Schätzung von Erbwaffen

C

candescence

Guest
Hallo liebe Jägergemeinde,

mein Vater ist kürzlich leider verstorben und ich bin in Besitz seiner Jagdwaffen gekommen. Da ich selber leider keinen Jagdschein habe muss ich diese schweren Herzens nun veräußern.

Mein erster Gedanke war, den Jagdschein zu machen da ich schon von klein auf immer mit zur Jagd gegangen bin, auch als Treiber als ich alt genug war. Dies musste ich leider aus zeitlichen Gründen nun verwerfen.

Für mich haben die Waffen natürlich auch einen emotionalen Wert, der sich aber ja nicht im Verkauf berücksichtigen lässt.

Vielleicht könnt ihr mir einen ersten Anhaltspunkt geben, was die Waffen für einen Wert haben und ich auf dem freien Markt dafür bekommen kann. Der Zustand ist wirklich sehr gut, mein Vater hat die Waffen immer sehr gut gepflegt.

Drilling 12/70 .30-06 Sauer &Sohn Optik: Zeiss - Diatal Z 8x56T*
Bockdoppelflinte 12/70 FN Liege Nummer: 1xxxx
Bockdoppelflinte 12/70 FN Liege Nummer: 2xxxx S 70
Rep. Gewehr 8x68 S Mauser Mod. 66 S Optik: Zeiss - Diavari Z 2,5… 10x52 SG 44103
Rep. Gewehr .22 long rifle Anschütz Mod. 1415-1416 Optik: Kettner Glas 4x36

Vielleicht könnt ihr mir ja noch Tipps geben wo ich die Waffen zum Verkauf anbieten könnte? Ich habe schon die "alte" Jägergemeinde meines Vaters angefragt, dort aber noch keine Antwort erhalten.

Vielen Dank für eure Hilfe!
Alex
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Moin!

Erstmal mein Beileid! :17: Aber wieso willst Du unbedingt verkaufen? Wenn Du wirklich auf Jagd gehen willst und absehen kannst, dass Du in 2, 3 Jahren Zeit für den Jagdschein hast "parke " die Waffen solange bei einem Berechtigten. Willst Du sie loswerden wird der Admin Dir schon den passenden Platz nennen. Aber entferne lieber schnellstmöglich die Waffennummern aus dem post. ;) Zumindest solltest Du die letzten 2 - 3- Stellen durch "X" ersetzen.

Viele Grüße,

Joe
 
Registriert
16 Jan 2006
Beiträge
4.749
Hallo,

candescence schrieb:
Hallo liebe Jägergemeinde,

mein Vater ist kürzlich leider verstorben

Mein Beileid. :17:

Der Zustand ist wirklich sehr gut, mein Vater hat die Waffen immer sehr gut gepflegt.

Das ist schon mal sehr gut. :27:

Ich versuch´s mal grob, denn ohne Bilder oder die Waffen in der hand gehalten und durchgesehen zu haben, läßt sich der wert nur schwer schätzen. Gehen wir mal bei allen Waffen vom Zutsand 1-2 aus (blanke Läufe innen und außen, kein Verschlußspiel, nur gewöhnl. Gebrauchsspuren an den Schäften, keine lockeren ZF-Montagen:

Drilling 12/70 .30-06 Sauer &Sohn Optik: Zeiss - Diatal Z 8x56T* Baujahr leider unbekannt, der für Drillinge ungewöhnl. Kaliberkombination und ZF nach zu urteilen etwa 1975-1990: 1200-1500€

Bockdoppelflinte 12/70 FN Liege Nummer: 154**
Bockdoppelflinte 12/70 FN Liege Nummer: 213** S 70


Rep. Gewehr 8x68 S Mauser Mod. 66 S Optik: Zeiss - Diavari Z 2,5… 10x52 SG 441**
Dürfte lt. Nummer so um den Jahreswechsel 1975/76 gebaut worden sein. (Meine M66 hat die Nr. 296** und ist von Juni ´72. Steht auf dem Lauf, über der Kaliberangabe 672.)
Mit dem Top-Glas, der Schwenksicherung und im gesuchten Kal. 8x68S kannst du dafür 1500-1800€ rechnen, sofern es nicht sogar die gravierte Ausführung "Diplomat" ist.



Rep. Gewehr .22 long rifle Anschütz Mod. 1415-1416 Optik: Kettner Glas 4x36
Dafür bekommt man nicht mehr viel. 100-200€

Vielleicht könnt ihr mir ja noch Tipps geben wo ich die Waffen zum Verkauf anbieten könnte?
Wenn du dich doch noch mit dem Gedanken trägst den Jagdschein zu machen, würde ich auf alle Fälle die Mauser 66 und die FN-Flinte die dir am besten liegt nicht "allzuweit verkaufen" (d.h. am besten einem befreundeten Jäger) und sie mir dann gegebenfalls wieder zurückkaufen, erstens weil es gute Waffen sind und zweitens weil sie einen nicht unerheblichen Erinnerungswert an deinen Vater haben.

Grüße
Saturn
 
A

anonym

Guest
Saturn schrieb:
Mit dem Top-Glas, der Schwenksicherung und im gesuchten Kal. 8x68S kannst du dafür 1500-1800€ rechnen[/color]
Zum Glas kann ich nichts sagen, aber die M66 werden deutlich unter 1000 Euro gehandelt, typisch wäre so um die 850. Die Waffen werden zwar oft erheblich teurer angeboten, aber selten für diese Preise verkauft. Meiner Meinung nach wäre 8x68 bei so einer Waffe auch eher eine Wertbremse. Meinst du wirklich, dass man für das Glas noch 500 Euro bekäme?
Und in Kombination sind die Preise eher geringer.


Mohawk schrieb:
Aber entferne lieber schnellstmöglich die Waffennummern aus dem post. ;) Zumindest solltest Du die letzten 2 - 3- Stellen durch "X" ersetzen.

Warum eigentlich? Was genau kann man denn mit fremden Waffennummern Böses anstellen?
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Moin!

haeschen schrieb:
Warum eigentlich? Was genau kann man denn mit fremden Waffennummern Böses anstellen?

1.) Man gibt mit den Nummern Infos preis, z. B. auch über zu erwartende Fertigungsqualität etc.
2.) Die WBK ist ein Nachweis des berechtigten Besitzes, nicht des Eigentums.

Das Risiko ist gering, zugegeben, aber nicht "NULL". Letztlich muss jeder selber wissen was er einstellt. ;)

Viele Grüße,

Joe
 
A

anonym

Guest
candescence schrieb:
Da ich selber leider keinen Jagdschein habe muss ich diese schweren Herzens nun veräußern.

Nein, mußt Du nicht. Nach § 20 WaffG hast Du als Erbe einen grds. Rechtsanspruch auf Erteilung einer WBK für die geerbten Waffen, nur blockieren lassen wirst Du sie wohl teils müssen, so es denn schon Blockiersysteme gibt. Welche es da gibt und was die kosten erfährst Du bei Deiner für Dich zuständigen Waffenbehörde und im Netz.

Die Mun ist einem Berechtigten (Jäger z.B.) zu überlassen, aber auch die braucht man nicht zu verschenken, es muss ausreichend Zeit für die Vermarktung derselben eingeräumt werden, die Behörde setzt da Fristen.
 
Registriert
8 Mai 2012
Beiträge
1.372
Bei fester Absicht die Jägerprüfung zu machen kannst du sie natürlich auch einem Jagdkollegen, einem Büchsenmacher oder - gegen entsprechende Gebühr bei einem kommerziellen "Waffeneinlagerer" verwahren lassen.

Vermutlich günstiger und weniger aufwendig als die Blockiersysteme.


Bin mir aber sicher, dass das ein oder andere Stück bis zum Wochenende schon einen neuen Besitzer in Spe hat. :12:


Tick :31:






Plott
 
A

anonym

Guest
Plott Hound schrieb:
Bei fester Absicht die Jägerprüfung zu machen kannst du sie natürlich auch einem Jagdkollegen, einem Büchsenmacher oder - gegen entsprechende Gebühr bei einem kommerziellen "Waffeneinlagerer" verwahren lassen.

Vermutlich günstiger und weniger aufwendig als die Blockiersysteme.

Kommt drauf an, wie lange er wartet, außerdem würde ich in dem Fall einen schriftlichen Vertrag oder die Überlassung zu diesem zweck unter einem von ihm ausgesuchten Zeugen empfehlen, damit nachprüfbar beweisbar bleibt, dass er auch trotz Besitzerwechsel noch Eigentümer der Waffen ist. Besser ist aber immer schriftlich.
Manche "Einlagerer" verlangen übrigens 50 Cent oder mehr pro Tag, da sollte er die Jägerprüfung dann ein wenig beschleunigt machen. Da es aber offenbar nur Langwaffen sind, kann man die tats. auch bis dahin einem befreundeten Jagdkameraden geben mitsamt der Munition und dem Schrank dazu, dann hat man in der Tat keine weiteren Probleme bis auf das Bestehen der Jägerprüfung :)
 
Registriert
30 Jan 2010
Beiträge
2.720
Zuerst einmal mein tiefes Beileid!!

Zu dem Wert der Waffen kann ich leider nichts sagen, aber zu

candescence schrieb:
Mein erster Gedanke war, den Jagdschein zu machen da ich schon von klein auf immer mit zur Jagd gegangen bin, auch als Treiber als ich alt genug war. Dies musste ich leider aus zeitlichen Gründen nun verwerfen.

schau dich mal bei diversen Jagdschulen um da wird oft sowas in dieser Art angeboten:
Wochenendkurs
Der Wochenendkurs ist die ideale Lösung, wenn Sie Ihr „Urlaubskonto“ für den Erwerb des Jagdscheines nicht zu sehr strapazieren wollen. Der Unterricht findet an 6 Wochenenden und einer kompletten Intensivwoche statt, die mit der Jägerprüfung abschließt. Der Kurs beginnt ca. 2 Monate vor der Prüfung.

Ich hab das genau so gemacht und es hat nur die eine Woche Urlaub am Ende gekostet. Und die sechs Wochenenden davor leidet das Privatleben etwas, aber sechs Wochen sind ein doch sehr überschaubarer Zeitraum.

Und last but not least: Die ersten Gedanken sind meistens die Besten!!!!
 
Registriert
16 Jan 2006
Beiträge
4.749
haeschen schrieb:
Saturn schrieb:
Mit dem Top-Glas, der Schwenksicherung und im gesuchten Kal. 8x68S kannst du dafür 1500-1800€ rechnen[/color]
Zum Glas kann ich nichts sagen, aber die M66 werden deutlich unter 1000 Euro gehandelt, typisch wäre so um die 850. Die Waffen werden zwar oft erheblich teurer angeboten, aber selten für diese Preise verkauft. Meiner Meinung nach wäre 8x68 bei so einer Waffe auch eher eine Wertbremse. Meinst du wirklich, dass man für das Glas noch 500 Euro bekäme?
Und in Kombination sind die Preise eher geringer.

Hallo,

Ein 2,5-10x52 Zeiss Diavari für deutl. unter 500€ kann man getrost als "Schnäppchen" bezeichnen. Ab und an findet man einen Händler (der nix von e-gun hält) der seine Gebrauchtwaffen/-optiken noch auf seiner Webseite anbietet. Hier liegen diese Gläser bei rd. 400-450€.
Bei e-gun steigen die Gebote dann durch den "Habenwollen-Faktor" gerne mal auf 550-650€, je nach Zustand und Baujahr des Glases (1976-90, ab 1979 mit T*-Vergütung).
Das Glas gillt unter Kenneren nach wie vor als bestes ZF das Zeiss je gebaut hat, auch was das Preis/Leistungsverhältnis betrifft.
Ein kratzerfreies und mechan. i.O. befindl. Diavari 2,5-10x52 ist eine wirkliche Alternative zu Neugläsern der mittleren Preisklasse (DD-Optiks, Meopta, Leupold).
Bei deisem Glas spielt auch die verwendete Montage eine untergeordnete Rolle (ob SEM oder Schwenkmontage), da es wohl nur ganz wenige Jagdsituationen gibt, die das universelle 52er Diavari nicht meistert.
Gründe für ein Wechselglas wären wohl lange, ausgiebige Pirschgänge (Gewicht) oder extreme Weitschüsse (feines Spezialabsehen).

Wieso sollte die 8x68S eine Wertbremse sein?
Wohl 80-90% der M66 hatten Kal. 7x64. Wer eine starke HW-Büchse eines Qualitätsherstellers sucht und sich keine Neuwaffe kaufen will, ist mit einer M66, Steyr Mannl. S oder einer Sauer 80/90 mit oben genanntem Qualitäts-ZF immer gut beraten, v.a. in den Kal. 8x68S und 9,3x64.
Das weis der Markt auch und deshalb werden solche Waffen meist teurer verkauft als ihre Standartmodelle in der "Allerwelts"-7x64 oder .308Win.

Eine gleichwertige Gebrauchtwaffe die günstiger ist als die gerade gekaufte wird´s immer geben. :26:


Grüße
Saturn
 
A

anonym

Guest
Ich halte die Schätzungen von Saturn, vor allem bei der Mauser, für realistisch. Naja, das Anschuetz wird vermutlich schwer loszuschlagen sein.

Die Frage war ja auch nicht "Was ist der billigste Preus, zu dem das je auf Egun weggegangen ist" sondern was ein FAIRER Wert ist.

Das Zeiss Glas ist Top und die M66 sind zur Zeit wieder ein bisschen "in" - und wer so etwas mag, wird auch die 8*68 S eher mögen.

Wichtig: Material nicht versteigern, nur zum Festpreis an anbieten oder mit Mindestpreis versteigern.

Zu Händlern: Bei Verkauf in Kommission sind 10% fair, 20% das Maximum. Selbst der auf Safari Waffen spezialisierte Dangel aus Ulm - der einen echten Mehrwert für den Verkauf solcher Waren durch seine bekannte Spezialisierung bietet - verlangt nicht mehr.

Beim Kommissionsverkauf werden gerade unkundige Kunden sehr häufig übers Ohr gehauen: Nicht nur zu hohe Kommissionen wrdn gefordert, oft wird auch ein geringerer Verkaufspreis als der tatsaechlich erzielte abgerechnet.

Auch Lagergebühren während der Kommissionszeit meiner Meinung nach Nepp.

So bitter es ist: Selten wird so viel besch******* wie bei Erbwaffen!

Trau, schau wem !!!
 
A

anonym

Guest
PS:

Das mit dem Glas kann ich bestätigen!

Ich hab gestern ein Ueberlaeuferchen geschossen; trotz Mond war es wegen Bewölkung sackdunkel!

Ich hatte aus besonderen Gründen eine BBF mit DD Optics 2-10*56 und einen Repetierer mit Zeiss 2,5-10*52 T* dabei.

Mit dem DD hab ich trotz des superfein dimmbaren LP nichts mehr gesehen; es so sackdunkel als ob die Kappe noch drauf wäre (wurde geprüft, war nicht der Fall).

Mit dem Repetierer und dem uralten Zeiss Glas (Absehen 1) hab ich genug sehen zu können um sicher zu schießen.

Mein Schweinchen hängt in der Wildkammer!

Falls es wirklich einen Händler gibt, der die Dinger regelmaessig anbietet, bitte mir ein PM senden - mir ist das lieber als Meo oder DD!
 
Registriert
25 Aug 2005
Beiträge
3.720
Das mit dem Glas kann ich bestätigen!Ich hab gestern ein Ueberlaeuferchen geschossen; trotz Mond war es wegen Bewölkung sackdunkel!Ich hatte aus besonderen Gründen eine BBF mit DD Optics 2-10*56 und einen Repetierer mit Zeiss 2,5-10*52 T* dabei.Mit dem DD hab ich trotz des superfein dimmbaren LP nichts mehr gesehen; es so sackdunkel als ob die Kappe noch drauf wäre (wurde geprüft, war nicht der Fall).Mit dem Repetierer und dem uralten Zeiss Glas (Absehen 1) hab ich genug sehen zu können um sicher zu schießen.Mein Schweinchen hängt in der Wildkammer!

willkommen im Club der Einsicht.

Lg und WH Füxlein
 
Registriert
13 Apr 2004
Beiträge
1.294
Wenn ein Händler das Ankauft...alles zusammen ~ 1800€
Selber bei eg.. verkaufen Gläser seperat! sollte 3000€ bringen...
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
127
Zurzeit aktive Gäste
460
Besucher gesamt
587
Oben