[Niedersachsen] Schafe in Revier, was kann man (dagegen) tun?

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Vor 2000 Jahren, als die Römer hier durcmarschierten stand der Wald bis auf ein paar wenige Lücken von der Nordsee bis zu den Alpen, das ist Natur in Mitteleuropa.
Natur nicht mehr so ganz, es war vor 2000 Jahren schon viel durch den menschlichen Einfluss verändert. Die letzte Eiszeit ging vor ca. 11.000-15.000 Jahren (ausgehendes Spätglazial) zu ende. Der Bewuchs oder Wald der sich danach ansiedelte war anders zusammengesetz als der Wald/Bewuchs später zur Römerzeit. Denn ab ca. 6000 Jahre vor heute, also z.Zt. der Jungsteinzeit (Michelsberger Kultur), setzte schon relativ großflächig durch den Menschen die Nutzung bzw. auch die Abholzung der ursprünglichen Eichenmischwälder in Mitteleuropa ein.

Auf den so entstandenen freien Flächen durch die im großen Maßstab gefällten Eichen, Ulmen, Linden und Eschen kam danach die Schattenholzart Buche am schnellsten hoch und verdrängte oft die ursprünglichen anderen Baumarten.

Gäbe es den Wald von vor 6000-10.000 Jahren noch heute hätten wir wohl weitaus weniger Probleme mit den Umwelteinflüssen.
 
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Naja. Die Lücken waren nicht besonders groß. Die Bevölkerungsdichte gering.
Der Wandel zur Buche ging einher mit einem Klimawechsel.
 
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Warum?

Wenn eine Eiszeit ausbricht und Tundra entsteht ist das natürlich, wird der Wald abgehackt und Schafe verhindern die Bewaldung ist das künstlich.

Da ist gar nichts schützenswert und natürlich könnte man den Ursprungszustand wieder herstellen, einfach keine Forst oder Landwirtschaft, dauert nur ein bisschen.
Siehe Tundra und Entwicklung zum Mitteleuropäischen Wald. Eine Frage des Klimas und der Zeit.

Und zu was, Schäfer werden missbraucht für unsinnige Forderungen?
Kauft ihr ihm wenigstens auch die Wolle ab, die nur ein Abfallprodukt darstellt?
Schäferei lohnt hierzulande nur noch, wenn überhaupt, durch Masse und genügend Aufträge zur sog Landschaftspflege, ansonsten würde jeder Schäfer drauflegen.
Also zum Großteil Subventionen.
Landschaftsökologie ist nicht so dein Thema.
Es gibt kein zurück zu einem Ausgangspunkt.
Und wie kommst Du auf das schmale Brett, dass beispielsweise ein Ameisenbläuling nicht schützenswert ist?
Artenschutz ist ein Kulturgut und immer neu verhandelbar, das gilt für ihn genau so wie Klimaschutz. Es ist eine aktive Entscheidung der Gesellschaft, was man will oder nicht.
Deine Argumentation stellt jegliche Bemühungen des Artenschutzes in der Landwirtschaft in Frage.
Als Ergebnis deiner Meinung würden wir genau so viel Fläche zur Ernährung nutzen, wie wir eben brauchen, und zwar so intensiv wie eben möglich um so wenig Fläche wie möglich zu nutzen, die gesamte weitere Fläche lassen wir bewalden. Die Arten des Offenlandes sind nicht schützenswert, daher ist bei der Landwirtschaft keine Rücksicht auf die Arten zu nehmen.
Das negiert eine mehrere tausend Jahre alte Entwicklung Europas.
Aber wenn es dafür Mehrheiten gibt, dann mal los. Ich bin dagegen.
 
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Landschaftsökologie ist nicht so dein Thema.
Es gibt kein zurück zu einem Ausgangspunkt.
Und wie kommst Du auf das schmale Brett, dass beispielsweise ein Ameisenbläuling nicht schützenswert ist?
Artenschutz ist ein Kulturgut und immer neu verhandelbar, das gilt für ihn genau so wie Klimaschutz. Es ist eine aktive Entscheidung der Gesellschaft, was man will oder nicht.
Deine Argumentation stellt jegliche Bemühungen des Artenschutzes in der Landwirtschaft in Frage.
Als Ergebnis deiner Meinung würden wir genau so viel Fläche zur Ernährung nutzen, wie wir eben brauchen, und zwar so intensiv wie eben möglich um so wenig Fläche wie möglich zu nutzen, die gesamte weitere Fläche lassen wir bewalden. Die Arten des Offenlandes sind nicht schützenswert, daher ist bei der Landwirtschaft keine Rücksicht auf die Arten zu nehmen.
Das negiert eine mehrere tausend Jahre alte Entwicklung Europas.
Aber wenn es dafür Mehrheiten gibt, dann mal los. Ich bin dagegen.
Nö. Es ging um Beispiele wie die Heide. Der Einsatz von Schafen dieselbe zu erhalten ist nett aber überflüssig, lass den Wald wieder wachsen, fertig, niemand braucht Schafe.
 
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Wir haben auch temporär zwei Schäfer im Revier und einen Bauern der von April bis Oktober seine Kühe auf den Weiden hat. Uns hat sich die Frage wie wir das verhindern können eigentlich nie gestellt.
Wir können dann halt 2 Wochen auf den Wiesen nicht jagen, so what. Das Wild ist ja nicht weg sondern nur woanders und da gehen wir dann halt hin.
Die Leute verdienen sich ihren Lebensunterhalt damit und da müssen wir halt auf einigen Flächen zurückstecken, den Abschuss bekommen wir trotzdem hin.
 
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Warum?

Wenn eine Eiszeit ausbricht und Tundra entsteht ist das natürlich, wird der Wald abgehackt und Schafe verhindern die Bewaldung ist das künstlich.

Da ist gar nichts schützenswert

Quatsch mit Sosse. Wälder gibt‘s überall. Aber eine Landschaft wie die Lüneburger Heide ist sehr selten, ökologisch wertvoll und eine wunderschöne Kulturlandschaft. Und Heidschnucke ist was ganz was feines.
 
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Heideflächen werden genau so wenig gebraucht, wie Rohrweihen oder Ameisenbläulinge oder Rapsglanzkäfer. Alles Teile der Kulturlandschaft.

Der entscheidende Punkt ist, dass eine Gesellschaft sich etwas leisten will - oder nicht. Dabei mit "brauchen" oder "müssen" zu argumentieren ist immer gefährlich, weil man damit eine absolute Position einnimmt, die aber allzuoft auf tönernen Füßen steht. Es reicht dann ein einziges valides Gegenargument, eine Relativierung und der Drops ist gelutscht.

@prinzengesicht :
Ja, ich sehe auch zu oft was Du beschreibst. Gerade neulich haben einige Leute, man darf ruhig behaupten von der Couleur eines P.W., einen Gesetzesentwurf verfasst ... 🤮
 
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Heideflächen werden genau so wenig gebraucht, wie Rohrweihen oder Ameisenbläulinge oder Rapsglanzkäfer. Alles Teile der Kulturlandschaft.
Ist ja nicht so, daß diese Tiere nicht an anderer Stelle leben, da wo die Landschaft nicht durch Schafe verändert wurden.
Somit ein künstliches Biotop ohne Wert. Da kannst du auch einen Zoo besuchen.
 
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An meine beiden Vorredner. Konsens im Artenschutz ist derzeit, alle Tiere die vor 1492 hier verbreitet waren sind schützenswert und man orientiert sich oft an der Biodiversität die um 1850 in Deutschland existierte.
Und natürlich ist jede Art verhandelbar, das ist bei mir als Bauer ja auch ein wichtiger Grundsatz, ganz speziell auf den Wolf bezogen. @cast ,der ist nach dem Rotfuchs das meist verbreitetste Raubtier der Erde, also warum soll der hier rumlaufen, kann er auch wo anders. Das Argument zieht also aus meiner Sicht nicht.
 
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