Schlüsselbeinbruch

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Hallo Gemeinde,

ich hab mir passend zum Aufgang der Bockjagd vor drei Wochen das Schlüsselbein gebrochen:evil:

Jetzt will ich natürlich so schnell wie möglich wieder raus und auch nach den Böcken schauen. Aber nicht nur schauen, sondern wenn möglich auch schießen.
Allerdings bin ich mir jetzt nicht sicher, ab wann mein Schlüsselbein und womöglich bzgl. der Schmerzen auch ich bereit sind, den Rückstoß beim Schuss wieder aufzunehmen.
Als Rechtsschütze kommt mir entgegen, dass es das linke erwischt hat. Ich denke aber doch, dass der Rückstoß sich auch auf die linke Schulter überträgt:-(

Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen, der selber schon Erfahrung damit gemacht hat und weiß, wie lange so die notwendige Ausheilungsphase bzw. Zeit dauert.

wmh
B. Hespeler
 
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31 Jan 2016
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Hi Benni
das ist dumm gelaufen und tut mir leid für Dich.

Was die Ausheilung betrifft, so ist es doch von Mensch zu Mensch, recht unterschiedlich.
Also gehe zu Deinem behandelnden Arzt und frage den, der kann es viel besser beurteilen, als wir hier per Ferndiagnose!

Gute Besserung

Hallo Gemeinde,

Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen, der selber schon Erfahrung damit gemacht hat und weiß, wie lange so die notwendige Ausheilungsphase bzw. Zeit dauert.

wmh
B. Hespeler
 
A

anonym

Guest
kommt darauf an wo das Teil gebrochen ist Innen Aussen Mitte und ob das hätte operiert werden sollen. Wenn im Rucksackverband behandelt, was meist mehr Show als Verband ist, dauert die Ausheilung 6 Wochen mindestens, stabil ab der 12 Woche. Der Rückstoß ist nicht das Problem, sondern die Bewegungen, die das verletzte Schlüsselbein mit machen muss. Wenn das Teil nicht mehr weh tut, dann wird wohl Jagen möglich sein. Ob das später zur Athrose führt, hängt nicht von der Jagd ab, obwohl es dazu keine Studien gibt :). Wenn Dein Unfallchirurg Überkopfarbeiten und Vollbelastung erlaubt, darfst Du wieder jagen gehen. Grundsätzlich würde ich bei jüngeren, aktiven Menschen immer ein operatives Vorgehen empfehlen, wenn die Bruchsituation passt. Voraussetzung ist ein erfahrener Chirurg für diese früher meist konservativ behandelte Verletzung. Aber so wie die Waffen immer moderner werden, werden die Osteosynthesematerialien auch immer besser.
dorn
 
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Schonmal besten Dank für die Antworten!

Ich muss dazu sagen, dass nicht operiert wurde, und das aus einem ganz einfachen Grund.
Das Schlüsselbein ist ganz am Ansatz am Schultergelenk gebrochen. Da der Knochen dort noch von Muskeln, Sehnen und Bänder in Position gehalten wird, musste nicht operiert werden und Hilfsmittel zur Stabilisation bzw. Stellungskorrektur eingesetzt werden. Ich bin persönlich ehrlich gesagt froh darüber, da ja jede OP doch ein gewisses Risiko mit sich bringt, und in dem Fall in ca. 1 Jahr eine weitere OP zur Entnahme des Edelmetalls notwendig werden würde.

Leider habe ich eben erst wieder in 4 Wochen ein Termin bei meinem behandelnden Arzt. So dachte ich, es hat vielleicht schon jemand selber Erfahrung damit gemacht.

Ich freue mich natürlich weiterhin über Antworten bzw. Rückmeldungen.

wmh
 
A

anonym

Guest
na wenn so ist und Du einen stabilen, äusseren, nicht verschobenen Bruch hast, könnte ab der 3 Woche in allen Ebenen passive und zunehmend bis zur 6 Woche auch aktiv geübt werden, ab der 6 Woche kann die Belastung zunehmen, vorher sollte man ein Foto machen obs ok ist, bis zur 12 Woche solltest Du fit sein. Da ab der 3 Woche geführt schon über den Horizont gehoben werden könnte, sollte aufgelegtes Schiessen auch kein Problem sein. Starre Regeln gibts nicht, hängt immer vom Schmerz und Patient ab. Auf dem Schiessstand sitzend aufgelegt probieren.Hast Du Typ 1 oder 3 kannst Du ziemlich sicher sein, dass das gut wird und die Bockjag ab der 3 bis 4 Woche ok ist, allerdings kommt vor dem Schuss auch nach dem Schuß. Bergen aufbrechen und zerwirken, aufhängen ist dann nicht Dein Ding :)
dorn
 
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Was Dornbusch sagt mit der Einschränkung das wir eben nicht wissen, wie Deine Knochendichte aussieht und wie schnell die Heilung abläuft und auch nicht, ob sich bisher etwas verschoben hat, oder vielleicht in welchem Maße sich ein Kallus oder ungünstigerweise eine Pseudarthrose ausgebildet haben. Auch wissen wir nicht welches Kaliber Du schießen möchtest, .243 zur Rehwildjagd wäre etwas Anderes als die 9,3x64.
Sprich mit Deinem behandelnden Unfallchirurgen oder Orthopäden über das was Du vorhast, sobald er eingeschränkte Belastung erlaubt kann es ggf. bei uneingeschränkter Belastung sicherlich losgehen.
 
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scheint da doch ein paar ärzte hier unter uns zu geben:thumbup:

zwei wochen nach dem bruch hatte ich einen termin. auf dem bild sah man, dass der knochen so steht wie er soll, und auch schon wieder ein wenig verbunden ist.
da mein arzt aber im urlaub ist, hab ich erst wieder in 4 wochen einen termin bei ihm, also nach 7 wochen nach der verletzung.
jetzt sind es gerade 3,5 wochen her, es fühlt sich recht gut an, schmerzen hab ich fast keine mehr und die bewegungsfreiheitgeht bis in die horizontale. allerdings an die rechte schulter fassen geht noch nicht, also wenn der knoch quasi druck bekommt.
ich schieße eine 8x57, also auch nicht grad so ne kleine murmel..
naja, hilft wohl nix. am sichersten wohl warten bis zum nächsten arzttermin, und vielleicht vorher mal testen auf dem schießstand.

danke für die zahlreichen antworten!!
 
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Hab jetzt nicht alles gelesen.

Vorausgesetzt die Indikation zur konservativem Behandlung wurde richtig gestellt:

Gegenseitige Schulter, Mittelkaliber würde ich ab der 6 Woche als unproblematisch sehen.
Falls du dabei Schmerzen hast warte erstmal bis zur 8 Woche.

Gleiche Seite nicht vor der 12. Woche.

Ist klar das Schaftform, Geschossgewicht, Waffengewicht, Schiesstechnik und persönliche Physiognomie die auf die Schulter einwirkende Kraft locker um 50% schwanken lassen.
 
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Keine Mehrfachfraktur, keine Trümmerfraktur, kein offener Bruch. Keine Durchspiessungsgefahr. Achsgerechte Stellung: adäquate vorhandene Anatomie und Biologie.
 
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Also ohne eine Freigabe von einem Arzt der mit der Sache betraut ist, würde ich nicht schießen. Nach dem Schuss kommt ja auch ggf. das Bergen, Versorgen oder eine evtl. Nachsuche.
Ich habe letztes Jahr ein Implantat in die HWS bekommen. Meine erste Frage an meinen Doc, der mich auch operiert hat, war auch die "Wann kann ich wieder schießen"? Der hat mich ganz schön ausgebremst. Mindestens 3-4 Monate nichts mit Schießen.:sad::evil: Da ich schon nach dem Aufwachen komplett schmerzfrei war, fällt einem eine so lange Pause doch schwer. Hab mich aber "fast" drangehalten. 3 Monate später hab ich einen Bock erlegt.:oops:
 
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Ich gehe davon aus, dass ein Facharzt für Orthopädie/Unfallchirurgie, die für dich richtige Entscheidung getroffen hat, ohne Operation zu behandeln.
Nur zwei Bruchstücke, Schaftbruch geringe Verschiebung der Bruchenden, ect.

Obige Handlungsanweisung beschreibt wie ich mich verhalten würde.

Einem Patienten würde ich, schon zur Vermeidung von Regressansprüchen immer empfehlen bis zur 12 Woche zu warten, ganz besonders wenn ich die ausgeübte Sportart "Schiesssport" nicht genau einschätzen könnte.
 
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in welchem Maße sich ein Kallus oder ungünstigerweise eine Pseudarthrose ausgebildet haben

Von Pseudarthrose spricht man per definitionem erst ab sechs Monaten.

Es ist rechtlich nicht ganz ohne als Arzt medizinisch über das Internet zu beraten. Ich darf aber sagen, wenn das meine Fraktur wäre würd ich schiessen wenn es von den Schmerzen zu ertragen ist. Ein Schlüsselbein ist ja konservativ (also ohne OP) sowieso frühfunktionell behandelt weil man es nicht ruhigstellen kann. Ob man da jetzt nachts im Schlaf dauernd drüber rollt oder es mal ruckt beim Schuss... who cares, nach drei Wochen ist das in aller Regel schon gut elastisch verklebt sodass wir bei OPs oft schon Schwierigkeiten haben es überhaupt noch zu bewegen.

Also wie gesagt, beraten kann ich übers Internet nicht, es gilt was der Kollege vor Ort sagt der den Befund kennt. Ich sag nur wenn es meine Klavikula wäre würde mich das nicht aufhalten, aber meine Entscheidung, mein Riskio...
 
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Von Pseudarthrose spricht man per definitionem erst ab sechs Monaten.
Jup - aber damit hat der Internist nicht regelmäßig zu tun, deshalb darf der Chirurg oder Orthopäde auch seine Definitionen behalten und gerne mit dem EKG vorbeikommen wenn die Zacken nach Unten gehen :lol:


Es ist rechtlich nicht ganz ohne als Arzt medizinisch über das Internet zu beraten.
Und hier hat sich a) niemand als Arzt geoutet und b) weisen eigentlich alle nach einer generellen Aussage darauf hin, das man sich doch bitte an den behandelnden Arzt wenden möge, da der die Befunde viel besser kennt. Das die Hürden für die Telemedizin sehr hoch liegen ist bekannt, aber alleine die dafür notwendigen Voraussetzungen, damit man das auch als telemedizinische Beratung abrechnen kann, werden in einem Forum so gut wie nie zustandekommen.
 

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