Schiesskino = Schiessfehler

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Uiiijuiii, diese Meinung habe ich auch mal laut vertreten (die Meinung auch nicht geändert).
Ich stand kurz vor dem Lynchtod. Nach Meinung des Mobs gäbe es Leute, die treffen im Schießkino und auch auf den laufenden nix, aber auf der Jagd schiessen und treffen sie wie einst Robin Hood mit seinem Bogen.

Das ist grösstenteil richtig.
Jetzt kommt das Aber: wer im Schiesskino auf flüchtiges Wild top ist, schiesst noch lange nicht gut im richtigen Leben.

Es mag den ein oder anderen geben der sein Schiessen von konstant 25m Entfernung auf variable Entfernungen umstellen kann (btw hier im Forum erstaunlich viele), aber die meisten können das nicht. Daher ist ein SK eine Art den flüchtigen Schuss zu trainieren, aber eben keine gute.
 
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Wer nicht stressresistent genug ist für seine Löcher in Pappe gerade zu stehen, der wird im Ernstfall, wenn es um einen sauberen Schuss auf eine Kreatur geht die ruhe bewahren und ohne irgendeine Übung gut schiessen?
Das glaube ich jetzt aber!
 
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Es mag den ein oder anderen geben der sein Schiessen von konstant 25m Entfernung auf variable Entfernungen umstellen kann (btw hier im Forum erstaunlich viele), aber die meisten können das nicht. Daher ist ein SK eine Art den flüchtigen Schuss zu trainieren, aber eben keine gute.


Was ist denn die Alternative? Auf flüchtiges Wild in freier Wildbahn trainieren? Ein Schütze der im Schiesskino die Abläufe trainiert hat,der muss sich"nur noch" mit der Entfernung und den anderen Begebenheiten der Umgebung befassen, denn seine Waffe beherrscht er aus dem FF. Ein Schütze der untrainiert auf der Jagd aufschlägt, der hat in der Regel mit der Waffenhandhabung zu tun, so daß er sich gar nicht ausreichend mit dem Ansprechen u.s.w. abgeben kann. So ein untrainierter Schütze ist immer im Nachteil!
 
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Jedes Ausbildungsmittel hat seine Berechtigung und auch ganz natürlich seine Grenzen - denn es ist immer nicht die Realität. Das gilt für den Laufenden Keiler (den "etwas eiliger schleichenden" wie wir hier schon gelernt haben), den Taubenstand und natürlich auch das SK.
Für den Trainings- oder Ausbildungserfolg ist es deswegen wichtig, dass der Nutzer und ggf. der Ausbilder diese Schwächen und Grenzen kennt, bzw. anspricht. Das ist nach meiner SK-Erfahrung seitens der Betreiber meistens nicht gegeben und auf Nachfrage gibt es sogar auch falsche Antworten. Das ist das eigentliche Problem. Aber es liegt eben nicht im Interesse eines SK-Betreibers die Nachteile seines Systems zu offenbaren - das ist natürlich nachvollziehbar aber nicht zu akzeptieren.
Eines kann man - und das ist unter den Intuitiven Schützen unter uns die größte Herausforderung - im SK nicht: Entfernungen richtig räumlich wahr nehmen und damit umsetzen. Die Leinwand ist nun mal für alle Ziele gleich weit weg, d.h. mit räumlichen Sehen geht das sicher nicht, bleibt nur der zweifelhafte Größenvergleich, denn die Entfernungsspinne (der Baum von meinem Stand 45m, der Graben ... usw.) geht dort auch nicht. Für Dreipunktschützen ist das anders, die benötigen das nicht, sondern nutzen das Bewegungsbild des Stückes und die Schießregel und dann wird mit dem entsprechenden Visierpunkt angehalten, mitgeschwenkt und geschossen. Jeder wie er mag. Den Entfernungs-Effekt kann auch das beste digitalisierte SK nicht korrigieren - vielleicht in der Zukunft aber mit 3d-Filmen und Brille? Wird das E-Schätzen zulassen?
D.h. das SK ist gut für Waffenhandling - wie Bollenfeld in #185 unterstrichen hat -, jagdliches Verhalten usw. aber ein vermutlich in den meisten Fällen miserabler Indikator für Trefferleistung oder für die Befähigung eines Schützen. Das aber ist, wie ausgeführt, kein Grund das SK (scharfer Schuss) nicht zu besuchen. Für mich einmal im Jahr. Die Dreipunktschützen können für den Treffererfolg noch die Markmannschießkinos besuchen, da dort Wildgeschwindigkeit auch so halbwegs aus dem simulieren Bewegungen des Wildes geschätzt werden kann.
Intuitive Schützen werden derzeit nur im Revier ihre Fähigkeiten erkennen können - im Schuss auf die Kreatur.
Aber es empfiehlt sich den Zweiteiler (in WuH in 2014 (?) erschienen) von Andreas Bach als Vorbereitung für jede DJ-Saison zu beherzigen, "Fit für die Drückjagd", unter der Bezeichnung googeln wirft die beiden Teile auch aus, Das ist sicher auch eine gute Vorbereitung für einen SK-Besuch und verstärkt das Erfolgsgefühl - Trefferaufnahme aber ausgeblendet.
Zum Treffen - Ich selber habe in meinem Garten einen Seilzuganlage (100m langes umlaufendes Seil), die so bemessen ist, dass sie im Maßstab 1:5 abbildet - das entspricht dem Verhältnis der Vwirk meiner Drückjagdbüchse zu der einer Diana 27, ja ein Luftgewehr- Ziel ist eine PET-Flasche, die in der Breite der Kammer einem Stück Schwarzwild entspricht, sie hängt einfach am Seil. Schießen mit wechselnden Entfernungen, Winkeln usw. auch von schräg oben (im SK haben wir ja meist nur horizontal wechselndes Wild ...) ist damit möglich, Angetrieben mir E-Motor über 220V, also halbwegs in der Drehzahl fest und dann mit zwei Reibrädern darauf - flüchtig und hochflüchtig (die simulierten 50 km/h sind so 10 km/h). Das Mitschwingen und der entsprechende Vorhalt sind damit realitätsnah simuliert - selbst die Drehbewegung (Winkelgeschwindigkeit) des Schützen entspricht der Realität. Übt, macht Spaß und hat schon manchen Nachbarn zum Schwitzen gebracht. Ist noch nicht ganz ausgereift, ich arbeite daran. Auch nur ein Hilfsmittel, denn beispielsweise ein Bewegungsbild des Wildes sehen wir dort auch nicht, Richtungswechsel gibt's auch nicht usw. und das E-Schätzen ist dort auch fragwürdig.

Formel für Reibraddurchmesser nach Abhängigkeit der Drehzahl des Motors in U/min für hochflüchtig:
D [cm]= (Geschwindigkeit in km/h)*60 / (3,6 * PI * (Motor-Umdrehung pro Minute))*100
so also für hochflüchtig mit 10 km/h Seilgeschwindigkeit und mit 1000 U/min dann 4,9 cm.

Um aber noch etwas anderes anzusprechen, die in den SK verwendeten Sequenzen müssten doch entsprechend der Augenwahrnehmung in der Natur aufgenommen worden sein, ich glaube, so mein Eindruck, das ist auch nicht immer der Fall - Bilder mir großer Brennweite wirken in der Tiefenwirkung anders, als mit kleiner Brennweite - kann dazu vielleicht jemand etwas beitragen, gibt es da eine "Normung"?
sorry, etwas lang geworden
Waidmannsheil
 

JMB

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Das sehe ich ähnlich wie Bollenfeld!

Es mag den ein oder anderen geben der sein Schiessen von konstant 25m Entfernung auf variable Entfernungen umstellen kann (btw hier im Forum erstaunlich viele), aber die meisten können das nicht.
Die Aussage beruht auf einer Stichprobengröße von ???, mit einem Vertrauensintervall von ???

Außerdem ist mir "können das nicht" zu absolut - gibt's da nur "Null und Eins", so als ob es da nur "absolute Versager" und "echte Könner" geben würde?


Daher ist ein SK eine Art den flüchtigen Schuss zu trainieren, aber eben keine gute.
Vom häufigen wiederholen wird es auch nicht wahrer.
Und solange Du keine besseren Alternativen anbieten kannst ...
Und ... die Alternative muss nicht nur besser sein, sondern auch noch VERFÜGBAR und zwar für "die breite Masse" und nicht nur für die wenigen, die z.B. auf einem TrpÜbPl auf reale Entfernung, in verschiedenen Winkeln auf bewegte Scheiben schießen können.


WaiHei
 
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Und solange Du keine besseren Alternativen anbieten kannst ...
Und ... die Alternative muss nicht nur besser sein, sondern auch noch VERFÜGBAR und zwar für "die breite Masse" und nicht nur für die wenigen, die z.B. auf einem TrpÜbPl auf reale Entfernung, in verschiedenen Winkeln auf bewegte Scheiben schießen können.WaiHei

ist das denn keine gute Alternative:

[ QUOTE="Saufeder66, post: 3847489, member: 15620"]... habe in meinem Garten einen Seilzuganlage (100m langes umlaufendes Seil), die so bemessen ist, dass sie im Maßstab 1:5 abbildet - das entspricht dem Verhältnis der Vwirk meiner Drückjagdbüchse zu der einer Diana 27, ja ein Luftgewehr- Ziel ist eine PET-Flasche, die in der Breite der Kammer einem Stück Schwarzwild entspricht, sie hängt einfach am Seil. Schießen mit wechselnden Entfernungen, Winkeln usw. auch von schräg oben (im SK haben wir ja meist nur horizontal wechselndes Wild ...) ist damit möglich, Angetrieben mir E-Motor über 220V, also halbwegs in der Drehzahl fest und dann mit zwei Reibrädern darauf - flüchtig und hochflüchtig (die simulierten 50 km/h sind so 10 km/h). Das Mitschwingen und der entsprechende Vorhalt sind damit realitätsnah simuliert - selbst die Drehbewegung (Winkelgeschwindigkeit) des Schützen entspricht der Realität. Übt, macht Spaß und hat schon manchen Nachbarn zum Schwitzen gebracht. Ist noch nicht ganz ausgereift, ich arbeite daran. Auch nur ein Hilfsmittel, denn beispielsweise ein Bewegungsbild des Wildes sehen wir dort auch nicht, Richtungswechsel gibt's auch nicht usw. und das E-Schätzen ist dort auch fragwürdig.

Formel für Reibraddurchmesser nach Abhängigkeit der Drehzahl des Motors in U/min für hochflüchtig:
D [cm]= (Geschwindigkeit in km/h)*60 / (3,6 * PI * (Motor-Umdrehung pro Minute))*100
so also für hochflüchtig mit 10 km/h Seilgeschwindigkeit und mit 1000 U/min dann 4,9 cm.
... [ /QUOTE]
 
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Die Aussage beruht auf einer Stichprobengröße von ???, mit einem Vertrauensintervall von ???

Außerdem ist mir "können das nicht" zu absolut - gibt's da nur "Null und Eins", so als ob es da nur "absolute Versager" und "echte Könner" geben würde?
WaiHei
Zur Stütze:
Interessanterweise können beim Autofahren alle ganz gut Entfernung, eigene und Geschwindigkeiten anderer (sowohl in als auch gegen die Fahrtrichtung) gut einschätzen.
Jedenfalls die Männer.
Es ist dem einem mehr, dem anderen weniger gegeben, aber die Orientierung im Raum muss nicht einstudiert werden. Sie ist naturgegeben.
Dementsprechend ist das Ganze weniger komplex als mancher hier weismachen möchte.

Im SK trainiert man seine Handhabung. Das geht auch zu Hause trocken, ohne jeden Schuss.
 
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... die Orientierung im Raum muss nicht einstudiert werden. Sie ist naturgegeben.
...
was heißt das?
Hat der Mensch neben räumlichen Sehen, Größenvergleich und Orientierungspunktauswertung zur Entfernungseinschätzung noch mehr Möglichkeiten die er nicht verbessern muss oder kann? Etwa ein geheimes Radar? :)
aber das arbeitet auch bei dem einen oder anderen nicht so richtig gut (wenn's das denn gibt) - ganz im Sinne einer naturgegebenen Gauß-Kurve? Das wäre natürlich.

Es ist durchaus hilfreich sich nicht nur mit sich selbst (der eigenen Befähigung) zu beschäftigen, sondern in einem solchen Forum sich auch mal auf die Probleme anderer einzulassen.

Sie sind bestimmt ein Waaahnsinnsschütze, da kommt nichts weg, Sie haben die räumliche Orientierung in die Wiege gelegt bekommen wie kein anderer und deswegen sind Sie unschlagbar - das glaube ich Ihnen wirklich gern. Aber das alle anderen auch Ihre Befähigung haben, das glaube ich ganz sicher nicht. Und das ist der Punkt.
 

z/7

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Zur Stütze:
Interessanterweise können beim Autofahren alle ganz gut Entfernung, eigene und Geschwindigkeiten anderer (sowohl in als auch gegen die Fahrtrichtung) gut einschätzen.
Jedenfalls die Männer.
Es ist dem einem mehr, dem anderen weniger gegeben, aber die Orientierung im Raum muss nicht einstudiert werden. Sie ist naturgegeben.
Falsch. Das ist nicht gegeben, das ist Übungssache. Fällt nur nicht auf, weil keiner hingeht, und explizit einfädeln oder überholen übt, sondern man sich in der Praxis langsam an das Optimum rantastet. Wie oft der Hintermann ne Vollbremsung einlegt, bekommt man ja nicht immer mit.

Darum ist es beim Schießen sinnvoll, das im Kino zu üben, und nicht auf lebende Kreaturen.
 
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Falsch. Das ist nicht gegeben, das ist Übungssache. Fällt nur nicht auf, weil keiner hingeht, und explizit einfädeln oder überholen übt, sondern man sich in der Praxis langsam an das Optimum rantastet. Wie oft der Hintermann ne Vollbremsung einlegt, bekommt man ja nicht immer mit.

Darum ist es beim Schießen sinnvoll, das im Kino zu üben, und nicht auf lebende Kreaturen.
NAtürlich ist es gegeben. Übung verbessert die Gegebenheiten. ;)

Aber wer nur um des diskutieren willens dikutieren möchte, darf dies gerne tun.

Grüße
 

z/7

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Warum muß ich dann so oft hinter Agrarökonomen herschleichen als 5. in der Reihe? Und dann irgendwann alle überholen, wenn mir der Geduldsfaden reißt? Weil den vieren vor mir das richtige Einschätzen von Geschwindigkeiten in die Wiege gelegt wurde?
 
Zuletzt bearbeitet:
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25 Sep 2014
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Bitte lass doch die Kindereien. Danke ;)
wie niedlich - wenn die Argumente nicht ausreichen, dann wird man väterlich -
komm's runter vom Gaul, werden's doch mal sachlich und begründen Ihre Weisheiten, dann werden Ihre Beiträge vielleicht auch wieder lesenswert - aber wir diskutieren auch gern ohne Ihren Beitrag.
 

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