Servus! Neiderregend, das mit der Geschwindigkeit, mit der man nichtgewerbliche Herstellizenz kriegt - ich musste für 2500 eine Prüfung ablegen und mich mit Handwerksammer und Landratsamt rumschlagen.
Dafür darf ich jetzt aber auch unbeschränkt Dämpfer bauen und Gewehre bearbeiten ...
Also, ich hab ein bisschen Erfahrung mit Schalldämpfern, von .22 lfB bis 50 BMG, Kurzwaffe und Flinte.
Grundsätzlich sehe ich es positiv, ich hab im Rahmen von Studien einige hundert Abschüsse in Gatter und freier Wildbahen durchgeführt oder beobachtet, jede Kombination Dämpfer/Überschallmun oder Dämpfer/Unterschallmun, Kopschuss, Kammerschuss etc. Mein Fazit: Feine Sache. Aber bestimmt nicht für jeden, wegen individueller Eigenheiten, und ein zusätzliches Teil an der Waffer erfordert halt auch zusätzliche Aufmerksamkeit und Beachtung. Weniger Rückstoß, weniger Mündungsblitz, bessere Präzision. Wer nicht will- aus waidgerechtigkeit, Anstand, Geiz (gute Dämpfer sind teuer) - soll auch nicht, ich für mich machs im Rahmen des erlaubten. Jeder nach seiner Facon, und nicht über mässig missionieren.
22lfb Dämpfer: Wenn man weiß, wie, ist die .22 mit einfachen Mitteln gut zu dämpfen. Mein Tip: Bloßkeine amerikanischen Bauanleitungenkaufen, ich hab die meisten nachgebaut, das taugt nicht allzuviel.
In der Schweiz hat man Adapter verkauft, um eine leere 0,5 Getränkedose vorne dran zu schrauben - sogar das dämpft gut.
Andererseits sind gute kommerzielle Dämpfer halt nicht billig, dafür aber über "Bastlerniveau" hinaus leise oder klein(soll keine Abwertung der legalen Selberbauer sein). Der kleinste hochdämpfende SD für KK ist 28 mm dick und 55 mm lang. Die Preise für gute KK Dämpfer gehen von rund 25 € bis 300 €, Gewehrumbauten zur Interaglversion bis rund 600 € - wobei man mit rund 150 € schon in der Leistungsoberklasse ist.
Ach ja - Die Story, dass ein Dämpfer nur das Verschlussgeräusch und den Kugelschlag übrigläßt,ist einfach nicht wahr : die Fluggeräusche eines Geschosses hat man immer, und auch der Gasaustritt aus der Dämpfermündung verursacht immer ein Geräusch. Dem Schütezn erscheint der Dämpferabschuss so leise, weil der Schall von ihm wegemittiert, und den Verschluss hört er lauter als ein Beobachter, weil die Geräusche als Körperschall über den Schaft und den Schädelknochen ans Innenohr gelangen.
Aus diesen Grünen kriegt man KK noch nicht einmal auf Luftgewehrniveau herunter, eben wiel ein dickerer Brocken als ein Diabolo fliegt und das auch noch schneller. Leiser als ein EWB pflichtiges 5,5 mm Luftgewehr mit 270 m/s geht schon, weil das Ding halt auch schon richtig Krach macht.
Zur Baugröße: wirklich gute moderne effektive Dämpfer kann man IN den Lauf einbauen - dicker Matchlauf genügt, und zwar bis weit über .308 hinaus.
Mit mittelgroßen Dämpfen wie von Ase-Utra oder den Slimline Modellen von B&T für das Steyr SSG kommt man mit .308 Unterschallmunition auf Geräuschpegel wie ein leer abgeschossenes Diana 48 in 5,5 mm, mit Überschallmunition ist eine "Volldampf" 308 oder 30-06 zwischen 22 Magnum und Hornet, der Rückstoß aso auf 5,6x50 Niveau.
Würd mich freuen, wenn es hier zu einer echten Fachsimpelei kommt und nicht zu einem Glaubenskrieg wie in der alten Diskussionsrunde .....