Schweißfährte weggespült?

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Moin zusammen,

ich hatte gestern eine Schweißfährte für meinen KLM (wird im Oktober zur VGP geführt) gelegt, 1/4 l Rinderblut auf etwa 600 m. Dabei etwas verschätzt und ca. 2/3 der Menge auf der Fährte ausgebracht. Den Rest großzügig zum Ende auf den letzten 50 m verbraucht. Standzeit über Nacht von 19:00 bis 05:30 Uhr. Die Nacht über hatten wir stundenlange, schwere Niederschläge und Gewitter.

Heute Morgen um 05:30 den Hund an den "Anschuß" geführt und nichts ist passiert. Basko hat etwas den "Anschuß" beschnuppert, ansonsten hat er überhaupt nicht die Fährte angenommen.

War das Arbeitsverweigerung oder hat der Regen die Fährte weggespült? Normal saugt er sich auf der Schweißfährte fest und arbeitet ohne Probleme. Allerdings ist mir aufgefallen, daß er sich recht schwerfällig zum "Anschuß" bewegen ließ. Das fiel mir schon auf, bevor er überhaupt den Anschuß bewindet hatte. Normalerweise zeigt er in diesem Moment immer deutliches Interesse.

Ich bin die Fährte noch komplett abgegangen, z. T. konnte ich im Gras noch meine eigenen Schritte vom Vortag sehen. Erst am Ende, wo sehr viel Schweiß ausgebracht war, nahm er die Fährte an.

Wie muß ich das bewerten? Vielen Dank für Kommentare und Hilfestellung.

Gruß

Christoph
 

Rotmilan

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Wie alt ist er denn?

Aus Deiner Schilderung heraus (ich denke, Du siehst es ähnlich) würde ich auf Arbeitsverweigerung tippen. ;-)

Wenn wirklich alles "weggespült" worden wäre, wäre das Ende der Fährte auch weg.

Versuche einfach mal einiges neu und interessanter zu machen. Fährtenschuh statt Rinderblut. Anderes Gelände. Kürzer, dafür etwas schwieriger in der Ausführung. Ein für ihn überraschendes Ende.

Oder falls es zuviel die letzte Zeit war, einfach mal eine Pause einlegen.
 
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Moin,

Basko wird im November 3 Jahe alt. Zuviel gearbeitet hat er auch nicht in den letzten Tagen. Aber es hat hier echt den absoluten Wolkenbruch gegeben. Anschließende hat es stundenlang richtig schwer geschüttet. Daß Regen die Sache normalerweise nicht unbedingt schwerer macht weiß ich. Aber soviel Wasser?

Gruß

Christoph
 
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Wird nicht lange dauern, dann wirst Du jede Menge Zuschriften erhalten, so eine Schweißfährte macht der Hund mit links, wenn er will.
Ich war auf der Elm, da regnete es beim Schleppenlegen bis zum nächsten Mittag in Strömen. Nur 25 % bestanden.
Es ist aus meiner Sicht deutlich schwerer aber machbar.

Wahrscheinlicher dürfte aber sein, dass du eventuell zum dritten Mal für die VGP übst und meist ist die erste Arbeit gut, die zweite geht und dann wird es erst mal schlechter. erst wenn der Hund weis, ich muss aus Gehorsam die Fährte halten, wird das besser oder am Ende liegt keine Rehdecke, kein Futter sondern das, was ihn wirklich Intressiert.
 
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Naja wenn der Boden so eklig Nass ist und man gerade erst Wach geworden ist kann das die Stimmung schon ändern. Also durchaus auch Arbeitsverweigerung aufgrund der Gemütslage sein. HAbt ihr sonst auch so früh morgens gearbeitet?

Und schlußendlich glaube ich, das der Hund wenn er irgendwannmal auf der Übungsrinderblutfährte gut gelaufen ist die dicke Wildschweißfährte schon macht...es ist dann eben einfach interessanter für den Hund.

Und das wass mildert das ganz vielleicht etwas.... ich habe daher immer mit einen Blut Wasser Mischung trainiert...und manchmal brauchts eben gewaltigen Hunger damit der Hund es versteht...
 
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Moin,

wir haben bereits etwa 10 Fährten hinter uns. Zudem hat der Hund bereits zwei erfolgreiche Totsuchen auf Bock hinter sich. Eine Übernachtfährte am Sonntag war ebenfalls sehr gut. Die Arbeit auf Fährte und Schleppe ist immer gut und wird motiviert abgearbeitet. Allerdings haben wir um diese Uhrzeit noch keine Fährte gearbeitet.

Wenn ein Hund irgendwann mal eine Übungsfährte gemacht hat, glaube ich nicht daran, daß er bei einem echten Einsatz auf Wildschweiß in jedem Falle erfolgreich arbeitet. Daran glaube ich einfach nicht. Wenn der Hund das nicht regelmäßig vorweist, eventuell auch eben auf einer Prüfung, dann hat es später eher mit Zuvall zu tun, ob der Hund erfolgreich arbeitet. Darauf möchte ich mich nur ungern verlassen.

Gruß

Christoph
 
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Nein ich meinte ja nicht den Praxis einsatz, sondern die Prüfung .

Wenn da dann eben das erste mal eine "Übungsfährte" mit Wildschweiß ist, ist das schon netter für den Hund. Mit Praxis hat das ganze ja eh weniger zu tun...
 
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Ganz pauschal kann man das denke ich nicht beurteilen ohne zu wissen, was der Hund leisten kann, wie sein Ausbildungsstand ist etc.

Sehr starker Regen kann es manchen Hunden schwer bis unmöglich machen eine Fährte voranzubringen, andere Hunde hingegen ( mit "besserer" Nase und größerem Spurwillen) bringen auch so eine Fährte noch voran.

Vielleicht fehlt dem Hund auch einfach die Erfahrung mit derartigen Schwierigkeiten umzugehen, 10 Fährten in 3 Jahren sind ja nicht so unheimlich viel.

Es könnte auch Arbeitsverweigerung sein, wenn der Hund merkt, dass es etwas schwieriger ist und keine Lust hat die Fährte voranzubringen.

Ohne den Hund zu kennen ist das denke ich schwer zu beurteilen.
 
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Rotmilan schrieb:
Wie alt ist er denn?

Aus Deiner Schilderung heraus (ich denke, Du siehst es ähnlich) würde ich auf Arbeitsverweigerung tippen. ;-)

...

Das sehe ich auch so.
Schweissarbeut = Fleissarbeit

Ich will - ich will nicht: gibt's nicht.

Erfolg bei Schweißarbeit ist zu 98% Gehorsam, nicht Genie

WH
T.
 
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TicTac schrieb:
Rotmilan schrieb:
Wie alt ist er denn?

Aus Deiner Schilderung heraus (ich denke, Du siehst es ähnlich) würde ich auf Arbeitsverweigerung tippen. ;-)

...

Das sehe ich auch so.
Schweissarbeut = Fleissarbeit

Ich will - ich will nicht: gibt's nicht.

Erfolg bei Schweißarbeit ist zu 98% Gehorsam, nicht Genie

WH
T.


Den letzten Satz stelle ich doch sehr in Frage - klar gehört eine Menge Arbeit und Mühe zum Erfolg auf der Schweissfährte, aber Gehorsam? Die wirklich erfolgreichen Hunde auf der Schweissfährte sind meist (zumindest in den Augen der Gebrauchshundleute) ziemlich ungehorsam!

Aber zurück zum Thema: wenn Du im Gras Deine Fährte sehen konntest, müsste auch für einen Mops mit Schnupfen genügend Witterung geblieben sein!
 

Rotmilan

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FSK 300 schrieb:
Die wirklich erfolgreichen Hunde auf der Schweissfährte sind meist (zumindest in den Augen der Gebrauchshundleute) ziemlich ungehorsam!

Erfolgreich heisst vermutlich in der Nachsuchenpraxis, richtig?

Meinst Du sie sind erfolgreicher, weil "schwerer erziehbar" (warum sei mal egal) oder weil die jeweiligen HF sich damit zufrieden geben, um nicht zu sehr in die "Unabhängigkeit" der Hunde einzugreifen?
 
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FSK 300 schrieb:
Den letzten Satz stelle ich doch sehr in Frage - klar gehört eine Menge Arbeit und Mühe zum Erfolg auf der Schweissfährte, aber Gehorsam? Die wirklich erfolgreichen Hunde auf der Schweissfährte sind meist (zumindest in den Augen der Gebrauchshundleute) ziemlich ungehorsam!

Aber zurück zum Thema: wenn Du im Gras Deine Fährte sehen konntest, müsste auch für einen Mops mit Schnupfen genügend Witterung geblieben sein!

Es gibt halt Schweißarbeit, und es gibt Schweißarbeit. Ist genauso wie, es gibt Verbandsschweißprüfungen und es gibt Nachsuchen... :wink:
 
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Rotmilan schrieb:
FSK 300 schrieb:
Die wirklich erfolgreichen Hunde auf der Schweissfährte sind meist (zumindest in den Augen der Gebrauchshundleute) ziemlich ungehorsam!

Erfolgreich heisst vermutlich in der Nachsuchenpraxis, richtig?

Meinst Du sie sind erfolgreicher, weil "schwerer erziehbar" (warum sei mal egal) oder weil die jeweiligen HF sich damit zufrieden geben, um nicht zu sehr in die "Unabhängigkeit" der Hunde einzugreifen?

Ja, genau das ist der Punkt - da unterscheidet sich i.d.R. auch die Arbeit von Schweisshund bzw. Bracke und den Gebrauchshunden.
 
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Guest
Ging mir vor ein paar Wochen genauso. Abends getupft, morgens gearbeitet. Nachts hat es geschüttet was die Wolken hergaben. Ich habe gemerkt das er viel konzentriertet gearbeitet hat als sonst. Vlt weils mal anspruchsvoll oder deutlich schwerer war? :roll: Ist mir wurscht, auf jedenfall hats gut geklappt. Deswegen tippe ich darauf das es am Hund gelegen hat. Wenn du sagst, das er sich schwer zum Anschuss bewegen lies, vlt wars Verweigerung, vlt gings ihm auch nicht so gut, irgendwelche Beschwerden oder Leiden?
 
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Der Fehler liegt meiner Meinung nach darin, dass du zwischendurch echte Totsuchen gemacht machst.
Ich bin Vertreter der Meinung, der Hund kommt erst in den praktischen Einsatz, wenn die Ausbildung abgeschlossen ist.
Mein Grande Dame war an dem Rinderblut schnell so desinterisiert, dass es nur im Laufschritt auf der Übungfährte ging. Bei der ersten echten Nachsuche hatte ich einen Hund, der jeden Schweißtropfen verwies bei Schneckentempo. Das ist so geblieben, ich kann heute nach ein paar Minuten sagen, ob das Wild die Kugel hat oder nicht.
 

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