Schaft biegen lassen

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blaurock82

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Servus kann jemand mir einen Bü. empfehlen in NRW der bei meiner Beretta den Schaft / Senkung etwas biegen kann?
 
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Weiß nicht recht ob das empfehlenswert ist. Zwei meiner Jagdschützenkollegen haben das bei ihrer 682 machen lassen. Beide haben sich wieder, nach 2-3 Jahren, selbst "ausgerichtet", haben also die Ursprungsform wieder angenommen!
 
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Ich bin auch nicht sicher, ob das notwendig und sinnvoll ist!

Wer bestimmt denn, wieviel gebogen werden soll/muss? Ist nicht doch ein Fehler in der Grundhaltung die Ursache? Hier wäre eine Änderung der Waffe fatal, der Fehler wird dadurch zementiert und es wird ganz sicher keine Ergebnisverbesserung erreicht, die ja durch die Änderung erreicht werden soll.

Kleiner Tipp zur Kontrolle der Senkung: Bei Beretta-Flinten (und vielen anderen) sollte zwischen Oberkante Basküle und Unterkante Korn circa 6 bis 7 mm "Luft" zu sehen sein, wenn die Waffe im Anschlag ist. Bei dieser Draufsicht auf die Schiene hat die Waffe einen Hochschuß von 15 cm auf 35 Metern. 1 mm mehr oder weniger ergibt eine Veränderung der Treffpunktlage von circa 5 cm auf 35 Metern.

Kleiner Tipp zur Kontrolle des Anschlags bzw. der Grundhaltung: Stelle Dich vor einen Spiegel und schlage die Flinte auf Dein eigenes Führauge an (Blick konzentriert auf die schwarze Pupille):

1. Ist Dein Kopf gerade? Sind die Augen auf einer horizontalen Ebene, so ist alles gut. Sind die Augen in der Höhe versetzt, weil der Kopf seitlich zum Schaft geneigt wird, so ist Deine Grundhaltung falsch! (Auch erkennbar, wenn der Schaft bei jedem Anschlag deutlich hörbar an den Kapselgehörschutz anschlägt).

2. Stehst Du im richtigen Winkel zur Schußrichtung? Hat Dein Oberkörper die richtige Vorlage? Test: Bringe die Flinte aus dem Voranschlag in die Erwartungshaltung und schlage dann wieder an. Mache das so 5-6 mal. Halte dabei stets Blickkontakt zu Deiner eigenen Pupille im Spiegel. Achte darauf, ob die Flinte zu jeder Zeit exakt senkrecht unter dem Auge bleibt oder ob die ganze Flinte oder auch nur der Schaft seitlich aus der senkrechten herausgenommen wird. Ist dies der Fall, muss hier Abhilfe geschaffen werden und nicht an der Flinte!

Abhilfe: Winkel zur Schußrichtung ändern auf circa 55 bis 60 Grad, Oberkörper so weit vorbeugen, dass ein eventuell vorhandener Bauch "verschwindet" und der Schaft am Körper senkrecht nach oben gleiten kann, ohne aus der vertikalen Blickachse "auszubrechen".
 
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Waffen Schmitthüsen in Xanten. Einfach nach googlen. Hat es bei meiner Beretta auch gemacht. Am Gelenkgewehr wird der Schaft immer wieder nachgestellt, bis er dir passt. Dann werden die Maße über eine maßleere bzw.. Gestell abgelesen und entsprechend auf deine Waffe übertragen. Dauer nach dem Maß nehmen dann ca. 2 Wochen.
 
A

anonym

Guest
Die Rückänderung der Verbiegung im Laufe der Zeit sollte man einkalkulieren. Das wird mit ziemlicher Sicherheit passieren, und damit wäre der Effekt dahin.

Dazu kommt, dass er Hinterschaft mit einer Schraube befestigt ist. Um den Schaft überhaupt biegen zu können muss die Ausfräsung für die Schraube etc. das hergeben und so beschaffen sein, dass die Schraube anschließend nicht wieder gegen die Biegung angezogen wird bzw. die Schraube die Verbiegung wieder zurückspannt. Oder die Schraube wird womöglich mitgebogen und steht unter Spannung. Na vielen Dank ...
Biegen kommt sowieso nur für die Schränkung in Frage, denn die Senkung sollte man lieber durch Verändern des Schaftrückens anpassen. Am besten kauft man sich bei egun einen gebrauchten Hinterschaft und verändert den ohne Skrupel so lange bis alles passt. Beim eventuellen Verkauf der Waffe kann man dann wieder den unverbastelten Originalschaft dranbauen.
 
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Wo wir gerade beim Thema sind:
Was muss ich denn ungefähr für einen Schaft nach Maß berappen? Kann man das pauschal in etwa sagen oder hängt das von zu vielen Faktoren ab?
Dachte nämlich gerade daran, dass ich noch gar nicht weiß, was ich mir zu Weihnachten schenken soll!
 
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Wo wir gerade beim Thema sind:
Was muss ich denn ungefähr für einen Schaft nach Maß berappen? Kann man das pauschal in etwa sagen oder hängt das von zu vielen Faktoren ab?
Dachte nämlich gerade daran, dass ich noch gar nicht weiß, was ich mir zu Weihnachten schenken soll!

Faktoren:

1. Aufwand

2. Holzklasse

Zum Aufwand, maschinengefertigte Waffen sind da sehr dankbar, da es nur wenig komplexe Formen gibt, die angepasst werden müssen, hättest du z.B. einen Drilling mit Greenersicherung, sieht es anders aus, ebenso, falls bei Seitenschlossen das Schloßwerk vollständig im Negativ ausgestochen werden soll.

z.B. Aufpreis Blaser lt. Liste EUR 1.479,- Diesen Betrag halte ich für sehr ambitioniert, es wird wahrscheinlich noch echte Handwerker geben, die komplexere Lösungen für weniger Geld bieten können.

In der Shooting Gazette wurde eine günstige Lösung vorgestellt, in Portugal soll es für weit weniger als 1k gehen, allerdings würde sich das nur lohnen, wenn man es mit einem Urlaub o.ä. verbinden könnte.

Insgesamt würde ich empfehlen, die Schaftmaße von einem Profi mit Gelenkgewehr nehmen zu lassen, das mag nochmals in der Region von EUR 200,- sein und dazu kommen.
 
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Wo wir gerade beim Thema sind:
Was muss ich denn ungefähr für einen Schaft nach Maß berappen? Kann man das pauschal in etwa sagen oder hängt das von zu vielen Faktoren ab?

Das hängt zwar nicht von 'zu vielen Faktoren' ab, aber von entscheidenden:

- Was für eine Flinte ist es?

- Wo willst Du den Schaft machen lassen?

Ich würde sagen, von 1.000 Euro plus bis nach oben hin offen ist in D alles möglich. Hast Du eine Beretta oder Perazzi bietet sich ein Trip nach Italien an. Ich war mit Freunden bei Beretta. Haben uns dort für 4 Flinten Maßschäfte anfertigen lassen. Der Schaft aus gutem Holz für eine SO5 kostete 1.800 Euro. Das wäre in D schlicht unbezahlbar.

Wenemar
 
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@wilde Jagd und @ Wenemar:

Besten Dank für die schnelle Antwort! Puhh, hätte nicht gedacht, dass es so teuer ist! Da werde ich wohl noch ein paar Weihnachtsfeste abwarten müssen! Schaftholz ist für mich eher sekundär! Betrachte meine Franchi eher als Gebrauchsgegenstand!
 
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Danke!

Dann werde ich erstmal weiter sparen und mir dann irgendwann eine neue Flinte direkt schäften lassen! Das lohnt sich für die bisherige meiner Meinung nach nicht! Wenn ich mir was nach Maß schäften lasse, soll es dann auch eine besondere Flinte sein!

Bis dahin werde ich weiterhin versuchen durch Übung meine durchschnittlichen Schießleistungen beizubehalten bzw. zu steigern!
 
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Auch wenn es vordergründig teuer erscheint, kann ein guter Schießlehrer eine sehr kostengünstige Möglichkeit sein, besser zu werden.

Perazzi z.B. hat den Maßschaft im Preis inkludiert, wenn es etwas Neues sein sollte.
 
A

anonym

Guest
hätte nicht gedacht, dass es so teuer ist! Da werde ich wohl noch ein paar Weihnachtsfeste abwarten müssen! Schaftholz ist für mich eher sekundär! Betrachte meine Franchi eher als Gebrauchsgegenstand!
Zwischen biegen lassen und Maßschäftung gibt es noch viele Facetten.
Z. B. eine gebrauchten Hinterschaft kaufen und umarbeiten: kürzen/verlängern, Schaftrücken abtragen oder erhöhen.

Die Schränkung zu verändern ist schwierig, oft aber auch nicht nötig. Ein interessanter Weg ist den Schaftrücken wie bei einer Verstellung zu teilen und dann in der neuen Position zu fixieren. Es muss dazu keine teure Verstelleinrichtung für 200 Euro sein, sondern man kann den Schaft auch mit eingelassenen Gewindstangen etc. verstellbar machen, auch wenn damit das Umstellen schwieriger ist als bei einer richtigen Verstellung. Ein leichter seitlicher Versatz des Schaftrückens (z. B. durch geteilte und anschließend exzentrisch wieder verschweißte Gewindestangen) kann wie eine veränderte Schränkung wirken.

Macht man das Ganze an einem preiswert dazugekauften Ersatzschaft kann man in Ruhe die optimale Schaftform und Schießtechnik erarbeiten - und sich dann ggf. eine Maßschäftung machen lassen, die ansonsten schnell teuer und doch nicht passend werden kann. Für den eventuellen späteren Weiterverkauf der Waffe bleibt der Originalschaft unverbastelt erhalten.
 

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