Sauenausrottung an der Grenze zu RLP

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Es wird das Ziel sein, einen „Schutzstreifen“ schwarzwildfrei zu bekommen und diesen durch Einzäunung schwarzwildfrei zu halten, bis die Belgier die ASP wieder weg haben - was schwierig ist, aber nicht unmöglich.
Mit „Einzäunung“ meine ich keinen Grenzzaun a la DDR, sondern Elektrozäune, die es unwahrscheinlich machen, das SW zuwandert. Sehr anspruchsvoll, aber einen Versuch Wert.



Meldung vom 29.07.2019
In einem Hausschwein-Bestand in der Slowakei trat erstmals die Afrikanische Schweinepest (ASP) auf. Die Tiere in dem Betrieb mussten auf Anweisung der regionalen Veterinär- und Lebensmittelbehörde getötet werden. Die Gemeinde Strážne, in welcher der Virus auftrat, liegt nur wenige Kilometer unweit der ungarischen Grenze. In Ungarn grassiert die ASP bereits seit längerem. Mit dem Ausbruch in der Slowakei, tritt die ASP wieder in 10 Ländern in Europa auf. Tschechien wurde Anfang des Jahres für ASP-frei erklärt.
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Du wirst, in Deutschland, nichts Schwarzwildfrei bekommen. Die Sperrung ganzer Gebiete, egal ob Feld oder Wald mit Betretungsverbot für jedermann, wird hier nicht funktionieren. Hier darf jeder alles! Wir haben mal die Sperrung einer Landesstrasse für eine Revierübergreifende Drückjagd durchbekommen, selbst dann begegnen Dir im Wald Radfahrer und Spaziergänger, die da garnicht hingekommen wären, wenn die Sperrung beachtet worden wäre. Guck Dir unsere dichtbesiedelte Landschaft an, dann zieh doch mal E-Zäune von Gassigehern über Reiter, MTB-Fahrer usw. wirst Du Unterstützung bekommen. Der Seuchenausbruch in der Slowakei, kurz nachdem Tschechien als ASP-frei deklariert wurde, Naja...
 
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Meldung vom 29.07.2019
In einem Hausschwein-Bestand in der Slowakei trat erstmals die Afrikanische Schweinepest (ASP) auf. Die Tiere in dem Betrieb mussten auf Anweisung der regionalen Veterinär- und Lebensmittelbehörde getötet werden. Die Gemeinde Strážne, in welcher der Virus auftrat, liegt nur wenige Kilometer unweit der ungarischen Grenze. In Ungarn grassiert die ASP bereits seit längerem. Mit dem Ausbruch in der Slowakei, tritt die ASP wieder in 10 Ländern in Europa auf. Tschechien wurde Anfang des Jahres für ASP-frei erklärt.
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Du wirst, in Deutschland, nichts Schwarzwildfrei bekommen. Die Sperrung ganzer Gebiete, egal ob Feld oder Wald mit Betretungsverbot für jedermann, wird hier nicht funktionieren. Hier darf jeder alles! Wir haben mal die Sperrung einer Landesstrasse für eine Revierübergreifende Drückjagd durchbekommen, selbst dann begegnen Dir im Wald Radfahrer und Spaziergänger, die da garnicht hingekommen wären, wenn die Sperrung beachtet worden wäre. Guck Dir unsere dichtbesiedelte Landschaft an, dann zieh doch mal E-Zäune von Gassigehern über Reiter, MTB-Fahrer usw. wirst Du Unterstützung bekommen. Der Seuchenausbruch in der Slowakei, kurz nachdem Tschechien als ASP-frei deklariert wurde, Naja...


Genauso ist es. Ich habe es letztes Jahr erlebt, dass mein Hund auf einer DJ hinter einen angeschweisten Sau hinterher war und auf dem Waldweg 2 dicke Plaunzen mit einem noch dickeren Hund staunend standen. Ist wie in einem schlechten Film.

Der Polizist vor Ort fuhr den ganzen Vormittag die Waldwege ab und war komplett & endgültig genervt, weil alle der Meinung sind, sie dürfen dass. Überall standen 3 Wochen vorher Schilder, dass gejagt wird. Das Betretungsverbot bei ASP wird aus Prinzip nicht eingehalten werden.

Das mit dem E-Zaun und MTB Fahrer hat aber was....
 
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Ich habe nicht gesagt, dass es ein Spaziergang wird. Das Szenario geht nicht davon aus, dass wie zu Tollwutzeiten eine Welle der ASP durchs Land zieht. Man geht von einem punktuellen Ausbruch aus, der durch menschliches Fehlverhalten entstanden ist. Wenn das nicht gerade ein urbaner Ort ist, sondern „Pampa“, dann tummeln sich auch nicht ständig tausende Leute in Wald und Flur und es ist den Behörden dann auch möglich, Betretungsverbote durchzusetzen und zu ahnden. Wenn dann die ersten fetten Bußgelder verhängt sind und dies kundgetan wurde, dann wird das erzieherisch wirksam sein.
Alles nützt freilich nichts, wenn sich nicht mittelfristig kein Impfstoff findet, weil man nicht Jahrzehnte im Seuchenmodus sein kann. Irgendwann stumpft auch der Motivierteste ab.
Unabhängig von der ASP wäre es ja schon ein Zeichen, wenn es mit herkömmlichen und kürzlich erweiterten Methoden die SW-Population absenken könnte. Ich sehe hier bislang trotz wirklich großem Enthusiasmus und vielen fähigen Weidleuten bisher noch keinen Erfolg. Das ist frustrierend und sollte die Politik motivieren, wirklich alle Methoden zuzulassen, die tierschutzrechtlich gerade noch akzeptabel sind. Oder eben die Entwicklung hinnehmen.
 
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Vermehren sich die Sauen, da sie super ernährt sind.

Tiere die kein Futter haben vermehren sich auch nicht so schnell.

Oder sehe ich das falsch?
Keine Mast, kein Nachwuchs bzw weniger.


FALSCH! Total FALSCH!

Wer Sauen und deren "Rottenstruktur" kennt, weiss wo das größte Problem liegt.
Ist eine Rottenstruktur kaputt,geht's bei den Sauen drunter und drüber! Da spielt Mast oder Futter nur die zweite Geige. Wenn ich heute bei mir im Revier sehe wie Keiler jeglichem Alters sogar über Frillibachen herfallen, muß man nicht besonders blöd sein um zu verstehen was los ist mit den Sauen. Wenn man dann 1+1 zusammen zählt, hat man schnell raus warum der allgemeine Bestand wieder explodiert ist! Mastjahre,trockene Sommer sowie milde trockene Winter tun ihr übriges dazu.
Landwirte zu beschuldigen, Pächter die übermäßig dazu füttern die Schuld geben, und,und, und sind lediglich einzig und alleine Armutszeugnisse von Jägern die grundsätzlich die Schuld bei anderen suchen.
Wie ich schon in einem Post geschrieben hatte. "WIR" können nur mit Zahlen glänzen und sonst nichts. "WIR" sind "noch" in der Lage das Heft zu unseren Gunsten zu drehen ohne das "WIR" uns dafür verbiegen müssten! Das geht aber nur wenn "WIR" an einem Strang ziehen und uns nicht gegenseitig versuchen die Butter vom Brot zu nehmen.
Gesellschaftsjagden, Gemeinschaftsansitze, Einzelansitze sind die einzig momentanen Möglichkeiten.
Wenn es die viel geliebte Eierlegende Wollmichsau zur reduzierung des gesamten Sauenbestandes geben würde, hätte man dies sicherlich schon in die Wege geleitet.
 
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@Sporti , wenn das so einfach ist wie von Dir beschrieben, dann leg doch einfach mal Zahlen auf den Tisch. Wie viel Sauen erlegst Du im Jahr und Deine persönliche Streckenentwicklung über die letzten 10 Jahre. Wenn Du es geschafft hast Deine Strecke exorbitant zu steigern, sollten das andere ja auch hinbekommen...
 
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@Sporti , wenn das so einfach ist wie von Dir beschrieben, dann leg doch einfach mal Zahlen auf den Tisch. Wie viel Sauen erlegst Du im Jahr und Deine persönliche Streckenentwicklung über die letzten 10 Jahre. Wenn Du es geschafft hast Deine Strecke exorbitant zu steigern, sollten das andere ja auch hinbekommen...

Zum einen bringt es keinem was, wenn ich hier meine Zahlen auf den Tisch lege. Ich sage mal so. Es sieht gut aus und auf Grund der explosiven Zunahme geht die Zahl immer weiter nach oben.
Und in deinem letztem Satz fehlt das Wörtchen "wollen"!
Das ist nämlich in vielen Landesteilen der Krux an der Geschichte! Viele reden immer vom "wollen" aber tun es nicht. Sie tun es deshalb nicht weil sie die "Geister" gerufen haben und sie auf keinem Fall wieder los werden wollen! Könnte ja langweilig sein ein Revier ohne Sauen. ;)
 
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Die ganze Nummer freut doch nur sozial inkompatible Jäger ohne feste Jagdgelegenheit, die hoffen endlich für lau jagen zu dürfen.
Und genau da liegt ,,der Hase im Pfeffer":mad: Ihr lernt es einfach nicht. Dieses Pächtergehabe....alles meins, ich bezahls, das ist genau das, warum irgentwann die Jagd für den ,,Normalo" abgeschafft wird.
MfG.
 
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Treffer mittschiffs.
Bei uns latschen jede Nacht die Rotten rum die aus nicht wenigen Schwarzkitteln bestehen, aber mal einen anderen mit ,,raus nehmen" oder einen Jungjäger :eek: is nicht. Aber dann über zu hohe Schwarzwildbestände und ASP meckern:cool:....Wildschäden nicht zu vergessen...
MfG.
 
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Zur Verfügung stehen und mitarbeiten und sein Bestes geben ist das eine.

Wildfremde Jägerscharen im Revier zu erdulden für das ich Pacht zahle, nur um eine inhaltlich vollkommen sinnlose aber vllt öffentlichtlichkeitswirksame Maßnahme einer hilflosen und überforderten Administration zu unterstützen, die lediglich das Ziel hat genau diese Administration im Amt zu halten? Nööö!

Genau damit tut sich die Jägerschaft keinen gefallen. Was beim Bürger ankommt sind allenfalls Ballerei und die Bilder von Sauen auf dem Weg zur TKB.

Ich halte das auch für ein RIESENPROBLEM!

Mag schon sein, dass ich Fremde im Revier jagen lassen muss - aber muss ich (meine) Ansitzeinrichtungen zur Verfügung stellen?

Und ich sage denen sowieso nicht, wo die besten Stellen sind.

Wie sieht es mit Entschädigungen aus, wie mit dem Wildbret?

Was die „sozial inkompatibel“ betrifft: Ich zweifle, das sich welche von denen sehen lassen werden, wenn es soweit ist ....
 
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Ich halte das auch für ein RIESENPROBLEM!

Mag schon sein, dass ich Fremde im Revier jagen lassen muss - aber muss ich (meine) Ansitzeinrichtungen zur Verfügung stellen?

Und ich sage denen sowieso nicht, wo die besten Stellen sind.

Wie sieht es mit Entschädigungen aus, wie mit dem Wildbret?

Was die „sozial inkompatibel“ betrifft: Ich zweifle, das sich welche von denen sehen lassen werden, wenn es soweit ist ....

Mit solchen Aussagen schafft sich der Freizeitjäger selber ab.
 
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Es wird das Ziel sein, einen „Schutzstreifen“ schwarzwildfrei zu bekommen und diesen durch Einzäunung schwarzwildfrei zu halten, bis die Belgier die ASP wieder weg haben - was schwierig ist, aber nicht unmöglich.
Mit „Einzäunung“ meine ich keinen Grenzzaun a la DDR, sondern Elektrozäune, die es unwahrscheinlich machen, das SW zuwandert. Sehr anspruchsvoll, aber einen Versuch Wert.


Manche schreiben hier im Forum, wie froh sie sind, dass sie nicht beim Staat jagen dürfen/müssen, sondern bei einer Jagdgenossenschaft. Also bei den Bauern. Wildschaden zu bezahlen, findet man freilich ungerecht und überflüssig. Sollte sich innerhalb der Bauernverbände der Eindruck verfestigen, in Ansätzen gibt es ihn schon, dass Jäger stören und nicht das tun, wofür sie im Gesetz vorgesehen sind, wird das jägerseitig ein klassischer Schuss ins Knie.



Deinen obigen Beitrag will ich dann mal mit konkreten Erfahrungen zur ASP - Bekämpfung in Tschechien untermauern, den zweiten Teil deines Beitrages lasse ich jetzt mal aussen vor.

Hier ein Vortrag von Dr. Marek Soph (http://eagri.cz/public/web/mze/kontakty/organizace/100528497.html) aus der tschechischen Veterinärverwaltung, der die Erfahrungen bei der erfolgreichen Bekämpfung in der Tschechischen Republik sehr gut darstellt!

Kurz zusammengefasst:
Erfolgsfaktoren waren die strikte Überwachung des Seuchengebietes, das Fernhalten der Bevölkerung vom Hotspot, die systematische Beseitigung von aufgefundenen Kadavern und erlegten Tieren, der Einsatz professioneller Jäger, ihre finanzielle Kompensation sowie der Verzicht auf das Abernten der Feldfrüchte. Marek Soph betonte aber auch, dass die Bekämpfung durch mehrere Faktoren begünstigt wurde: Es handelte sich um kleinflächiges Seuchengeschehen in einer abgelegenen Region ohne Kontakte zu betroffenen Nachbarländern. Und das Wichtigste: Alle Beteiligten arbeiteten konstruktiv zusammen!

Wer die etwas ausführliche Version lesen und verstehen will und damit detailliertere Informationen erhalten kann über das Geschehen und das konsequente Vorgehen der Behörden in der Region Zlin/Tschechien, dem sei der Vortrag aufs wärmste ans Herz gelegt:

https://www.dvg.net/fileadmin/Bilde...tionen/Soph_CZ_2_2019_03_11_GF_TADs_Praha.pdf

Das Vorgehen in der Tschechischen Republik wird von den hiesigen Fachleuten (und das sind Leute, welche sich nun wirklich mit der Materie auskennen) gerne als Blaupause für ein Vorgehen im Fall eines ASP - Ausbruchs in Deutschland bezeichnet!
Was da irgendwelche "Jägersleut" für Probleme mit haben oder darüber denken, interessiert in diesen Kreisen nun wirklich niemand; und ich kann das durchaus nachvollziehen!
Wie ich bereits erwähnte; wenn es zum Seuchenfall kommen sollte, sind die Jäger und ihre Befindlichkeiten erst mal außen vor; als Hilfskräfte und Ergänzung mag man einen Teil noch gebrauchen können.
Da gibt es dann auch kein "mein Revier", "meine Hochsitze", "meine Sauen" mehr!
Insgesamt bestimmen dann ganz Andere die Spielregeln des Geschehens und nehmen das Heft in die Hand; das sollte mittlerweile sogar hier im Forum auch dem letzten klar geworden sein.

Prinzengesicht
 

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