Schädelpräparation mit Ameisen, Würmern etc?

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Moin,

ich möchte gerne diverse Schädel (Reh, Fuchs etc.) präparieren. Das Problem ist nur, dass man an gewisse Stellen sehr schlecht rankommt.

Ich habe schon des öfteren gehört, dass einige Leute sich der Hilfe von Ameisen oder anderer kleiner Tierchen bedient hätten. Leider gibt es bei uns in der Nähe keinen Ameisenhaufen. Gibt es Alternativen/Erfahrungen?
 
A

anonym

Guest
Speckmaden

gibt es im Reptilienhandel als Futter

Klaus
 
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Du könntest Speckkäfer nehmen. Ist ein riesen Aufwand. Ich machs immer so, dass ich die Schädel mehrmals abkoche und dann mit dem Hochdruckreiniger oder einer Bürste und Pinzette drübergehe. Funktioniert tadellos. Danach bleichen und fertig. :thumbup:IMG_5650.jpg
 
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Servus,

Diese Idee mit den Ameisen hat mir auch ein ehemaliger Arbeitskollege empfohlen! - Zu dieser Zeit war ich noch Jungjäger und mit Trophäenbehandlung hatte ich noch wenig Erfahrung. Somit war ein guter Tipp willkommen!

Große Ameisenhaufen hatte ich im Revier an einem guten zugänglichen Platz.

Also stand der biologischen Behandlung eines meiner ersten Rehgehörne nichts mehr im Wege und wurde in diesem großen Ameisenhaufen in ca. 30 cm Tiefe plaziert! - Jedes Mal wenn ich dort vorbei kam, habe ich kontrolliert. - Als ich nach 5 Tagen wieder dort hin kam, war dort ein großes Loch und das Rehgehörn verschwunden! :evil: - Es gab also ein weiteren Interessenten an dem Gehörn, aber mit anderen Absicht als ich. - An den Spuren der Ausgrabungen konnte ich dann feststellen, dass der Interessent entweder der Fuchs, oder der Dachs war! :twisted:
 
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Vorsicht!
Rein rechtlich gesehen ist so ein Ameisenhaufen eine heilige Wohnstätte von edlen unter Naturschutz stehenden Mitgeschöpfen (ggf. sogar "streng geschützt") und als solche sakrosankt, so dass das Einbringen von Tierköpfen etc. ganz schön Ärger geben könnte.
 
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Hallo,
ich hab ein paar Mal Rehköpfe einfach im Garten eingegraben aus genau dem Zweck, den du auch verfolgst. Funktioniert super, nach ca. 1/4 Jahr ist der Schädel absolut sauber. Nachteil an der Methode ist eine bräunliche Verfärbung des Knochens, der sich auch mit Wasserstoffperoxyd nicht beseitigen lässt. Weiß anmalen, vielleicht.....?
Manni
 
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In Ameisenhaufen würd ich sie nicht eingraben. 1. wird der Haufen zerstört 2. muss man den Schädel gegen abhandenkommen sichern und 3. sobald der der Schädel trocknet, wird das Fleisch hart und die Ameisen bekommen es nicht mehr runter.


Mit Würmern: stell ich mir ziemlich ekelig vor und wer hat welche wenn er sie braucht?


Ich koche auch regelmäßig Schädel aus. Einfach kochen (mit Waschpulver) und dann mit der Dreckfräse abkärchern.

Die einfachste aber langwierigste Variante ist, einfach in einen Kübel voll mit Wasser den Schädel rein. Deckel drauf (sollte Luftdicht abschließen) und ein halbes Jahr stehen lassen. Dann den Schädel raus und abwaschen und wenn nötig mit einer Bürste abschrubben. Sollte es noch irgendwo schmutzige Stellen geben, einfach mit dem Kärcher drüber. ACHTUNG: da löst sich sogar das Fleisch zw. Zahn und Kiefer auf, so dass die Zähne raus fallen und eingeklebt werden müssen.

Schädelpräparieren war einmal, ich bin schon einen Schritt weiter:

http://www.rocces.at/Jaegerforum/index.php?page=Thread&threadID=3825

Wmh
 
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Ja das ist mit Sicherheit eine sehr gute Arbeit! :thumbup:

Bei dem Aufwand bleibt aber die Jagd an sich auf der Strecke!

Das macht man nicht so ganz NEBENBEI!
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
... war dort ein großes Loch und das Rehgehörn verschwunden! :evil: - Es gab also ein weiteren Interessenten an dem Gehörn, aber mit anderen Absicht als ich. ...

:lol::lol: wilkommen im Club, ich hab´s zweimal so probiert. Beim ersten Mal mit dem von dir beschriebenen Ergebnis.

Beim zweiten Mal, fixiert mit einem "fetten" Weidedraht, ist genau wie von Nickback beschrieben
sobald der der Schädel trocknet, wird das Fleisch hart und die Ameisen bekommen es nicht mehr runter.
garnichts passiert. :trophy:


Man lernt solang man schafft...drum :cheers: an alle die gern experimentieren.



CdB
 
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Danke euch! Japp, das dauert tatsächlich ein Weilchen. Ich hab den Schädel zuerst grob entfleischt, dann dreimal mit reichlich Waschpulver eine halbe Stunde kochen lassen (Campingkocher im Garten). Nachdem alles sauber abgebürstet war, hab ich die losen Zähne rausgemacht (ging bis auf einen Backenzahn recht gut) und dann eine Nacht in 30%igem Wasserstoffperoxid (Apotheke) eingelegt. Zum Schluss die Zähne mit Holzleim wieder eingeklebt und fertig. Weshalb die Zähne raus und wieder reinmachen? Ich fand die natürliche Färbung schöner und gelöst ham die sich sowieso. :thumbup:
 
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Wenn ich Anleitungen übers Schädelpräparieren lese und da schreibt einer: "Aufpassen aufs Nasenbein" oder "das Nasenbein kann sich lösen".
Da frag ich mich immer was die so anstellen????
Mir ist noch nie ein Nasenbein abgebrochen. Ich schaffe es sogar das knöcherne Innenleben in der Nase zu erhalten. Und das ist sehr, sehr fein.

 

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