Schwarzwild 2020/2021

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@ colchicus
Aus dem Standwild ist längst bei uns Wechselwild geworden. Ist auch so gewollt. Der geringe Bestand den wir noch haben ist beherrschbar, man darf nur nicht einschlafen. Ich brauch den Schweinestress nicht.

Puh,da ticken die Uhren bei mir(in the middle of Germany) aber ganz anders.Bei mir wird z.B.eine Sau so aus dem Revier geholt,das der liebe Nachbar das NICHT mitbekommt.Wenn man zu erfolgreich ist,hat man ein Problem,wenn die Neuverpachtung ansteht.Der Rechtsanwalt/Arzt... aus der nahen Stadt, steht schon in den Startlöchern und wedelt fleißig mit dem Geldbündel.Der will nur Sauen sehen/haben-alles andere interessiert keinen mehr.
Noch schlimmer sind die Holländer und mittlerweile auch die Dänen-die bieten einen eine sehr ansehnliche Provision für die Vermittlung solcher Reviere.
Deswegen immer schön die Füße still:cool: halten
 
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@ colchicus
Aus dem Standwild ist längst bei uns Wechselwild geworden. Ist auch so gewollt. Der geringe Bestand den wir noch haben ist beherrschbar, man darf nur nicht einschlafen. Ich brauch den Schweinestress nicht.

Puh,da ticken die Uhren bei mir(in the middle of Germany) aber ganz anders.Bei mir wird z.B.eine Sau so aus dem Revier geholt,das der liebe Nachbar das NICHT mitbekommt.Wenn man zu erfolgreich ist,hat man ein Problem,wenn die Neuverpachtung ansteht.Der Rechtsanwalt/Arzt... aus der nahen Stadt, steht schon in den Startlöchern und wedelt fleißig mit dem Geldbündel.Der will nur Sauen sehen/haben-alles andere interessiert keinen mehr.
Noch schlimmer sind die Holländer und mittlerweile auch die Dänen-die bieten einen eine sehr ansehnliche Provision für die Vermittlung solcher Reviere.
Deswegen immer schön die Füße still:cool: halten
Aus Deiner Sicht voll verständlich. Aber da sind wir wieder beim Thema: Kein Sauenproblem sondern ein Saujägerproblem. Die Sau wird zum Spaßfaktor, Schäden werden bezahlt. Es geht um die Gaudi und nicht um Absenkung der Dichte. Ist lustig die Jagd im Weizen zu filmen für YT, Pappi bezahlt den Wildschaden. Ich bin froh das wir nur Einzelfälle hier haben. Ein paar "heimatvertriebende" Münsterländer haben hier auch gepachtet. Auch sie haben mit den Geldscheinen gewedelt. Unsere Pachten stehen da auf Portokassennivau.
Da geht es anders rum. Wildschaden wird bezahlt. Die Jagdgenossen werden über eine Sauenstrecke informiert, dass die angrenzenden Einheimischen wie richtige Deppen dastehen. Keine dieser Sauen wird hier auf Bq gemessen oder trichinenbeschaut. Alles angeblich im Wohnort der Pächter. Mit so einer Mannschaft kannst jegliche Reduktion des Schwarzwildes vergessen. Aber bei uns haben die Bauern das begriffen, das nicht die Menge des Freibieres beim Jagdessen den Pächter qualtiziert.
 

JEF

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Aus Deiner Sicht voll verständlich. Aber da sind wir wieder beim Thema: Kein Sauenproblem sondern ein Saujägerproblem. Die Sau wird zum Spaßfaktor, Schäden werden bezahlt. Es geht um die Gaudi und nicht um Absenkung der Dichte. Ist lustig die Jagd im Weizen zu filmen für YT, Pappi bezahlt den Wildschaden. Ich bin froh das wir nur Einzelfälle hier haben. Ein paar "heimatvertriebende" Münsterländer haben hier auch gepachtet. Auch sie haben mit den Geldscheinen gewedelt. Unsere Pachten stehen da auf Portokassennivau.
Da geht es anders rum. Wildschaden wird bezahlt. Die Jagdgenossen werden über eine Sauenstrecke informiert, dass die angrenzenden Einheimischen wie richtige Deppen dastehen. Keine dieser Sauen wird hier auf Bq gemessen oder trichinenbeschaut. Alles angeblich im Wohnort der Pächter. Mit so einer Mannschaft kannst jegliche Reduktion des Schwarzwildes vergessen. Aber bei uns haben die Bauern das begriffen, das nicht die Menge des Freibieres beim Jagdessen den Pächter qualtiziert.

Äh.. hab ich das richtig verstanden?
Vom Münsterland aus und dann an der tschechischen Grenze pachten? 🙄
 
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Ja klar, die Pächter laufen bei uns unter dem Spitznahmen "Holländer". Nicht direkt tschechische Grenze aber so 20 km westlich. Es kommt halt kein Kontakt mit diesen Leuten zu Wege. Kommen auf keine Versammlung. Reisen am Wochenende mit einer Flotte an und Sonntag wieder weg.
 
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Die haben wir auch als Nachbarn. Reisen für das Wochenende in Rudel an und dann gibt es Dampf... Und danach sieht man die Bache mit 13 Frischlingen 🤢
 
G

Gelöschtes Mitglied 13232

Guest
Ich kam gut ab, knapp hinterm Blatt, und dachte die 375H&H mit dem schnellen 210gr Barnes-X (Restbestände!) würde das Kerlchen an den Platz bannen... Pustekuchen! Nach dem Schuss war die Bühne leer!
Bringt halt auch nix, wenn 4000 Joule wieder aus der Sau raus fliegen.
Waidmanns Heil zum Frischling.
 
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Der zierliche Alte vom Berg
Bergjagd, auf 1.780 m, Sauen noch bis Ende März auf:
Um 15h30 Aufbruch zum Ansitz, nach zwei Stunden Marsch und 300 Metern höher dort um 17h45, es liegt noch Schnee, setze mich an einem Felsen mit Blick auf den Gegenhang an. Gedeckt hinter dem Felsblock hat der arme DJT wenig Aussicht, nur talauf.
Der Hang ist leer und bleibt leer bis 18h40. Schade, nicht mal die übliche uralte Gamsgeiß läßt sich blicken.
Dann wittert Hündchen intensiv talauf und winselt leise - dort muß Wild sein – und ich mache talab eine ansehnliche Wutz aus. Sie bricht auf 165 m, kommt näher auf 153 m. Donnerwetter, nun kann ich ein blitzendes Gewaff und einen grauen, massigen Körper mit lang wallenden Borsten ausmachen. Ca. 70-80 kg? Soll ich schießen, lohnt es die Mühe? Bergen nachts in Schnee und minus 10 Grad? 2 Std Heimweg mit schwerem Rucksack???
Ja, bei der Farbe muß der Keiler alt sein, nehme die Bbfl, 7x57 R, 105 grn Viper - habe gute Auflage auf dem Felsen und lasse, sorgfältig aufs Blatt zielend, langsam abziehend fliegen. Im Schuß, flieht die Sau im Schuß hangab.
Uff, packe meine Siebensachen zusammen, Lea winselt vor Aufregung wie verrückt, klettere vorsichtig den Steilhang abwärts und auf dem kaum sichtbaren Pfad am Wildbach entlang talab.
Ich habe mir zwei markante Bäume gemerkt, zwischen denen die Sau hangab flüchtete.
Lea zappelt an der Leine herum, sie hat Witterung. Gut, es liegt überall Schnee, wir sollten eine ev. Fluchtfährte gut ausmachen können.
Als ich dann versuche, die Bäume auszumachen, zieht Lea nach links – da liegt der Keiler verendet nach der Todesflucht von ca. 50 m steil bergab neben dem Pfad, besser geht es nicht!
Starke Waffen, lang ausgezogene Haderer, starker Zahnabschliff, 15 Jahre? Nicht so schwer, vielleicht 70 kg.
Lea rupft begeistert. Uff, zähes Biest, gut, daß ich die Wellenschliffmesser habe, schlage ihn aus der Schwarte, zerlege ihn, hänge die Blätter, Rippen Haupt hoch in den Baum, dann langsamer Heimweg mit Keulen und Filets. Gut, daß es ein im Körper kleiner Keiler war!
Um 22h30 zu Hause. Uff. Heute wieder hoch, den Rest bergen...
2021-03-09 Hauptschwein Keiler 15 J 2 MP.jpg

2021-03-09 Hauptschwein Keiler 15 J ca 2 MP.jpg

2021-03-09 Hauptschwein Keiler 15 J Haupt 2 MP.jpg
 
G

Gelöschtes Mitglied 25821

Guest
Melde mich nach hier nach längerer Abstinenz auch mal wieder...hatte trotz Strecke länger nicht gepostet.
Am Samstag auf Sonntag Nacht gegen 1Uhr hatte ich nach knapp 5h Ausschauhalten auf der linken Talseite im Revier die Aktion bereits als erfolglos abgetan, da dachte ich mir, ich fahre aber auf dem Heimweg noch einen Abstecher auf die andere Talseite.
Die Erwartung war gleich Null und die Freude auf's warme Bett war bereits groß.
Ich fuhr mit dem Auto und geöffneten Fenstern den Feldweg entlang und glaste mit ca. 15 km/h rechts und links vom Weg mit der WBK ab.
Als ich fast schon durch war, kam überraschend, wegen dem spitzen Winkel und der abschirmenden Frontscheibe, plötzlich in 10m Entfernung eine Rotte von mehr als 10 Sauen flüchtig links an mir vorbei und zog in den Wald hinein. Na toll, ich fühlte mich wie der Elefant im Porzelanladen und dachte das wars. Jedoch sah ich größeres ein Stück SW sich wenige Meter nach Erreichen des Waldrandes sich ducken. Ich beobachtete sie ohne jede Schussmöglichkeit, bis sie nach ca. 5min sich gemütlich hoch machte und in Richtung der geflüchteten Rotte trottete.
Ich dachte mir, dass sie nicht weit weg sein sollten, schließlich könnten sie mich als nervigen Passanten und nicht als Jäger eingeschätzt haben.
Also ließ ich meine Auto mit offener Tür stehen (abgelegene Hochebene) und ging zu Fuß den Weg zurück. Nach 100m ist der Waldstreifen zu Ende und dort auf dem anschließenden Wiesenstreifen erwartete ich die Sauen. Nichts! Also gut ab nachhause! Es reicht jetzt. Mittlerweile fast 2 Uhr...
Nein, dachte ich mir und erinnerte mich an die Nächte ohne Anblick und nahm mich zusammen, die Chance zu nutzen.
Also ging ich den Weg weiter zurück bis zum nächsten Waldstreifen und dem danach folgenden Acker (mittlerweile 500m vom Auto entfernt). Ich versuchte auf dem Feldweg mit Kies leise zu sein, bzw. am Wiesenrand zu gehen. War aber weder noch 100%ig leise.
Und tatsächlich, als ich am Waldrand und Acker ankam konnte ich durch die Bäume mehrere Wärmequellen erkennen. Mist, das sind ja nur noch ca. 5-7m!!! Jetzt konnte ich sie schnaufen hören, mein Herz fing an heftig zu beschleunigen. Es war kein Wind und außer den Sauen war es mucksmäuschenstill. Ich dachte, das schaffe ich nicht noch die letzten Meter am Weg entlang, um freies Schussfeld zu bekommen. Nichts desto trotz gelang es mir und ich sah frei auf die Rotte ohne Frischlinge.
Die 50-80kg schweren Tiere standen in einer Gruppe ganz dicht beinander und ich hatte wieder keine Chance auf einen Schuss. Vor allem aber hatte ich meine Handschuhe im Auto gelassen und bei Minus 5 Grad gelang es mir nicht den Handspanner der R8 geräuschlos zu betätigen,
Sie zuckten nervös und völlig irritiert zogen sie glücklicherweise nur 10m zurück. Sie konnten nicht realisieren, was da genau los war.
Aber immer noch diese Gruppenbildung. Ich dachte gleich springen sie in den Wald ab.
Gut, eine Überläuferbache mit knapp 50kg machte den Fehler ihres Lebens und ging nach links aus dem Schutz der Gruppe heraus.
Ich ließ die .270 Weatherby Magnum mit dem 130 grains TTSX Geschoß fliegen. Die Rotte sprang nach rechts in den Wald ab, die beschossene Überläuferbache hielt ihre bereits eingenommene Richtung nach links hinter in Richtung Ackermitte ein und brach nach ca. 100m zusammen.
Das konnte ich in der WBK einwandfrei beobachten und ich war erleichtert, dass keine Nachsuche nötig war.
Nun bestand das Problem der Bergung. Schließlich hat sie sich inmitten eines großen, grob gepflügten Ackers abgelegt.
Ich schätzte die geringste Entfernung zum Rand ein und fuhr mit dem Auto auf die benachbarte Wiese dort hin.
Hatte trotzdem fast 20min gebraucht, sie dort heraus zu ziehen und in den Wildkorb zu hieven.
Nach dem Aufbrechen war es dann bereits 4:15Uhr, als ich endlich im Bett war...
Auf dem Bild ist die Ausschussseite zu sehen. Es gab viel Schweiß. Der Einschuss war eine Hand breit neben dem Blatt. Die Sau stand leicht schräg. Es blieb aber bei einem reinen Kammertreffer. Jedoch hatte diese kleinste Bache dieser Rotte Föten inne.
Waidmannsheil euch allen!!!
Überläuferbache_070321.jpg
 
Registriert
17 Jan 2013
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So, hier die Waffen - 18 cm und 22 mm dick, ganz leicht nach vorn aus dem Unterkiefer heraus zu ziehen.
Früher sagte man dann - älter als zehn Jahre, das soll heute nicht mehr gelten.
Meine Altersschätzung in eisiger Nacht war wohl zu optimistisch.
Auf dem Bild vorn der Unterkiefer des uralten Keilers vom August 2020 - kein Gramm Feist - und dahinter dieser schwächere Keiler - Trophäen gleich stark.
Ich nehme an, so um 12 Jahre + -....

Und zur Frage, wie heimgebracht: - Brrr war das eine Viecherei, den Alten bei ca. minus 10 Grad im Dunkeln aus der Schwarte zu schlagen und zu zerlegen.
Aber gut so, am nächsten Morgen waren die in den Baum gehängten Stücke, die Schwarte etc. alles steif durchgefroren.
Da ich die Einmalhandschuhe mit meinen Düften unter den Baum gelegt hatte, war alles unangetastet - der einen Meter weg liegende Aufbruch hingegen fünf Meter weiter geschleppt und vertilgt - im Schnee lauter kleine "Trapsen" Füchse...

Die Aufzeichnung der Route in ViewRanger App zeigte 3,2 km und 300 Höhenmeter pro Strecke.
Puuh, der Rucksack wurde – gut gefüllt – bei jeder Tour immer schwerer zum Schluß


2021-03-09 alter Keiler  2 MP.jpg
2021-03-11 Unterkiefer Keiler vom 09.03 oben und August 2020 vorn  2 MP.jpg

2021-03-11 Keielrwaffen mit Holzleim gefüllt 2 MP.jpg

2021-03-09 Ansitz mit Lea gut getarnt.jpg

2021-03-10 Keiler BAron Abtransport Route 0.5 MP.png
 
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JEF

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So, hier die Waffen - 18 cm und 22 mm dick, ganz leicht nach vorn aus dem Unterkiefer heraus zu ziehen.
Früher sagte man dann - älter als zehn Jahre, das soll heute nicht mehr gelten.
Meine Altersschätzung in eisiger Nacht war wohl zu optimistisch.
Auf dem Bild vorn der Unterkiefer des uralten Keilers vom August 2020 - kein Gramm Feist - und dahinter dieser schwächere Keiler - Trophäen gleich stark.
Ich nehme an, so um 12 Jahre + -....

Und zur Frage, wie heimgebracht: - Brrr war das eine Viecherei, den Alten bei ca. minus 10 Grad im Dunkeln aus der Schwarte zu schlagen und zu zerlegen.
Aber gut so, am nächsten Morgen waren die in den Baum gehängten Stücke, die Schwarte etc. alles steif durchgefroren.
Da ich die Einmalhandschuhe mit meinen Düften unter den Baum gelegt hatte, war alles unangetastet - der einen Meter weg liegende Aufbruch hingegen fünf Meter weiter geschleppt und vertilgt - im Schnee lauter kleine "Trapsen" Füchse...

Die Aufzeichnung der Route in ViewRanger App zeigte 3,2 km und 300 Höhenmeter pro Strecke.
Puuh, der Rucksack wurde – gut gefüllt – bei jeder Tour immer schwerer zum Schluß


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Kräftiges Waidmannsheil 🌿 zum Urian und großen Respekt für die Bergung!
Ich als Flachlandtiroler schnaufe ja schon wenn die Sau mal 400m weit im Bestand liegt und man nicht näher mit dem PKW ranfahren kann 🙈😅
 
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7 Jan 2017
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Eine ganz andere Welt, vergleichbar vielleicht mit der Backcountry Jagd in USA/Kanada/Neuseeland. Du hast die once-in-a-lifetime Abenteuer quasi als jagdlichen Alltag direkt vor der Tür. Ich bin da hin und her gerissen zwischen "damit will ich nicht tauschen" und "das will ich auch mal erleben".
Fehlte dem Keiler ein Stück vom Wurf ganz vorne oder täuschen die Bilder?
 
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