Schilfsauen richtig sprengen?

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Ich denke da interpretierst du weit mehr rein als überhaupt drin ist. Im übrigen ist der Schußwinkel im Kahn genauso beschissen, wie im Wasser stehend.
Die Sicht- und Schußdistanz ist im Schilf auch die gleiche, nämlich knapp vor die eigenen Füße.

Winkel kannst du daraus selbst herleiten.




CdB

Erst mal sind das bloße Annahmen, die kaum zutreffen,

aber auch steile Schußwinkel, die von der Lotrechten abweichen, führen auf Wasser zu Abprallern, weil sich Wasser nicht komprimieren lässt - beim Aufprall eines Geschosses müsste es das aber, um das Geschoß sicher eindringen zu lassen. Das Ganze ist so gefährlich, dass es ein No-go ist, auf's Wasser zu schießen, mit Schrot nicht und mit Büchsengeschossen schon gar nicht. Bei letzteren kommt noch der Zerlegungsprozeß dazu, wodurch die Gefahr nochmals vergrößert wird.

Ich habe auch kein Patent, um Sauen aus Schilfgürteln heraus zu bekommen - vielleicht muss man einfach mal mit dem Gedanken leben, dass sie Ruhezonen haben, in denen wir nicht an sie rankommen.

Alternativ dazu kann man Schilfzonen im Herbst reduzieren, wo es gestattet ist, dann ist weniger permanente Deckung für die Sauen da.

Gruß,

Mbogo
 
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Hallo.
Wir haben über viele Jahre sehr gute Erfahrungen in meinem alten Revier im Schilf gemacht. Die Parzellen lagen mitten im Wald und waren jeweils nur etwa 5 ha groß.
Erfolg brachten hochläufige, laut jagende Hunde mit ausreichend Schärfe. Auf den Wechsel konnte man sehr gut laufen, auch wenn sie teilweise unter Wasser standen. Darunter waren sie trittsicher. Abseits der Wechsel gab es regelmäßig volle Stiefel, sodass Wechselkleidung unabdingbar war. Bei Frost lagen häufig keine Sauen im Schilf. Da sie auf den Wechseln teilweise eingebrochen sind, vermuten wir, dass sie sich an den Bruchkanten eher verletzt haben und deshalb das Schilf gemieden haben.
Wichtig war neben einer dichten und "gerade" laufenden Treiberwehr, dass man die Hunde gelassen hat. Sobald sie laut wurden, blieb alles stehen. Entweder gingen die Sauen raus oder wurden durch die Hunde verloren, sodass man später drankam. Wurden Sauen bestätigt, welche ohne Hunde durch die Treiberwehr gingen, wurde noch einmal durchgedrückt. Funzte eigentlich immer ganz gut. Einziges Manko, wenn angeschossene Stücke wieder einwechselten wurde es bitter bei der Nachsuche.

wipi
 
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Wir wohnen und jagen direkt an der Grenze zu einem Naturschutzgebiet. Ca 1000 Hektar Schilf und Moorflächen. Komplette Jagdruhe im NSG.

Die Flächen sind kaum begehbar. Befahrbar nur mit Zwillingsbereifung (oder gar Drillingsbereifung) am Traktor.

Eine effektive Drückjagd ist in dieser Fläche NICHT MÖGLICH. Es gab vor ca 15 Jahren einmal der Versuch eine Jagd auf Schwarzwild dort auszuüben. Ist kläglich gescheitert. Hunde waren nach ner halben Stunde müde. Treiberwehr ist abgesoffen und musste sich zum Teil selbst wieder retten, da sie im Moor eingesunken sind. Die Schützen mussten schonmal Kilometerweit bis zum Stand laufen, usw.. Strecke damals war glaub 1 Fuchs trotz ENORMEN Aufwand. Wir haben uns gesagt einmal und NIE WIEDER.

Bis vor ein paar Jahren dürften wir an ausgewählten Stellen im NSG Kirren und konnten dadurch den Schwarzwildbestand kontrollieren. Durch das neue Jagd-Gesetz ist dies nicht mehr möglich. In den letzten Jahren steigt der Bestand deutlich an und die Schäden an der angrenzenden Nutzflächen steigen rapide. Die Bejagung außerhalb ist leider auch seeehr schwierig und mit einem enormen Zeitaufwand möglich. Leider lassen die Herren vom Naturschutz aber nicht mit sich reden (Aktuell sind wir bereits beim Regierungspräsidium mit der Sache). 😥😥

Zurück zum Thema: Jagd im Schilf ist möglich wenn die "Parzellen" in kleine Flächen abgetrennt werden können. Die einzelnen Flächen dann mit seeehr vielen Treibern engmaschig drücken bis keine Sau mehr drine ist. Evtl ein paar kurzjagende hochläufige Hunde. Sobald die Einzelflächen größer als 1 Hektar sind kannst es aber vergessen. Diese Jagd ist aber für alle Beteiligten eine sehr anstrengenden Arbeit. 👍


P.s. Nachsuchen im Schilf auf "grobe Sauen" sind äußerst heikel und Nervenerregend. Selbst Totsuchen sind hier kein Spaß. Ich spreche aus Erfahrung 🙈
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
rst mal sind das bloße Annahmen, die kaum zutreffen,

Also das passt noch.

Aber hier
aber auch steile Schußwinkel, die von der Lotrechten abweichen, führen auf Wasser zu Abprallern, weil sich Wasser nicht komprimieren lässt - beim Aufprall eines Geschosses müsste es das aber, um das Geschoß sicher eindringen zu lassen. Das Ganze ist so gefährlich, dass es ein No-go ist, auf's Wasser zu schießen, mit Schrot nicht und mit Büchsengeschossen schon gar nicht. Bei letzteren kommt noch der Zerlegungsprozeß dazu, wodurch die Gefahr nochmals vergrößert wird.


wird es absurd, Wasser lässt sich nicht komprimieren aber passabel verdrängen, also wenn du schon mit solchen Aussagen kommst, dann will ich sehen.

Sprich; Winkel, Munition in einer sicheren, glaubwürdigen Untersuchung.

CdB
 
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Hier auch ein Bild einer schwimmenden Sau.
Allerdings ist nicht klar, ob sie übers Eis oder schwimmend AUF die Insel gekommen ist.
RUNTER ist sie auf alle Fälle schwimmend und so schnell, dass ein Ruderboot nicht hinterher gekommen ist............
Schwimmende Sau.jpg
Im Übrigen hat ein befreundeter HF im Schilf eines Auwaldes zwei Terrier verloren,
ein anderer auch einen Terrier in einem wassergefüllten Graben ohne Schilf und nur 30 cm Wasser.

Bausaujäger
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Sobald die Hunde den Grund unter den Ballen verlieren, sind sie deutlich im Nachteil.

Richtig deutlich wird es den meisten erst wenn sie sehen wie Rotwild reagiert. Die Hirsche stellen sich in der Not auch ins tiefe Wasser, da hat ein Hund ....oder anderer Canide keine Chance, zumindest einzeln.


CdB
 
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Im Übrigen hat ein befreundeter HF im Schilf eines Auwaldes zwei Terrier verloren,
ein anderer auch einen Terrier in einem wassergefüllten Graben ohne Schilf und nur 30 cm Wasser
War vor Jahren am Rhein auf einer Jagd da sind auch zwei Terrier ertrunken. Waren im Eis eingebrochen und kamen beide nicht mehr raus, da war dann leider sehr schnell vorbei.

Ich hatte da bei meinem auch immer gehörig Respekt vor. Dazu noch mit Weste im Zweifel im Wasser. Nene muss nicht sein.
 
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Gerade kurzläufige Hunde gehen leider auch mal im Schilf komplett verloren. Man kann manchmal die Sauen gerade noch über den Schlamm gleiten sehen, die Terrier stecken fest, Dackel wären völlig aufgeschmissen. Dreht in so einer Situation eine Sau um, dann ist der Hund Geschichte, wenn keiner im wahrsten Sinne des Wortes "dazwischenfunkt". Wird die Strecke zu lang und der Hund hat keinen Tracker kann das auch kritisch werden. Ich habe auch schon Wachtel so schlammbedeckt aus Schilf oder Fenn kommen sehen, dass sie kaum von den Sauen zu unterscheiden waren.
 
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Ich kämpfe daheim im Revier um jeden Quadratmeter Schilf und vermehre es sogar. Aber was zu viel ist, ist zu viel. Komm grad aus CZ dort entstehen riesige Miscanthusfelder und angrenzend normales Schilf und Weidengebüsch. Der Miscanthus wird ja wenigstens irgendwann geerntet, aber da liegen die Gestreiften in den Kesseln.
 
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Also das passt noch.

Aber hier



wird es absurd, Wasser lässt sich nicht komprimieren aber passabel verdrängen, also wenn du schon mit solchen Aussagen kommst, dann will ich sehen.

Sprich; Winkel, Munition in einer sicheren, glaubwürdigen Untersuchung.

CdB

Du vergißt

den Faktor Geschwindigkeit. Bei 300 bis 1000 m/s , zwischen Schrot und schneller Kugel, ist da nichts mit „Verdrängen“. Das ist hart wie Beton. Auch eine alte Pilotenweisheit, besser Strand, als Wasser, es sei denn das Flugzeug ist speziell dafür gebaut, sehr langsam auf Wasser zu landen.

Warum glaubst Du, dass der Schuss auf‘s Wasser nirgendwo statthaft ist? Wegen der theoretischen Möglichkeit von Abprallern?

Es gibt, nebbich, einen recht interessanten Bericht der Myth Busters zum Verhalten von Geschossen beim Eintritt ins Wasser, kannst ja mal suchen. Im australischen Original erwähnen sie auch das Abprallverhalten bei nicht rechtwinklig auftreffenden Geschossen.

In jedem Fall ist es unverantwortlich, Jäger aus einem Boot heraus Wild im Schilf beschießen lassen zu wollen, wo im Hinterland die vorgestellten Schützen und die Treiber und Hundeführer unterwegs sind.

Gruß,

Mbogo
 
G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Vielleicht erweitert ein Besuch am Prebersee so manchen Horizont
Im übrigen ist das sowieso etwas das jeder Schütze einmal im Leben machen sollte 👍
 
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Fazit der Experten:
-keinesfalls Schilfflächen bejagen
-niemals Kugelschüsse in ebenem Gelände erlauben
-Erntejagden generell verbieten
-"kleine" Hunde versinken im Schilf und werden nie wieder gesehen

ich gebe die Jagd bald auf, weil ich feststellen muß, dass unser Revier eigentlich "nach Forenmeinung" gar nicht bejagbar ist:cool:
 

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