Schwarz- und Raubwild zieht nur und ausschließlich nachts

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Hallo zusammen,

wir sind ein wenig ratlos und hoffen auf die ein oder andere Idee von euch.

Wir beobachten in einem Waldrevier seit einigen Jahren folgendes Phänomen:

Schwarz- und Raubwild (Fuchs, Waschbär) ist zwar da (Fährten, Wildkameras bestätigen das), aber nur zu absoluten Unzeiten, will heißen: mitten in der Nacht. Bei jagdbarem Licht sieht man sie kaum und wenn ist es pures Glück. Auf der jährlichen Drückjagd kommen einige Stücke zur Strecke und noch mehr werden gesehen, Einstände sind vorhanden.

Wir können Besucher- und auch Jagddruck ausschließen. In sämtlichen Revieren drum herum gibt's zumindest beim Schwarzwild Feuer, sobald sie die Häupter rausstecken....

Wir wissen nicht, warum wieso und weshalb überhaupt. Vielleicht hat ja hier jemand eine zündende Idee. Ich möchte hiermit Möglichkeiten ausloten, woran es liegen könnte.

Waidmannsheil,
 
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Wenn sie überall drum rum Feuer kriegen, warum könnt ihr dann Jagddruck ausschließen?

Gerade wenn sie bei jagdbaren Licht (Mond) nicht mehr rauskommen, spricht das ja gerade dafür das sie gelernt haben das es knallt wenn es hell ist.
Es werden ja die selben Stücke sein die auch bei den Kollegen Feuer kriegen, evtl. nutzen sie euer Revier als Durchgangs- und/oder Ruheraum.
 
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Reine Zufallserfahrungen....
Ihr seid einfach nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort, wie es bei der Jagd bei uns allen oft vorkommt.
Daraus sollte man keinen Trend ableiten.

Alles Wild nutzt im Frühjahr auch die frühen Morgenstunden im Hellen zur Nahrungsaufnahme , wenn zunehmend kurze Nächte den Hunger nicht stillen.
Jungenaufzucht ( Fuchs), reife Feldschläge ( Sau); Paarungszeit bei allen Arten machen aktiver, sichtbarer...Das ändert sich auch nicht grundlegend bei intensiver Jagd.
Wenn ein Revier keine Sau - Einstände hat, kann es nat. dauern, bis sie beim Durchziehen diese Jagdfläche tangieren und dann wirds eher nachts sein.
 
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Ist die Frage wirklich ernst gemeint? :oops:

Was meint ihr denn warum überall die Sau- und Raubwildjäger tausenderweise(!) Geld in die Hand nehmen für Nachtsicht-Technik!? :eek:
Weils ihnen tagsüber zu langweilig ist, oder wie? :rolleyes:
 
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Ich denke auch, dass Du die Antwort bereits selbst gegeben hast:

In sämtlichen Revieren drum herum gibt's zumindest beim Schwarzwild Feuer, sobald sie die Häupter rausstecken....
Es wäre vielleicht anders, falls ihr Waldflächen von 1000 ha plus bejagt. Ansonsten liegt es nach meiner Überzeugung am Verhalten der Nachbarn.
Schwarzwild lässt sich nach meiner Erfahrung auf größerer Einstandsfläche sehr gut bewirtschaften, inklusive Tagaktivität. Auf ein einzelnes Revier bezogen geht dies i.d.R. nicht.

wipi
 
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Jo dafür sind die Reviere in D idR einfach zu klein. Währen das XXXXha Fläche mag das funktionieren, aber nicht auf ein paar Ha.

Aber auch an der Aussage von Busch ist viel wahres dran.
 
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Bei uns bekommt besonders das Schwarzwild einfach zu viel Druck.
Tags oder in der Dämmerung, noch nie ein Stück gesehen, Vollmond forget it.

Bis vor zwei drei Jahren machten ein paar Hardcore Night Hunter mit Technik noch sehr gut Strecke, 40 Stücke p.a. und mehr. Mittlerweile haben aber auch die ihre Probleme.

Ein Freund wohnt an der Grenze zu Thüringen, wir waren auch schon zusammen in Sachsen. Er macht ordentlich Strecke und ist gewöhnlich genau dann unterwegs wann man eigentlich auf Sauen hoffen kann. Am Donnerstag telefoniert, "du bei uns ist der Regen durch, ich zieh los, gegen 9 oder halb 10 hab ich ein Schweinchen..." gesagt getan. Da denkst dir dann echt du bist im falschen Film 😅

Woran liegt es? Reviere größer, teilweise Intervalljagd und das ist nur meine persönliche Meinung, deutlich weniger Jäger die meinen jede Nacht durchs Revier pirschen?! zu müssen.
Bei uns gibt es Freaks, die fahren pro Nacht 5-6 Reviere ab und suchen nach dem goldenen Trüffelschwein.
 
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Ich will auch die Sauen schießen, wenn’s hell ist…. Deswegen setze ich mich immer Mittags raus und wundere mich, dass es nich klappt… mein Wunsch ist halt nicht mit dem Verhalten der Sauen kompatibel! Zu hoffen, dass die Nachbarn keine mehr schießen, bis die Sauen morgens gemütlich auf den Feldern stehen, ist sicher nur ein Wunschgedanke. Muss man sich halt mal 4-5 mal hintereinander die Nacht um die Ohren hauen. Falls das nicht klappt einfach nur Rehwild schießen.
 
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Wenn man mal davon ausgeht das SW Ca. 8-11 Std. aktiv mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt ist, hat man gerade in der jetzigen Jahreszeit gute Chancen Sauen in der Morgendämmerung abzupassen. Weitere Möglichkeit, wir bereits von Chris481 beschrieben , wenn Regen oder Gewitter durch ist (Sollte dann aber interessante Flächen außerhalb vom Bestand sein) oder auch gut angelegte Kirrung (Notfalls beraten lassen)
Wechsel zu den Schad und Fraßstellen sollten / müssen bekannt sein.

Wenn du sagst das SW ist da weil Einstände vorhanden, heißt das noch nicht das Einstände auch ständig angenommen sind, wenn die Sauen dann auch rund herum Feuer kriegen (vermutlich auch mit Technik bist du ohne Technik natürlich im Nachteil.

Warum wieso ihr bei euch das genannte Wild selten in Anblick bekommt, kann per Ferndiagnose wohl niemand sagen. Ohne jetzt jemanden zu nahe treten zu wollen, es kann auch einfach an falscher Jagdstrategie liegen, falschem Verhalten usw. Ich hatte auch schon mal eine Ansitzeinrichtung ungeschickt platziert, wenn ich gesessen habe keine Sau zu sehen, in Abwesenheit, hat mir die Wildkamera (vor dieser Kanzel) die schönsten Bilder von Sauen aller Größen gesendet.
 
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Hallo zusammen,

wir sind ein wenig ratlos und hoffen auf die ein oder andere Idee von euch.

Wir beobachten in einem Waldrevier seit einigen Jahren folgendes Phänomen:

Schwarz- und Raubwild (Fuchs, Waschbär) ist zwar da (Fährten, Wildkameras bestätigen das), aber nur zu absoluten Unzeiten, will heißen: mitten in der Nacht. Bei jagdbarem Licht sieht man sie kaum und wenn ist es pures Glück. Auf der jährlichen Drückjagd kommen einige Stücke zur Strecke und noch mehr werden gesehen, Einstände sind vorhanden.

Wir können Besucher- und auch Jagddruck ausschließen. In sämtlichen Revieren drum herum gibt's zumindest beim Schwarzwild Feuer, sobald sie die Häupter rausstecken....

Wir wissen nicht, warum wieso und weshalb überhaupt. Vielleicht hat ja hier jemand eine zündende Idee. Ich möchte hiermit Möglichkeiten ausloten, woran es liegen könnte.

Waidmannsheil,
Merkwürdige Frage.

Die Antwort ist doch einfach. Verhaltensänderungen haben eine Ursache und die beschreibst du selbst. Wenn sie in allen Reviere drum herum dauernd Feuer kriegen, passen sie das Verhalten an. Und bei zu kleinen Revieren finden sie dann kaum Ruhe und verlagern alles komplett in die Zeit, wenn keiner mehr da ist.
 
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Natürlich gibt es unterschiedliche Voraussetzungen und in einem Revier kann man halt nur bedingt Verhaltensänderungen bewirken.
Genau so unterschiedlich ist die Definition von Jagdruhe. Manche verstehen darunter mal drei Nächte durchzuschlafen, andere mehrere Monate Ruhe.
Auf Grund der üblichen Reviergrößen in Deutschland lässt sich nach meinen Erfahrungen nur auf größere Einstandsfläche etwas bewegen. Dabei kann man durchaus in den Feldern den Sauen nachdrücklich nachstellen. Aber irgendwo benötigen sie dann auch entsprechend großflächig Ruhe um überhaupt die Möglichkeit zu haben, den "Wurf von den Schadflächen zu lassen".
Wir bejagen Schwarzwild im Wald maximal drei Monate (Nov.-Jan.) während der Mondphasen zur Nachtzeit. Ansonsten wird es dort bei den Morgen(selten)- Abendansitzen "mitgenommen", sofern etwas passendes in Anblick kommt. Ansonsten lässt man sie halt die Kirrung räumen und erfreut sich am Anblick. Dazu gibt es eine revierübergreifende Bewegungsjagd und ggfs. noch mal im kleinen Kreis etwas "piddeln". Nach dem Januarmond ist bis zum 1. Mai komplette Ruhe im Wald.
Gleichzeitig versuchen wir im Feld an Schadflächen ganzjährig entsprechenden Druck aufzubauen. Trotz guter Sauenbestände lassen sich dadurch die Schäden im Griff halten und nachhaltig bewirtschaften.
Um diese Jahreszeit ist Anblick von Sauen beim Abendansitz im Wald eher Regel als Ausnahme. Sobald es zu dunkel zum Ansprechen ist, wird abgebaumt. Technik wird nur im Feld genutzt.

Falls Ihr dies mit mehreren Revieren hinbekommt, würde ich positiv in die Zukunft schauen.

wipi
 

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