Schnitthaltigkeit oder wie das heisst

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Breche seit Jahren mit einem Eka Swingblade auf, das macht schon einige Rehe und Sauen mit, bis es problematisch wird. Allerdings nutze ich auch konsequent fürs Schluss und den Brustkorb bei Sauen meine Aufbrechschere von Löwe. Damit tut man dem Messer immer einen Gefallen und man müht sich selbst nicht so ab.
Ein Mora hab ich als Backup trotzdem noch im Kofferraum, man weiß ja nie.
 
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Wen das ganze etwas tiefgehender interessiert.



Es gibt eine Reihe Stähle die eine erhöhte Schnitthaltigkeit aufweisen. Stahl allein reicht nicht, dazu kommt welche Härtung und Wärmebehandlung der Hersteller dem Stahl zukommen lässt und zu guter Letzt ist die Klingengeometrie wichtig.

Ich empfehle hier nix, weil ruckzuck einer um die Ecke kommt und es angeblich besser weiß, einfach etwas in obigem link lesen und wer mehr will das Buch kaufen.

Stähle weisen versch. Eigenschaften auf, edge retention, wear resistance, toughness, corrosion resistance.

Nur mal so, wenn 440C ordentlich gemacht bei Schnitthaltigkeit den Index 100 aufweist, liegt CPM S90V bei knapp 200. Allerdings liegt die toughness niedriger und die rostanfälligkeit liegt beim CPM s90v höher.
Ausgewogen sind Stähle die weder übermäßig schnitthaltig noch besonders stabil, noch besonders rostträge sind. Die Krone dieser ausgewogenen Stähle bildet aktuell magnacut.
Wer mit dem Messer lieber hackt und chipping vermeiden will sucht sich besser was anderes.
Ansonsten ein Messer mit 440C braucht eine stabilere Schneidengeometrie um länger scharf zu bleiben als ein CPM S90V der flacher geschliffen werden kann, das bedeutet er ist schärfer.
Also beeinflußt man auch mit dem Schliff die Schnitthaltigkeit des Messers.

Das Thema ist komplex und wenn ich lese, daß es ein Profi geschliffen hat, frage ich mich in was der Profi ist, schleifen und/oder Kenntnis des Stahls den er schleift.
Für mich ist es ganz simpel: Da die Müllermesser teuer sind, habe ich sie weggebracht. es gibt tatsächlich Menschen, die ihr Handwerk verstehen. Alles wurde handgeschliffen und wenn mir jemand erklärt, welchen Hersteller & 30.000er-Stein er für welches Rasiermesser nimmt, dann kann man Ahnung annehmen. Und einzelne Messer, die bei ihm lagen waren vermutlich teurer als alle meine zusammen.

Ändert aber nichts am Sachverhalt. Ob man "versuch-macht-klug" oder eine ausgefeilte DoE-Vorgehensweise beim Aufbrechen wählt. 4-6 Kreaturen mit Müller und dann ist es für mich gefühlt stumpf und man muss mit Krafteinsatz Aufbrechen
 
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Wen das ganze etwas tiefgehender interessiert.



Es gibt eine Reihe Stähle die eine erhöhte Schnitthaltigkeit aufweisen. Stahl allein reicht nicht, dazu kommt welche Härtung und Wärmebehandlung der Hersteller dem Stahl zukommen lässt und zu guter Letzt ist die Klingengeometrie wichtig.

Ich empfehle hier nix, weil ruckzuck einer um die Ecke kommt und es angeblich besser weiß, einfach etwas in obigem link lesen und wer mehr will das Buch kaufen.

Stähle weisen versch. Eigenschaften auf, edge retention, wear resistance, toughness, corrosion resistance.

Nur mal so, wenn 440C ordentlich gemacht bei Schnitthaltigkeit den Index 100 aufweist, liegt CPM S90V bei knapp 200. Allerdings liegt die toughness niedriger und die rostanfälligkeit liegt beim CPM s90v höher.
Ausgewogen sind Stähle die weder übermäßig schnitthaltig noch besonders stabil, noch besonders rostträge sind. Die Krone dieser ausgewogenen Stähle bildet aktuell magnacut.
Wer mit dem Messer lieber hackt und chipping vermeiden will sucht sich besser was anderes.
Ansonsten ein Messer mit 440C braucht eine stabilere Schneidengeometrie um länger scharf zu bleiben als ein CPM S90V der flacher geschliffen werden kann, das bedeutet er ist schärfer.
Also beeinflußt man auch mit dem Schliff die Schnitthaltigkeit des Messers.

Das Thema ist komplex und wenn ich lese, daß es ein Profi geschliffen hat, frage ich mich in was der Profi ist, schleifen und/oder Kenntnis des Stahls den er schleift.
Dem ist eigentlich Nichts hinzuzufügen....Ich habe in Jahrzehnten viele Messer angesammelt und nach Ergonomie, Hygienegesichtspunkten und Schönheit gekauft. Trotzdem haben sich nur wenige in der Praxis wirklich bewährt. Und da kommt auch die Schnitthaltigkeit ins Spiel. Meine Favoriten sind ein handgearbeitetes Finnenmesser und Zwei von Cold Steel. Beim Ersten habe ich keine Ahnung vom Stahl, bei Cold Steel sind es San Mai II und S35VN. Sicherlich spielt hier auch die Klingengeometrie (leichtere Schleifbarkeit) eine Rolle. Aber diese Messer sind mir noch nie durch extreme Stumpfheit aufgefallen und mindestens vier Sauen schaffen sie problemlos. Nachschleifen mache ich dann nur aus Routine, nicht wegen extremer Stumpfheit. Auch mein Uraltpuma (Fourstar Nicker) hält die Schärfe erstaunlich lange, obwohl sicher kein besonderer Stahl, aber sehr schnell schärfbar wegen der Geometrie der Klinge.
 
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Naja. Die Klingengeometrie beeinflusst nicht das Schleifverhalten. Es dauert eben bei Stählen mit hoher "wear resistance" etwas länger.
Solche Stähle lässt man am Besten nie richtig stumpf werden. Regelmäßig über Leder mir Diamantpaste. Das verzögert sehr lange den Zeitraum bis zum Einsatz von Steinen.
Im übrigen kauft euch kein Messer mit S90V oder ähnlichem, wenn ihr nicht bereit seid in Schleifmittel zu investieren. In der Klasse macht nur Diamant Sinn. Das Zeug kostet.
Und zu den Profis, mit was der schleift ist nicht das Thema, sondern welchen Winkel er drauf schleift.
Ein 20 Grad Winkel sollte es bei einem Stahl wie dem S90V schon sein. Größer macht keinen Sinn und bitte keine schmalen Klingen mit 5 mm Rücken kaufen. Das ist ein Brecheisen und jagdlich, wo man wirklich schneidet nix.
Irgendwo zwischen 3 und 3,5 mm liegt die Wahrheit für die Jagd. Zu dünn ist aber auch nix wenn es um Stabilität geht.
 
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Hallo,
der Mitjäger erlegt einen 70 kg Keiler und nach dem Bergen will ich aufbrechen. Mein Mora hatte aber schon einen 20kg Keiler und das anschließende Zerwirken hinter sich. Da ich nicht vorbereitet war, hatte ich das Messer noch nicht gegen ein frisch geschärftes getauscht. Ich habe da so ca 6 die ich reihum tausche und schärfe.
Nun meine Frage: gibt es Stahl, dass mich auch die 3. Sau noch ohne Nachschärfen gut aufbrechen lässt und wo ich das Messer trotzdem nicht eher in der Vitrine aufbewahren würde, weil es so teuer ist?
Peter

PS: ist ein Luxusproblem, da ich mit meinem System ja zufrieden bin. Wenn ich alleine ohne zweites Messer vom Jagdherren gewesen wäre, hätte ich den Diamantschärfer von Aliexprrss aus der Rucksack geholt und fertig :) und ein Messer für 10 Euro bekommt man da schnell scharf!
Probier mal eins in RWL 34.


Sind gute Messer, die Manly Patriot. (y) Gab es früher auch in CPM 154, wenn ein Händler noch so eins auf Lager hat wäre es auch eine gute Wahl.
 
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2 Apr 2001
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Wenn man

Sauen mit einem Messer aufbrechen, abschwarten und grob zerwirken will, sollte man besser 2 Messer dabei haben. Ein Messer, das bereits Bauchschwarte und ggf. im Maschinenraum benutzt wurde, sollte man nicht ans Wildbret bringen - oder es vorher heiß abspülen.

Das gilt natürlich vor allem bei Keilern. Aber auch bei allen Sauen, die „vor kurzem“ in der Suhle waren.

Insofern sind 2 oder 3 Mora im Rucksack besser, als 1 Ultramesser ohne Spülgelegenheit im Revier. Auch billiger.

Mbogo
 
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DIe sind dann auch etwa 61Hrc
Etwas Metallurgie die ich von meinem sehr guten und kompetenten Werkstoffkune-Professor mitgenommen habe als Background-Wissen für interessierte:
Es gibt einen Zusammenhang zwischen Härte und Verschleißbeständigkeit, gerade bei so typischen Stählen wie 80CrV2 und gängigen Werkzeugstählen. Dieser Zusammenhang ist aber nicht linear. Das heißt ab einer bestimmten Härte nimmt die Verschleißbeständigkeit immer weniger zu, irgendwann gar nicht mehr. Mit unseren Messern liegen wir meine ich oft in diesem Bereich wo man zwar die Härte durchaus noch steigern könnte, aber die Verschleißbeständigkeit nicht mehr wirklich zunimmt, und der Stahl auch merklich spröde wird.
PVM-Stähle sind da vielleicht etwas anders, die meisten sind ja für Spritzgusswerkzeuge optimiert wo Verschleiß die Lebensdauer limitiert. Gerade wenn Faserverstärkte Thermoplaste gespritzt werden, da wirken die Fasern wie Schmirgelpapier. Wenn man auf meist schwarzen, komisch rauhen Kunstoffteilen den Stempel sieht "PA6 GF30", dann wäre das ein Polyamid mit 30% Glasfaserschipseln, was in Autos mehr und mehr Metall ersetzt. Die meisten Hightech-Messerstähle sind also nichts weiter, als ein Abfallprodukt aus der Spritzguss-Branche.
Die 420 / 440 er stähle wurden als Wälzlagerstähle entwickelt wenn ich mich recht entsinne...
 
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Von den Mora hab ich eh immer 1-4 in Rucksack, Auto oder Futteral. Früher hat auch immer ein 440C Puma Wolf gereicht.

Da ich den absoluten Luxus habe, dass alles Wild bei uns von einem Metzger zerwirkt wird, breche ich mit dem Müller auf, Schloss und Brustbein mit ner Schere. Bei meiner Jahresstrecke aber völlig egal.
 

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