Sauen sind, was ihre Raumnutzung in Bezug zur Zeit der nächtlichen Fraßaufnahme angeht, in meinen Augen das unsteteste Wild.
Die treten nicht abends regelmäßig in der Dämmerung an Randlinien Einstand-Äsungsfläche in Regelmäßigkeit aus wie die wiederkäuenden Arten. Ausnahme bildet für mich die Phase des Milchweizens im Sommer, da kommen sie regelmäßiger.
Es kennt doch jeder aus seinem eigenen "Monitoring":
Tagelang sind sie an der Lockstelle zu völlig unterschiedlichen Zeiten bestätigt (Uhr, cam) und dann fehlen Sie plötzlich ein, zwei Tage völlig.
Gerade jetzt bei geringer jagdlichen Aktivität in den Revieren, eher unverständlich.
Aber so sind Sauen eben - irgendwo lockt eine ins Wachstum gekommene Grünfläche mit erwachtem Bodenleben gerade mehr und schon lassen sie das goldenen Glück des Todes liegen.
Das in einer bestimmten Nacht abgeschobene Wegbankett trocknet in der Sonne und man meint, die Verursacher sind längst alle geschossen oder abgewandert... weit gefehlt, plötzlich sind die bekannten Rottenkonstellationen (restlicher Trupp Vorjahresfrischlinge oder der Einzelgänger-Jungkeiler) wieder zu fährten und im Bild. Bekannte Wechsel sind längst nicht jede Nacht belaufen, wenn man das mal konsequent überwacht.
Auch habe ich schon oft bemerkt, daß sie keineswegs immer schon in der Dämmerung rege werden, sondern gern auch mal 1-2 h im Kessel liegen, gerad an den kurzen Tagen im Winter.
Von den wenigen vom Mensch sehr beruhigten Ecken dieses Landes mal abgesehen, Glück hat, der in solchen Revieren jagen kann.
Sauenjagd ist nunmal zeitintensiv und alle Steuerungsversuche funktionieren nie zu 100 %, für mich ist das positiv - wenn ich alles vorberechnen könnte, wärs keine Jagd für mich.
Sehr oft bringen reine Zufälle Beute, ein überhaupt wesentliches Merkmal der Jagd allgemein.
Gut, den Schadensdruck von Feldrevieren kenne ich nicht und möchte ihn auch nicht erfahren.