Gestern habe ich mal die Waffen des Keilers vom Post
#101 gekocht. Noch mit Epoxy ausgießen und dann wohl wieder auf eine passende Schieferplatte montieren. Das gefällt mir ganz gut und passt zur restlichen Inneneinrichtung.
Zu meiner diesjährigen No. 3 hätte ich noch eine Anekdote.
Die meisten Sauen habe ich im Feld beim Pirschen erlegt. Ich hatte mal wieder Lust auf einen Ansitz, es war 22 Uhr, der Wind passte auch und so wollte mal wieder an einer Kirrung einen gemütlichen Abend verbringen.
Das Auto habe ich in weißer Vorraussicht entgegen den Ratschlägen meiner altgedienten Mitjäger, die gerne möglichst nah unter die Kanzel fahren 400m vom Waldrand entfernt im Feld abgestellt und bin ein paar Meter zügig, aber leise gegangen.
Auf dem Feld waren nur ein paar Hasen zu sehen. Kaum im Wald angekommen habe ich jedoch direkt neben dem Weg etwas größeres, nicht genau anprechbares entdeckt. Hm, sieht stark nach Sauen im Pulk aus.
Schuhe aus und auf dem Schotterweg näher gepirscht. Wirklich, eine Bache und 4-5 30kg Frischlinge bzw. jetzt Überläufer ruhten zusammengekuschelt 5m neben dem Weg. Schießen unmöglich, aber irgendwann würden sie sich schon bewegen. Also in Position gegangen und gewartet.
Nach ein paar Minuten des Wartens hörte ich sehr weit entfernt Stimmen. Hm, mit nächtlichen Waldbesuchern haben wir ehr weniger Probleme, da wird doch nicht noch jemand um diese Zeit an diesem Ort kommen... Die Schweinchen habens auch gehört, ein Überläufer steht auf.
Entsichern, jedoch weiterhin alle im Pulk.
Die Stimmen kommen näher, sind jetzt deutlich zu hören. Umgedreht und tatsächlich, eine einzelne Funzel ist zu sehen, da kommt jemand des Weges entlang. Die WBK zeigt zwei Fahrradfahrer, einer ist unbeleuchtet.
Mist, Waffe sichern. Die Schweinchen kann ich wohl vergessen.
Etwa 75m hinter mir stoppt das Geschnatter der beiden Damen, die Fahrräder halten an. Sie haben meine Schuhe, die mitten auf der Straße stehen entdeckt.
Eine weibliche Stimme:
"Hallo, Hallo"
Ich, halbwegs leise:
"Hallo, ich stehe hier. Ich bin Jäger, bitte fahren sie weiter"
unverständliches weibliches Gemurmel, dann mit ängstlichem Unterton:
"was tun sie da?"
Ich, weiterhin freundlich und leise:
"Ich jage." und weiter
"Da vorne sind Wildschweine. Fahren Sie bitte entweder weiter oder drehen Sie um."
Die beiden Damen:
"Uhh, Wildschweine, Murmel murmel"
Ich, langsam etwas ungeduldig:
"Ja, wir sind hier im Wald. Die Waffe ist gesichert und zeigt nach oben. Und jetzt entweder weiterfahren oder umdrehen, verdammt nochmal."
Die Funzel setzt sich wieder in Bewegung. Der Lichtkegel ist ziemlich zittrig. Die beiden Damen mittleren Alters fahren mit knirschenden Reifen an mir vorbei, ich glaube, die Buxen der beiden waren etwas voll...
Als sie vorbei waren durch die WBK geguckt. Drei ÜL stehen, die Bache und ein weiterer ÜL liegen seelenruhig weiterhin 5m vom Wegesrand entfernt ohne jede Deckung im Wald.
Als der Lichtkegel nicht mehr zu sehen war noch etwas gewartet. Einer der kleinen stand frei.
29kg, Keilerchen
Ob den beiden Corona-Ausgangssperren-Anarchisten die Lust auf nächtliche Schnatter-Runden vergangen ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Waidmannsheil
Ratatoskr