Sauenbestand in Bayern abgenommen?

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Mit wem ich in letzter Zeit so rede: Es wird von einem Rückgang des Schwarzwildbestandes gesprochen, was ja auch so gewollt war.
Ich denke dass bei uns die Nachtsicht/zieltechnik da schon einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet hat. Der andere Grund liegt auch zu einem gewissen Anteil in der Prämie von 100 Euro pro Sau. Wir haben Reviere da werden 100 Sauen erlegt.
Mich würde einfach mal interessieren wie sich der Bestand dort entwickelt hat, wo es die 100 Euro gibt, sprich die Landkreise welche an Thüringen, Sachsen und Tschechien angrenzen. In den anderen Landkreisen wurde die Prämie auf 70 Euro angehoben.
 
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Hier in Ba-Wü gehen die Strecken auch ganz erheblich zurück, ganz ohne Erlegerprämien.
Ob es an der Nachtsichttechnik liegt? Im Landkreis Heilbronn wohnen knapp 1.000 Jagdscheininhaber, es wurden aber nur fünf Anträge gestellt auf die Verwendung von Vorsatzgeräten. Selbst wenn es da noch eine gewisse „Dunkelziffer“ (was ein Wortspiel...) geben sollte - so gross kann der Einfluss nicht sein. Als Teil einer Stöberhundgruppe bin ich auf einigen Drückjagden gewesen diese Saison - überall schwache Schwarzwildstrecken.
 
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Ich bin nicht sicher. In meiner Gegend ist Nachtsicht weit verbreitet. Aber es wird das ganze Jagdjahr schon wenig erlegt. Eichelmast, Freizeitdruck, abgesagte DJ etc. Aber so wirklich reicht das als Erklärung nicht.
 
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Ich kenne die absoluten Zahlen unseres Reviers nicht. Gefühlt sinds eher wenig, die sich dieses Jahr zu uns verirrt haben.
 
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Im Landkreis Heilbronn wohnen knapp 1.000 Jagdscheininhaber, es wurden aber nur fünf Anträge gestellt auf die Verwendung von Vorsatzgeräten.

das liegt vielleicht daran, dass nach der geltenden Rechtslage eine behördliche Beauftragung
schon lange nicht mehr erforderlich ist.

Aber auch bei uns im Bereich Schönbuch allgemein stark nachlassende Sauenstrecken, das ganze Jahr 2020 schon bis jetzt.
 
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Ob es an der Nachtsichttechnik liegt? Im Landkreis Heilbronn wohnen knapp 1.000 Jagdscheininhaber, es wurden aber nur fünf Anträge gestellt auf die Verwendung von Vorsatzgeräten.
Dann bin ich einer der 5 Antragssteller. Wenn ich daran denke, was mir seitens der Behörde für Steine in den Weg gelegt wurden. Man sollte u. a. Nachweise für die Teilnahme an Drückjagden vorlegen o_O. Dann wurde der zuständige Forst befragt usw. usf.
Ich war an einem Punkt, an dem ich mir selbst gesagt habe, dass ich den Mist nicht nötig habe. Sollen die Amtsschimmel doch die Sauen selbst bejagen; dann flatterte jedoch unerwartet die behördliche Beauftragung ins Haus...
In den Revieren ringsum fallen seit jeher auch bei Neumond Schüsse; vielleicht sind dort die übrigen 4 Antragssteller zu finden :unsure:
Es sind definitiv weniger Sauen als in den Vorjahren bei uns... Ich vermute den Freizeitdruck aufgrund von Corona. Die Sauen sind ja nicht einfach vom Erdboden verschwunden
 
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Man könnte ja einfach auch mal auf die Idee kommen, das die letztjährige bundesweite Schwarzwild-Rekordstrecke, auch in euren Regionen gab es wahrscheinlich letztes Jahr ebenfalls sehr hohe Strecken, endlich mal mehr als nur den Zuwachs abgeschöpft hat und die Zahl der Sauen einfach mal reduziert hat.
Das jedenfalls wäre nach einer Rekordstrecke die für mich naheliegenste Ursache für geringere Strecken und Anblicke von Schwarzwild im laufenden Jagdjahr!
 
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30 Jan 2016
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Keine Ahnung, ob das repräsentativ ist. Wir bejagen in drei Revieren intensiv mit Technik. Die Strecken sind in allen Revieren um gut Dreiviertel gefallen. allerdings ist der Wildschaden auch bei fast null.

Die Saunen sind, sofern wir das sicher sagen können, in feuchtere Gebiete gezogen. Nachbarn mit Wasser haben sowohl Sauen, wie auch Schaden. 20 km weiter, soll in einer Nacht eine Rotte mehrere 1000 € Schaden im Mais verursacht haben. Ich glaube, dass ein Großteil bei uns einfach weg ist.

Der zweite Großteil ist durch die Art der Bejagung weg. In den drei Revieren ist die Strecke dreistellig gewesen, allerdings keine DJ. Abstellen oder Erntejagd schon mal. Es entsteht dadurch ein konstant hoher Jagddruck an Kanzeln mit Kirrungen. Die Sauen nehmen Kirrungen weniger an, umschlagen diese häufig. Ich habe bei uns im Revier mehrere neue Wechsel gefunden, fast wie Umgehungsstraßen um die Kanzeln mit Kirrungen.

Dann wurden natürlich sehr viele Sauen erlegt, vielleicht sind die Bestände auch einfach nur geringer.

Am Ende kann es auch nur ganz banal sein. Der Boden ist voll mit Eicheln und Bucheckern. Und in den Beständen sehe ich die Sauen oft gar nicht. Erst wenn Sauen wieder Eiweiß brauchen, finde ich eher wieder welche auf dem Feld.

Den Rückgang von Dreiviertel der Strecke kann ich mir mir so einfach etwas erklären. Wenn die Strecken in Baden-Württemberg allerdings so weit runter wären, habe ich keine wirkliche Begründung.

Meine These für unsere Region ist zuerst viel erlegt, dann abgewandert und die bestehenden Population haben sich an dem Jagddruck angepasst. Ich finde es aber gar nicht so schlimm, da weniger Population auch weniger ASPGefahr bedeutet, weniger Wildschaden und auch weniger Sauen-Fetischismus.
 
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Die ASP kommt laut DJZ News mit dem Transporter zu uns, das hat nichts mit dem Schwarzwild zu tun:rolleyes:. Wie passt sich denn ein Bestand an die Bejagung an? Durch über die Regenbogenbrücke gehen oder sich in Luft auflösen? Deine Vermutung mit den Eicheln und Bucheckern wird wohl am ehesten zutreffen und achtung! Es soll Jäger geben die momentan keine schießen, weil der Absatz nicht in dem Maße da ist wie die Jahre zuvor. Wenn Du nach der 10. Sau keine mehr verkauft bringst bleibst einfach zu Hause.
 
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Mit wem ich in letzter Zeit so rede: Es wird von einem Rückgang des Schwarzwildbestandes gesprochen, was ja auch so gewollt war.
Ich denke dass bei uns die Nachtsicht/zieltechnik da schon einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet hat. Der andere Grund liegt auch zu einem gewissen Anteil in der Prämie von 100 Euro pro Sau. Wir haben Reviere da werden 100 Sauen erlegt.
Mich würde einfach mal interessieren wie sich der Bestand dort entwickelt hat, wo es die 100 Euro gibt, sprich die Landkreise welche an Thüringen, Sachsen und Tschechien angrenzen. In den anderen Landkreisen wurde die Prämie auf 70 Euro angehoben.
Ist es nicht ein bisschen zu früh, diese Frage zu stellen? Ja, auch bei uns waren die Sauenstrecken meistens deutlich niedriger als letztes Jahr (70€ Prämie), aber das würde ich jetzt nicht direkt auf die Jagd zurückführen. Wir hatten auch schon schlechte Rehwildjahre, ohne erkennbaren Grund. Es gibt einfach viel zu viele andere Einflussfaktoren, von denen wir vielleicht überhaupt nichts wissen. Wenn die aktuelle Entwicklung mal zwei oder drei Jahre anhält, können wir darüber diskutieren, ob die Jagd es vielleicht mal geschafft hat, mehr zu bewirken als nur an der Spitze des Eisberges zu kratzten. Die aktuelle Momentaufnahme halte ich für wenig Aussagekräftig. Bei den Mengen an Eicheln, die gerade im Wald rumliegen, könnten nächstes Jahr wieder Rekordstrecken auf uns zukommen.
 
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Meine Meinung dazu: Die Sauen sind nicht weg, die haben nur ihr Verhalten geändert. Vielleicht auch wegen Corona?

Hier sind sie nach wie vor da, und nicht wenige, nur anders: Die Einstände haben sich komplett geändert - weg von den Spaziergehmeilen, damit auch der Tagesablauf des Schwarzwildes. Denke auch durch weniger Drückjagden hat sich die Bewegung in den letzten Monaten sehr stark geändert, genau so wie der geänderte Verkehr. So sind sie zur Zeit in einem Eck im Revier recht aktiv, wo sie früher nie waren - da hätten sie über eine vielbefahrene Straße gemusst. Die ist jetzt aber seit den Ausgangssperren wie ausgestorben, dafür hat sich auf den kleinen Schleichwegen der Verkehr vervielfacht.

Eichenmast schließe ich mal aus, hier gibt es nicht mehr viele Eichen. In den Forsten wurden bis vor ein paar Jahren kein "Laubgelumpes" geduldet - heute will man es um jeden Preis - in den Privatwäldern wird wegen dem Eichenspinner so gut wie jede Eiche eliminiert.
 
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Naja vom Durchschnitt her gesehen sind Eicheln in Bayern von Schwerpunktgebieten abgesehen mit knapp 7 % keine nennenswerte Größe. Die Buche kommt auch nur auf knapp 14 % über alle Altersklassen.
Da spielt die "Energieversorgung" auf landwirtschatlichen Flächen die weit größere Rolle. Die Sauen fressen sich eher nicht im Nadelwald kugelrund, sondern kommen dort schon so an.

Bin gespannt wo wir am Ende des Jagdjahres landen.
 
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Die Abnahme der Bestände scheint ein Bundesweiter Trend zu sein. Wir haben, in unserem Revier, die geringste Sauenstrecke der vergangenen 15 Jahre. Ich war Fasanen füttern, nicht an einer Rübenmiete waren Sauen, das ist noch nie da gewesen:unsure:
Mein Mitpächter erzählte mir, dass ein Revierförster der Landesforsten wohl noch mal gejagt hat und bei 30 Schützen kam 1 Sau zur Strecke.
 
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BY hatte im letzten Jagdjahr mit viel Aufwand fast die durchschnittliche Strecke verdoppelt. Das läßt sich nicht jedes Jahr wiederholen.
 
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Man könnte ja einfach auch mal auf die Idee kommen, das die letztjährige bundesweite Schwarzwild-Rekordstrecke, auch in euren Regionen gab es wahrscheinlich letztes Jahr ebenfalls sehr hohe Strecken, endlich mal mehr als nur den Zuwachs abgeschöpft hat und die Zahl der Sauen einfach mal reduziert hat.
Das jedenfalls wäre nach einer Rekordstrecke die für mich naheliegenste Ursache für geringere Strecken und Anblicke von Schwarzwild im laufenden Jagdjahr!
(y)

Vielleicht nicht grad mehr als den Zuwachs, aber nahe dran.

Jeder erlegte Bache fehlt im nächsten Jahr als Zuwachsträger und der Zuwachs findet nicht mehr statt.
20 Bachen mit im Durchschnitt je 5 Frischlingen Zuwachs (theoretisch) sind dann im Folgejahr schon 120 Sauen weniger.

Es wurden in mancher Region mehr als 20 Bachen erlegt und die übrigen Rotten ziehen weiter.
Dazu noch die erlegten männlichen Stücke, die schlichtweg auch nicht mehr vorhanden sind.
 

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