Sauenausrottung an der Grenze zu RLP

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Gelöschtes Mitglied 25534

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Kann aus der Gegend nördliches Ruhrgebiet/südliches Münsterland auch nichts negatives berichten. Proben können 5 Tage die Woche z.B. am örtlichen Schlachthof abgegeben werden und es ist komplett kostenlos. Ab und zu werden Blutproben für das ASP Monitoring mit abgegeben. Alles in allem problemlos, wobei unsere Strecken mit 1000-1500 kreisweit (37.000/2008 in NRW) vermutlich stark unter denen in Hessen liegen.
 
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Das Ergebnis der Beprobung habe ich spätestens am nächsten Tag per Fax oder Mail. Wir haben mehrere Abgabestellen wo rund um die Uhr, also auch mal eben nachts nach dem Ansitz, die Proben eigeworfen werden können, soweit passt das ganz gut bei uns.
Dazu kommt, dass das vet.Amt, die örtliche Jägerschaft als Partner auf Augenhöhe sieht und nicht in den Jägern nur plumpe Erfüllunggehilfen. Es gibt 3-5 mal im Jahr ein Schreiben des VetAmtmes an die Jagdausübungsberechtigten mit neuen Infos und aktuellen Informationen. Es finden mehrfach im Jahr, zu den ganzen runden Tischen und ähnlichen Gesprächsrunden, direkte Gespräche zwischen Amt, Jägern und Landrat statt.
Wenn es irgendwo klemmt und seitens der Jäger ein Verbesserungsvorschlag oder soetwas angeregt wird, wird versucht auf diesen einzugehen und dies umzusetzten.
Das VetAmt weiß genau, dass es ohne die Mithilfe der Jäger ganz anders aussehen würde....
In unserem Kreis wird jedoch auch die größte SW in RLP erlegt, letzes Jahr 4600 Stück.
 
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Der Sauenbestand hat auf den Ausbruch keinen Einfluss.

Das ist leider völlig falsch.

Dieser wird durch Transportverkehr verursacht. Insofern stimmen deine Thesen und Schlussfolgerungen nicht.
Die Sauendichte würde nur die Ausbreitungsgeschwindigkeit nach dem Ausbruch (eventuell!) beeinflussen.

Die Dichte an Sauen am Ort, wo das Virus eingeschleppt wird, entscheidet darüber, mit welcher Wahrscheinlichkeit das Virus von einem Wildschwein aufgenommen wird und ist damit direkt mit der Ausbruchswahrscheinlichkeit korreliert.


Auch ist die ganze rechtliche Sache garantiert noch nicht geklärt.

Doch, ist sie. Hat @prinzengesicht viel weiter vorne schon dargelegt. Problematisch ist nur die Umsetzung, das ist aber kein rechtliches, sondern ein Personalproblem.
 
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Gelöschtes Mitglied 24216

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Von Mai bis Juli sind große Rapsschläge das Problem, die als Einstand und Fraß dienen und von denen aus erst die Zuckerrüben geplündert werden, bevor es mit milchreifem Weizen weiter geht, dann erfolgt der Umzug in den Mais, erst Biogasmais, wenn der weg ist finden sich Körnermais und Zwischenfruchtschläge. Viele Rotten leben mittlerweile ganzjährig im Feld, die kennen gar keinen Wald mehr und durch verändertes (dem Markt geschuldetes) Anbauverhalten trägt der Landbau ( in heutiger Form ) zur ungehemmten Vermehrung bei.

Und Nein das ist kein "Bauernbashing" hier, aber ohne Beteiligung (Verpflichtung) eben dieser geht es nicht und es werden sich keine Erfolge einstellen!

Die Riesenmaisschläge sind aber nur 3 Monate ein Problem, in den restlichen 9 Monaten passiert was?

Bei mir stehen die Sauen von April-Mai bis Oktober-November zuerst in Raps und dann in Mais. Die Ernte läuft nach Bedarf und Verwendung und da betreibt man auch Lagerhaltung so lange es klimatisch passt gern auf dem Feld. Anschließend verschwinden die Sauen in die umliegenden Forsten und warten die zwei immer gleich organisierten DJ mit zahlenden Gästen ab, die viel schießen aber wenig erlegen und sind pünklich im Frühjahr wieder da.

Da Ganze bei kaum bejagbaren Riesenschlägen in einer Agrargenossenschaft, die 8000ha (mit verschiedenen Revieren) unterm Pflug hat und für die ASP und Sauen völlig unrelevant ist. Würden alle Sauen tot an der Seuche umfallen, noch besser! Dann sind ja die Feldverluste geringer.
 
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Gelöschtes Mitglied 16028

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Ich denke mal, weder OVS, noch Dergerl oder Ank660 kommen aus Regionen wo in einem Landkreis mit 800 Jagdscheininhabern etwa 4000-6000 Sauen im Jahr erlegt werden.

Bei denen scheint es auch nicht im Oberstübchen anzukommen, daß beispielsweise in Brandenburg (12500 Jagdscheininhaber) mit 14 Landkreisen in 2017/18 satte 90.000 Sauen gestreckt wurden. Wer dort vor Ort mit Sprüche wie:

"Populist",
"geht raus und schiesst ein paar "Schweine",
"Jäger mit einem Funken Ehre im Leib"
"Macht euren Job richtig"

kommen würde, könnte sich warm anziehen. Im Internet aus der Ferne kann man freilich immer die Welt erklären. Da ist alles supereinfach und die Vorurteile sitzen.
das unterscheidet uns du Denkst mal und ich weiß ;) als gebürtiger Brandenburger der immer mal zum Jagen in der Schorfheide bei der Familie ist.:giggle:
 
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Gelöschtes Mitglied 16028

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Wir können ja alle darüber meckern was in diesem Land alles falsch läuft das mag eine Menge sein, je nach Sichtweise.
Sollte die ASP nach D kommen sollten wir als Jäger geschlossen zur Verfügung stehen und die erforderlichen Maßnahmen unterstützen, nach unseren Möglichkeiten um einen Flächendeckenden Ausbruch mit allen Mitteln zu verhindern.
Wer mit dem was von der Politik gemacht wird nicht einverstanden ist sollte besser mal vor der Wahl nachdenken wem er wählt und nicht nachher.
Wir haben alle eine Regierung auf Bundes und Landesebne die von der Mehrheit der Bürger gewählt wurden das müssen wir so respektieren das nennt man Demokratie.
Es hilft niemanden sich da hin zu stellen und sich zu verweigern. Wir sollten Kompetenz, Sachverstand und den willen das problem zu lösen Kommunizieren und nicht versuchen die Gunst der Stunde für irgendwelche Kuhhandel nutzen die letztlich keinen Bestand haben werden.
Militär/BOS Waffentechnik für Zivilisten wird immer nur temporär möglich sein.
Ich verstehe es auch nicht warum, aber es nutzt ja nix. Ich würde mir auch so einiges wünschen was es an Hilfsmittel gibt.
 
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Sollte die ASP nach D kommen sollten wir als Jäger geschlossen zur Verfügung stehen und die erforderlichen Maßnahmen unterstützen, nach unseren Möglichkeiten um einen Flächendeckenden Ausbruch mit allen Mitteln zu verhindern.
.

ich denke hier gibt es auch keinen Diskussionsbedarf. Die Sauenstrecken steigen überall und die Jäger jagen kräftig auf Sauen trotz eines sehr schwierigen Absatzes und das auch VOR einem Ausbruch der ASP.
Es geht ja hier um diesen Gedanken vom Ministerium in speziellen Gebiete die Bestände drastisch zu reduzieren, bis zur Auslöschung eines örtlichen Bestandes und dies ggfls. sogar unter Hilfe von ortsfremden Jägern . Hiervon verspricht man sich die "Wende" und hält dieses Mittel nun ,nach über einem Jahr intensiven Beratungen und Abwägungen, für sinnvoll.
 
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Gelöschtes Mitglied 16028

Guest
Kommunizieren wir eine Klare Botschaft.
Die da lautet JA wir Jäger stehen zur Verfügung und werden alles was unsere Möglichkeiten hergeben unternehmen um ein Teil der Lösung zu sein.

Oder meint auch nur einer hier man währe auf uns angewiesen? Das problem ASP wird gelöst entweder mit ODER aber auch OHNE Jäger.
 
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Das ist leider völlig falsch.

"völlig falsch" ist natürlich Quatsch - ist eben eine andere Argumentationslinie!

Die Dichte an Sauen am Ort, wo das Virus eingeschleppt wird, entscheidet darüber, mit welcher Wahrscheinlichkeit das Virus von einem Wildschwein aufgenommen wird und ist damit direkt mit der Ausbruchswahrscheinlichkeit korreliert.
...

Nicht die "Dichte an Sauen am Ort, wo das Virus eingeschleppt wird, entscheidet darüber, mit welcher Wahrscheinlichkeit das Virus von einem Wildschwein aufgenommen wird", sondern die Wahrscheinlichkeit, mit der an dem gegebenen Punkt überhaupt Schwarzwild vorkommt, das Zugang zur Infektionsquelle hat.
Bleibt man z.B. beim Bsp. des Wurstbrotes an der Raststätte, isses egal, ob eine Sau dort Zugang hat oder 20, weil die eine eben ausreicht um das Wurstbrot aufzunehmen (und die andern 19 im Zweifelsfall sowieso nix davon abbekommen). Umgekehrt ist die Wahrscheinlichkeit quasi bei Null, wenn die Sau/en keinen Zugang zum Wurstbrot haben - auch wieder egal ob eine oder 20..
Insofern wird tatsächlich die Ausbreitungsgeschwindigkeit durch die Höhe des Bestandes direkt beeinflusst, nicht aber die Wahrscheinlichkeit des Seuchenausbruchs selbst.
 
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Gelöschtes Mitglied 8180

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Zur Verfügung stehen und mitarbeiten und sein Bestes geben ist das eine.

Wildfremde Jägerscharen im Revier zu erdulden für das ich Pacht zahle, nur um eine inhaltlich vollkommen sinnlose aber vllt öffentlichtlichkeitswirksame Maßnahme einer hilflosen und überforderten Administration zu unterstützen, die lediglich das Ziel hat genau diese Administration im Amt zu halten? Nööö!

Genau damit tut sich die Jägerschaft keinen gefallen. Was beim Bürger ankommt sind allenfalls Ballerei und die Bilder von Sauen auf dem Weg zur TKB.
 
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Gelöschtes Mitglied 16028

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ich denke hier gibt es auch keinen Diskussionsbedarf. Die Sauenstrecken steigen überall und die Jäger jagen kräftig auf Sauen trotz eines sehr schwierigen Absatzes und das auch VOR einem Ausbruch der ASP.
Es geht ja hier um diesen Gedanken vom Ministerium in speziellen Gebiete die Bestände drastisch zu reduzieren, bis zur Auslöschung eines örtlichen Bestandes und dies ggfls. sogar unter Hilfe von ortsfremden Jägern . Hiervon verspricht man sich die "Wende" und hält dieses Mittel nun ,nach über einem Jahr intensiven Beratungen und Abwägungen, für sinnvoll.
Richtig denke auch das die Diskussion überflüssig ist denn in meinem Umfeld kenne ich nur wenige die die Gefahr der ASP noch nicht verinnerlicht haben ansonsten unternehmen wir alles um die Bestände zu reduzieren.
Ich hätte auch kein Problem damit wenn bei mir Fremde Jäger sitzen und Sauen Erlegen ich hab die KSP 2x durch Jede Sau musste in Quarantäne und alle 3 Monate wurden Impfköder ausgebracht das war selbstverständlich.
Ich werde sollte es dazu kommen die Maßnahmen unterstützen ob sie alle sinnvoll sind oder nicht kann man nachher klären.
Ich bin Feuerwehrmann wenn ich jede Maßnahme erst hinterfrage sin die zu rettenden Tot und das Haus abgebrannt. Manöverkritik JA aber danach
 
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Gelöschtes Mitglied 16028

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Zur Verfügung stehen und mitarbeiten und sein Bestes geben ist das eine.

Wildfremde Jägerscharen im Revier zu erdulden für das ich Pacht zahle, nur um eine inhaltlich vollkommen sinnlose aber vllt öffentlichtlichkeitswirksame Maßnahme einer hilflosen und überforderten Administration zu unterstützen, die lediglich das Ziel hat genau diese Administration im Amt zu halten? Nööö!

Genau damit tut sich die Jägerschaft keinen gefallen. Was beim Bürger ankommt sind allenfalls Ballerei und die Bilder von Sauen auf dem Weg zur TKB.
Das sehe ich ganz anders und die Menschen in meinem Umfeld auch, ich hab halt das Glück dort wo mein Revier ist auch zu wohnen und alle meine Landwirte und die meisten Anwohner persönlich zu kennen
 
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Zur Verfügung stehen und mitarbeiten und sein Bestes geben ist das eine.

Wildfremde Jägerscharen im Revier zu erdulden für das ich Pacht zahle, nur um eine inhaltlich vollkommen sinnlose aber vllt öffentlichtlichkeitswirksame Maßnahme einer hilflosen und überforderten Administration zu unterstützen, die lediglich das Ziel hat genau diese Administration im Amt zu halten? Nööö!

Genau damit tut sich die Jägerschaft keinen gefallen. Was beim Bürger ankommt sind allenfalls Ballerei und die Bilder von Sauen auf dem Weg zur TKB.

Offensichtölich ist das Szenario noch nicht bei allen JS-Inhabern angekommen, das sich im Falle eines ASP-Ausbruches in den betroffenen Revieren abzeichnet...
 
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"völlig falsch" ist natürlich Quatsch - ist eben eine andere Argumentationslinie!

Nein, das ist einfache Mathematik. Die erschliesst sich aber nicht jedem.

Nicht die "Dichte an Sauen am Ort, wo das Virus eingeschleppt wird, entscheidet darüber, mit welcher Wahrscheinlichkeit das Virus von einem Wildschwein aufgenommen wird", sondern die Wahrscheinlichkeit, mit der an dem gegebenen Punkt überhaupt Schwarzwild vorkommt, das Zugang zur Infektionsquelle hat.

Wenn Schwarzwild vorkommt, dann entscheidet dessen Dichte.

Bleibt man z.B. beim Bsp. des Wurstbrotes an der Raststätte, isses egal, ob eine Sau dort Zugang hat oder 20, weil die eine eben ausreicht um das Wurstbrot aufzunehmen (und die andern 19 im Zweifelsfall sowieso nix davon abbekommen).

WENN die eine Sau das Wurstbrot abbekommt und das nicht vorher von z.B. Krähen verzehrt wird. :rolleyes:

Die Dichte an Sauen in der Umgebung hat auch einen Einfluss darauf, wieviele Sauen sich ggf. auf dem Gelände der Raststätte rumtreiben, nur mal so am Rande.

Umgekehrt ist die Wahrscheinlichkeit quasi bei Null, wenn die Sau/en keinen Zugang zum Wurstbrot haben - auch wieder egal ob eine oder 20..

Richtig. Nur sind die technischen, rechtlichen und organisatorischen Hürden für die Verhinderung des Angebots an "Wurstbrot" so hoch, dass es völlig illusorisch ist, diesem Weg alleine zu vertrauen. Was uns wieder zur Populationsdichte an Sauen bringt ...

Insofern wird tatsächlich die Ausbreitungsgeschwindigkeit durch die Höhe des Bestandes direkt beeinflusst, nicht aber die Wahrscheinlichkeit des Seuchenausbruchs selbst.

Ersteres ja, zweiteres ist einfach falsch und bleibt auch bei Wiederholung falsch.
 
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Gelöschtes Mitglied 8180

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Offensichtölich ist das Szenario noch nicht bei allen JS-Inhabern angekommen, das sich im Falle eines ASP-Ausbruches in den betroffenen Revieren abzeichnet...

Angekommen heisst nicht, dass man diesen Aktionismus auch gutheissen muss. Zumal ja auch u.a. hier in diesem Faden bereits mehrfach die Sinnlosigkeit attestiert wurde.
 

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