Schwarzwild 2020/2021

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baumkoeter

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Mal ein kurzer Bericht von Karfreitag und warum es wichtig ist , genau und ausgiebig zu suchen nach dem Schuss. Beim Angehen zum Hochsitz höre ich auf ca 35 m Sauen, wie sie das trockene Laub nach fressbarem durchwühlen . Mit der wbk in die richtung geschaut und schnell hatte ich die 4 Sauen in Anblick, wie sie sich langsam Richtung Weg vorarbeiteten . Es wurde heller und als sie am Wegrand waren , wechselten 3 über den Weg und die vierte brach auf der einen Seite kurz in dem Gras. Über den pirschstock bekam ich sie dann ins Glas und schickte die blaser cdc 7x65R auf die Reise. Im Moment der Schussabgabe machte die Sau einen Schritt nach vorne . Daher bin ich hinten auf der Kammer abgekommen . Ich konnte die Sau ein paar Meter in den Bestand flüchten sehen und war mir sicher , dass ich sie getroffen haben müsste . Mit der wbk konnte ich aber keine sau liegen sehen .Dann habe ich gewartet bis es taghell war und bin zum anschuss. Den konnte ich sofort finden anhand des umgewühlten Grases. Kein schweiss zu finden . Also bin ich dann in einer Art Quersuche langsam durch den Bestand. Nach ca 50 m , dann der erste Schweiss . Mal richtig viel und dann schlagartig wieder nichts . Also wieder Quersuche und nach weiteren 10 Metern wieder schweiss , bis ich nach ca 120 Meter an der verendeten Sau stand . Also deshalb bei Sauen nicht zu früh mit der Suche aufgeben , falls man nicht sofort schweiss findet .
 
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baumkoeter

Guest
Momentan sind die Sauen bei uns auch wie vom Erdboden verschluckt .
 
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@colchicus, ist bei uns halt schwierig mit der Technik, da Nachtzielgeräte in NRW nicht oder noch nicht erlaubt sind. Ich hatte daher neulich eine nachsuche produziert. Und aktuell dachte ich bei Vermeidung an Kalk auf Wiesen, wobei ich nicht weiss, ob das wirklich etwas bringt.
Mein Sohn elegte in den letzten Wochen welche auf/im Feldgras. Die haben nicht gebrochen, die haben halt nur geäst.
Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
Das Sauen nur Grünäsung aufnehmen und nicht brechen sah ich in CZ öfters. Wenn wir mal Wiesen einebnen müssen, dann kommt auf die Stelle ´Branntkalk. Denn der Geruch von einer Erdbewegung holt die Sauen schnell wieder auf die Fläche. Die müssen nachschauen was die Kollegen da gefunden haben. Oft werden frisch bestellte Felder in der ersten Nacht aufgesucht. Niemand achtet auf die Fährten bei eine frisch angesäten Rapsacker im August.

Hier eine unserer früheren Hauptkampflinien: Wiese ca. 15 ha groß. Rechte Seite komplett Wald, ist nicht ganz auf dem Bild. Hinten Wald und links ca. 1/4 der Länge Wald angrenzend...
Dahinter das Hochmoor, Naturschutzgebiet mit sehr eingeschränkten Bejagungsmöglichkeiten.

IMG_3494.JPG
Wir machen bei den Sauen "Arbeitsteilung"
Die Techniker(innen):
1 Mitgeher mit 1-2 Sauen pro Jahr
1 Mitgeher wurde gebeten, er soll sich eine andere Möglichkeit suchen, wollte nur Sauen aber dafür keine Füchse schießen, hat auch nie was erwischt.
1 Mitgeher in der Lernphase
meine Wenigkeit..
Dazu kommen 4 weitere Personen einschl. des Pächers die ohne Technik jagen.
Jetzt haben wir 2 Rapsfelder, das ist der Job der anderen... Oder wenn gutes Licht ist, setzen sie sich auch an die Kirrung. Einer kann immer raus.
Aber seit Bioumstellung sind die Sauen bei uns stark zurückgegangen.
 
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Heute Nacht ab 24 Uhr bis 4 Uhr Date mit 2 ÜLB. Wind sollte heute noch mal passen. Alle Wechsel jetzt noch mit Walnüssen dekoriert. Ein paar Hände voll Mais unter Steinen zusätzlich und mit Abstand wie eben in Coronazeiten. Wind war schon schlecht, aber dann das hier:
wind.JPG
Nord/Ost hätte ich gebraucht....Wollte unsere Jungs noch ein wenig motivieren;)
 
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die nächsten Tage dürftest du eher mir ständig drehendem Wind rechnen;) Wir hatten heute West/Südwest. Ansage war Nordost...
 
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die nächsten Tage dürftest du eher mir ständig drehendem Wind rechnen;) Wir hatten heute West/Südwest. Ansage war Nordost...
Leider hast Recht, dachte er hält vielleicht noch einen Tag. War gestern am anderen Platz sozusagen die letzte Chance.
Bei wechselndem Wind geh ich grundsätzlich nicht raus, da macht man mehr kaputt.
 
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morgen Nachmittag soll:sleep: der LU Mais legen, schaun wir mal. Freitag haben wir einen Hochsitz freigeschnitten ( sonst schneide ich Hochsitze im Februar frei, aber hier hat es jemand anderes gemacht und Vollzug gemeldet, das glaubte ich bis zum ersten Ansitz dort) der an einer gefährdeten Fläche liegt. Der Landwirt hat hier durch vielfache Beackerung, eine Art Spürgestell geschaffen. Eine Truppe von 2-3 ÜL schaut jede Nacht mal nach dem Rechten...
 
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Bei uns ist der Mais schon einige Zentimeter aus der Erde raus. Glücklicherweise hatten wir aber kaum Schaden, was aber auch mit der extremen Trockenheit zusammenhängen wird.

Jetzt regnet es aber gerade erstmals wieder. Und die innere Unruhe steigt direkt 😆
 
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Guest
14 Sauen im Hegering innerhalb der letzten 7 Tage und ich konnte 2 beisteuern. Noch denkt niemand an das leichte Vergnügen der Rehwildjagd, obwohl Rehwild hier seit 16.4. frei ist. Die ASP ist nur einen Katzensprung entfernt, die SW Bestände sind hoch. Land und Kreis werden immer nervòser und machen Druck.

Alles jagt hier aktuell an den ungezählten Rapsflächen. Ich habe tagsüber wiederholt die Feldränder abgelaufen, genau und fast auf Knien abgespürt und versucht die Wechsel zu finden, dann habe ich eine Klappleiter aufgestellt. Werde ich die richtige Stelle gefunden haben?

22 Uhr, bin aufgebaumt unter ziemlichen Gemache und Gefluche mit dem Ansitzsack auf der kleinen Klappleiter. Mit WBK dann nach ca. 1h erste Rückenlinien der Sauen im Raps beobachtet. Das geht nur, wenn man von oben, von einer Leiter oder Kanzel auf den Raps schaut, ein ebenerdiger Pirschler würde nichts sehen. Ein Ansprechen ist natürlich noch unmöglich, aber die Hoffnung und Zuversicht steigt. Jetzt müssen die Sauen nur noch wie vermutet ausgewechseln. Daumendrück!

Noch mal ca. 2 Stunden Bummelei drinnen im Raps. Ohne Ansitzsack würden meine klappernden Zähne bei nur noch 3° die Sauen längst vertrieben haben.

Dann endlich nähern sich die Rückenlinien dem Feldrand, allerdings dreht der Wind. Wird er am Ende noch den Erfolg verhindern? Wenn die Sauen jetzt wie am Tage vermutet auswechseln, bekommen sie sofort Wind von mir.

Zum Glück bummeln sie etwa 50m weiter aus dem Raps, orientieren sich, bemerken ihre Verirrung und wechseln ganz langsam am Feldrand auf mich zu. Zu weit darf ich sie nicht laufen lassen sonst bemerken sie mich. Finger am Abzug.

5 Sauen, alles ordentliche Brocken. Ich folge dem 2. Stück, für die hinteren Stücke ist mir der Winkel noch zu spitz. Ich kann es sehr gut erkennen und ansprechen. Ganz sicher keine Striche.

Jetzt, die Leitbache stoppt und wirft auf, sie hat mich! Der Schuss bricht.

65kg, speckfett, fingerdick Weißes unter der Decke, umgeworfen von 150grs Federal Trophy Copper in .308. Nach Zahnstatus gerade so ca. 2 Jahre, 6 Föten inne.

"Technische Jagd" mit Vorsatzgerät und WBK.

War sie weniger spannend und anspruchsvoll? Habe ich Zeit gespart oder weniger Revierkenntnis gebraucht? Nie und nimmer! Die Technik hat nur in der dunklen NEUMONDnacht, in der konventionelle Jagd unmöglich gewesen wäre, einen sauberen weidgerechten Jagderfolg gesichert.

War es für mich eine leichte Nummer? Nein, ich habe besser gesehen, alles andere war genau so zeitaufwendig und physisch hart wie ohne Technik. Hätte ich noch eine Woche auf Mond gewartet, dann wäre der Raps zu hoch und undurchdringlich gewesen. Dann hätte auch die WBK nichts mehr gesehen.

2020042706394300.jpg
 
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