Sauenbestand in Bayern abgenommen?

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Auch die Zahl der Wildunfälle alleine ist - wie man hier auch in dem einen oder anderen Beitrag sehn kann - nur ein proxy und ohne Berücksichtigung von z.B. Verkehrsdichte und -struktur wenig aussagefähig.
Irgendwo in einem Bundesland hat man einen Zusammenhang zwischen Wildunfälle und dem gestiegenen Zwischenfruchtanbau versucht herzustellen. Ist ja klar, jetzt zieht das Rehwild den ganzen Winter vom Wald auf die Zwischenfrüchte und überquert dabei oft Straßen. Als die Felder noch kahl waren, gab es diese Wildbewegung nicht. Wir haben bei uns auch überall dort wo zwischen Einstand und Zwischenfrucht eine Straße verläuft, vermehrt Wildunfälle.
 
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Eben, auch das spielt mit rein.

Das oben soll keine Abqualifizierung von irgendwas oder irgendjemandem sein, nur der Hinweis, dass wir aktuell alle mehr Raten als Wissen. Wir haben halt kein objektives, neutrales Bestandsmonitoring (als Fakt, nicht als Vorwurf).
 
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Auch die Zahl der Wildunfälle alleine ist - wie man hier auch in dem einen oder anderen Beitrag sehen kann - nur ein proxy und ohne Berücksichtigung von z.B. Verkehrsdichte und -struktur wenig aussagefähig.

In Verbindung mit den Jagdstrecken einerseits und den Zahlen der allgemeinen Verkehrsunfälle, lässt sich, denke ich, schon ein genaueres Bild zeichnen.
 
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Durch vermehrten Zwischenfruchtbau, halten sich auch mehr Sauen im Feld auf. Ich denke, dass etliche Rotten nicht "zu Haus" sind, wenn im Wald gedrückt wird:unsure:
 
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Genau, knapp 900000 Sauen erlegt, aber die Jagd hat keinen Einfluß auf die Strecke des Folgejahres, weil ja 900000 bei einem Gesamtbestand von mindestens 90.000.000 nur die Spitze des Eisbergs sein können. :rolleyes: Ö?V (y):giggle:

Lesen und verstehen, diese Nachhilfe ist kostenlos aber wahrscheinlich auch umsonst.

https://de.statista.com/statistik/d...-von-schwarzwild-in-deutschland-seit-1997-98/
Danke, ich kenne die Statistik, aber ich finde nicht, dass sie deine These untermauert.
Die Knapp 900000 Sauen vom letzten Jahr haben eine Steigerung von 47% im Vergleich zum Vorjahr bedeutet (Quelle: DJV). Ich glaube mal nicht, dass das davon kommt, dass plötzlich um 47% intensiver oder effizienter gejagt wurde. Insofern ist davon auszugehen, dass der Anteil der jagdlich abgeschöpften Reproduktion nicht nennenswert größer war als in den Jahren zuvor.
Daraus ergibt sich, dass die schlechte Strecke dieses Jahr (genau wie die schlechteren Strecke, die meistens auf Rekordjahre folgten) nicht oder zumindest nicht primär auf die Jagd zurückzuführen sind.
Die Einflüsse auf Bestandszahlen, Raumnutzungsverhalte, etc. sind vielfältig. Jagd ist da nur ein Faktor von vielen, die eine Rolle spielen.
Warum es dieses Jahr vielerorts so mau war, kann ich auch nicht sagen, aber wenn man sich die von dir verlinkte Statistik anschaut, passt das schon ins Muster der letzten Jahr(zehnte). Insgesamt ging der Trend trotz der Schwankungen immer beachtlich nach oben. Sich jetzt wegen einem Jahr mit weniger Strecke auf die Schulter zu klopfen halte ich für...gewagt.
 
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Eben, auch das spielt mit rein.

Das oben soll keine Abqualifizierung von irgendwas oder irgendjemandem sein, nur der Hinweis, dass wir aktuell alle mehr Raten als Wissen. Wir haben halt kein objektives, neutrales Bestandsmonitoring (als Fakt, nicht als Vorwurf).



Ein "objektives, neutrales Bestandsmonitoring " kann es und wird es bei einer biologisch so anpassungsfähigen und v. a. reproduktionsstarken/flexiblen Wildart wie dem Schwarzwild natürlich auch nicht geben!
Wie soll das flächendeckend über die Republik umgesetzt werden und v.a. wer soll das bezahlen?
Hier geht es in erster Linie ja um Annäherungen an Bestände und Bestandsschätzungen und v.a. auch um Tendenzen und nicht um konkrete Zahlen.
Aber die Wildunfallstatistik in Zusammenhang mit den Streckenergebnisse ermöglicht eine gezieltere Annäherung an die Bestandesgröße als nur auf der Basis von Abschusszahlen.
Man könnte auch weiterhin noch die Wildschadensstatistiken heranziehen, um die Schätzungen und den Trend genauer zu machen.
Wir reden hier ja nun auch nicht ernsthaft von exakten Zahlen a la "wir haben einen Frühjahrsbestand von 355000 Sauen" oder einem Bestand von 3,5 Sauen auf 100 ha Jagdfläche!
In anderen Ländern fliesst die Unfallstatistik auch als wichtiger Faktor zur Bestandsschätzung von Wildtieren ein und damit auch ein die Planung der Abschussvorgaben.
Schweden z.B. lässt die Unfallstatistiken auch immer in die Bestandsschätzungen und Abschussplanungen zum Elch mit einfliessen.
Das alles kann und soll jetzt auch nicht heissen, das jetzt wieder ein Projekt aus dem Boden gestampft werden sollte, ein paar Biologen oder FoWi zu beauftragen, ein bundesweites Bestandmonitoring für Schwarzwild durchzuführen!
 
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Dass ein entsprechendes Monitoringsystem nicht per Fingerschnippen entsteht und sehr viel kosten würde ist klar. Bei den Schwankungen aller möglichen Einflüsse sowohl auf die Strecken wie auf die Wildunfälle sind das aber nur grobe Schätzungen und Angaben nur auf der Basis eines Vergleichs mit dem Vorjahr (ohne diese Einflüsse einzubeziehen) sehr unsicher.
 
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Die Unfallstatistik 2020 wird nicht ganz passen, bedingt durch den Lockdown im März, und auch sonst weniger Verkehr, sicher niedriger als sonst.
 
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Hier in der Gegend wurden noch nie viele Sauen erlegt, aber so schlecht wie in diesem Jahr war es schon ewig nicht mehr. In den letzten Jahren wurde halt sehr kräftig, auch mit Technik, hingelangt.
 
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Dass ein entsprechendes Monitoringsystem nicht per Fingerschnippen entsteht und sehr viel kosten würde ist klar. Bei den Schwankungen aller möglichen Einflüsse sowohl auf die Strecken wie auf die Wildunfälle sind das aber nur grobe Schätzungen und Angaben nur auf der Basis eines Vergleichs mit dem Vorjahr (ohne diese Einflüsse einzubeziehen) sehr unsicher.


Nein,
das ist schlicht und einfach de fakto falsch!
Und dein Hinweis und unausgesprochenes Verlangen nach genaueren Zahlen ist nicht nur unrealistisch, sondern auch nicht notwendig!
Die Zahlen werden bereits über viele Jahre hinweg erhoben, womit dein Hinweis dann als nicht zielführend zu bezeichnen ist.
Es macht auch keinen Sinn mit dir darüber zu diskutieren; nochmal:
es geht nur um eine Schätzung und Tendenzen einer Bestandsentwicklung über viele Jahre hinweg, womit sich viele jahresspezifische Einflüsse auch über die Jahre hinweg relativieren.
So planen im Grunde genommen sehr viele Versicherungsunternehmen!
Und genau für diese Schätzungen und Tendenzen sind die vorliegenden Daten weit mehr als ausreichend!
 
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Das mit den Sauen ist wirklich derzeit eine sonderbare Sache.
Wir hatten bis 3 Wochen vor Weihnachten ständig Schweine im REvier, mal an den Kirrungen, mal im Feld, mal im Wald. 1 Rotte mit ca 30 Stück, 2 kleiner mit 12 und 9 Stücken.

Seither sind sie weg. Als ob sie auf dem Mond wären. In den Nachbarrevieren ist es genauso.
Wir haben Schnee und man könnte sie gut fährten, wenns denn Fährten gäbe.

Auch die Jäger mit vielen Jagdjahren können sich an sowas nicht erinnern.

Bei anderen Wildarten siehts so aus, dass wir einen ordentlichen Bestand an Rehen sehen. Wenig Füchse, sehr wenige Marder im Vergleich zu den Vorjahren, dafür mehr Dachse als sonst (Raubwild wird kaum bejagd) und wirklich Unmengen von Hasen.


Schade das ich meine Wärmebilddrohne noch nicht habe. Würde mich sehr interessieren ob das zur Klärung beitragen könnte.
 
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Wie soll das funktionieren ,zumindest bei uns muß der Stempel vom Doc drauf sein. Ohne den brauche ich keine verwertbare Sau melden, und Fallwild sowie Unfallwild interessiert nicht da es kein Abschussplan für Schwarzwild gibt.

Gruß Seppel
 
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in unserem Niedersächsischen Revier, sind Sauen nicht mehr so "berechenbar" wie früher. Ein paar Tage scharfer Frost und Nacht für Nacht sind die letztjährigen Zuckerrübenschläge dran, da wird der Weizen umgedreht um an Rübenreste zu kommen. Aber alles nur noch Überfallartig. ! Nacht da, dann 1 Woche nicht, dann wieder usw.:unsure:
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Zumindest hier fragt man erst einmal keiner nach was du einträgst. Der Krempel mit Stempel etc fängt erst an wenn du Prämien etc. willst.
 

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