Horrido zusammen,
ich wollte am letzten Freitag an einen Weizenschlag, der an einen Maisschlag angrenzt. Im Weizen waren schon die ganze Zeit mehrere Rotten um sich zu verpflegen
Als ich gegen 21 Uhr da ankam, war der Ernter grade dabei, den Weizen zu ernten.
Auf meine Frage an die anwesenden Landwirte, wie lange es noch ungefÀhr dauern könnte, bekam ich die blöde Antwort: bis es fertig ist. Toll, so genau wollte ich es gar nicht wissen. Den Rest, den sie mir noch erzÀhlen wollten, ist an mir abgeperlt, wie Lotutec und ich bin gefahren.
In einiger Entfernung ist noch ein Maisschlag, an dem ein DJB steht. Bin ich erst mal dahin...
Als ich gegen 22:30 Uhr den Ernter nicht mehr gehört habe, bin ich dann wieder zum eigentlich vorgesehenen Platz gefahren.
Da saĂ ich nun parallel zu dem Mais und der Wind hat mir leicht ins Gesicht geblasen...
Gegen 23:30 hab ich es im Mais knacken gehört. Deutlich war zu vernehmen, wie da MaisstĂ€ngel abgebrochen wurden. Allerdings kam das Knacken von hinten - links. Also in meinem RĂŒcken, wo auch der Wind hingeht.
Mit der WBK in der Hand mal vorsichtig bis "Hardware Endlage" gedreht und in der Mitte vom Maisschlag was Rotes gesehen. War aber noch zu viel Mais davor...
Mmmm, abwarten...
Gegen 1/4 vor 12 habe ich nochmals in die Richtung geschaut.
Steht da ein StĂŒck Schwarzwild (genauer konnte ich es nicht ansprechen) ca. 1 Meter vom Mais entfernt auf dem Ex-Weizen.
Um es, nach Möglichkeit, unauffÀllig zu machen, dachte ich, ich drehe einfach wieder meinen Oberkörper.
Ging aber auf Dauer nicht...
Mittlerweile kam die Sau immer nÀher. Mal im Mais, mal auf dem Ex-Weizen.
Also gaaaaaaaaaaaaaanz vorsichtig meinen muskulösen, fast 100 Kg schweren Körper in Richtung Sau bewegt.
Also mit den steifen Beinen ĂŒber das Sitzbrett und ich war ca. 90 Grad zur Sau. Diese hat sich auch nicht von mir stören lassen.
Immer wenn sie in meine Richtung geÀugt hat, bin ich eingefroren.
Im FN455 konnte ich den Pinsel erkennen. Also "Keilerchen" geschÀtzt auf ca. 40 Kg.
Als das Keilerchen dann endlich so stand, das ich einen sauberen Schuss antragen hÀtte können, habe ich, beim Versuch abzuziehen, gemerkt, dass die Sicherung noch drinnen ist. Mist...
Also entsichert. Nur mit der rechten Hand. In der Linken hatte ich die WBK. Ging irgendwie.
Aber das Keilerchen hat sich, mal wieder, gedreht.
Endlich, so gegen 1/4 nach 12 stand er wieder Breit und ich habe fliegen lassen.
Leier bin etwas tief abgekommen und das Keilerchen hat unter Klagen Gas gegeben. NatĂŒrlich in den Mais
Mit der WBK konnte ich sehen, dass er in Richtung eines stillgelegten Steinbruchs geflĂŒchtet ist. War mir aber sicher, dass er nicht aus dem Mais raus ist.
Nachdem das Zittern aufgehört hat, hab ich mir erst mal ne Kippe angesteckt und bin danach in Richtung Anschuss.
Den habe ich auch ne weitere 1/4 Stunde spÀter gefunden und bin dann in den Mais.
War mir aber zu tricky, da es im Mais doch recht viel geknaxt hat. Jedoch wusste auch, dass sonst niemand von uns drauĂen war.
Kurzerhand in unserer WhatsApp - Gruppe gefragt, ob trotzdem jemand drauĂen ist.
Nach weiteren 10 Minuten dann doch in den Mais. Hab das auch, vorsichtshalber, mal in die Gruppe geschrieben. Nicht das diese Sau, oder eine andere mich annimmt, und am kommenden Tag werde ich gesucht....
Meinen Weg habe ich dann angefangen mit Markierungsband zu kennzeichnen.
Wie ich in der fĂŒnften Reihe war, klingelt das Telefon. Einer meiner MitjĂ€ger hat es zufĂ€llig mitbekommen und mir seine Hilfe angeboten. Diese habe ich dankend angenommen.
Gegen 1/4 nach 2 sind wir dann zu zweit in den Mais. Immer der SchweiĂspur nach....
Plötzlich kein Schweià mehr zu sehen. Also einmal um 360 Grad gedreht und lag er!!!
Leider hatte ich mich leicht verschĂ€tzt. Wir hatten recht viel MĂŒhe, den Keiler aus dem Mais zu bekommen. Ein Blick auf Google Maps hat uns den kĂŒrzesten Weg gezeigt. In der grĂŒnen Hölle wĂ€re ich bestimmt erst mal in die falsche, weil lĂ€ngere, Richtung gelaufen
In die Wanne, wie es der Jagdherr gerne hat, konnten wir die Sau auch nicht legen. DafĂŒr war sie, mit spĂ€ter gewogenen 78 KG (aufgebrochen), einfach zu groĂ.
Also ist der Keiler nur im Heckpack zum Aufbrechen gefahren worden. Aber auch da war die Sau einfach zu groĂ fĂŒr. Auf der einen Seite hat das Haupt, auf der anderen Seite haben die HinterlĂ€ufe ĂŒbergestanden.
Beim Aufbrechen dann das nĂ€chste Problem: die Sau ist einfach zu groĂ. Oder die Hacken sind zu niedrig
Trotz knapp 2 Meter Höhe. Zum GlĂŒck hat der PĂ€chter einen Kran.
FĂŒrs Protokoll:
Keiler 78 Kg (aufgebrochen)
8x57 Geco Teilmantel aus einer Mauser M98
Flucht ca. 100 Meter (weil Sch.. abgekommen)
Meine, bisher, schwerste Sau. Und das mit Abstand...
Gestern wollte ich dann den Wurf absÀgen, um an die Waffen zu kommen.
Nach 1 1/2 Stunden habe ich aufgegeben. Da war ich erst zur HÀlfte im Oberkiefer. Und das mit einer KnochensÀge!
Da die Sau vom JAB ĂŒbernommen wird, habe ich darum gebeten, das beim Abschwarten, das Haupt abgeschĂ€rft wird. Das werde ich mir dann abholen und Zuhause weiter versuchen, den Wurf entsprechend abzusĂ€gen. Zur Not mit der Stihl. Denn das ganze Haupt passt in keinen Topf, den ich habe....
Bilder von dem Keiler habe ich keine gemacht. DafĂŒr werde ich aber die Waffen, wenn sie fertig sind, hier posten.
RedNose