Schwarzwildkirrung - Pendelautomat, Rollfaß oder automatisch

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Moin
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Wer von Euch hat Erfahrungen mit automatischen Kirreinrichtungen wie Rollfaß, Pendelautomat oder elektronisch gesteuertem Futterstreuer?

Insbesondere würden mich Erfahrungen mit dem Pendelautomat interessieren. Wenn jemand Baupläne hat wäre natrürlich genial.

Bitte aber keine Grundsatzdiskussion für und wider des Kirrens
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Waihei, Alex
 
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Tut mir leid, dass ich trotzdem etwas grundsätzliches sagen muss:
Mich rief über Ostern ein guter Freund an, der weiß, dass ich Jäger aus Leidenschaft bin. Er war in der Eifel mit seiner Liebsten Spazieren und ist laufend über Futterautomaten an frisch abgeholzten Waldschneisen direkt vor den Kanzeln gestolpert.Er, ein Gourmet und Wildgerichte- Fan, will nichts mehr mit uns zu tun haben.

Warum nicht ein paar Handvoll Mais an die Kirrung und das wars? Fragt ein besorgter Biber.

PS. Schon der Ausdruck Futterautomat. Was hat das mit Jagd zu tun?

Tut mir leid, dass ich so emotional reagiere, aber ich möchte auch noch, dass meine Söhne und Enkel jagen können.

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moin Alex,
Rollfaß funktioniert ganz gut .Mit einer Kette an einem Stock befestigen,Stöcker oben drauf damit man nachts sehen kann ob Bewegung war.Ist auch diskret.Aber nicht alle Sauen nehmen das Faß an.
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Gut ist auch ein Loch in dem der Mais liegt ,ein Brett oben drauf und mit einem Stein beschweren.

Horrido und Wmh
luger
 
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Mit dem Rollfaß ist das eine feine Sache. Da immer mehr Brauereien auf KEK Fässer umstellen, verschrotten sie ihre alten Fässer. Die sind aus Alu und in der 10 - 15 Liter Größe ideal. Man bring einen Zwirbel an einer Stirnseite an, bohrt ca. 8-12 Löcher in der Größe 10-12 in die Seiten. Am Zwirbel einen Karabienerhacken mit Kette und fertig ist eine Kirrung. Es dauert allerdings bis sich das Schwarzwild daran gewöhnt. Am besten
eine Handvoll Mais unters Faß.
 
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Dem Biber muß ich leider zustimmen, das darf nicht das Bild der Jagd sein.

Wen Du nicht die Möglichkeit hast deine Kirrungen regelmäßig zu kontrollieren dann muß Du jemanden mit reinnehmem der sich die Arbeit mit Dir teilt.

Für mich persöhnlich, wäre ein hängender Holzbehälter mit einem Pendel noch vertretbar aber alles andere in Richtung Plasticfass mit gesteuertem Streuer, Rollfässer o.ä. gehört nicht in den Wald.

Ich stelle grundsätzlich an alle meine jagdlichen Einrichtungen den Anpruch das sie in die Landschaft passen müßen.

Dann kann ich auch erhobenen Hauptes durch mein Revier gehen.

Gruß Jack.

[Dieser Beitrag wurde von Jack am 17. April 2001 editiert.]
 
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Also, Kinders überlegt mal was ihr da tut !
Wo ist der unterschied zwischen Kirren und Füttern ?
Das soll sich jeder selber beantworten.
Und jetzt noch von jemanden vom Fach als Ex Schweinemäster :

Mais ist sehr stark mit Fusariumpilzen behaftedt; das kann vor allen bei Bachen zu Pilzvergiftungen führen.
Wenn größer Voratsbehälter wind und wetter ausgesetzt sind, dann kommtes neben Schimmel auch zu Fusariuminfektionen,
und das kanns ja wohl nicht sein.

Andreas
 
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Ich hatte auch mal so Pendelbehälter im Einsatz, bin aber davon abgekommen und kann Biber nur zustimmen. Wer speziell beim Schwarzwild nicht die Zeit hat oder zu weit weg wohnt solls lieber lassen. Sonst kommt es zu den Auswüchsen die überall angeprangert werden.
Über den Pendelbehälter selbst kann ich nur sagen, daß eine Rotte gelernt hat den zu bedienen und zu leeren, während die andere Rotte es in 2 Jahren nicht lernte. War interessant, welche Rotte immer da war.
Heute verwende ich aber flache Stammabschnitte oder auch Löcher die ich abdecke. Völlig unauffällig und schnell veränderbar. Die bunten Fässer oder Alu-Fässer habe ich von anfang an abgelehnt.
Die sind vielleicht für Ablenkfütterungen bei denen man große Mengen ausbringt interessant. Das sind dann aber Fütterungen!

Eine Handvoll in das Loch oder unter den Stamm und eine Handvoll ins hohe Gras oder in einen Reishaufen in der Nähe und die Sache reicht.
Rechnet mal übers Jahr aus wieviel Kirrmaterial pro Hektar Wald verbraucht wird. Bei manchen kann man da einige Sauen durchfüttern wenn pro ha Wald und Jahr 40 - 50 kg zusammenkommen.
Trotzdem WH.
 
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Original erstellt von Sauenjäger:

Eine Handvoll in das Loch ...


Ich verwende seit Jahren einen "Kirrstock".
Das ist ein Schaufelstiel, bei dem ich im unteren Bereich (ca. 40cm vom Ende) einen massiven Winkel als "Tritt" angeschraubt habe.

Mit diesem Stock kann ich Löcher von 40cm in den Boden stechen, in die ich dann (wenig) Mais fülle.

Die Sauen werden so sehr lange mit "Brechen und Wühlen" beschäftigt.

basti
 
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Moin,

hatte nicht die Anlage einer Fütterung vor, sondern die Ausbringung einer geringen Menge Mais. Das Problem ist aber wie gesagt, dass ich nciht vor Ort im Revier bin. Deswegen finde ich die Idee mit dem automatischen Futterstreuer eigentlich auch so klasse. Er streut eine programmierte Menge aus und das wars. Was spricht dagegen? Meine natürlich kein blaues Plastikfaß.

Gruß, Alex
 
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Hallo Leute,

in Niedersachsen haben wir im neuen Landesjagdgesetz den § 33 Ziff. 3.

Hiernach darf das Kirren nur noch ohne Verwendung von Fütterungseinrichtungen und -behältern erfolgen.
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Gruß Wilhelm
 
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An dem neuen Jagdgesetz in Niedersachsen gibt es wenig zu kritisieren. Ich finde dem Landwirtschaftsminister gebührt ein grosses Lob und die ganzen Konstrukte von Futtermaschinen in Wald und Flur werden eingesammelt. Du kannst einem Naherholungssuchenden einen Futterautomat eben nun mal nicht erklären. Dann muss man nach anderen Lösungen suchen.
 
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Wir haben auch ein Rollfass an der Kette.
Ein Fass auf 1200 ha! Zudem wird es nur sporadisch beschickt. Ich glaube die Mäuse fressen mehr als die Sauen. Wenn ich öfter im Revier sein würde, würde ich das Fass sicherlich auch öfter beschicken. Ab und zu werfe ich auch mal eine Handvoll Mais an bevorzugte Stellen. Ich glaube wir brauchen keine 40 kg im Jahr. Und mit Maggi beizen.
 
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Original erstellt von Biber:
Ich finde dem Landwirtschaftsminister gebührt ein grosses Lob...



na ja, ob es nun gleich ein "grosses Lob"
sein muss ?
rolleyes.gif


Auf jeden Fall sollte das Gesetz zum Nachdenken anregen, warum es erst -z.B. bei den Futterautomaten- zu einer gesetzlichen Regelung kommen musste.
(So viel zu den sog. Selbstreinigungskräften" innerhalb der Jägerschaft.)

Das "Automatenverbot" könnte aber auch evtl. dazu führen, dass bei der nächsten Verpachtung die Jäger vor Ort (die mit der vielen Zeit) wieder etwas bessere Chancen haben.

basti
 
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Hallo Alex,

ich finde automatische Futterstreuer haben zwei grosse Nachteile: Zum einen streuen sie immer zur eingestellten Zeit, auch wenn die Sauen in der Nacht zuvor gar nicht da waren und den Mais aufgenommen haben.
Zum zweiten liegt der gestreute Mais offen da und ist auch fuer anderes Schalenwild zugänglich, was aber nicht immer und überall erlaubt ist. Bei uns in BW z.B. darf Reh- und Rotwild nur dann gekirrt werden, wenn es auch Jagdzeit hat.

Rollfässchen und Pendeleimer bieten auch nur bedingt einen Vorteil. Wenn solche Dinge als 'Kirrung' dienen sollen und nicht als 'Ablenkfütterung', dann darf die eingefüllte Menge an Kirrmaterial nur gering sein. Ist das der Fall, dann kann eine stärkere Rotte Sauen so ein Fässchen oder Eimer in einer Nacht leer machen, so dass man nicht mit einer 'Dauerkirr-Wirkung' rechnen kann.
Meiner Meinung nach ist die tägliche Kontrolle immer noch das Wirkungsvollste.
Dann ist man immer auf dem Laufenden, wo was los ist. Und dort, wo was los ist, reichen bei reglmässigem Ausbringen kleine Mengen an Kirrmaterial, welche speziell für Sauen vergraben oder wie auch immer verdeckt ausgebracht werden.

Waidmannsheil,
Jaeger90
 
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Moin Basti,

bei dem Lob muss Du berücksichtigen, dass eine rote Regierung ein Gesetz durchgebracht hat, welches die Jagd auf Rabenkrähen und Elstern ermöglicht und manch andere wichtige und richtige Regelungen neu eingeführt wurden. Das muss auch mal positiv gesehen werden...
biggrin.gif



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[Dieser Beitrag wurde von Biber am 19. April 2001 editiert.]
 

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