Segelflug vor Motorflug

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Ich glaube nicht, dass einen KK-Schießen oder Vorderlader besser auf den Schuss auf Wild vorbereiten als direkt mit GK einzusteigen. Vielleicht bin ich hier ja die Ausnahme, aber bei mir sind der Schuss auf Wild und der Schuss auf dem Stand vollkommen unterschiedlich. Da spielen ganz andere Faktoren eine Rolle.
Ich glaube, Vorderlader wurden nur aus Polemik genannt - das ist mitnichten easy-peasy und rummsen tut das auch ganz gut, wenn die 300-500 grains vorne rausfliegen.
 
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Interessante Idee! Ich selbst bin vom privaten Luftgewehr damals zum Vorderlader gekommen, lange bevor ich mich mit der Jagd beschäftigt habe.
VL macht riesig Spaß, bringt jagdpraktisch aber nicht wirklich viel.
Ok, wer mit einer Steinschlossmuskete sauber trifft, trotz zischendem Pulver vorm Auge und langer Schussentwicklungszeit, der muckt auch mit keinem Jagdgewehr :cool:
Zudem werden die Schießstände mit Schwarzpulverzulassung auch immer weniger, ein Schiesskino darf man damit normalerweise nicht zu räuchern

Kimme und Korn könnte man aber durchaus in der Jagdausbildung mal üben, vermutlich fehlt dazu die Zeit

Viele Grüße,

Oliver
 
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Ich glaube nicht, dass einen KK-Schießen oder Vorderlader besser auf den Schuss auf Wild vorbereiten als direkt mit GK einzusteigen.
Ich glaube das auch nicht
Vielleicht bin ich hier ja die Ausnahme, aber bei mir sind der Schuss auf Wild und der Schuss auf dem Stand vollkommen unterschiedlich.
Man stellt das unterschiedlich dar, weil auf etwas lebendiges geschossen wird, das möglichst im Knall mausetot ist.
Im Prinzip aber überhaupt nicht unterschiedlich, denn es kommt nur darauf an, alles zu tun, was einen bestmöglichen Treffer erwarten lässt.
Es kommt darauf an die Emotionen in den Griff zu bekommen, die vor allem am Anfang sehr heftig sind, aber mit zunehmender jagdlicher Praxis abklingen sollten.
Wer nach vielen Jahren von Hirsch-, Bock- oder Jagdfieber redet, wenn ihm ein Schuss misslingt, der lügt sich in die Tasche. Wie kann es dann sein, dass "erfahrene" Jäger ungern auf dem Stand schießen, obwohl nix angesprochen werden muss oder wegflüchten kann. Die Erklärung ist einfach: es wird gemuckt und das ist Schussangst (die Alten sagten dazu Feuerscheu) und kein Jagdfieber, das auf dem Stand gar nicht aufkommen darf.
Da spielen ganz andere Faktoren eine Rolle.
Wenn die Verhältnisse auf dem Stand und der Jagd ähnlich sind, was oft genug der Fall ist, warum wird dann anders geschossen und getroffen. Weil man bei einem miesen Schuss auf Wild nicht wie bei ein Schuss auf die Scheibe ein Schusspflaster drauf kleben kann, muss alles seinen an- und eingeübten Ablauf nehmen. Am Anfang ist man oft noch zu langsam, aber um ungeübt auf Wild schnell sein zu wollen, nimmt oft ein böses Ende.
 
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Zitat Leon der Profi:😎🔪

"Wirst du sicherer als Profi, darfst du näher an deinen Kunden ran. Wie du ein Messer benutzt , ist das Letzte was du lernst."

Also braucht jeder Jungjäger ne R8 und kann sich zur Nagelschere vorarbeiten.
( Ich bin grad bei einer Zaunlatte mit nem Nagel drin💪🏿)
Du hast aber Unterstützung durch deine zwei Bestien!!!
Das ist nicht fair 😢 :sad:
 
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Ich glaube nicht, dass einen KK-Schießen oder Vorderlader besser auf den Schuss auf Wild vorbereiten als direkt mit GK einzusteigen.
Tatsächlich tut er es.
Beim VL ist es unter Standbedingungen fast vergleichbar (psychologisch) mit dem jagdlichen Schuss.
Feste Abläufe und die Konzentration tragen da ihren Teil zur Präzision bei. Und aufgrund des Zeitaufwands ist der einzelne Schuss "mehr wert", wird gefühlt wichtiger. Was ja auf der Jagd auch so ist.

Schaut man Schützen auf dem Stand zu, sowohl mit VL, als auch mit Patronenwaffen, dann sieht man das oft, dass der mit der Patronenwaffe den schlechten Treffer eher geistig zur Seite wischt.

Man muss die VL-Geschichte aber vielleicht selber eine Weile gemacht haben um das zu verstehen.
Was aber alles nichts dran ändert, dass im Rahmen eines Jagdkurses für sowas die Zeit fehlt, da muss man sich nichts vormachen.
Maximal könnte man das mal für ein geselliges Beisammensein als "Event" zusätzlich einbauen. Einen gewissen Spaß- und Erlebnisfaktor hätte es allemal.
 
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KK und LG hat mit Schäftung noch mit Abzug oder Schussverhalten verglichen zu einem Jagdgewehr mit Schalenwildkaliber soviel zu tun, wie ein Seifenkistel mit einem 40-Tonner, auch denn jeder ein Lenkrad hat.


Wieso schießen MUSSTE?? mit was schossen die anderen Prüflinge??
Die meistern meiner KK(aktuelle wie verflossene) waren KK Trainer eingeführter Militärwaffen.
Damit kann man wunderbar Handling und Anschlag üben.
Liegend freier Anschlag ist schon etwas übungsintensiv, das geht mit KK sehr gut.
Auch stehend angestrichen kann man so üben, ohne viel Geld für Mun auszugeben.
OK, das Rückstoßverhalten ist anders, aber grad zum Anfang ist das SEHR ermüdend.

Auch der stehend freie Anschalg lässt sich mit günstigem KK Gewehre jagdlichen Ursprungs prima üben.

Warum das Mädel ums Verrecken mit der Knarre der Mutter schießen musste, weiss ich auch nicht, die Alte Nebelkrähe wollte es eben so, die war ja auch zugegen. Wir hatten ne CZ fürs Bock und ne Steyr fürs Schwein, beide .222. Gut eingestellte Abzüge, das hat immer gereicht.
Das "Opa-Schießen" auf den Bock war keine Herausforderung für uns, wir waren alle langjährige Sportschützen. Fahrschwein is Übungssache, genau wie Wurfscheibe.

Ich hab schon in allem möglichen Anschlägen Wild erlegt, ob nun frei stehend, aufgelegt sitzend, aufgelegt knieend oder einfach nur abgeniet unter nem Busch druch. Leigend frei war auch schon man bei, weil die Rübenblätter schon zu hoch waren fürs Zweibein, da mußte ich eben nach alter Ordonnanzerart über den Graben langen, um die Gans zu bekommen.
Sowas bekommt man in der Jagdschule nicht vermittelt, das muß man eben mal testen.
 
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zu #30:
Wie ich schon angeführt habe, eine gute fundierte Ausbildung muss nicht zeitaufwändiger sein, als eine miese. Wenn dem Eleven gezeigt wird wie es was zu machen hat, dann ist es vom muckbefreiten Klick des Leerabschlagens bis zum scharfen Schuss ein kleiner Schritt.
Wie weit vor dem ersten scharfen Schuss die Evolution zweckmäßig und "zielführend" beginnen sollte, lässt sich sicher diskutieren, aber in 25 Jahren JJ-Ausbildung und auch später bei coachen von Jägern stelle ich fest, dass das kleine 1x1 des Gewehrschießens übersprungen wurde.
20 kontrollierte Schüsse im Jagdkaliber (vielleicht sogar nur 10) , bringen jagdlich weit mehr als "mal eben" 200 mit KK zu machen.
 
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Ich glaube, Vorderlader wurden nur aus Polemik genannt - das ist mitnichten easy-peasy und rummsen tut das auch ganz gut, wenn die 300-500 grains vorne rausfliegen.
Ich kann nur für mich selbst sprechen, aber speziell die ersten Stücke nach dem Jagdkurs war mein Problem nicht die Schießfähigkeit als solche. Es macht aber einen riesigen Unterschied, ob da auf 50m eine Bockscheibe oder ein echter Bock steht. Ich habe nach dem JS locker 200 Schuss auf dem Stand durchgelassen und eine "Büchsennadel" mit 49/50 auf der Bockscheibe geschossen.
Die hilft leider nur wenig, wenn auf einmal der Puls auf 150 geht wenn ein passendes Stück in Anblick kommt. Und ich glaube nicht, dass 1000 Schuss KK o.Ä. das geändert hätten.
 
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Ich kann nur für mich selbst sprechen, aber speziell die ersten Stücke nach dem Jagdkurs war mein Problem nicht die Schießfähigkeit als solche. Es macht aber einen riesigen Unterschied, ob da auf 50m eine Bockscheibe oder ein echter Bock steht. Ich habe nach dem JS locker 200 Schuss auf dem Stand durchgelassen und eine "Büchsennadel" mit 49/50 auf der Bockscheibe geschossen.
Die hilft leider nur wenig, wenn auf einmal der Puls auf 150 geht wenn ein passendes Stück in Anblick kommt. Und ich glaube nicht, dass 1000 Schuss KK o.Ä. das geändert hätten.
Richtig, aber das hat ja mit dem "Schießen" selbst nix zu tun. Wenn zur Aufregung noch schlechte Ausbildung, falsche Bedienung, fehlende Routine o.ä. DAZUkommt, ist der Fehlschuss fast vorprogrammiert. Und dann besser Fehlschuss als waidwund o.ä.
Schiessen lernt man nur durch Schiessen. Die Aufregung legt sich irgendwann.
 
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Das einem die Düse geht bei der Jagd, is ganz normal.
Hab auch heute noch immer mal weiche Knie nach(!) dem Schuß.
Nach meiner ersten Pirschsau hab ich echt übel gezittert, OK, kam ja auch ne ÜL Rotte auf mich zu, da kann das schon mal sein.
Wichtig ist, die Waffe sicher zu beherrschen, das geht nur mit Übung.

Wer nicht übers Sportschießen zur Jagd gekommen hat, mag das anders sehen, aber ich sehe das Schießen am Stand als wichtigen Teil an.
Das bekämpft nicht die Düse, aber es gibt Sicherheit und Selbstvertrauen.
 
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Ich würde das eher als notwendige und hinreichende Bedingung sehen. Wer auf dem Stand nix trifft, trifft auf der Jagd erst recht nicht. Und wer sein Material nicht beherrscht macht unter Druck Fehler. That goes without saying. Ich denke nur nicht, dass eine hervorragende Leistung im KK-Schießen einen wesentlichen Beitrag zur Jungjägerausbildung leistet. Am besten übt man mit den Waffen, die man später auf der Jagd dabei hat.
Ich bin gerne und häufig auf dem Stand, habe mir dafür auch eine Anschütz 54 zugelegt, um nicht der Fa. Barnes die Weihnachtsfeier zu bezahlen.
Für die Jagd hilft es mir persönlich aber am meisten, einen einzelnen Schuss aus dem kalten Lauf meiner Jagdwaffe abzugeben mit der Maßgabe "der erste Muss sitzen". Alles andere mache ich hauptsächlich, weil es mir Spaß macht.
 
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Und ich dachte, "mal eben" und 200 Schuß schließen sich diesseits der Vollautomatengrenze aus? Reines Munitionsvernichten und Blei-nach-vorne-schmeißen ist bereits nach einem Bruchteil davon langweilig?
 

Westwood

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Ich bin schon der Meinung das Leute die in jungen Jahren mit LG und KK Erfahrungen gemacht haben das jagdliche Schießen später leichter fällt.
Die Grundlagen sind dann schlicht und ergreifend schon da und die Leute müssen nur mit etwas mehr Rückstoß klar kommen.

Bei uns in den Kursen ist jedenfalls öfter zu beobachten das Leute die "Vorgeprägt" sind meist weniger Probleme mit dem schießen haben. Wobei das eh Makulatur ist...

Das ein unbefleckter allerdings im Jagdschein Kurs nur mit kleinen Kalibern schießt und dann erst im jagdlichen das erste Mittelkaliber in der Hand hat finde ich unmöglich.... Hier wird die gesamte Prüfung mit 22hornet geschossen und das Fahrschein mit 308 mit Kickstop und co....
Dann ziehen die Leute später mit 30-06 oder 8x57 los und fangen sich das mucken an...
 

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