Schwarzwild Preise

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12 Feb 2011
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Die wenigste Arbeit hat man wenn das Wild lebend im Revier an andere Jäger verkauft wird. Ich bin eigentlich immer auf der Suche nach Revieren die Einzelabschüsse durch Pirsch oder Ansitz anbieten. Keine Drückjagd!

In den Revieren wo ich bislang gejagd habe war eigentlich immer alles gut gebucht oder sogar ausgebucht. Ich spreche hier ausschließlich von Deutschland, Ausland ist noch mal eine andere Geschichte.

Als erstes fallen Jagdbetriebskosten an, so zwischen 25,- 75,- €/Tag. Die meisten Jäger kommen nicht allein sondern zu 2 oder 3 und bleiben ein Wochenende bzw. auch verlängertes W-ende.
Erlegt werden pro Jägergruppe durchschnittlich 1-3 Stück Wild, Preis in der Decke 3,50 - 6,50 €/kg. Trophähenträger noch gar nicht mit berechnet. In vielen Revieren lassen sich problemlos ein halbes Dutzend Jagdgäste ansetzen. Je nach Größe auch mehr oder eben weniger. Natürlich muss das betreuet werden, aber es scheint ja zu gehen was all die Reviere beweisen, die das schon
viele Jahre machen. Reviere wo pro Jahr nur ein halbes Dutzend Sauen und/oder Rehwild erlegt werden fallen hierfür natürlich raus, aber die haben auch keine Schwierigkeiten bei der Vermarktung von Wildpret.

Wer sogar noch ein Zimmer oder Ferienwohnung am / im Revier hat ist schon mal gut aufgestellt für dieses Geschäftsmodel.
 
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Nur mal so OT wegen der Preise: aktuell (14.11.2019) bei LIDL, Rehgulasch, 400 Gramm, 7,99 Euro
= 19,98 Euro / Kilogramm.
 
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Wer an den Wildhandel abgibt ist doch selbst dran Schuld.
Wenn die Kunden beim Wildhandel 35€/kg Sau bezahlen und beim Jäger 25 findet sch schon ein Absatzmarkt.
Bedarf etwas der Arbeit, macht sich aber dicke bezahlt.

Im Moment müssen wir mit dem Absatz bremsen, 1.und 2. Advent ist Weihnachtsmarkt, da wollen wir ja auch noch verkaufen.
Die ersten 170 kg Bratwurst sind produziert. Salami wird folgen, die Schinken sind in der Reife.
Egal was jetzt geschossen wird, küchenfertig parieren, vakuumieren und einfrieren. Wir hatten noch nie genug, auch wenn die Jahresstrecke mal bei 60 Sauen liegt.
Ja cast, mit vollen Hosen lässt sich gut stinken!
So was aber mal selber aufziehen ist, auch dank der rechtlichen Vorgaben, nicht ohne!
 
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@cast Du kannst Großstadt im Ballungszentrum Rhein/Main einfach nicht mit ländlicher Lage in einem Flächenland wie NDS, MVP, S-A usw. vergleichen. Hier stehen auf jedem Markt, egal ob Wochen-Martini- , Weihnachtsmarkt, mehrere Anbieter von Wildprodukten und jeder kann es etwas besser als der Andere. Wir haben zu viel Sauen und zu wenig "Fresser", das dürfte bei Euch andersherum sein. Hier wurden auf der letzten Jagd auf ca. 3000ha 173 Sauen geschossen, die nächste Jagd ist übermorgen und wenn das Wetter nicht komplett verregnet wird, rechne ich noch mal mit der gleichen Strecke.
 
G

Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Selbst in den Verkaufsautos, welche die Dörfer abklappern kann man in meiner Gegend immer Wild kaufen oder für nächste Woche bestellen, falls gerade nichts an Bord ist.
 
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Bodensee, Dreiländereck Schweiz/Österreich....da sollte das doch klappen.

Bislang auch keine Probleme, es ist die schiere Menge an SW. War gestern Abend beim Metzger, der für 2 Reviere die Sauen verarbeitet. Seit der Maisernte hat er pro Woche 2-3 Sauen zur Verarbeitung, normal ist so eine Sau die Woche, auch mal keine. Dazu kommen noch die komplett verkauften. Das alles scheint die Preise arg zu drücken, da andere Jäger Ihr Fleisch wohl nur noch loswerden wollen.

Habe gestern Würste, Schinken, Brät, Gulasch und andere Kleinigkeiten besprochen, im Mix geht bestimmt noch Einiges gut weg. Bei den Mengen sammeln wir auch Leber und machen daraus was Nettes. Und bei einem Restaurant läuft ein Versuch: Wild auf Bestellung. Finde ich zwar etwas schräg, aber mit 1-2 Wochen Vorlauf geht das. Der Wirt spricht Stammgäste an, dass er zB Rehrücken, WS Gulasch machen will. Aus heimischer Jagd, kein DJ Wild, sauber erlegt, Bio sowieso - scheint zu laufen, auch wenn es etwas "Rückenlastig" beim Wildbret werden wird.

Und der Bringer gestern: mein absolut veganer Mitarbeiter- der die Jagd sehr locker sieht - hat gestern für seinen Hund geordert... Sozusagen Nichtverwertbares, Reste, Knochen. Mit Schmunzeln kriegt er auch Pansen, damit sein Hundchen mal durchlüften kann ;-)

Aber im Ernst: vielleicht doch mal alles Anmelden. Bei den Mengen geht es nicht mehr unter der Hand auf Dauer.
 
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hier kommt momentan so viel Wild an den Markt, dass z.B. der Schlachter, der für uns zerlegt und wurstet, Sauen nur noch abgeschwartet annimmt. War da gestern im "Abholkühlhaus", unvorstellbare Mengen:mad:
 

Fex

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Aber im Ernst: vielleicht doch mal alles Anmelden. Bei den Mengen geht es nicht mehr unter der Hand auf Dauer.

Ich bin am überlegen, ob ich nicht wieder abmelde.

Heute Besuch von 2 (!) Amtstierärzten. Einholung einer Fleischprobe zwecks Feststellung der Kennzeichnung und Herkunft - also keine mikrobiologische Untersuchung auf Krankheiten, Keime etc.

Auf deutsch, ob ich das was ich verkaufe auf vor Ort geschossen habe oder ob ich Wildsauen aus Australien verhöckere - weil es hier ja anscheinend keine gibt oder wie....

Deutschland schafft sich ab, tatsächlich.

Denen hab ich mal wieder einen Vortrag gehalten. Unter anderem, dass in meinem Revier von Donnerstag bis Samstag Jagdruhe herrscht und wir da keine Wildsauen jagen, weil wir keine Trichinenprobe genommen kriegen.

Unsere Jahresstrecke ist momentan 9, Vorjahr gleicher Zeitraum 21. Wir schiessen nur noch auf Bestellung. Auf den Feldern vergrämen wir mit Hukinol, hat dieses Jahr hervorragend geklappt, 0 € Schaden.

P.S. Aktuell habe ich jede Nacht zwischen 19 und 22 Uhr eine Rotte Wildsauen auf dem geernteten Zuckerrübenfeld, 2 Bachen, 15 gestreifte (!) Frischlinge. Sauen gibt es auch dieses Jahr mehr als genug. Wer es nicht glaubt, darf gerne meine 12 Wildkameras auswerten. Jede Nacht kommen 10-60 Bilder rein.


2019-11-15_13-04-04.png
 
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Typisch Deutschland. Eine ehemalige Kollegin von mir hat ihre Putzfrau ganz offiziell eingestellt und über die Knappschaft versichert. Als Dank für ihre Gesetzestreue hatte sie schon zweimal die Betriebsprüfung im Haus.
 

Fex

Moderator
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Wir haben 120 Reviere - sprich mindestens 120 Pächter, eher 160 - im Landkreis. Und nur 8 registrierte Lebensmittelunternehmer.

Die brauchen sich nicht wundern, warum das so ist.
 
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Mach ich auch nicht. Was wir verarbeitet haben wollen,bringen wir zum Schlachter. Für unsere Truhen machen wir selbst und Alles andere geht besser für einen kleineren Preis "im Anzug" auf die Reise...

N.S. in den 60 er Jahren waren wir mal einer der Kreise in NDS mit dem höchsten Viehbesatz, jedes Dorf hatte mindestens 1 Schafherde und alle Höfe hatten einen Kuhstall, damals gab es 1 Kreistierarzt, der auch noch zusätzlich die Grenzabfertigungen nach Berlin zu erledigen hatte und für eine Fleischbeschau in ca. 50 schlachtenden Betrieben Sorge trug. Heute gibts hier, im halben Kreis, kein Stück Nutzvieh mehr, im ganzen Landkreis noch 5 schlachtende Betriebe, aber 3 Amtsveterinäre, da kann wohl schon Langeweile aufkommen, meldet immer fleissig an, dann freuen die sich:unsure:
 
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Ich bin am überlegen, ob ich nicht wieder abmelde.

Heute Besuch von 2 (!) Amtstierärzten. Einholung einer Fleischprobe zwecks Feststellung der Kennzeichnung und Herkunft - also keine mikrobiologische Untersuchung auf Krankheiten, Keime etc.

Auf deutsch, ob ich das was ich verkaufe auf vor Ort geschossen habe oder ob ich Wildsauen aus Australien verhöckere - weil es hier ja anscheinend keine gibt oder wie....

Deutschland schafft sich ab, tatsächlich.

Denen hab ich mal wieder einen Vortrag gehalten. Unter anderem, dass in meinem Revier von Donnerstag bis Samstag Jagdruhe herrscht und wir da keine Wildsauen jagen, weil wir keine Trichinenprobe genommen kriegen.

Unsere Jahresstrecke ist momentan 9, Vorjahr gleicher Zeitraum 21. Wir schiessen nur noch auf Bestellung. Auf den Feldern vergrämen wir mit Hukinol, hat dieses Jahr hervorragend geklappt, 0 € Schaden.

P.S. Aktuell habe ich jede Nacht zwischen 19 und 22 Uhr eine Rotte Wildsauen auf dem geernteten Zuckerrübenfeld, 2 Bachen, 15 gestreifte (!) Frischlinge. Sauen gibt es auch dieses Jahr mehr als genug. Wer es nicht glaubt, darf gerne meine 12 Wildkameras auswerten. Jede Nacht kommen 10-60 Bilder rein.


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Ok, ich lasse es bleiben.... Wenigstens haben wir keine Probleme mit dem Vet.amt bei den Proben
 

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