 Mrz 2008
Beiträge
7.607
Wie groß muss ich mir einen solchen Eisspeicher vorstellen ?

Und reicht es, den in den Keller zu stellen (Platz hätte ich genug), oder muss der "eine Etage tiefer", was wegen des Sandsteins kaum praktikabel wäre ?
 
Registriert
30 Okt 2018
Beiträge
726
Wie groß muss ich mir einen solchen Eisspeicher vorstellen ?

Und reicht es, den in den Keller zu stellen (Platz hätte ich genug), oder muss der "eine Etage tiefer", was wegen des Sandsteins kaum praktikabel wäre ?
Es gibt von Fertiggaragenherstellern Eisspeucher als Untergeschoss der Garage. Das reicht bei EFH mit ca. 120-160qm auf theoretischem Passivhaus-Niveau.
Die besondere Einsparung bei der Eisspeichertechnologie kommt erst mit der Kühlaufgabe oder bei entsprechender Größe.
Ungeachtet dessen wäre mit eine alleinige Luft-WP-Lösung beim Vorhandesein von Heizkörpern fragwürdig.
Solche Sanierungsfragen bentwortet man allein mit entsprechenden technischen Berechnungen und anschließendäen Simulationen. Erst damit stellt man Wirtschaftlichkeitsberechnungen an.
Auch daher muss die Bauphysik und die Anlagentechnik erfasst werden.
Mit pi x Daumen lassen sind WP verkaufen. Dem Kunden geholfen hat man damit nicht.

Ein Bespiel von vielen sind die großen Glasflächen. Die Fallluftströme im Winter bekommt man nur mit entsprechender Technik in den Griff. Und dafür gibt es technische Regelwerke, die man mit dem Kunden vereinbaren sollte, um festzulegen, wann gut ist. Dann aber muss man eine Heizlastberechnung haben, dazu eine Rohrnetzberechnung, eine Heizflächenauslegung, Einstellwerte für den hydraul. Abgleich, geeignete Ventile, etc.
Sowas mögen Heizungsbauer gar nicht. Aber sie können das aus purem Bauchgefühl heraus... zumindest behaupten sie das ihren Kunden gegenüber.

Auf Nachfrage haben sie nicht einmal Software, um das zu berechnen! Auch nutzen sie nicht den Service einiger WP-Hersteller, da ihnen selbst das Bereitstellen der Daten lästig ist.

Aber sie haben 20 bis 25 arglose Kunden gefunden, denen sie eine WP einbauen durften. Kunden, die dann sich selbst überlassen wurden... und man kann's beweisen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 22885

Guest
2 Bekannte haben eine Luftwärepumpe. Der eine sagt ok, taugt. Der andere ärgert sich jeden Tag um die mords Kohle die der Schrott gekostet hat.
Hat jetzt Hackschnitzel. Ich hab auch umgebaut, mit Photovoltaik und BattSpeicher sowie Heizstab im Puffer.
1A. Absolut sorgenfrei und beim derzeitigen Holzpreis, der mich zwar eh nicht juckt, alternativlos.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
144
Zurzeit aktive Gäste
691
Besucher gesamt
835
Oben