Schadwild und Jagdethik

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Von einer gemeinsamen, großräumigen Strategie der örtlichen Revierverantwortlichen, mit dem Ziel so viel wie möglich an Frischlingen zu erlegen und dann ggfs. auch noch bei der Einzeljagd Beibachen zu entnehmen.
Dazu gehören nach meiner Überzeugung eben revierübergreifende Bewegungsjagden auf möglichst großer (Einstands-)fläche. Anrainer mit weniger Einständen sollten sich ebenfalls beteiligen und ihre Büsche gezielt und ggfs. wiederholt durchdrücken. Neben einer entsprechend guten Planung gehören dazu gute Hunde, erfahrene Schützen im Bereich ansprechen und flüchtigem Schuß und Revierverantwortliche, die gemeinsam an einem Strang ziehen.

wipi
 
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Wenn Schwarzwild zu !Schaden! geht und Wild!schaden! verursacht, dann ist es in diesem Zusammenhang als Schädling zu betrachten. Im weiteren Sinne kannst Du dann auch von Schädlingsbekämpfung sprechen - ja!

Jagd ist da der völlig falsche Ansatz.
Da müssen Profis ran.
Rentokill mit Giftködern oder so.
Damit endlich der Bestand nachhaltig eliminiert wird, damit die Landwirte und Förster endlich in Ruhe arbeiten und ernten können.
 
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Es ist so, dass die aufgezählten Veränderungen der letzten Jahrzehnte zur Erhöhung der Bestände maßgeblich beigetragen haben.
Wenn ich den "Tenor" Deines Beitrages richtig verstehe, rechfertigt die nicht vorhandene Zeit des Jägers den Abschuss der Leitbache :oops: Das ist bisher die schlechteste Argumentation, die mir untergekommen ist.

wipi
Du missverstehst mich. Ich habe bereits erwähnt, dass ich in der Regel nach dem Prinzip jung vor alt, klein vor groß jage. Ich bin erst in die Diskussion eingestiegen, als von einem bestimmten Forumsmitglied verallgemeinert wurde, dass "Feldjägern" die Ethik egal ist. Außerdem sind auch Bewegungsjagden nicht der heilige Gral - so wie es zu propagieren versucht wurde.
Und dem besagten Forumsmitglied habe ich lediglich vor Augen halten wollen, dass es auch noch Warnehmungen und Tatsachen außerhalb seiner eigenen heilen Welt gibt.
 
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Wirst du nicht schaffen, weil du und andere hier nur bestätigst was jeder weiß.
 
G

Gelöschtes Mitglied 16028

Guest
Von einer gemeinsamen, großräumigen Strategie der örtlichen Revierverantwortlichen, mit dem Ziel so viel wie möglich an Frischlingen zu erlegen und dann ggfs. auch noch bei der Einzeljagd Beibachen zu entnehmen.
Dazu gehören nach meiner Überzeugung eben revierübergreifende Bewegungsjagden auf möglichst großer (Einstands-)fläche. Anrainer mit weniger Einständen sollten sich ebenfalls beteiligen und ihre Büsche gezielt und ggfs. wiederholt durchdrücken. Neben einer entsprechend guten Planung gehören dazu gute Hunde, erfahrene Schützen im Bereich ansprechen und flüchtigem Schuß und Revierverantwortliche, die gemeinsam an einem Strang ziehen.

wipi
Genau dieses Konzept hat der Nachbarhering vor 22 Jahren umgesetzt in einer SW hege Gemeinschaft. Zielsetzung war die Umsetzung des Lüneburger Models.
Das Ergebnis des Zusammenschlusses alle Reviere und die gemeinsame Hege ist sehr Erfolgreich gewesen die SW bestände sind explodiert und selbst in Bereichen wo SW vor 20 Jahren noch sehr seltenes Wechselwild war hat heute die Sauen als Standwild.
Da lag der Abschuss immer bei einem Frischlings Anteil von über 80 %
Freigeben bei DJ bis max. 35kg.
Übrigens auch in meinem direkten Umfeld gab es überwiegend Reviere die ausschließlich Frischlinge freigegeben haben.
Bis vor 4-5 Jahren die Landwirte auf die Barrikaden gegangen sind, weil die Schmerzgrenze erreicht war. Es wurde umgedacht Junge Pächter sind nachgerückt die Bejagung wurde umgestellt es wurde alles freigegeben.
Mit dem Ergebnis das die SW bestände regelrecht eingebrochen sind und einige Reviere kaum noch SW haben.
SW ist wieder bei den meisten seltenes Wechselwild und die Schäden zu vernachlässigen.
Wer SW reduzieren will muss von oben nach unten Jagen.
Den Frischlingen einer 70 kg Bache, die ich jetzt erlege, brauche ich im Sommer nicht im Mais hinterherlaufen.
Wildschwein-Jagdstrecken-Entwicklung-Deutschland.png
Das ist das Ergebnis deiner Bejagungskonzepte und schönen verträumten Ideen von der Hege
 
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Wieso? Hege hat doch funktioniert.
Euer Problem sind doch nicht die Sauen. Das sind winzige Reviere mit gierigen Jagdgenossen und bescheuerten Jägern, die alles pachten.
 
G

Gelöschtes Mitglied 16028

Guest
Das sind winzige Reviere
:unsure:
Wir groß ist denn dein Revier was du gepachtet hast und verantwortlich bist.
Bei uns liegen die Reviere im Schnitt um die 450- 650ha abgesehen von kleinen Eigenjagden.
Unser Hegering bewirtschaftet über 7000ha
 
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Genau dieses Konzept hat der Nachbarhering vor 22 Jahren umgesetzt in einer SW hege Gemeinschaft. Zielsetzung war die Umsetzung des Lüneburger Models.
Das Ergebnis des Zusammenschlusses alle Reviere und die gemeinsame Hege ist sehr Erfolgreich gewesen die SW bestände sind explodiert und selbst in Bereichen wo SW vor 20 Jahren noch sehr seltenes Wechselwild war hat heute die Sauen als Standwild.
Da lag der Abschuss immer bei einem Frischlings Anteil von über 80 %
Freigeben bei DJ bis max. 35kg.
Übrigens auch in meinem direkten Umfeld gab es überwiegend Reviere die ausschließlich Frischlinge freigegeben haben.....

Das ist das Ergebnis deiner Bejagungskonzepte und schönen verträumten Ideen von der Hege

Ich schrieb nirgends was von Hege oder Lündeburger Modell. Dieses Konzept ist gescheitert.
Trotzdem hatte es gute Ansätze.
Die revierübergreifende Jagd ist nicht das alleinige Heilmittel, aber ein guter Teil einer Strategie. Ob sie funzt hängt aber im Wesentlichen von der Planung, den Vorgaben und den Protagonisten ab. Ich kann natürlich nicht beurteilen wie Eure Nachbarn dies damals angegangen sind, würde aber vermuten, dass man vor 20 Jahren hier nicht nach den heutigen Erkenntnisse geplant und gejagd hätte. Von daher ein etwas schwacher Hinweis.

Ich habe auch nirgends geschrieben, dass ich nur Frischlinge freigebe. Sie werden aber nun mal vorangig bejagd. Zur passenden Zeit noch Überläufer und bei der Einzeljagd ggfs. nachrangige Bachen.

Mir gefällt es halt nicht Abschüsse "von oben nach unten" oder "bewusst die Leitbache" zu propagieren, da ich es schlicht für schlecht und falsch halte. Es käme auch niemand auf die Idee zunächst mal die Alttiere zu erlegen, weil die Bestände und die Schälschäden so hoch sind.
Wildschäden rechtfertigen halt keine Bejagung abseits der ansonsten anerkannten Grundsätze unseres Tuns.

wipi
 

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