Schichtholzschaft ölen ??

[anonym]

Ein neuer, noch roher Schichtholzschaft liegt vor mir.

Soll ich ihn lackieren oder kann man ihn auch ölen ?

Ich habe schon mehrere Nussholzschäfte renoviert und ein recht passables Ölfinish erzielt aber bei Schichtholz habe ich so meine Bedenken.

Hat da jemand Erfahrung ?

WH
Tiro

 

[waldkauz]

Hallo!

Soweit ich weiss darf man Schichtholzschäfte nur lackieren. Sonst quillt das Holz auf und die Verleimung geht kaputt. Könnte bei Bedarf am WE einen ehemaligen Nill Mitarbeiter fragen, der sollte das wissen (hoffe er kommt zum Kader...).

Oliver

 

[Junger Jäger]

Horrido!
Habe den Schichtholzschaft meiner Sako mehrmals geölt. Bekommt annähernd ein Ölfinish outfit! Ich habe ein sehr dunkles Öl verwendet, so dass das Schichtholz annähernd wie edelste Nussbaum- Maserung aussieht. Also mir gefällt es sehr gut! Zu den geschilderten Problemen kann ich keine Aussage machen bzw. nur das der Schaft noch ganz ist...
Weihei
JJ

 

[skolopender]

Einen Schichtholzschaft sollte man auf keinen Fall ölen, da wie bereits angesprochen, er aufquillt.
Das der Schichtholzschaft welcher eingeölt wurde noch hält ist reiner Zufall.

Du wirst zumindest nie einen Schichtholzschaft finden, welcher vom Werk aus eingeölt wurde.

 

[wurzelsepp]

Moin moin,

Grundsätzlich sind die Vorbehalte gegen die Ölbehandlung eines Schichtholzschaftes richtig. Es gibt jedoch noch eine "Zwischenlösung", ich nenne es mal einen "unechten Ölschaft".

Hierzu verwendest Du zunächst (natürlich nur nachdem der Schaft mehrfach mit Wasser, und nach dessen Trocknung mit Stahlwolle glatt gerieben wurde) die Hochglanzpolitur von Clif Lemmon (CCL). Das Mittel ist bei F. und Co. erhältlich. Es handelt sich bei diesem, leider nicht ganz preiswerten englischen Produkt, um ein 2-Komponentenöl, das in kürzester Zeit abbindet. Die Verarbeitung hier zu beschreiben ist zu umfangreich. Sie ist in der beiliegenden Anleitung ausführlich beschrieben.

Als Ergebnis erhältst Du ein wirkliches Hochglanzfinisch, welches den Schaft zunächst fast wie lackiert aussehen lässt. Wenn Du diese Oberfläche nun mehrfach mit Wachs polierst (dünn auftragen, über Nacht antrocknen lassen und erst dann polieren), erhältst Du am Ende eine halbmatte Oberfläche die einem echten Ölschaft sehr nahe kommt.

Ich habe bereits einige Schäfte in dieser Art mit gutem Ergebnis behandelt. Wichtig ist bei der ganzen Prozedur, dass Du Geduld hast und die in der Anleitung angegebenen Trockenzeiten einhältst.

Das Ergebnis rechtfertigt den Aufwand.

Weihei
Wurzelsepp

 

[DieWolf]

Hallo
warum soll man einen Schichtholzschaft nicht ölen dürfen?
M.E. handelt es sich hierbei um mit wasserfestem Leim verpresste Holzlagen ähnlich den besseren Multiplex-Platten?
Auch ist es in der Praxis kaum zu vermeiden, daß das gute Ballistol das nach harten Wettereinsätzen großzügig aufgesprüht wird in den Schaft eindringt.
Also ich hatte da bislang kein Problem.
Natürlich kann man auch den beliebten Bootslack verwenden

 

[fuchsjaeger]

Danish Oil......

 

[aaarghh]

Das von GRS vertriebene Öl ist auch Rustins Danish Oil.
Tungöl - ggfs. mit Balsamterpentin verdünnt - erfüllt den gleichen Zweck.

Bislang ist da nichts gequollen ...

 

[scaver]

Laminierte Schäfte aus gutem Holz und gutem Epoxy gehen nicht mehr auseinander, selbst unbehandelt und untergetaucht. Die werden ja nicht mit Ponalholzleim verleimt. True oil, Danish Oil, mein Favorit, sind gängige Praxis. Ich glaube kaum, daß man in unseren Gefilden solange im Nassen bleibt, dass irgendein Schaft aufweicht. Ein Lackschaft hat da eher ein Problem, wenn der Lack eine Macke hat geht Wasser tolle Wege. Einen Ölschaft wischt man eben mal schnell über und fertig.
sca

 

[cast]

warum soll man einen Schichtholzschaft nicht ölen dürfen?

Wenn er lackiert ist?

Ballistol auf Holz.