Schweissarbeit-Ausbildung

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Wenn wir behaupten, der Hund können mit der Zeit die kranke Fährte eines Stücks aus Rotte und Rudel herauslesen, so muß er unterscheiden können. Sobald er es kann, dürfte einer offenen Aufbewahrung in der Truhe nichts entgegen stehen.
Auch andere Reize sind zu bedenken. Schale = Schweiß, Kanin = Schleppe. Hier könnte es zu unerwünschten Hürden kommen, wenn der Hund noch zu unerfahren ist.
Zum anderen wissen wir, dass selbst Gummistiefel porös genug sind, um Duftpartikel nicht sicher zu verwahren.

Ich habe auch alles in einer Truhe, umwickele aber die Läufe immer fest und dicht mit Frischhaltefolie.
 
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Wer verwöhnt hier die Schwiemu mit ostasiatischen Delikatessen? Selber essen macht fett :devilish: :evil:

Macht das denn ausbildungstechnisch einen Unterschied wenn die Schale neben Schleppenkarnickel und Marder liegt?
Natürlich sind die Unterschiede graduell, und der Lauf aus der TK immer was anderes als ein frischer. Nichtsdestotrotz ist die Betonung auf DIESEM Lauf, und nicht ein Konglomerat aus Karnikel und drei weiteren Rotwildstücken plus einer Sau gleich mit dazu. Man kann's dem Hund auch unnötig schwermachen. Das Ziel ist stückidentische Ausbildung, und es ist schon mühsam genug, zu unterscheiden, ob der Hund jetzt der getretenen Fährte folgt, oder dem Fuchs, der die des nächtens auch schon interessant fand.

Leg mal selbst eine Verleitfährte mit einem anderen Stück, dann wirst Du feststellen, daß das schon Unterschiede sind. Ich trete öfter Fährten für mehrere Hunde gleichzeitig, da kann man das gut verwirklichen. Sehr interessant zu sehen, was die Hunde an den Kreuzungspunkten machen.
 
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Natürlich sind die Unterschiede graduell, und der Lauf aus der TK immer was anderes als ein frischer. Nichtsdestotrotz ist die Betonung auf DIESEM Lauf, und nicht ein Konglomerat aus Karnikel und drei weiteren Rotwildstücken plus einer Sau gleich mit dazu. Man kann's dem Hund auch unnötig schwermachen. Das Ziel ist stückidentische Ausbildung, und es ist schon mühsam genug, zu unterscheiden, ob der Hund jetzt der getretenen Fährte folgt, oder dem Fuchs, der die des nächtens auch schon interessant fand.

Leg mal selbst eine Verleitfährte mit einem anderen Stück, dann wirst Du feststellen, daß das schon Unterschiede sind. Ich trete öfter Fährten für mehrere Hunde gleichzeitig, da kann man das gut verwirklichen. Sehr interessant zu sehen, was die Hunde an den Kreuzungspunkten machen.

Die Schwierigkeit für die Hunde wird darin bestehen, daß du die zu arbeitende und die Verleitfährte getreten hast und nicht das die Schalen neben Schleppwild gelegen haben.
 

z/7

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Eben. Sie müssen den Unterschied zwischen Fährte A und Fährte B erkennen, und da tun sie sich leichter, wenn nicht neben den betreffenden Stücken und meiner Wenigkeit auch noch Karnickel D sowie Stück E bis G in unterschiedlichen Anteilen rumwabern.
 
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Eben. Sie müssen den Unterschied zwischen Fährte A und Fährte B erkennen, und da tun sie sich leichter, wenn nicht neben den betreffenden Stücken und meiner Wenigkeit auch noch Karnickel D sowie Stück E bis G in unterschiedlichen Anteilen rumwabern.
Ich würde viel eher die Verleitfährte von jemand anderem treten lassen, als das ich über eine andere Lagerung der Läufe nachdenken würde.

Meine unerhebliche Meinung.
 
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Ich verpacke den Kram stückidentisch, allein schon weil ich zT auch zugehörigen Schweiß und Schwarten-/Deckenstücke mit eingefriere. Bezüglich der Unterscheidung zweier Fährten ist es halt ein anderer Schwierigkeitsgrad, ob die Verleitung ein anderer oder der gleiche Mensch, mit anderer oder gleicher Art (womöglich aus gleichem Familienverband) von Schalen legt und der Zeitversatz macht sich durchaus auch noch bemerktbar. Das sind aber alles Spielereien, die weit über das hinausgehen, was ein normaler Jagdgebrauchshund später leisten können soll/muss.
 
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....
Natürlich sind die Unterschiede graduell, und der Lauf aus der TK immer was anderes als ein frischer. Nichtsdestotrotz ist die Betonung auf DIESEM Lauf, und nicht ein Konglomerat aus Karnikel und drei weiteren Rotwildstücken plus einer Sau gleich mit dazu. Man kann's dem Hund auch unnötig schwermachen. Das Ziel ist stückidentische Ausbildung, und es ist schon mühsam genug, zu unterscheiden, ob der Hund jetzt der getretenen Fährte folgt, oder dem Fuchs, der die des nächtens auch schon interessant fand.

Leg mal selbst eine Verleitfährte mit einem anderen Stück, dann wirst Du feststellen, daß das schon Unterschiede sind. Ich trete öfter Fährten für mehrere Hunde gleichzeitig, da kann man das gut verwirklichen. Sehr interessant zu sehen, was die Hunde an den Kreuzungspunkten machen.

Ich weiß nicht, vielleicht denken wir in dieselbe Richtung aber das Ziel ist m.E. weniger die "stückidentische Ausbildung" (i.S.v.: Folge Sau I/ Sau II/ Hirsch V) sondern vielmehr das Arbeiten auf der einen, individuellen Fährte, die sich durch das Zusammenspiel der verschiedensten Einzelkomponenten ergibt. Das individuelle Stück ist dabei nur einer der Bestandteile.
D.h. der Hund registriert sowieso die Änderung bereits einer einzigen Komponente und kann dann entsprechend differenzieren.
Vor diesem Hintergrund isses letztlich Wurscht, ob den Rotwildschalen zusätzlich noch ein Hauch Karnickelduft anhaftet oder nicht.
Das Problem bei Deinem Fuchsbeispiel entsteht damit eigentlich nur dann, wenn der Fuchs bereits ab dem "Anschuss" der Fährte folgt - und diese irgendwo wieder verlässt. In diesem Moment muss der Hund entsheiden, welcher Fährte er folgt. Ist der Fährtenbeginn "fuchsfrei", sollte der Hund das schon auseinanderhalten können...
 
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Hi,
ich habe gelernt, am Anschuss etwas von dem Anschuss aufzunehmen, zu untersuchen und dem Hund zu geben, zB. ein Blatt mit Schweiß. Dann darf der Hund zum Anschuss und er darf los.
Dadurch ist doch recht klar, welche Fährte ich meine. Und damit ist es auch vollkommen egal was am Ende liegt. Die Aufgabe ist, solange dieser einen Fährte nach bis wir Wild finden und Herrchen sich freut. So verstehe ich das zumindest.
Wir machen aber auch nur Totsuchen.
Peter
 
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Hi,
ich habe gelernt, am Anschuss etwas von dem Anschuss aufzunehmen, zu untersuchen und dem Hund zu geben, zB. ein Blatt mit Schweiß. Dann darf der Hund zum Anschuss und er darf los.
Dadurch ist doch recht klar, welche Fährte ich meine. Und damit ist es auch vollkommen egal was am Ende liegt. Die Aufgabe ist, solange dieser einen Fährte nach bis wir Wild finden und Herrchen sich freut. So verstehe ich das zumindest.
Wir machen aber auch nur Totsuchen.
Peter

Fährtenleger geht zum Anschuss, präpariert diesen mit Fährtenschuh, panscht etwas Schweiß rein, brockelt zwei, drei Knochensplitter dazu und läuft los.
Fuchs kommt, frisst die Knochensplitter, vertrampelt den Schweiß und folgt der Fährte.

Welcher Fährte folgt nun der Hund`?
 
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Hi,
ich habe gelernt, am Anschuss etwas von dem Anschuss aufzunehmen, zu untersuchen und dem Hund zu geben, zB. ein Blatt mit Schweiß. Dann darf der Hund zum Anschuss und er darf los.
Dadurch ist doch recht klar, welche Fährte ich meine. Und damit ist es auch vollkommen egal was am Ende liegt. Die Aufgabe ist, solange dieser einen Fährte nach bis wir Wild finden und Herrchen sich freut. So verstehe ich das zumindest.
Wir machen aber auch nur Totsuchen.
Peter

Dieses Vorgehen ist aus meiner Sicht nicht mehr zeitgemäß. Es stammt aus einer Zeit, als man noch nicht so viel über die Komponenten der "Fährte" und der Leistungsfähigkeit der Hundenase wusste.
Wir müssen uns einfach eingestehen das wir uns die Leistungsfähigkeit der Hundenase eher nicht vorstellen können. Uns obliegt es einfach dem Hund Motivation und Konzentration für irgendeinen zugewiesenen "Fährtenverlauf" zu vermitteln.
Er wird vermutlich niemals an seiner Riechleistung scheitern, sondern ggfs. an mangelnder Motivation oder Konzentration. Hier sind einige Standards und Rituale hilfreich um die gewünschte Leistung zu verwirklichen.

wipi
 
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Spritzt denn überhaupt noch wer Schweiß? Der Hund brauchts nicht zwingend...
 

steve

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Na sicher wird das noch häufig. Die meisten Brauchbarkeitsprüfungen und auch die VGP sehen Tupfen/Spritzen noch vor. Und das wird auch immer noch „gelehrt“. Zitat Tabel aus 2017:

Nach eigenen Vergleichen tut sich der Hund auf der Fährtenschuh-Fährte leichter als auf einer mit wenig Schweiß getupften Fährte.
Vor allem im Hinblick auf Rehwild-Nachsuchen (>60 % der Schalenwildstrecke!), wo dem Hund für die Orientierung kaum Bodenverwundung zur Verfügung steht, ziehe ich die getupfte Fährte vor. Der Fährtenschuh wird meines Erachtens hinsichtlich seiner Ausbildungsrelevanz für die Nachsuchen-Praxis vielfach überbewertet.

Im Vorstehhundelager existiert der Fährtenschuh meiner Wahrnehmung nach nur als Exot.
 
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Spritzt denn überhaupt noch wer Schweiß? Der Hund brauchts nicht zwingend...

Der Hund braucht es überhaupt nicht!
Dennoch sind noch viele Prüfungen getupft oder gespritzt und im Rahmen der Prüfungsvorbereitung kann man das sicher mal machen, damit der (junge) Hund auch diese Wolke kennen lernt.
Es ist für mich allerdings umständlicher mit Schweiß zu hantieren, als mit Schalen. Nach meinen Erfahrungen geht ein auf Fährtenschuh eingearbeiter Hund auch getupfte/gespritzte Kunstfährten. Umgekehrt eher nicht.

wipi
 
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Na sicher wird das noch häufig. Die meisten Brauchbarkeitsprüfungen und auch die VGP sehen Tupfen/Spritzen noch vor. Und das wird auch immer noch „gelehrt“. Zitat Tabel aus 2017:
....
Im Vorstehhundelager existiert der Fährtenschuh meiner Wahrnehmung nach nur als Exot.

Dies mag der Fall sein, aber das Hühnerhundlager glaubt ja auch, dass das befehlsgemäße Annehmen einer Brombeerhecke etwas mit "Stöbern" zu tun hat...

Muss man also nicht wirklich so ernst nehmen, solche Ansichten.
 

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