Schwarzwild 2019/2020

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Vielleicht sollten wir mal wieder zum Thema zurückkommen...

Das Jagdjahr 2019/2020 neigt sich dem Ende zu, Zeit für einen Rückblick.

Als Jungjäger habe viel gelernt. Nach der Prüfung 2018 hatte ich das Glück, ab Oktober 2018 in einem super Revier jagen zu dürfen. Nach den ersten Erfolgen und natürlich auch vielen Misserfolgen schloss ich mein erstes halbes Jagdjahr am 31.03.2019 gleich mit meinem bislang größten Stück ab.
Keiler, 86kg aufgebrochen
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Ich denke, mit meinem darauf folgenden ersten vollständige Jagdjahr 2019/2020 kann ich zurückblickend wohl auch zufrieden sein. Es kamen so einige Stücke zur Strecke. Fuchs, Marder, Reh und Sauen konnte ich erlegen, mit dem (schwarzen) Federwild hat's leider noch nicht so richtig klappen wollen.

Im Mai gings natürlich erst mal mit der Jagd auf Schmalrehe und Bock los.
Nach einigen vergeblichen Sauen-Ansitzen an Schadflächen mit Mais, Raps oder Weizen im Juni/Juli habe ich mal wieder bei Neumond vor der Dämmerung den Sauen munter beim Fressen zugehöen können. Es war zappenduster, an schießen war nicht zu denken und pünktlich vor dem ersten Büchsenlicht sind sie ausgewechselt. Die Bühne war leer und ich überlegte schon abzubaumen und nach Hause zu fahren, wollte mich 2 Stunden später aber eh mit dem Pächter zur Revierarbeit treffen. Also bin ich noch ein wenig sitzen geblieben, habe gelangweilt am Handy herumgespielt. Plötzlich Bewegung am gegenüberliegenden Feldrand. Die Bauchleiste war im Weizen nicht zu sehen, ich habe aufgrund des allgemeinen Erscheinungsbildes als Bache angesprochen. Nach einiger Zeit war ich mir sicher, daß das Stück alleine war. Ich entschloß mich zu schießen, als das Stück nach etwa 30 Min breit in einer Fahrspur stand.
Bei bestem Tageslicht, konnte ich einen androgynen 63kg Keiler im milchreifen Weizen erlegen. Divers war er aber nicht, der Kammerad hatte definitiv dickere Eier als ich bei der 50m Nachsuche in der angrenzenden Gerste.
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Der Sommer war wieder ehr von der Rehjagd geprägt, bevor ich ab Oktober dann wieder auf Sauen angesessen war. Lohn war mit einer geliehenen Wärmebildkamera ein strammer Frischling im Wald an einem Wechsel
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und eine Woche später mit einer anderen geliehenen Kamera ein Überläufer an der Kirrung.
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Mit nun eigener Wärmebildkamera kam der nächste Frischling im November zur Strecke und schmückt mit seine Federn fortan meinen Hut.
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Einen Advents-Frischling im Dezember schnell mitgenommen.
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In den Rauhnächten konnte ich ein größeres einzeln auf einem ehemaligen Rübenacker brechendes Stück ausmachen. Es war nicht lustig, dieses vom aufgeweichten Acker bergauf zum nächsten befahrbaren Weg zu ziehen. 40cm tiefe Fahrspuren von der Rüben-Maus inklusive. Bache, 65kg aufgebrochen. Ich nahm mir vor, schwerere Stücke nur noch verkehrstechnisch gut erreichbar zu schießen...
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####### Mit 2020 gehts im nächsten Post weiter #######
 

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Beim ersten Schwarzwild nach dem Jahreswechsel ist mir ein Fauxpas passiert. Bislang hat jedes Stück, egal welcher Wildart einen Bruch bekommen, wenn irgendetwas geeignetes in der Nähe war und ein Erinnerungsfoto. Beim ersten Stück im Jahre 2020 habe ich das Foto leider vergessen, was mir auch erst zuhause aufgefallen ist. Zumindest das kleine Jägerrecht erinnert mich an den Frischling.
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Zum Beginn der Schonzeit und damit Abschluß der Rehjagd konnte ich mich ganz der Bejagung der Sauen und des Raubwildes widdmen. Nach den ersten Erfolgen und auch einigen Misserfolgen bei der Sauenpirsch mit der WBK klappte es immer besser. Es waren einigen Lehrstunden in Sachen Geruchsinn der Sauen notwendig, bevor im Februar vier Stücke zur Strecke kamen.
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Besonders gefreut hat mich das Stück, daß mein ältester und bester Freund, ebenfalls Jungjänger erlegen konnte, als ich ihn efolgreich auf Sau "geführt" habe. Die gemeinsame Beute wanderte später in die Wurst, siehe weiter unten.
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Saure Wildschwein-Lunge mit Liebe von der beste aller Frau geschnippelt und gekocht und eingefrohren war eines meiner Strohwittwer-Gerichte in den Faschingsferien, als Frau, Kind und Kegel außer Haus waren
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Aus ein paar Schweinchen wurde dann gemeinschaftlich Wurst und Leberkäs gemacht.
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Weiter gings im Corona-März mit steigender Erfolgsqote und zwei Frischlingen,
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zwei 55kg Keilern
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####### weiter im nächsten Post #######
 
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Weiter im Corona März gehts mit einer strammen Frischlings-Bache
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und einer Bache aus einer sehr ungewöhnlichen Rotte von vier größeren und einem kleineren Stück.
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Nachdem sich die bislang von mir produzierten Nachsuchen auf drei kurze Todsuchen von maximal 100m beschränkten, ist es mir beim bislang letzten Stück leider doch passiert. Eine Dreierrotte von Frischlingen bzw. bald Überläufer von geschätzt 30-40kg stand am Waldrand und hat mal im Wald, mal im Feld neben zwei Rehen gebrochen. Als der Schuß fiel, sind alle fünf wie Raketen im Wald verschwunden und waren nicht mehr zu sehen.
Nach einer viertelstunde des Wartens war am Anschuß massig Schweiß zu finden, teilweise recht dunkel... Eine Schweißfährte wie eine Autobahn führte durch lichte Altbestände. Ich dachte bis hierhin immer noch, ich bin gut abgekommen, dem war aber offensichtlich nicht so. Zweifel plötzlich auch an meiner Größenschätzung. Nach ca. 300m mit immer dicker werdender Verjünung habe ich aufgrund voller Hose abgebrochen.
Der Hund des Jagdpächters war am nächsten Morgen leider etwas unmotiviert, nach etwa einem Kilometer Nachsuche mussten wir aufgeben. Einen befreundeten Schweißhunde-Führer habe ich telefonisch erst mal nicht erreichen können, ein zweiter hatte Morgens keine Zeit und hätte erst Nachmittag kommen können. Die Corona-Ausgangssperre machte es auch nicht leichter. So bin ich mit wenig Hoffnung noch mal zum letzten gefundenen Schweißtropfen gegangen. 300m weiter habe ich ehr aus Zufall einen Wurf aus einer Dickung rüsseln gesehen.
Uff, Erleichterung.
Die 35kg Frischlingsbache war schlecht getroffen, aus mir unbegreiflichen Gründen habe ich unterschossen und nur leicht die Kammer sowie die Leber angekratzt. Glücklicherweise war dennoch wohl ein größeres Gefäß verletzt, so daß uns der viele Schweiß letztendlich doch zum Stück geführt hat.
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Der Hundeführer, der mich mittlerweile zurückgerufen hatte, wollte dennoch kommen und mit seinem jungen BGS trainieren. Der Erwin durfte die Fährte dann von Anfang bis Ende noch einmal ausarbeiten, was er und sein Herrchen auch mit Bravour gemeistert haben. Am Ende wartete da zwar nur noch ein Aufbruch, dennoch gabs für den Erfolg natürlich auch einen Bruch für den Hund.
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In diesem Sinne,
Ein Horrido auf das neues Jagdjahr 2020/2021

Waidmannsheil
Ratatoskr
 
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Top Strecke und WMH!
Dranbleiben!

Gruß

Prinzengesicht

Vielleicht noch zu ergänzen:
Wie man sieht sind die Monate Februar, März und April für die Einzeljagd auf Schwarzwild geradezu prädestiniert. Weniger Futter bedeutet mehr Bewegung des Schwarzwildes, die Vegetation is noch niedrig und die abgeschlagenen Frischlinge und Überläufer sind gut zu erlegen! WBK und Vorsicht bei einzelnen Stücken sorgt dann auch für entsprechend gezielte Entnahmen!
 
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@ratatoskr: Danke für deinen schönen Bericht. Hat mich wirklich gefreut zu sehen, wie du mit voller Freude und passenden Aufnahmen diese Gruppe bereichert hast. Ich habe mich dabei ertappt, nun nach 17 JJ nachlässig zu werden. Meine Sauen haben lange keinen Bruch mehr erhalten. Geschweige denn sind sie verblasen worden. Bei all' der Probleme, die diese Wildart uns macht - es ist und bleibt für mich die spannendste Wildart in diesen Breiten! Und soviel Tradition muss sein. Wenn ich heute Nacht wieder einen Frischling mitnehme - er kriegt einen Bruch. Und er wird verblasen. Dir kräftiges Waidmannsheil weiterhin!
 

JBB

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Weiß... Schlechte Jahreszeit grad, aber was meint ihr bei dieser Sau? Ich habe nen Verdacht was die Bilder mir sagen. Geschlecht bin ich mir nicht 100% sicher. Aber was tun?

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Da der Kollege gut im Futter steht, würde ich mir keinen Stress machen. Im Zweifel jetzt beim Mond schauen ob man ihn 100% als Keiler ansprechen kann, dann erlegen.

So wie das ja aber ausschaut, ist das nicht erst seit gestern so.
 
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Dreiläufer ??
---wäre für mich keine Frage, es sei denn Du siehst da Striche ? ich nicht...
 
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JBB

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Danke Jungs, dann sind wir uns einig. Ob es ein Geschwülst ist... Möglich. Ist etwas unregelmäßig unterwegs, aber immer an einer Stelle. Wer da mal Zeit investieren.
 
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