Schaftpflege

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Nachdem hier nun alle wissen, dass es verschiedene Oele gibt, die zur Schaftpflege genutzt werden koennen, moechte ich gern zum Tema Wachs etwas beitragen.
Jedesmal wenn die Frage:" Welche Schaftpflege" auftaucht und ich Lust habe zu antworten, empfehle ich die Set`s von CCL. Ich habe es selbst mehrmals benutzt, die Verabeitung ist einfach und wird auf der Beschreibung gut erklaert. Bei RICHTIGER Anwendung ist ein gutes bis sehr gutes Resultat sicher.
Wer etwas mehr Naesseschutz fuer seinen Schaft moechte, kann das CCL Wachs verwenden. Sehr duenn auftragen, trochnen lassen, polieren, fertig.

Nun gibt es hier Uneinigkeit in Bezug zu den Inhaltsstoffen und der Gesundheitsgefaehrdung durch verschiedene kommerziell hergestellte Wachse. Da diese Produkte ausserhalb der Kontrolle des Produzenten gelagert werden, sind "Konservierungsmittel" verschiedener Art enthalten.

"Mein" Wachs enthaelt nur rein økologische, biologische, naturliche, nicht genbehandelte Stoffe. Pollenallergiker sollten es nicht benutzen.
Ich nehme:
-100 ml gekochtes Leinoel
-2 ccm Bienenwachs
- Das Leinoel wird in einem Wasserbad auf 40-50¤C erwaermt. Nicht waermer. Dann wird der Bienenwachskvarder dazu gegeben und so lange geruehrt bis das Wachs aufgeloest ist.
Ich fuelle dies Gemisch in eine leere und gesaeuberte, flache Blechdose (Schuhputzmittel).
Diese Mischung verwende ich als letzte Schicht auf Gewehrschaeften und auch zur Lederscheidenpflege.
Wer es herstellen moechte ist herzlich Vilkommen es voellig gratis zu kopieren. Diejenigen, die ihre Dankbarkeit anders ausdruecken mochten: Meine Kontonummer ist..........;):).

Selbst habe ich damit nur gute Erfahrungen gemacht. Das Rezept ist sehr alt und die meisten Messermacher benutzen dieses Gemisch fuer ihre Messerscheiden. Das es auf Holz gut funktioniert weiss ich aus eigener Erfahrung. Es ist sehr sparsam im Verbrauch. Ich versuche die Fischhaut NICHT damit zu behandeln, weil es, wenn getrocknet, sehr gut in den Rillen haftet.

Viel Spass beim Ausprobieren.

tømrer

p.s.: "Wasserbad" war richtig schwer herauszufinden:ROFLMAO:
 
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Cast, ich arbeite nur 30 Jahre in der chemischen Industrie und weiss um die Gefährlichkeit mancher Stoffe. Ich bemerke auch, dass von vielen Anwendwern, entweder aus Routine, oder Unerfahrenheit Schutzmassnahmen oft missachtet werden.

Zudem hat mich das Leben gelehrt, dass man sog. "Universalgenies" durchaus misstrauen sollte. Ich halte mich da eher an Fachleute mit fundiertem Fachwissen. Du hast viel Ahnung von vielen Dingen (ok, m.E. mal Marketing und Autos aussen vor), aber auch Du bist nicht allwissend! daher gestatte meinen Zweifel an deiner Aussage.

Ich habe jetzt mit einem promovierten Chemiker mit langer Erfahrung in der Industrie gesprochen.

Seine Antwort: "Eine Polymerisation bei einem Wachs ist unsinn". (Das letzte Wort hätte gerade weg von dir kommen können!) :)

Was passieren kann ist, dass das Wachs die Poren füllt und aushärtet. Durch das dann folgende Polieren bleibt so wenig vom Wachs zurück, so dass - in Kombination mit der kurzen Zeit der direkten Berührung der Haut mit dem Schaft - es eigentlich zu keiner Beeinträchtigung der Gesundheit kommen kann.

Thema damit für mich erledigt, vielen Dank für den Input zum Thema.
 
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Eine Polymerisation bei einem Wachs ist unsinn".

Hat ja auch niemand behauptet.:rolleyes:
Das Leinöl oder Tungöl mit dem Lösungsmittel Orangenöl und Balsamterpentin bildet Polymere, in Köndringer ist noch Carnauba und Schellack drin um das Ergebnis zu verbessern.
Bienenwachs dient nur dazu aus etwas flüssigem etwas festes zu machen. Vorallem bleibt es weich und das Ganze kann einfach in Blechdosen aufbewahrt werden.

Deswegen, dünn auftragen, 1 Stunden trocknen lassen und abpolieren.
Man trägt also in Tömrers Beispiel eigentlich nur Leinöl auf, durch die Form in wachs eben sehr dünn.

Auch die Hersteller von ökologisch unbedenklichen Möbelwachsen verwenden Orangenöl oder Balsamterpentin als Lösungsmittel. Eben weil es keinerlei gesundheitliche bedenken im trockenen Zustand gibt.
Der Unterschied zu etwas problematischeren Varianten wie CCL, das riecht eindeutig nach mineralischen Lösungsmitteln.

Also wenn ich das Köndringer Wachs auftrage und nach Trocknung abpoliere bildet sich eine sehr dünne Schicht Leinöl, Orangenöl, Balsamterpentin, Schellack und Carnauba. und das Leinöl bildet mit den Lösemitteln sogenanntes Linoxyn, also das Polymer des Leinöls.
 
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@Bollinger
Danke das du dir die Zeit genommen hast mit einem Chemiker zu reden(y).
Das Wachs selbst bildet keine Polymere, das ist korrekt. Ich habe es allerdings so verstanden, das es um die zusaetzlich im "Wachs" enthaltenen Stoffe ging.
In den meisten "Wachsen" ist Leinoel oder Tungoel enthalten. Diese Oele haerten (Polymerisation). Das wiederum hat etwas mit den in diesen Oelen enthaltenen Fettsaeuren, Licht und Sauerstoff zu tun. Wenn dieser Haerteprozess abgeschlossen ist, ist Tungoel ungiftig. Leinoel ist es immer. Dies ist mein Wissen dazu. Cast schrieb, dass der Trocknungsprozess nicht fertig erforscht ist. Das kann richtig sein. Hier schreibe ich nur was ich gelernt oder selbst erfahren habe. Praktische Anwendung;).

Vielleicht kannst du ja noch einmal fragen, was er zur Haertung von Tungoel/ Leinoel weiss?

tømrer
 
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Wenn ich kurz stören darf, hätte ich eine Frage:
Wie pflegt man eigentlich einen Schichtholzschaft?
Als ich bei Mauser direkt angerufen habe meinten die mit Schaft Öl....aha
 
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GRS bietet auf der HP Öl an. Wenn man das Sicherheitsdatenblatt dafür öffnet sieht man den Hersteller. Rustins und somit DanishOil, kann man googeln.

Mein Schichtholz von Sako ist lackiert.
 
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GRS bietet auf der HP Öl an. Wenn man das Sicherheitsdatenblatt dafür öffnet sieht man den Hersteller. Rustins und somit DanishOil, kann man googeln.

Mein Schichtholz von Sako ist lackiert.
Darum frage ich. Auf der Mauser Seite wird der Schaft als gebeizt und geölt ausgewiesen..
 
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Seine Antwort: "Eine Polymerisation bei einem Wachs ist unsinn".

Auf eine falsche Frage gibt es keine richtige Antwort. Frag ihn doch mal, ob es bei Lein- und Tungöl beim Aushärten zu einer Polymerisation mit Luftsauerstoff kommt. Falls nein, kannst Du ja mal Wikipedia auf die Fehler in ihren Artikeln hinweisen.

Durch diesen Prozess entsteht ein anderer Stoff als das ursprüngliche Öl. Bei Leinöl nennt dieser sich wohl Linoxyn.
 
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Auf eine falsche Frage gibt es keine richtige Antwort. Frag ihn doch mal, ob es bei Lein- und Tungöl beim Aushärten zu einer Polymerisation mit Luftsauerstoff kommt. Falls nein, kannst Du ja mal Wikipedia auf die Fehler in ihren Artikeln hinweisen.

Durch diesen Prozess entsteht ein anderer Stoff als das ursprüngliche Öl. Bei Leinöl nennt dieser sich wohl Linoxyn.

Ich denke Wiki ist auch nicht immer perfekt, aber wenn du 3 Chemiker fragst hast du 5 Antworten, ähnlich den Juristen. Ich war schon öfters bei solchen Diskussionen dabei und schalte innerlich dann nach ein paar Minuten ab.

Ich bin ja nur Mittler zwischen dem Allwissen des Herrn Cast und einem Chemiker.

Aber ich bleibe dabei, dass es ein Unterschied ist, ob man über Möbel redet (Cast) oder Schaftpflege (ich) da der Körperkontakt ein anderer ist.

Der, der auch Allergiker ist wie ich weiss, wieso ich das ernst nehme.

Dank an alle für den Input. Ich würde das Köndringer anwenden, es aber vorher auf persönliche Verträglichkeit testen.

Over and Out! 😃
 
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Das ist kein Allwissen sonden viel lesen zu einem Thema und nicht in wiki.
Ein Freund der auch diverse Sachen selbst geschäftet hat, hat viel Literatur zu dem Thema aus den Staaten mitgebracht.
Außerdem gibt es zum Thema Oberflächenbearbeitung im Netz viel zu lesen und dann probiert man eben bis zum Ergebnis.
 

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