Schwarzwild 2020/2021

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Wenn sie strammer geladen ist, sollte sie weniger wahrscheinlich einen Ausschuss schaffen, weil sie durch die höhere Vz stärker abgearbeitet und damit "härter abgebremst" wird.

So sieht der Restbolzen aus (Fabriklabo) ob sich da noch mehr "abarbeiten" kann? Keine Ahnung, ist mir auch relativ egal. Meiner Meinung nach funktioniert das Geschoss für meine Einsatzzwecke, von daher mache ich da keine Wissenschaft draus. IMG_3665.jpg
 
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Gestern habe ich mal die Waffen des Keilers vom Post #101 gekocht. Noch mit Epoxy ausgießen und dann wohl wieder auf eine passende Schieferplatte montieren. Das gefällt mir ganz gut und passt zur restlichen Inneneinrichtung.
20200419_191439.jpg

Zu meiner diesjährigen No. 3 hätte ich noch eine Anekdote.
Die meisten Sauen habe ich im Feld beim Pirschen erlegt. Ich hatte mal wieder Lust auf einen Ansitz, es war 22 Uhr, der Wind passte auch und so wollte mal wieder an einer Kirrung einen gemütlichen Abend verbringen.
Das Auto habe ich in weißer Vorraussicht entgegen den Ratschlägen meiner altgedienten Mitjäger, die gerne möglichst nah unter die Kanzel fahren 400m vom Waldrand entfernt im Feld abgestellt und bin ein paar Meter zügig, aber leise gegangen.

Auf dem Feld waren nur ein paar Hasen zu sehen. Kaum im Wald angekommen habe ich jedoch direkt neben dem Weg etwas größeres, nicht genau anprechbares entdeckt. Hm, sieht stark nach Sauen im Pulk aus.
Schuhe aus und auf dem Schotterweg näher gepirscht. Wirklich, eine Bache und 4-5 30kg Frischlinge bzw. jetzt Überläufer ruhten zusammengekuschelt 5m neben dem Weg. Schießen unmöglich, aber irgendwann würden sie sich schon bewegen. Also in Position gegangen und gewartet.

Nach ein paar Minuten des Wartens hörte ich sehr weit entfernt Stimmen. Hm, mit nächtlichen Waldbesuchern haben wir ehr weniger Probleme, da wird doch nicht noch jemand um diese Zeit an diesem Ort kommen... Die Schweinchen habens auch gehört, ein Überläufer steht auf.
Entsichern, jedoch weiterhin alle im Pulk.
Die Stimmen kommen näher, sind jetzt deutlich zu hören. Umgedreht und tatsächlich, eine einzelne Funzel ist zu sehen, da kommt jemand des Weges entlang. Die WBK zeigt zwei Fahrradfahrer, einer ist unbeleuchtet.
Mist, Waffe sichern. Die Schweinchen kann ich wohl vergessen.

Etwa 75m hinter mir stoppt das Geschnatter der beiden Damen, die Fahrräder halten an. Sie haben meine Schuhe, die mitten auf der Straße stehen entdeckt.
Eine weibliche Stimme: "Hallo, Hallo"
Ich, halbwegs leise: "Hallo, ich stehe hier. Ich bin Jäger, bitte fahren sie weiter"
unverständliches weibliches Gemurmel, dann mit ängstlichem Unterton: "was tun sie da?"
Ich, weiterhin freundlich und leise: "Ich jage." und weiter "Da vorne sind Wildschweine. Fahren Sie bitte entweder weiter oder drehen Sie um."
Die beiden Damen: "Uhh, Wildschweine, Murmel murmel"
Ich, langsam etwas ungeduldig: "Ja, wir sind hier im Wald. Die Waffe ist gesichert und zeigt nach oben. Und jetzt entweder weiterfahren oder umdrehen, verdammt nochmal."

Die Funzel setzt sich wieder in Bewegung. Der Lichtkegel ist ziemlich zittrig. Die beiden Damen mittleren Alters fahren mit knirschenden Reifen an mir vorbei, ich glaube, die Buxen der beiden waren etwas voll...

Als sie vorbei waren durch die WBK geguckt. Drei ÜL stehen, die Bache und ein weiterer ÜL liegen seelenruhig weiterhin 5m vom Wegesrand entfernt ohne jede Deckung im Wald.

Als der Lichtkegel nicht mehr zu sehen war noch etwas gewartet. Einer der kleinen stand frei.
29kg, Keilerchen
20200411_223856(0).jpg

Ob den beiden Corona-Ausgangssperren-Anarchisten die Lust auf nächtliche Schnatter-Runden vergangen ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

Waidmannsheil
Ratatoskr
 
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Waidmannsheil den Erlegern.

Nummer 2 im neuen Jahr kam gleich nach der Ersten zum 2. April - ich hatte nur bisher nicht die Zeit zum Schreiben gefunden.
Es fing damit an, dass ich beim Angehen an den Hochsitz Licht sah und dachte, der andere Jäger hätte sich im Sitz vertan. Also zum Nachbarsitz gelatscht und dort den anderen Jäger angetroffen... ???? Nach Rücksprache mit dem Jagdherrn bin ich dann mal schauen gegangen wer denn da Licht macht. War aber niemand mehr da. Also ab in den Cathrina Sack - da lässt es sich aushalten.
Um 22:00 kam eine sehr sehr dicke Bache, die ich natürlich ziehen ließ. So um 23 Uhr kamen dann zwei Frischlinge. Die kleinere bekam die Kugel. Am Anschuss fand ich nur 2 Tropfen Schweiss. Also bin ich schnell den Hund holen. Zu meiner Freude wollte meine grosse Tochter mit. Der andere Jäger vom Nachbarsitzt kam freundlicherweise auch dazu. Meine Tochter habe ich mit 2 Taschenlampen ausgerüstet und ihr deutlich gemacht, dass sie ja aufpasst und mich nicht verliert - auf meinen Vorschlag am Auto oder am Sitz zu warten, wollte sie mitten in der Nacht nicht eingehen. War ihr wohl nicht ganz geheuer im Wald in der Nacht bei Vollmond.
Der Hund hat sofort verstanden, worum es ging. Er hat sich mehrmals selbst korrigiert und ich ließ ihn machen. Nach 150 Metern standen wir vor dem Stück und wir waren sehr stolz auf den Kleinen. So langsam hat er den Bogen raus - bzw ich weiss mich richtig zu verhalten :) Kammertreffer, aber der Ausschuss war verstopft - sie stand doch schräger als angenommen. Darum gab es für das menschliche Auge streckenweise keinen Schweiss im sehr trockenen Waldboden zu sehen.

Aufgebrochen 30 kg, 10 mehr als ich angesprochen hatte. Und leider waren dann doch 2 inne - hätte ich nicht gedacht. Ich muss jetzt genau überlegen, wie ich im Wald weiter mache...
wmh
Peter
 
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Guest
Aufgebrochen 30 kg, 10 mehr als ich angesprochen hatte. Und leider waren dann doch 2 inne - hätte ich nicht gedacht. Ich muss jetzt genau überlegen, wie ich im Wald weiter mache...
wmh
Peter

WMH an alle!

Peter, von 11 Bachen die wir seit August gestreckt haben, hatten 11 inne. auch die 22 kg FriBa im August. Ich glaub man kann sich davon verabschieden, dass ein nicht-führendes Stück nicht inne hat.
 

JBB

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Täte mich auch nicht irre machen - je nach Zustand haben die eigentlich immer inne um diese Jahreszeit. Und weibliches Rehwild ja auch nach der Blattzeit, dennoch wird es bejagt.

Ich muss sogar gestehen, in der kalten Jahreszeit freue ich mich, wenn ich bei den stärkeren Stücken (ab ÜL plus) weibliche Sauen erwische, da letztendlich die ja letztendlich den Nachschub bringen, der in meinem neuem Revier jetzt eindeutig mehr wie genug da ist ;) Das heißt aber nicht, dass ich es absichtlich drauf anlege weibliche Stücke immer zu erlegen, dass ist je nach Jahreszeit auch nicht ganz unkritisch, wie wir alle wissen.

WMH
 
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Da gab´s schon zig Diskussionen in der Vergangenheit drüber. Wenn eine Bache keine Striche hat, schieße ich sie, Punkt. Im Revier mit 70 % Feldanteil sowieso. Wann soll man denn in der heutigen Zeit mit ganzjähriger Rausche eine schießen, um eine Reduktion zu erreichen?
 
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Wann fangen die Striche eigentlich an sich deutlich zu vergrößern beim Schwarzwild. Also ab wieviel Tagen/Wochen vor dem Wurf?
 
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Ich kann keine dazu keine Anzahl Tage benennen, bin aber der Meinung, daß jedes weibliche Stück Schalenwild die letzten Tage vorm Frischen/Setzen so kugelrund ist, daß man am Körperbau viel leichter erkennt was los ist.
Wer keine fertigen Jungtiere beim Aufbrechen entsorgen will, lässt dann den Finger grade, sollte solch Stück in dem Zustand überhaupt noch in Anblick kommen.
Allerdings wollen Kinderstubenmütter Ruhe und bewegen sich nicht mehr viel. Man sieht die erst dann wieder, wenn die Jungen mitlaufen können.

Gesäuge, Striche sind nach dem Setzen erst voll in Betrieb/Laktation, daher dann deutlich erkennbar, eben auch durch den Saug-Vorgang.
Vorher würde ich mich keinesfalls darauf verlassen, ob sie sichtbar sind oder nicht, sondern eher die Bauchform des Stücks (seitlich und nach unten) beachten, um keine hochbeschlagenes Stück in den letzten Tagen vor der Niederkunft zu schießen.

Bsp Ricke, das Gesäuge ist erst nach dem Setzvorgang sehr deutlich, je nach Prallheit, vorher sieht man es kaum.

Beispiel:
Denke, es dauerte hier max noch 1-2 Wochen bis zum Frischen, die Zitzen/Stricke sind sichtbar, aber mehr durch den prallen Bauch bedingt. Außerdem hat das Stück sicher schon oft gefrischt, da sehen die Zitzen aus wie bei Zuchthündinnen....

IMG_0888_1_1.JPG

Diese offensichtlich ältere Bache hatte eine Vorderlaufverletzung - sie war klar tragend - leider verschwand sie spurlos in dem Sommer, als meine Bilder abends gelangen... Ich hätte sie sicher nicht geschossen, mit der leichten Behinderung kam sie gut zurecht.
Man sieht auch schön den unfertigen Haarwechsel, wie bei tragenden Muttertieren typisch.
Bilder sind von einem 12. Juli.
IMG_0887.JPG

Briedermann schreibt dazu, daß unter Freilandbedingungen, "Anschwellen von Scham und Zitzen" kurz vor dem Geburtstermin kaum feststellbar sind, sondern in vielen Fällen die Tracht durch die Vergrößerung des Körperumfangs auffällig ist.
Das trifft meine eig. Beobachtungen genau.
 
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@Busch (y)

Was man insgesamt, nicht nur bei Scharzwild, kurz vor dem setzen sieht,
ist dass sich die Flanken vor dem Becken zum Rücken hin füllen.
Das was nach dem setzen/frischen so eingefallen ist, sieht "rund" aus.
Leider habe ich kein Bild dazu, aber bei den Bildern von Busch sieht man es deutlich.

Bausaujäger
 
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Hi,
.bin aber der Meinung, daß jedes weibliche Stück Schalenwild die letzten Tage vorm Frischen/Setzen so kugelrund ist, daß man am Körperbau viel leichter erkennt was los ist.
... 2 Föten, da ist nix kugelrund. Unser Altpächter (Metzger) meinte sie hätte in spätestens 2 Wochen gesetzt.
Peter
 
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16 Jan 2002
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Weil es nicht ganz so alltäglich ist, auch mal was von mir. Zwei Keiler 105 und 116 Kg innerhalb von einer Stunde auf dem gleichen Weizenacker, wo sie nach den untergepflügten Rübenköpfen
schauen wollten. Nachtrag für die technisch Interessierten: R 8, 8x 57 Is, 9g Evo Green, 105 und 90 m, Bumm um

Waidmannsheil!

Was ist denn mit deiner schweren Artillerie?...

Du hast doch etwas im Schrank, was für solche Kaliber besser passen würde;):LOL:

BTW: Long time no see:eek:
 
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