Sauen im Mais

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18 Apr 2017
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Mal ein sehr grob beschriebener Thread-Titel, um das gemeine Volk in meine Zeilen zu locken:p:ROFLMAO:

Spaß beiseite, ich würde gerne mal ein paar Erfahrungswerte von den Vollblut-Sauenjägern unter euch hören.
Ich jage im Mittelgebirge, dort halten sich Maisfelder sehr in Grenzen. Aber dort wo welche sind, war dieses Jahr der Schaden extrem hoch.
Bin letztens mit meiner Helion an einen Maisacker gepirscht, in welchem das SW schon von knapp 300m hinter den ersten Reihen erkennbar war. Keine Chance da irgendwie zu schießen.
Der Wind stand schlecht, sie sind (merklich von meinem Körperduft gestört) nach 30 Min ziemlich flott aus dem Mais dann raus und in den Wald eingezogen. Die Pflanzen wurden am darauffolgenden Tag geerntet.

Nun zur Frage: Wie verhält es sich bei SW, wenn es am Acker Wind kriegt? Sind die Chancen gering, dass die sich nochmal blicken lassen? Bzw. hat man noch in der Nacht nach der Maisernte überhaupt Chancen ?
Ich habe bisher den Eindruck, dass die Sauen im Mais wesentlicher gnädiger reagieren in Form von Fluchten und zweitem Anblick, als an den Waldkirrungen. Ich weiß, dass man das Verhalten nicht pauschalieren kann, aber eure Erfahrungen bezüglich der Störung von SW am Mais und dem Jagderfolg in den darauffolgenden Tagen würden mich dennoch interessieren.

Was ist eure Strategie, wenn sie schon im Feld drin sind ? Abwarten, bis sie womöglich wieder rausziehen in den Wald? Bzw. ist die Chance bei sehr großen Feldern hoch, dass die erst garnicht rausziehen?

Jedenfalls eine sehr spannende Thematik, die mich diese Saison verstärkt beschäftigt und manchmal schon etwas überfordert hat. :cool::p

Grüße busker
 
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17 Feb 2015
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War heute morgen als Backup bei ner Nachsuche mit nem Jagdfreund unterwegs. Gestern war das Feld mit Mais geerntet worden. Heute Nacht haben sie mit zwei Mann 5 Sauen dort geschossen. Bleibt immer was auf Feld liegen und Sauen kommen dann die nächsten Tage gerne Mal gucken hab ich mir sagen lassen. Wir haben selbst keinen Mais im Revier.
 

ElCaracho

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Also ich hab ja kaum Sauen. Aber im Mais sind sie doch immer wieder drin.

Ich saß letzte Woche dreimal am geschädigten Mais, am dritten Abend kamen 4 schwarze Gesellen aus unerwarteter Richtung in meinen Wind und sind zügig ab.
Ich habe mir gedacht, die sehe ich so schnell nicht wieder, am nächsten Abend kamen sie dennoch (4 ÜL), direkt wieder und haben Mais "geerntet".

Heute Abend hoffe ich auf ein Wiedersehen mit den Freunden :D
 
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Hi,
bestimmt 15 mal angesessen und gepirscht. Der Jagdherr hat 2 erwischt, ich null. Die sind wie vom Blitz getroffen ins Feld und aus dem Feld raus, meist direkt vor dem Sitz oder 200 Meter weit weg.
Oder sie kamen gar nicht. Das war sehr frustrierend.
An der Kirrung ist das dagegen ein Kinderspiel.

Wenn sie was spitz bekommen haben, waren sie sehr schnell weg. Wiedergekommen sind sie nie.
Peter
 
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Nun zur Frage: Wie verhält es sich bei SW, wenn es am Acker Wind kriegt? Sind die Chancen gering, dass die sich nochmal blicken lassen? Bzw. hat man noch in der Nacht nach der Maisernte überhaupt Chancen ?
Kirrung zu Maisfeld muss man da unterscheiden, ebenso ob mit oder ohne Leitbache. Aber ja, die Wahrscheinlichkeit das sie nochmals zurückkommen ist am Maisfeld deutlich höher.

Ansonsten habe ich am selben Tag der Ernte die meisten Sauen auf den Äckern geschossen. Teils schon Abends früh noch im taghellen. Für die abgeernteten Felder haben die einen Riecher...

Was ist eure Strategie, wenn sie schon im Feld drin sind ? Abwarten, bis sie womöglich wieder rausziehen in den Wald? Bzw. ist die Chance bei sehr großen Feldern hoch, dass die erst garnicht rausziehen?
Rein in den Mais wenn es möglich ist, Wechsel in den Bestand kennen. Ansonsten was brauchen Sauen im Mais, spätestens wenn es ein paar Tage trocken war: Wasser. Also Wasserstellen suchen, sobald mal Regen gefallen ist Wiesen kontrollieren (Eiweissuche), alles erdenklich mögliche raus holen was mit legaler Technik möglich ist.

Es bleibt aber eben eine undankbare Aufgabe die Nerven kosten wird. Wir haben dieses Jahr trotz hohem Sauen aufkommen aber glücklicherweise kaum Schaden. Den Mais lassen sie fast gänzlich in Ruhe, dafür lagen die Wiesen teils komplett um...

Aktuell hoffe ich ja, dass sie diesen Mond noch dreschen und sie nicht gerade anfangen, wenn der Mond fast durch ist. Lange kann es bei uns aber auch nicht mehr dauern.
 

ElCaracho

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Aktuell hoffe ich ja, dass sie diesen Mond noch dreschen und sie nicht gerade anfangen, wenn der Mond fast durch ist. Lange kann es bei uns aber auch nicht mehr dauern.

Bei uns kam heute das erste Drittel Mais weg. Ich denke noch 2-3 Tage dann sind wir Maisfrei. Mittelfranken, schlechter trockener Boden.
 
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Also erst mal ein Grundsatz: Sauen lassen sich in kein Schema pressen, wäre schlecht für deren Überleben.
Ein paar Beispiele:
Rotte aus 10 Überläufern hinter E-Zaun eingesperrt. Auf Schussschneise eine Sau erlegt, die anderen waren dabei. Diese Schneise wurde gemieden. Maisschlag mit knapp 10 ha. Bei Trockenheit wurde Wasser trotzdem nicht angenommen, die Feuchte beim milchreifen Mais hat offensichtlich genügt. Als ich mit Vorsatzgerät im Mais eine weitere Sau erlegte (2 andere bekamen es hautnah mit) durchbrach die Rotte in derselben Nacht den E-Zaun, der 14 Tage gehalten hatte.
Ob sie noch eingezäunt sind oder nicht ließ sich gut mit Rehaufbrüchen beweisen. Die wurden gut angenommen. Füchse sind selten im E-Zaun.
Hatte in diesem Jahr ein Maisefeld da waren sie drin: 1 Keilerchen und 1 ÜLB mit 4 Fr. Dem Keilerchen bin ich im Mais mal mit Vorsatzgerät auf die Pelle gerückt, leider erfolglos aber das Feld wurde daraufhin gemieden. Ansonsten stören sich die Sauen oft nicht was außerhalb des Feldes so vor sich geht.
Durch Umstellung von einigen Betrieben auf Bio - d. h. kein Raps und nur wenig Mais - sind die Sauen schlagartig fast weg.
Kirrungen werden bei uns sehr schlecht angenommen, auch die umliegenden Reviere klagen. Wer da an der Kirrung trotzdem festhält ist selbst schuld.
Maisstoppel werden normal gut angenommen, sind oft schon am nächsten Tag wieder auf der Fläche, außer es hat bei der Erntejagd gekracht.
 
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Also erst mal ein Grundsatz: Sauen lassen sich in kein Schema pressen, wäre schlecht für deren Überleben.
Ein paar Beispiele:
Rotte aus 10 Überläufern hinter E-Zaun eingesperrt. Auf Schussschneise eine Sau erlegt, die anderen waren dabei. Diese Schneise wurde gemieden. Maisschlag mit knapp 10 ha. Bei Trockenheit wurde Wasser trotzdem nicht angenommen, die Feuchte beim milchreifen Mais hat offensichtlich genügt. Als ich mit Vorsatzgerät im Mais eine weitere Sau erlegte (2 andere bekamen es hautnah mit) durchbrach die Rotte in derselben Nacht den E-Zaun, der 14 Tage gehalten hatte.
Ob sie noch eingezäunt sind oder nicht ließ sich gut mit Rehaufbrüchen beweisen. Die wurden gut angenommen. Füchse sind selten im E-Zaun.
Hatte in diesem Jahr ein Maisefeld da waren sie drin: 1 Keilerchen und 1 ÜLB mit 4 Fr. Dem Keilerchen bin ich im Mais mal mit Vorsatzgerät auf die Pelle gerückt, leider erfolglos aber das Feld wurde daraufhin gemieden. Ansonsten stören sich die Sauen oft nicht was außerhalb des Feldes so vor sich geht.
Durch Umstellung von einigen Betrieben auf Bio - d. h. sind diekein Raps und nur wenig Mais - Sauen schlagartig fast weg. (y)
Kirrungen werden bei uns sehr schlecht angenommen, auch die umliegenden Reviere klagen. Wer da an der Kirrung trotzdem festhält ist selbst schuld.
Maisstoppel werden normal gut angenommen, sind oft schon am nächsten Tag wieder auf der Fläche, außer es hat bei der Erntejagd gekracht. (y)

Viele Raps- und Maisäcker bescheren dem Feldjäger (-pächter) oft graue Haare :cry: :sad:, die (frisch) abgeernteten Maisäcker helfen bei konsequenter Jagd zu guten Saustrecken. (y)
 
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Warum nicht an die Ecken Drückjagdböcke beziehen und dann erfahrene Hunde und Hundeführer rein.

Ich finde das viel effektiver als da rumzupirschen oder ewig anzusitzen. Begrenzt vor allem auch den Wildschaden.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Warum nicht an die Ecken Drückjagdböcke beziehen und dann erfahrene Hunde und Hundeführer rein.
Ich finde das viel effektiver als da rumzupirschen oder ewig anzusitzen. Begrenzt vor allem auch den Wildschaden.
1. Sollte man sicher sein, dass die Sauen stecken. Das tun sie eben nicht immer. Kommen um Mitternacht und um 3 Uhr wechseln sie wieder aus.
2. Ist die Größe des Maisschlages ausschlaggebend, bei der Schrebergartenlandwirtschaft mag das gehen.
3. Ist der Mais flächig gesät - gehört verboten oder nicht wildschadenspflichtig ! :mad: - dann können die Hunde keinen Druck aufbauen. Man kann da auch schlecht pirschen, außer der Grad des Schadens erlaubt immer mehr Sicht.
4. Wenn man mit den Hunden nix schnitzt, dann sind die Sauen da erst mal vergrämt. Bis eben die nächste Rotte kommt. Das erreiche ich auch, wenn ich den Sauen nachts im Mais zu nah auf die Schwarte rücke.
 
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1. Sollte man sicher sein, dass die Sauen stecken. Das tun sie eben nicht immer. Kommen um Mitternacht und um 3 Uhr wechseln sie wieder aus.
2. Ist die Größe des Maisschlages ausschlaggebend, bei der Schrebergartenlandwirtschaft mag das gehen.
3. Ist der Mais flächig gesät - gehört verboten oder nicht wildschadenspflichtig ! :mad: - dann können die Hunde keinen Druck aufbauen. Man kann da auch schlecht pirschen, außer der Grad des Schadens erlaubt immer mehr Sicht.
4. Wenn man mit den Hunden nix schnitzt, dann sind die Sauen da erst mal vergrämt. Bis eben die nächste Rotte kommt. Das erreiche ich auch, wenn ich den Sauen nachts im Mais zu nah auf die Schwarte rücke.

Er schreibt ja vom Mittelgebirge. Da dürften die Schläge nicht sooo groß sein. Oder?
 
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Er schreibt ja vom Mittelgebirge. Da dürften die Schläge nicht sooo groß sein. Oder?
Nur bedingt richtig. Nachdem immer mehr kleinere Betriebe aufgeben und die Großen alles zusammenpachten, werden die Felder größer. Wege werden meist der Einfachheithalber auch mit unter Pflug genommen. Wenn sich aber Maisfeld an Maisfeld reiht.....auf einem schmalen Grasweg weiß man auch nicht ob grad Hund oder Sau kommt. War die Tage viel unterwegs, sah einige Reviere da bekommt man das K.....n.
Bei Flächensaat ist die Größe unerheblich. Da können Treiber keine Linie halten und die Hunde keinen Druck aufbauen. Selbst 4 ha werden da zur uneinnehmbaren Festung der Sauen. Mittelgebirge heißt meist auch Wald angrenzend.
 
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Kleine Anekdote von vor zwei Jahren:
Freund ruft an, "hast Du Zeit, die Schwarzen drehen alle Wiesen und den Mais um".
Ich also los, mitte September 21:30 Uhr, alles Gerödel wie Ansitzsack usw. dabei. Hochsitz war bekannt, meinte ich, ich rauf und alles knarzt bedenklich, alles zugewachsen. Ich mühte mich, alle Äste und Zweige aus dem Schußfeld zu beseitigen...........dabei kam mir der Gedanke: "hast du dem M. was getan, was gesagt was er falsch verstanden hat...............?!?!?!??
Da kam ein Anruf: "du hast den falschen Hochsitz, der richtige ist 200m nördlich!"
Ich also mit allem Gelumpe runter und nach Norden marschiert.....nach etw. 180 m rechts, links und vor mir: grunz, grunz, grunz.............Mist, mitten unter den Sauen.
Also rauf auf den Sitz, die Sauen in den Mais und hin und her gezogen. Als sie weg waren, ruft Freund M. an, "du hast mitten unter den Sauen gestanden.........." toll, das was er in der WBK gesehen hat, habe ich hautnah erlebt. Also Ansitzsack auf den Hochsitz, Bausaujäger rein, und gewartet, die Sauen immer hörbar im Mais neben mir.
Ab 23 Uhr alles still, nichts mehr zu hören..................erst um halb drei wieder Action und Sauen im Gebräch........ Plötzlich mitten in der Wiese vor mir eine Sau auf etwa 60-80 m. Sau im Absehen, Größe Überläufer, Bumm.........rascheln im Mais, Stöhnen, Grunzen......Stille!
Nach etw. 5 min Anruf: hast du geschossen? Ja!
"Ich komme mit M. such du den Anschuß."
Ich suche und im Schein dder Taschenlampe kommt ein Überläufer aus dem Mais, Mist, hast du den gar nicht getroffen?? Kanone von der Schulter, Lampe zwischen die Kiefer war eins, durchrepetiert und der ÜL verabschiedet sich ........:mad:
Als Freund M. und M. eintreffen, M. hat mich mit der WBK auf 800m beobachtet, habe ich den Anschuß und M. geht voraus in den Mais, weil er eine Saueschutzhose anhat, ich als Backup gehe hinterher.
Nach etwa 30m stehen wir an einem ÜL Keilerchen mit 50 kg und bergen ihn. Als er in der Kühlung hängt, ist es für M. als Revierinhaber Zeit in die Arbeit zu fahren...............
Also mit etwas Glück hätte ich an dem Abend drei Sauen anstatt einer erwischt, aber wenn einem Diana, oder Artemis nicht hold ist.......................
Ergebnis des Abends: es gibt nix was es nicht gibt!
Waidmannsheil allen Saujägern.

Bausaujäger
 
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[
Warum nicht an die Ecken Drückjagdböcke beziehen und dann erfahrene Hunde und Hundeführer rein.

Ich finde das viel effektiver als da rumzupirschen oder ewig anzusitzen. Begrenzt vor allem auch den Wildschaden.
/QUOTE]
zB
Eine Seite mit Elektrozaun abgesperrter Golfplatz (Abstand 10 Meter), andere Seite Industriegebiet.
Oben und unten Landstraße, alles weniger als ein bis zwei Kilometer entfernt.
Und die Straßen Absperren würde hier keiner.

Das will man einer Meute nicht antun.
Peter
 

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