Sauenbestand in Bayern abgenommen?

G

Gelöschtes Mitglied 3798

Guest
Letztes Jagdjahr erreichten hier einige Reviere deutlich zweistellige Strecken, wo man sonst nur mühsam 10 zusammenbekam.
Ganz überwiegend durch den Einsatz von Nachtsichttechnik auf Pirsch und Ansitz.
Nun sehr mager mit Sauen - was ja auch der Sinn des ganzen war, weshalb ich da nicht ganz unzufrieden bin.
Auch Sauen kann man nur einmal erlegen.
Ich bin mir aber sicher, das die verbliebenen Bachen und Keiler derzeit gut genährt alles dafür tun, die Verluste wieder auszugleichen.
Wobei heuer tatsächlich die Kombination aus Eichenmast und ausgefallenen Jagden hier einen zusätzlichen Schub geben wird.
Und einige Reviere werden auch ganz sicher aus Angst voll auf die Bremse steigen, weils ja jetzt keine Sauen mehr hat.
Diese Sauhüter gibts überall und die Sorgen auch dafür, das einige, die jetzt die Ausrottung des Schwarzwildes fürchten, mancherorts ihr blaues Wunder erleben werden im nächsten Jagdjahr.
 
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Bei uns ist es ahnlich. Unsere diesjährige Strecke hat sich gegenüber dem letzten Jagdjahr ca halbiert.
Ist bei Reviernachbarn und auch hier im Forum nicht anders, wenn man das alles so liest.
Woran es liegt, ausser den zuvor schon genannten Vermutungen?
Evtl hat die lange Trockenzeit vom letzten Jahr ihren Einfluss darauf
Schwarzwild ist sicherlich noch da. Wohl aber nicht mehr in der Zahl wie die Jahre zuvor. Wie sich der Bestand weiter auswirkt wird man sehen.
Für eine Erhöhung des Bestandes spricht das momentan recht gute Frassangebot von Waldmast und Eiweis auf den Wiesen. Was dagegen spricht ist das momentan nasse und kalte Wetter für bereits gefrischtes SW
Was mir noch im letzten Jahr aufgefallen ist. Wir hatten sehr wenig Schaden an Frucht und Mais, jedoch recht früh grosse Wiesenschäden.
Wir werden es sehen wie es wird.
WMH
Carma
 
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Ist es nicht ein bisschen zu früh, diese Frage zu stellen? Ja, auch bei uns waren die Sauenstrecken meistens deutlich niedriger als letztes Jahr (70€ Prämie), aber das würde ich jetzt nicht direkt auf die Jagd zurückführen. Wir hatten auch schon schlechte Rehwildjahre, ohne erkennbaren Grund. Es gibt einfach viel zu viele andere Einflussfaktoren, von denen wir vielleicht überhaupt nichts wissen. Wenn die aktuelle Entwicklung mal zwei oder drei Jahre anhält, können wir darüber diskutieren, ob die Jagd es vielleicht mal geschafft hat, mehr zu bewirken als nur an der Spitze des Eisberges zu kratzten. Die aktuelle Momentaufnahme halte ich für wenig Aussagekräftig. Bei den Mengen an Eicheln, die gerade im Wald rumliegen, könnten nächstes Jahr wieder Rekordstrecken auf uns zukommen.

IIn unserem Revier, den anderen hiesigen Revieren und allen Bekannten in drei anderen Bundesländern ist die Schwarzwildstrecke stark rückläufig.
Als Ursache hierzu reichen mir die zuletzt hohe Abschusszahlen nicht aus. Wie bereits schon mal geschrubt, sind bei uns wegen des nassen Wetters Frischlinge im letzten Februar eingegangen. Dazu gibt es Meinungen, dass auch die letzten sehr trockenen Sommer Auswirkungen auf die Bestände haben. Dies kann ich nicht beurteilen. Trotz sicherlich einzelner rechtswidriger Nutzung von NZT spielt sie in unserer Region noch keine wirkliche Rolle, sodass ich diesen Aspekt ausblenden würde.
Auch die Mißachtung der Kirrungen hängt sicher nicht nur an der starken Mast. In den Eichen- und Buchenbeständen ist hier recht wenig gebrochen. Man sollten doch sehen können, wenn sich die Sauen dort regelmäßig aufhalten um Fraß aufzunehmen. Die Wiesen sehen auch durchweg gut aus.
Vielleicht gibt es auch andere Faktoren, die wir noch nicht auf dem Schirm haben. Warten wir es ab und schauen was im kommenden Jagdjahr passiert.

wipi
 
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aber das würde ich jetzt nicht direkt auf die Jagd zurückführen. Wir hatten auch schon schlechte Rehwildjahre, ohne erkennbaren Grund. Es gibt einfach viel zu viele andere Einflussfaktoren, von denen wir vielleicht überhaupt nichts wissen. Wenn die aktuelle Entwicklung mal zwei oder drei Jahre anhält, können wir darüber diskutieren, ob die Jagd es vielleicht mal geschafft hat, mehr zu bewirken als nur an der Spitze des Eisberges zu kratzten. Die aktuelle Momentaufnahme halte ich für wenig Aussagekräftig. Bei den Mengen an Eicheln, die gerade im Wald rumliegen, könnten nächstes Jahr wieder Rekordstrecken auf uns zukommen.

Genau, knapp 900000 Sauen erlegt, aber die Jagd hat keinen Einfluß auf die Strecke des Folgejahres, weil ja 900000 bei einem Gesamtbestand von mindestens 90.000.000 nur die Spitze des Eisbergs sein können. :rolleyes: Ö?V (y):giggle:

Lesen und verstehen, diese Nachhilfe ist kostenlos aber wahrscheinlich auch umsonst.

https://de.statista.com/statistik/d...-von-schwarzwild-in-deutschland-seit-1997-98/
 
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Genau, knapp 900000 Sauen erlegt, aber die Jagd hat keinen Einfluß auf die Strecke des Folgejahres, weil ja 900000 bei einem Gesamtbestand von mindestens 90.000.000 nur die Spitze des Eisbergs sein können. :rolleyes: Ö?V (y):giggle:

Lesen und verstehen, diese Nachhilfe ist kostenlos aber wahrscheinlich auch umsonst.

https://de.statista.com/statistik/d...-von-schwarzwild-in-deutschland-seit-1997-98/

Kommt mir vor wie unser Bauernhäuptling vor ein paar Jahren: "Die Jäger schießen im Landkreis 1.000 Sauen aber das zehnfache davon läuft noch rum"
War in Mathe auch nicht die hellste Kerze auf der Torte aber dann hätten wir 10.000 Sauen im Landkreis überleben lassen. Das krieg ich noch hin mit dem Zuwachs und was das fürs nächste Jahr bedeutet..
 
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Wheelgunner_45ACP

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In der Statistik sieht man gut, dass da zwar insgesammt die Stecken gestigen sind, aber auch Schwankungen jenseits der 30% von Jahr zu Jahr möglich sind. Und wenn's in einem BL nach oben geht, kann das in einem anderen BL anders sein.
 
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In der Statistik sieht man gut, dass da zwar insgesammt die Stecken gestigen sind, aber auch Schwankungen jenseits der 30% von Jahr zu Jahr möglich sind.
(y)
Was auch völlig normal ist:

Wennin einem Jahr viel erlegt wird und gleichzeitig dank widriger Umstände von den Frischlingen ein Großteil nicht aufkommt, wirds im Folgejahr logischerweise weniger.


Ausser bei den Jagdgegnern... da muss weniger erschossen werden, weil es sich dann ja niemals so stark vermehrt*




*sorry.. das musste jetzt sein :whistle:
 
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Die Diskussion und der Vergleich der Erfahrungen und Beobachtungen aus den unterschiedlichen Regione illustriert sehr schön, warum Streckenergebnisse für Bestandesschätzungen nicht besonders gut geeignet sind - auch, wenn sie oft die einzigen verfügbaren Zahlen sind.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23774

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Ich finde diese Streckenhöhe sehr beachtlich wenn man bedenkt das sehr viel Drückjagden Coronabedingt nicht stattgefunden haben.
 
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Die Diskussion und der Vergleich der Erfahrungen und Beobachtungen aus den unterschiedlichen Regione illustriert sehr schön, warum Streckenergebnisse für Bestandesschätzungen nicht besonders gut geeignet sind - auch, wenn sie oft die einzigen verfügbaren Zahlen sind.



Vergiss bitte nicht die Zahlen des in Verkehrsunfällen verwickelten Schwarzwildes (Wildunfallstatistik), kann man auch als als Indikator für die Wilddichte und zur Bestandesschätzung heranziehen, machen andere Länder auch genauso.
Hier mal die konkreten Zahlen dazu:

https://www.jagdverband.de/sites/default/files/2018-01 Infografik Wildunfall Statistik_0.jpg

https://www.jagdverband.de/sites/default/files/2019-03_Infografik_Wildunfall_Statistik_2017_2018.jpg

https://www.jagdverband.de/sites/de...Infografik_Wildunfall-Statistik_2018_2019.jpg

https://www.jagdverband.de/sites/de...Infografik_Wildunfall_Statistik_2019_2020.jpg


Dazu die Gesamtstrecke der letzten 10 Jahre in der BRD:

https://www.jagdverband.de/sites/de...rafik_Jahresstrecke_Schwarzwild_2019_2020.jpg
 
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Auch die Zahl der Wildunfälle alleine ist - wie man hier auch in dem einen oder anderen Beitrag sehen kann - nur ein proxy und ohne Berücksichtigung von z.B. Verkehrsdichte und -struktur wenig aussagefähig.
 
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