Fangen wir mit was einfachen an, das Dach eines Oldtimer-Schleppers soll etwas höher für größere Menschen. Man nehme ein Winkeleisen, Rundstab und trenne ein Rohr auf, verschweiße es:
Keine große Sache, aber für mich ein Beispiel für alltägliche Bastelei. In dem Fall: Schutzgas ist schön, mit Elektroden durchaus auch machbar. Anforderungen an das Gerät: Kaum... ED egal...
Nächste Beispiel, ein alter Holzgartenzaun soll höher werden, also neue Rohre angeschweißt:
In diesem Fall: Viel Spaß beim Warten auf einen windfreien Tag, am Gelände kann man es auch erahnen, die Mauer ist etwa 2 Meter hoch, rechts ist nochmal aufgefüllt. Mit Schutzgas will ich da nicht hin. Fülldraht wäre eine Möglichkeit, falls kompaktes Gerät vorhanden wäre.
In diesem Fall: Einfaches Weldinger Schweißgerät, mit 2,5mm Elektrode, 100 Ampere dürfen es da wegen Umgebung schon sein. Unten beidseitig ein paar Zentimeter, oben einmal rum - es wäre nervig, wenn ich pro Pfosten eine Pause machen müsste. Verzug kann man hier aber umgehen.
Nächste Beispiel, eine Schirmhalterung für ein Schwimmbad:
In diesem Falle mit Schutzgas geschweißt, würde sich aber Problemlos auch mit Elektroden bauen lassen. Nur: Die Winkel müssen passen, wir haben hier 8mm Material. Sollte da während einer Naht das Gerät eine Zwangspause einlegen, dann wird sich das Ganze verziehen. Ich persönlich würde da mit 3,2mm an den Winkeln und 2,5mm am Rohr schweißen, das ganze bei etwa 80-90 bzw. 100-110 Ampere je nach Elektroden.
Pfostenhalterungen für ein Carport, damit das Holz auch von unten Luft bekommt:
Auch mit Schutzgas gemacht, mit Elektroden auch möglich. Allerdings sehr verzugskritisch. Hab ich die Eisen zugeschnitten und verschweiße dann, werde ich bei 50 oder 60% ED bei etwa 100 Ampere eine Zwangspause nach der anderen haben.
Zu guter Letzt ein schönes Negativbeispiel:
Ein Bekannter hatte meinen Anhänger ausgeliehen und das Stützrad abgebrochen. Wollte er reparieren und ein neues Anschweißen....
Ja, die Naht trägt. Geschweißt mit dem schon diskutierten Deca-Inverter (fragt mich aber bitte nicht nach der genauen Bezeichnung). Reine Schweißzeit wegen Zwangspausen: Laut seiner Frau um die 2 Stunden (ohne irgendwelche Nahtvorbereitung)...
Ich selbst hätte es mit Schutzgas gemacht, allerdings nicht durchgeschweißt, sondern links und rechts jeweils 3 Nähte, etwa 7-8cm oben und unten, in der Mitte etwa 5cm lang. Reine Schweißzeit geschätzt unter 10 Minuten. Mit meinem Rehm oder Weldinger und Elektroden, bei ähnlichem Schweißstil, maximal 15 Minuten...
Mal bewusst nur Dinge genommen, die im Alltag vorkommen können und für mich unter kleinere Basteleien fallen. Kein Bau von irgendwelchen Geländern, Toren, Edelstahlsachen, Gussreperaturen etc.