...... Ich fasse mal die bisher überwiegend mit Hilfe dieses Forums, der Ulmer Info-PDF, Bundukis Flintenblog und dieses Threads gesammelten Infos zusammen:
Stahlschrot / Weicheisen - Sportpatronen koennen aus allen Chokes (auch voll) verschossen werden.
Stahlschrot-Jagdpatronen mit normalem Druck/Beschuss bis max. 3.25 mm koennen aus "herkömmlichen", bzw. "alten" Flinten bis max. 1/2 Chokebohrung verschossen werden.
Stahlschrot-Jagdpatronen mit verstärktem Beschuss und auch über 3.25 mm Schrotgröße koennen nur aus Flinten mit verstärktem und Stahlschot - Beschuss verschossen werden.
Ohne Gewähr und ohne Anspruch auf ultimative Richtigkeit und Vollständigkeit. Bitte korrigieren und oder ergänzen, falls was oben nicht stimmt.
WMH und viel Spass und Erfolg auf den Ständen!
Ich korrigiere mal ein kleines bisschen:
Weicheisen-Sportpatronen und Weicheisen-Jagdpatronen können aus allen Chokes (auch voll) verschossen werden, wenn der Schrotdurchmesser 3,25 mm nicht überschreitet und der Gasdruck der Patrone dem Beschuss der Waffe entspricht (Standard-Beschuss 740 Bar bzw. Verstärkter Beschuss 1.050 Bar).
Bei Flinten mit verstärktem Beschuss können ohne gesetzliche Einschränkung der Chokes Weicheisen-Schrotpatronen bis 4 mm verschossen werden, die den maximalen Gasdruck/die maximale V2,5 einhalten. Ab 3,25 mm Schrotdurchmesser wird jedoch von den Waffen- und Munitionsherstellern
empfohlen, keine Chokes mit stärkerer Verengung als 0,5 mm zu verwenden (also keine 3/4 und 1/1).
Warum diese Einschränkung? Die Wirkung der Chokes ist abhängig vom Schrotdurchmesser - bei feinem Schrot ergibt ein engerer Choke auch eine Verdichtung der Deckung, die Unterschiede sind zwar zwischen Zylinder und 1/2 am größten, es findet aber bis zum Vollchoke eine weitere Verengung statt. Hier ist nur ein sehr geringer Unterschied zwischen Weicheisen und Blei feststellbar. Bei/ab 3,25 mm ist dagegen kaum noch eine weitere Verengung bei Verwendung von engeren Chokes über 1/2 zu beobachten. Das heißt, der Unterschied zwischen 1/2 und 3/4 bzw. 1/1 ist kaum wahrnehmbar.
Bei sehr grobem Stahlschrot (mehr als 3,75 mm) ist die maximale Verengung ebenfalls bei 1/2 Choke erreicht, darüber wird die Deckung bei Verwendung von engeren Chokes sogar schlechter und der 1/1 Choke streut mehr als der 1/2 Choke! Es macht daher keinen Sinn, engere Chokes bei grobem Schrot zu verwenden, dazu kommt noch eine bei gröberem Schrot entsprechend höhere Radialbelastung im Chokebereich, wenn die in der Mitte der Schrotsäule liegenden Schrote sich bei Abbremsen der äußeren Schrote (durch die Verengung an der Mündung) nach vorne durch die Säule drücken und die außenliegenden Chokes an die Wandung pressen (Keileffekt). Je gröber die Schrote, umso grösser die "Überlappung" und umso grösser die Radialbelastung.
Ich kann aber etwas beruhigen: Ich habe in über 30 Jahren beruflicher Tätigkeit im Zusammenhang mit Flinten in "Echt" noch keine von den in Büchern beschriebenen ringförmigen Aufbauchungen im Bereich des Chokes gesehen, welche von einer zu hohen Radialbelastung verursacht werden können. Dagegen schon mehrere Aufbauchungen, die durch nicht mit ausreichendem Drehmoment angezogene Chokes verursacht wurden, die Chokes hatten sich durch das Schießen gelöst und konnten daher nicht mehr gasfest abschliessen. Ist der Spalt dann grösser, können sich die Chokes nach innen wölben und der nächste Schuss erledigt dann den Rest.