Schwarzwild und kein Ende

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Die starke Zunahme des Maisanbaus ist meist den Energie- und nur teilweise den Landwirten geschuldet. Klagen darob sind an die Bunteregierung zu richten.

Es zwingt die Landwirte doch niemand dazu, ihre Landwirtschaft rein nach einem größtmöglichen Profit entsprechend der zu erhaltenen Subventionen auszurichten. In anderen Ländern funktioniert es sogar ganz ohne Subventionen und da käme auch niemand auf die Idee, den Staat für die eigene Misswirtschaft verantwortlich zu machen.

Viele der Schreiberlinge sollten vielleicht mal darüber nachdenken, auf wessen Grund und Boden sie jagen, wie sie selbst zum Sauenproblem beigetragen haben und was sie zur Lösung des Problems beitragen!

Die Landwirtschaft kann froh sein, überhaupt ein Jagdrecht verpachten zu können. Das mit dem Eigentum verbundene Jagdrecht ist ein Privileg, was auch jederzeit abgeschafft werden kann. Auch das funktioniert in anderen Ländern sehr gut. In Deutschland wäre ein Aufbrechen von so manchen althergebrachten Feudalstrukturen sicherlich nicht verkehrt.

Die Landwirtschaft mag die mit ihrem Eigentum verbundenen Pivilegien daher als selbstverständlich ansehen. Das sind sie aber nicht. Selbstverständlich wäre im Ergebnis eher eine größere Dankbarkeit gegenüber der Jägerschaft, die nun mit großem Aufwand die Folgen der groben Fehler bei der Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen ausgleichen darf.
 
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ich sehe es eher als Miteinander und das über einen längeren Zeitraum als 9 Jahre. Wer keine Ahnung von Landbau, Fruchtfolgen usw. hat, der scheitert heute. Die Jagd hat sich deutlich verändert, ich kaufe mir für den Pachtpreis nicht nur ein Privileg (dort jagen zu können) sondern ich kaufe mir ein Risiko und das ist vielleicht nicht jedem klar. Früher hätte man auch mal ein paar Wochen dem Revier fernbleiben können, so etwas ist heute nicht zu empfehlen. Beim Pachten ist heute finanz. Zurückhaltung geboten und wenn ein Jagdgenosse mehr Geld möchte, empfiehlt es sich auch mal den Rücken gerade zu machen und Tacheles zu reden, über gesunkene Wildbreterlöse, mehr Stress durch immer mehr Schwarzwild etc. die Realisten unter den Landwirten sehen sehr wohl, was draußen los ist und erkennen unsere Bemühungen, unseren Einsatz auch an.
 
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Gelöschtes Mitglied 21941

Guest
Mal realistisch gesehen:

- Keine Fressfeinde (dank Mensch)
- Futter ohne Ende
- Futterort kann gleichzeitig als Einstand verwendet werden.

Ja die Sauen habens gut. Haben wir Menschen sauber hingekriegt.(y)


Dass mittlerweile waldtechnisch alle 3 Jahre ein Mastjahr stattfindet und nicht mehr wie früher alle 7 Jahre, hat Klimaerwärmung sei Dank auch seine Vorzüge für die Sauen.



Ist halt blöd wenn die Natur einfach Natur ist und Mensch damit leben muss.
Wobei ich find das nicht blöd sondern gut.
 
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Mal realistisch gesehen:

- Keine Fressfeinde (dank Mensch)
- Futter ohne Ende
- Futterort kann gleichzeitig als Einstand verwendet werden.

Ja die Sauen habens gut. Haben wir Menschen sauber hingekriegt.(y)
...

Bis hierher passt es.
...
Ist halt blöd wenn die Natur einfach Natur ist und Mensch damit leben muss.
Wobei ich find das nicht blöd sondern gut.

Es ist Kulturlandschaft (Folgen hast du oben benannt) und keine Natur mehr.
 
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Gelöschtes Mitglied 21941

Guest
Es ist Kulturlandschaft (Folgen hast du oben benannt) und keine Natur mehr.

Richtig.
Aber eine Wildsau war eine Wildsau, ist eine Wildsau und wird auch immer eine Wildsau bleiben. Sie wird sich immer so verhalten wie ihre Instinkte es ihr sagen, völlig egal ob du sie in einen Forst, ein Maisfeld, oder in einen Stadtpark mitten in Berlin setzt. Natur pur eben.

Das Problem sind wir Menschen.



Und wir sind weder gewillt zu verzichten noch in friedlicher Koexistenz zu leben oder uns anzupassen. Was uns im Wege steht wird platt gemacht.
 
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Es ist Kulturlandschaft (Folgen hast du oben benannt) und keine Natur mehr.

Nach dieser Definition gibt es auf der ganzen Erde keinen Quadratmeter Natur mehr, weil es keinen Quadratmeter mehr gibt, der nicht durch Menschen deutlich und nachhaltig beeinflusst ist. Und tatsächlich ist diese Definition richtig!

Vielleicht hilft es, mal konsequent die hippiesken Naturbilder über Bord zu werfen und dies zu akzeptieren: der Mensch mit all seiner Kultur und Technik ist das Ergebnis eines rein natürlichen Prozesses, der Evolution. Insofern ist die vom Menschen beeinflusste Welt mit dem Menschen darin „Natur pur“. Der Mensch ist und bleibt integraler Teil der Natur und jeder Versuch, sich von „der Natur“ abzugrenzen oder gar den Menschen als Gefahr für „die Natur“ hinzustellen sind ideologischer Bullshit.

Was das mit den Wildsauen zu tun hat?
 
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Es zwingt die Landwirte doch niemand dazu, ihre Landwirtschaft rein nach einem größtmöglichen Profit entsprechend der zu erhaltenen Subventionen auszurichten. In anderen Ländern funktioniert es sogar ganz ohne Subventionen und da käme auch niemand auf die Idee, den Staat für die eigene Misswirtschaft verantwortlich zu machen.



Die Landwirtschaft kann froh sein, überhaupt ein Jagdrecht verpachten zu können. Das mit dem Eigentum verbundene Jagdrecht ist ein Privileg, was auch jederzeit abgeschafft werden kann. Auch das funktioniert in anderen Ländern sehr gut. In Deutschland wäre ein Aufbrechen von so manchen althergebrachten Feudalstrukturen sicherlich nicht verkehrt.

Die Landwirtschaft mag die mit ihrem Eigentum verbundenen Pivilegien daher als selbstverständlich ansehen. Das sind sie aber nicht. Selbstverständlich wäre im Ergebnis eher eine größere Dankbarkeit gegenüber der Jägerschaft, die nun mit großem Aufwand die Folgen der groben Fehler bei der Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen ausgleichen darf.


Ganz so einfach ist es nicht. Es gibt genug Dumme unter uns, die um die Wette bieten, wenn es ums Pachten geht und alles unterschreiben, nur um ein Revier zu bekommen. Das ist eine Folge der inflationären Jägerproduktion / Vereinfachung der Jägerprüfung.

Außerdem sind Bauern auch nur "Unternehmer", die sich an die politischen Gegebenheiten anpassen. Was die EU bzw. der Staat subventioniert, wird produziert. Bauern wollen genauso Geld verdienen, wie jeder andere Gewerbetreibende oder Freiberufler auch. Für eine falsche Politik kann man nicht die Bauern verantwortlich machen. Du lässt m. E. völlig unter den Tisch fallen, dass die Politik eine "Lenkungsfunktion" hat. Kannst Dir in dem Zusammenhang auch mal überlegen, warum augerechnet in D die Schweine billiger produziert und geschlachtet werden, wie in Rumänien.

Man kann das Pferd aber auch von hinten aufzäumen. Frag mal Tante Google, wie der Maispreis entsteht und wo. Dir wird sogleich ein Licht aufgehen, wer da kräftig mitverdient, aber kein Bauer ist. Dann überleg Dir, warum die EU ihre Bauern subventioniert.

Alles nicht so einfach, wenn man´s doppelt sieht. :DUnd noch eins ist gewiss. Die dankbarsten Bauern sind die, die keinen Pächter finden und des Bauern liebste Pächter jene Jäger mit masochistischen Veranlagungen, die gerne zahlen, dafür dass es weh tut und strapaziös ist. :cool:
 
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Richtig.
Aber eine Wildsau war eine Wildsau, ist eine Wildsau und wird auch immer eine Wildsau bleiben. Sie wird sich immer so verhalten wie ihre Instinkte es ihr sagen, völlig egal ob du sie in einen Forst, ein Maisfeld, oder in einen Stadtpark mitten in Berlin setzt. Natur pur eben.

Das Problem sind wir Menschen.
Und wir sind weder gewillt zu verzichten noch in friedlicher Koexistenz zu leben oder uns anzupassen. Was uns im Wege steht wird platt gemacht.

Dies!
Das Verhalten der Sauen wird als „Natur pur“ gesehen, wertfrei.
Ein ähnliches Verhalten der Menschen (intensive Nutzung von Lebensräumen) als problematisch und irgendwie böse.
Dabei ist es exakt das Gleiche.

So lange wie wir mit einem Bambi-Naturbild an die Herausforderungen der Welt herantreten, werden wir auch immer nur Bambi-Lösungen finden...
 
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Nach dieser Definition gibt es auf der ganzen Erde keinen Quadratmeter Natur mehr, weil es keinen Quadratmeter mehr gibt, der nicht durch Menschen deutlich und nachhaltig beeinflusst ist. Und tatsächlich ist diese Definition richtig!

Vielleicht hilft es, mal konsequent die hippiesken Naturbilder über Bord zu werfen und dies zu akzeptieren: der Mensch mit all seiner Kultur und Technik ist das Ergebnis eines rein natürlichen Prozesses, der Evolution. Insofern ist die vom Menschen beeinflusste Welt mit dem Menschen darin „Natur pur“. Der Mensch ist und bleibt integraler Teil der Natur und jeder Versuch, sich von „der Natur“ abzugrenzen oder gar den Menschen als Gefahr für „die Natur“ hinzustellen sind ideologischer Bullshit.

Was das mit den Wildsauen zu tun hat?


Im Prinzip liegst Du zwar richtig, allerdings bringst Du das sehr "dogmatisch" um nicht zu sagen auch wieder "ideologisch", was gleichermaßen Bullshit ist, denn konsequent weiter entwickelt wäre nach Deiner Dogmatik das modernste Industriegebiet ebenso "Natur".

Wenn man so eine Debatte im Zusammenhang mit Wildtieren führen will, muss man m. E. erst einmal definieren, was wir unter "Natur" in Abgrenzung zur "Kulturlandschaft" verstehen wollen oder es überhaupt eine Abgrenzung geben soll. Da wird es dann "politisch", weil gesellschaftlich höchst umstritten. :cool:
 
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Mal realistisch gesehen:

- Keine Fressfeinde (dank Mensch)

Geduld Geduld! Bei dem ganzen Wolfsinzest hier verschwinden erst die Schafe auf der Weide, dann die Rehe und schon gehts den Sauen an die Schwarte. Also verkauf die Büchse solang sie noch Geld bringt. Wenn es alle tun müssen, fallen die Preise. :cool:
 
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.....vielerorts ist das Sauenproblem in den Anfängen hausgemacht.....

Das ist zu vermuten.

.....und später sind die Sauenbestände den Jägern über den Kopf gewachsen.

Das mag es in einigen Gebieten der östlichen Bundesländer geben und sogar an Hotspots im Westen. Ob es aber wirklich an vielen Orten ein "Sauenproblem" gibt, das den Jägern über den Kopf gewachsen ist, bezweifele ich. Dagegen sprechen u. a. die starken jährlichen Streckenschwankungen und ich bin gespannt auf die Streckenzahlen von 2018/19 im Vergleich zu 2017/18. Meine Eindrücke bei den Bewegungsjagden der gerade abgelaufenen Saison waren jedenfalls nicht so, dass ich regelmäßig zu wenig Munition für den "gewaltigen Anlauf" an Schwarzwild dabei gehabt hätte. ;)
 
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Einspruch!

In der Kulturlandschaft haben wir überall Natur. Was durch den Menschen zurückgedrängt wird ist Wildnis.
 
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Dass mittlerweile waldtechnisch alle 3 Jahre ein Mastjahr stattfindet und nicht mehr wie früher alle 7 Jahre, hat Klimaerwärmung sei Dank auch seine Vorzüge für die Sauen.
Dazu eine kleine Frage an unsere Forst-Experten (passt gerade noch zum Thema finde ich):
So wie ich mich erinnere lernten wir von unserem Jagd-Ausbilder (Forstingenieur), dass der Stickoxid-Eintrag (Verkehr, Industrie) in die Atmosphäre den Regen zu einem Stickstoffdünger macht, der einen merklichen Beitrag zur erhöhten Produktivität unserer Wälder leistet. Welche Stickstoff-Verbindungen dabei entstehen und weitere Details (Menge pro m*m/Jahr) würden mich interessieren, bei Kurz-Recherche im web war nichts zu finden (unpassende Suchbegriffe ?). Was wisst Ihr dazu ?
 

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