[Niedersachsen] Schafe in Revier, was kann man (dagegen) tun?

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Das ist doch aktuell Marktwirtschaft pur, geliefert wie bestellt. Und schau mal in den Kabinettsentwurf zum Klimaschutzgesetz, das wird noch viel lustiger.
 

z/7

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Seeeeeeeeeeeeeeeeehr arme Böden :ROFLMAO:
naja, zwischendrin reichts auch mal für Douglas. aber ehrlich, was da an Wald steht, und das sind ja wohl die Flächen, die @cast meint, das ist sparsam. Kiefer, Kiefer, Kiefer, mal ein paar Fichten mit besch...eidenen Bonitäten und ne Krüppelbuche. Fett ist anders.
 
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Nochmal, es ging um Schafe und ihre achso super Naturschutzleistung.
Das braucht niemand, es sei denn man isst gerne Lammfleisch.

Du kennst anscheinend keine verbuschten, mit Schwarzdorninseln zugewachsenen Flächen. Oder Gebiete mit massiv Alt-/ Sauergras. Vlt. ein guter Einstand, aber mit Äsung ist da Essig. Innendrin nur Holz und sonst nix.
Schafe (und noch besser Ziegen) bringen das wieder auf Vordermann und wenn die durch sind, dann hast Du wieder freie Sicht und durch die Düngung kommt auch wieder frisches, energiereiches Grün nach oben - ohne massive Verdichtung des Bodens wie beim Schleppereinsatz.

1 Schaf = 1 Ha = 700 Schafe = 700Ha mag sein - aber größere Herden müssen ziehen um satt zu werden. Und im Anschluss erholt sich die Fläche auch zeitig wieder. Eine Ende April abgefressene Wiese sieht zurzeit nicht schlechter aus als die nebenan.
Momentan lässt sowieso niemand, der mäht, Schafe auf seine Flächen. Was bleibt sind die verbuschten Flächen oder Eigene. Da sind bestimmt auch Einstände und Flächen, wo Wild setzt dabei - und damit hat man sicherlich auch temporär eine Störung und Verschiebung im Revier.
Anderserseits werden nicht bejagbare Zonen wieder zugänglicher und durch die Düngung und den folgenden Wuchs wieder fürs Wild interessant.

Als sowohl Jäger als auch Schafshalter von rund 250 Tieren (plus Ziegen) nehme ich mal in Anspruch, das relativ neutral beurteilen zu können.

Im Fall von auftretenden Interessenskonflikten empfehlen ich den an sich üblichen Weg des Dialogs und Finden einer konstruktiven Lösung.

Der Einstieg in die Schäferei fand interssanterweise für uns durch eine Störung durch Schafe statt. Ein Schäfer hatte dort gepfercht, wo eine Ricke gesetzt hatte. Ricke weg und Kitz verwaist (was ich aber bisher nie wieder erlebt habe). Im Anschluss dann auf der Suche nach einer Überlebensmöglichkeit half ein anderer Berufsschäfer bereitwillig mit Biestmilch und Rat und Tat aus.

...ist nicht so klar schwarz/ weiss das Ganze ;)
 
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Nein, 1 Schaf auf einen Hektar ist und bleibt totaler Blödsinn. Warum man überhaupt etwas schreibt, wenn man absolut keine Ahnung vom Thema hat, ist mir schleierhaft.

1 Schaf/ha gibt's nirgends in Deutschland. Und auch die Herden in der Heide laufen nicht ganzjährig in Sand und Staub.

Ein Schaf düngt auch nichts. Es kommt nur hinten raus, was vorne auch rein kommt. Durch Biss und Tritt wirkt es. Es kann auch Nährstoffe verlagern, wenn es sehr groß gezäunt wird oder nachts aufgestallt oder gepfercht wird. Dann kackt es nämlich die Nährstoffe dort hin, wo es ruht.

Wenn die Herde eng gezäunt ist und täglich umgesteckt wird, verlagern sich auch keine Nährstoffe.
 
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naja, zwischendrin reichts auch mal für Douglas. aber ehrlich, was da an Wald steht, und das sind ja wohl die Flächen, die @cast meint, das ist sparsam. Kiefer, Kiefer, Kiefer, mal ein paar Fichten mit besch...eidenen Bonitäten und ne Krüppelbuche. Fett ist anders.
Ja, es ist ein besonderer Lebensraum auf armen Boden. Der Sandboden war dort aber schon vor den Schafen.
Schafe fressen im Gegensatz zu anderen Tieren Heide runter (neben Drahtschmieĺe und sonstigen Sträuchern).
Das ist eine von 2 Methoden um diese besondere Kulturlandschaft zu erhalten und die dort spezialisierten Arten zu schützen.

Aber auch auf solchen Flächen werden Schafe sehr konzentriert eingesetzt und können sich von viel weniger als 1 ha/Schaf ernähren. Es wird unterschätzt was Schafe alles verwerten können.

Methode 2 ist Feuer.
 
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Das ist eine von 2 Methoden um diese besondere Kulturlandschaft zu erhalten und die dort spezialisierten Arten zu schützen.

<...>

Methode 2 ist Feuer.

Der Punkt ist aber, dass es eine bewußte Entscheidung und kein Naturgesetz ist, dass diese Arten und Lebensräume geschützt und erhalten werden sollen. Kippt diese Entscheidung, "braucht" man auch keine Schafe mehr.
 
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Quatsch mit Sosse. Wälder gibt‘s überall. Aber eine Landschaft wie die Lüneburger Heide ist sehr selten, ökologisch wertvoll und eine wunderschöne Kulturlandschaft. Und Heidschnucke ist was ganz was feines.
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ist die Lüneburger Heide selten, ja. Wenn Du die im Original sehen willst, begib Dich nach Norwegen aufs Fjäll, da kommt die Erika her. Von oberhalb der Baumgrenze. Bei unseren Böden und in unserem Klima ist Wald standortgerecht, im Zuge der Klimaerwärmung nach der letzten Eiszeit eben zunehmend Buche.

Gruß,

Mbogo
 
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Der Punkt ist aber, dass es eine bewußte Entscheidung und kein Naturgesetz ist, dass diese Arten und Lebensräume geschützt und erhalten werden sollen. Kippt diese Entscheidung, "braucht" man auch keine Schafe mehr.
Aber alles in der Kulturlandschaft ist eine bewusste Entscheidung.
Es gibt kaum ein Fleckchen auf der Welt, wo das nicht so ist, schon gar nicht in Mitteleuropa.
 
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ist die Lüneburger Heide selten, ja. Wenn Du die im Original sehen willst, begib Dich nach Norwegen aufs Fjäll, da kommt die Erika her. Von oberhalb der Baumgrenze. Bei unseren Böden und in unserem Klima ist Wald standortgerecht, im Zuge der Klimaerwärmung nach der letzten Eiszeit eben zunehmend Buche.

Gruß,

Mbogo
Was ist der Naturraum der anthropogenen Warmzeit?
Selbst die Natur nach der Eiszeit ist nicht mehr das, was vermutlich bei dem zu erwartenden Klima hier „natürlich“ entstehen dürfte.
 
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Der Punkt ist aber, dass es eine bewußte Entscheidung und kein Naturgesetz ist, dass diese Arten und Lebensräume geschützt und erhalten werden sollen. Kippt diese Entscheidung, "braucht" man auch keine Schafe mehr.
Klar.
Der Mensch formt Landschaften schon seit Jahrtausenden. Und die Form wie er das macht wandelt sich von Zeit zu Zeit.
Es werden jeweils Arten profitieren und anderen Arten weniger/ aussterben.
 
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ist die Lüneburger Heide selten, ja. Wenn Du die im Original sehen willst, begib Dich nach Norwegen aufs Fjäll, da kommt die Erika her. Von oberhalb der Baumgrenze. Bei unseren Böden und in unserem Klima ist Wald standortgerecht, im Zuge der Klimaerwärmung nach der letzten Eiszeit eben zunehmend Buche.

Gruß,

Mbogo

Durch die Landnutzung wurden Pflanzengesellschaften erhalten oder solche geschaffen, die "Urlandschaften" kopieren bzw. deren Arten ein Überleben ermöglichen. Bezüglich der Buche ist noch nicht klar, ob deren Ausdehnung und zunehmende Dominanz nicht ebenfalls anthropogen ist, denn in den vorigen Zwischeneiszeiten konnte die sich bei ähnlichen Klimaten nicht so durchsetzen. Aber sag das mal einen Buchenurwaldfanatiker ...
 
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Ja, es ist ein besonderer Lebensraum auf armen Boden. Der Sandboden war dort aber schon vor den Schafen.
Schafe fressen im Gegensatz zu anderen Tieren Heide runter (neben Drahtschmieĺe und sonstigen Sträuchern).
Das ist eine von 2 Methoden um diese besondere Kulturlandschaft zu erhalten und die dort spezialisierten Arten zu schützen.

Aber auch auf solchen Flächen werden Schafe sehr konzentriert eingesetzt und können sich von viel weniger als 1 ha/Schaf ernähren. Es wird unterschätzt was Schafe alles verwerten können.

Methode 2 ist Feuer.

Vor den Schafen

war da Mutterboden unter Waldbewuchs. Der Wald wurde abgeholzt, weil man Feuerholz zur Salzgewinnung in den Salinen brauchte, das bessere Holz auch zum Schiffsbau. Das Salz brauchte die Hanse zur Konservierung des norwegischen Fisches, damit er küstenfern vermarktet werden konnte.

Der Mutterboden auf den glazialen Sanden erodierte, weil er im Sommer kein Wasser halten konnte, dementsprechend kam kein neuer Wald hoch. Dazu kam der Verbiß durch Ziegen und Schafe, so entstand die heutige Kulturlandschaft, die in ihren Kerngebieten so erhalten wurde und wird.

Den Wald brauchten wir und werden ihn weiterhin brauchen, da wir das Holz brauchen, eben zu wesentlichen Teilen das Nadelholz. Es sei denn, wir importieren unseren Holzbedarf auf Kosten anderer Länder, von Amazonien über den Kongo bis nach Rumänien. Wenn wir weiterhin unsere Wälder zu Nationalparks machen, wird es soweit kommen... Weil unsere neuzeitlichen Politiker und ihre Nachkömmlinge schlicht nicht wissen, dass auch der Regenwald kein „Ur“wald ist, sondern ein sekundärer Baumbestand nach menschlicher Nutzung, nämlich nach Brandrodung & Wanderfeldbau. Früher hat man das schon im Erdkundeunterricht gelernt, aber heute scheinen da andere Prioritäten verbreitet zu werden.

Gruß,

Mbogo
 

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