Selous

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Es ist halt ein Unterschied ob sich eine steinreiche Nation etwas gönnt, oder eine bitterarme sich etwas entsagt.
Übrigens glaube ich nicht, dass Reichtum den Unterschied macht. Als der Yellowstone 1872 gegründet wurde, war der Bürgerkrieg gerade mal 7 Jahre vorbei und Dynamit seit 4 Jahren auf dem Markt. Die USA waren damals noch nicht steinreich sondern gerade in der nationalen Findungsphase.

Ich glaube darum, es hat viel mehr mit der Vorstellung zu tun, die ein Staat oder eine Nation von sich selbst hat: was für ein Land wollen wir sein? Eines, das wir unseren Enkeln in einem besseren Zustand übergeben, als wir es selbst von unseren Vorfahren übernommen haben? Oder so eines: scheiß drauf, was wird. Nach uns die Sintflut.
 
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Aus Tansania hat man schon die letzten Jahre wenig Gutes gehört, die Regierung hat sich an den Einnahmen der Parks und Jagdkonzessionen bereichert, anstelle die Gelder (wie vereinbart) in Schutzmaßnahmen zu stecken.
Es ist wie immer, eine kleptokratische Elite die keine Wertschätzung für die eigene Natur besitzt. Bleibt nur die hoffen, daß die junge, nachwachsende Generation in Afrika ein besseres Bewußtsein entwickelt, als die alten Selbstbereicherer.

Auf der anderen Seite, wenn Afrikaner nach Europa - speziell Deutschland - sehen, was wollen wir ihnen erzählen? Daß wir Wälder roden um Windräder aufzustellen, Flächen versiegeln um Photovoltaik anzusiedeln, gleichzeitig Rot- und Rehwild massiv dezimieren um den ökonomischen Nutzen unserer Wirtschaftswälder zu steigern? Wir taugen leider selbst nicht als Vorbild.
 
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In den meisten afrikanischen Staaten geht es nie um die Nation, sondern immer um das Wohl von Großfamilien.
Bei uns sind die Familien kleiner, da fällt das nicht so ins Gewicht. Trotzdem kann man auch bei uns beobachten, daß Deutschland sehr regional aufgestellt ist. Wird gerade sehr deutlich.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Übrigens glaube ich nicht, dass Reichtum den Unterschied macht.
Schau mal
die Regierung hat sich an den Einnahmen der Parks und Jagdkonzessionen bereichert,
Offensichtlich sind die Quellen an anderer Stelle versiegt oder existierten nie, anders als in den USA 1872.

Ich glaube darum, es hat viel mehr mit der Vorstellung zu tun, die ein Staat oder eine Nation von sich selbst hat: was für ein Land wollen wir sein? Eines, das wir unseren Enkeln in einem besseren Zustand übergeben, als wir es selbst von unseren Vorfahren übernommen haben? Oder so eines: scheiß drauf, was wird. Nach uns die Sintflut.
Du bist ein Idealist. - Und das ist ausdrücklich kein Kritik!

Die Herangehensweise und Entwicklung sind doch stark von Faktoren geprägt, die nicht vergleichbar sind. Und da spielt Reichtum und auch Bildung eine feste Rolle. Hinzu kommt der Umstand, dass die Amis damals ein Stück Land (vor sich selbst) "schützten", welches ihnen nach allen gängigen rechtlichen und erst recht moralischen Gesichtspunkten nicht gehörte.

Ein Nationalpark der also von Kolonialisten gegründet wurde, welcher ihnen durch Verzicht auf das Land keine Kosten bescherte, der keine Einnahmen brachte, die es wert wären sich daran zu bereichern und der dann in ein neues, nationales Selbstverständnis hineinwächst, ist anders als ein Konstrukt aus einer anderen Welt.

Um einen Vergleich zu bringen müßte man ein anderes "nationales" Selbstverständnis dazu heranziehen, das der Indianer. Und die haben dort trotzdem gejagt, obwohl ihnen das Land heilig war.

Am Krüger- Nationalpark lässt sich das vielleicht noch besser darstellen. Von Kolonialisten gegründet und über ein Jahrhundert von ihnen erhalten, gehört er heute zum nationalen Selbstverständnis für alle Südafrikaner.

Aber ich gehe jede Wette ein, finden sich dort Uran, Diamant, Gold, Erdöl ist er nicht mehr sakrosankt.


CdB
 
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G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Rot- und Rehwild massiv dezimieren

Wir rotten sie aber nicht aus und die Nutzung und der Umbau der heimischen Wälder nützt den Menschen aus Afrika ebenfalls. Wenn wir hier aufhören Forstwirtschaft zu betreiben, wird das Holz in anderen Regionen der Welt teurer. Schnell zu teuer für arme Familien, die damit bauen oder ihr Wasser abkochen.

nur mal am Rande...


CdB
 
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Wenn wir, damit meine ich die Bürger der westlichen Welt,

die afrikanischen Nationalparks dauerhaft erhalten wollen, dann müssen wir den Afrikanern den Verlust der Nichtnutzung dieser Gebiete bezahlen. Ansonsten gehen sie den verloren, sobald jemand wirtschaftliches Interesse an einer Nutzung zeigt. So, wie im vorliegenden Fall die Nutzung von Bodenschätzen und / oder die Eignung als Energielieferant für hydroelektrische Energie (die hier vornehmlich den billigeren Betrieb der Minen ermöglichen wird).

Da die Afrikaner steigenden Bedarf an Strom haben, müssen „wie“ ihnen dabei helfen, so wie z.B. derzeit in Kenia, wo Deutschland ein geothermisches Kraftwerk baut. Das ist entschieden sinnvoller, als die immer mehr um sich greifende Durchführung von Entwicklungshilfe, die lediglich unsere Modemarotten implementiert, wo sie niemand will, man aber die immer unbeliebter werdenden Expert*innen duldet, weil sie den Ministerien immer mal ein paar Autos und Computer bringen. Eine meiner Erfahrungen aus jüngerer Zeit: Umschreibung einer Ausschreibung in Marokko, in der statt der ursprünglich vorgesehenen preiswerteren europäischen Kfz explizit die Lieferung von Audi Q 5 gefordert und gewährt wurde.

Gruß,

Mbogo
 
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Selous wird massiv Schaden nehmen. Ich bin mir jedoch nicht sicher ob es irgendeien in Tansania kratzt, was die UNESCO entscheidet...

Interessant finde ich folgende Passage:
"In der Vergangenheit finanzierte sich das Wildreservat vor allem aus nachhaltigem Jagdtourismus. Die tansanische Regierung hat zwischenzeitlich die Jagdfläche um 60% verringert. Die UNESCO zieht die offizielle Behauptung, die Elefantenwilderei sei inzwischen gestoppt, in Zweifel. Denn die Zahl der Elefanten stagniert auf niedrigem Niveau (ca. 15.000 Tiere) und steigt nicht an. Im Jahre 2005, beim Ende eines früheren deutschen Projekts im Selous, hatte die Zahl der Elefanten über 70.000 Tiere betragen."

Zeigt sie m.M.n. doch sehr gut, daß eine große, legal und kommerziell zu bejagende Fläche der beste Schutz für Wildtiere darstellt.
 
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John Magufuli ist aus dem Rennen ausgeschieden.
Mit ein paar Q5 was Gutes zu bewirken ist aber schon sehr effektiv !
 

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