Siebträgermaschine

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Im Thread sind ja einige Empfehlungen, da komme ich etwas durcheinander. Könnt ihr mir bitte mal helfen und mir für die ersten Schritte eine vernünftige Mühle nebst Maschinchen empfehlen. Mehr als 6-8 Tassen werden es wohl nicht, allerdings ist der Platz in der Küche recht knapp. Milchschaum wird extra gemacht.
Was meinst Du mit "Tassen"? Espresso, Cappuccino....?

Wie möchtest Du den Milchschaum "extern" machen? (Ich ahne schlimmes ;) )
 

Rotmilan

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Ich meinte Cappuchino, bislang haben wir einen kleinen Milchschäumer.
 
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Im Thread sind ja einige Empfehlungen, da komme ich etwas durcheinander. Könnt ihr mir bitte mal helfen und mir für die ersten Schritte eine vernünftige Mühle nebst Maschinchen empfehlen. Mehr als 6-8 Tassen werden es wohl nicht, allerdings ist der Platz in der Küche recht knapp. Milchschaum wird extra gemacht.

Ok Milan, du wolltest es so haben!
Dann verwirren wir dich mal komplett!:p

Nee, im Ernst.
Ich versuche mal ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen.

Bitte nagelt mich nicht auf genaue Temperaturen, Mengen,... fest, da jeder solche Sachen etwas anders sieht!.
Und wenn ich von Kaffee spreche meine ich das im weitesten Sind, da gehört da auch Espresso und seine Mixgetränke dazu.
E/K => Espresso/Kaffee

Die verschiedenen Typen an Kaffeemaschinen sind ja bekannt.
Vollautomaten, Filtermaschinen, Kapselgeräte, Pad-Maschinen, Espressokocher (Bialetti) und Siebträgermaschinen (da fehlt garantiert noch der ein oder andere Typ.

Hier reden wir ja von Siebträgermaschinen.
Diese unterteilt man grob in drei Typen (so sehe ich das) auf die ich nur grob eingehe.
1.) Einkreisersysteme
2.)Zweikreisersysteme
3.) Dreik. (ähmmm nein) Dualboiler

Zu 1.) Einkreisermaschinen sind (in der Regel) die günstigsten Maschinen da sie am einfachsten aufgebaut sind.
Sie haben einen Wasserkreislauf in dem das Wasser für den Kaffeebezug UND das Wasser für Dampf heiß gemacht wird.
Da die Temperatur für den Kaffee 96° nicht überschreiten soll (Kaffeepulver (besser gesagt das Öl in der Bohne) verbrennt und schmeckt dann bitter) sind solche Maschinen nur etwas, wenn man Milch gar nicht bzw. nur selten aufschäumen will.
UmMilch auf zu schäumen benötigst du eine Temperatur von 126°.
D.H. du ziehst erst deinen Espresso, mußt das Gerät dann hochheizen um die Milch auf zu schäumen. => der Espresso ist kalt.
Machst du erst die Milch und "kühlst" das Gerät durch einen Leerbezug runter um den Espresso zu beziehen, trennt sich Milch und Schaum wieder.
Die Masse ist inhomogen.

Vorteil: Maschine meist kleiner und günstiger.

Da du deinen Milchschaum separat machen willst, wärst du evtl. hiermit schon gut bedient.

Zu 2.) Der Zweikreiser hat einen Kreis für Dampf.
Das Wasser im Boiler wird auf die 126° erhitzt und da wird das Wasser besser gesagt der Wasserdampf zum schäumen "entnommen".
Durch diesen Boiler geht eine Spirale in der sich das Wasser für den Espresso/Kaffee befindet.
Das Wasser wird von dem Wasserdampf erhitzt.
Ist das System richtig eingestellt erwärmt sich dieses Wasser auf 92°-96°.
Also optimal um einen E/K direkt zu beziehen.
Quasi gleichzeitig kann man Wasserdampf beziehen zum schäumen.
Das ist der große Vorteil des Zweikreisers.
Nachteil:
Ist die Maschine länger an, wird das Wasser für den E/K Bezug zu heiß, da sich die Temperaturen in den zweiten Kreis dem des Wasserdampfs angleicht.
=> Kaffeepulver/-öl verbrennt.
Durch einen Leerbezug kann man die Temperatur jedoch senken.
Will man mehrere Cappu/Latte in Serie herstellen geht das System mehr oder weniger schnell in die Knie.
Ergo: Geeignet für das herstellen von Cappu/Latte in kleineren "Serien".
Baugröße etwas größer wie eine Einkreisermaschine aber in der Regel noch relativ klein.
Kostet in der Regel mehr gegenüber einem Einkreiser.

Zu 3.) Dualboiler
Eine Dualboilermaschine hat zwei getrennte Boiler/Thermoblocks.
Beide heizen unabhängig von einander auf.
Diese Maschinen sind für häufiges aufschäumen geeignet und auch für größere Mengen des köstlichen Heissgetränks.
Ist das Gerät mit PID ausgestattet kann man die Temperatur für beide Kreise Grad genau regeln.
Vorteil: Dampf und Heisswasser "immer" vorhanden.=> auch "Besuchergruppen" können relativ schnell versorgt werden.
Nachteil: Teuerste Variante und baut am größten.

BTW: Geräte mit PID lassen sich temperaturmässig relativ leicht einstellen.
Beim Zweikreiser stellt man die Dampftemperatur ein und nimmt dadurch indirekt Einfluss auf die Wassertemperatur für den E/K Bezug.

Weiterhin unterscheidet man zwischen Boiler und Thermoblocksystem.
Boiler benötigt länger zum aufheizen produziert jedoch den "trockeneren" Wasserdampf.
Thermoblockgeräte sind schneller, haben aber feuchteren Wasserdampf in der Regel.

Ich empfehle hier ausdrücklich KEINE Maschine, da der Markt extrem breit aufgestellt ist.
Es gibt Gaggia (waren früher sehr gut, haben dann aber nachgelassen), Rocket, Quick Mill, EDM, Bezzera, La Pavoni, Sage, La Scala, GGM, Rancilio, Lelit,.........

Bei den Kaffeemühlen wird die schon genannte Marke Eureka oftmals empfohlen.
Die liegt im unteren Mittelfeld was den Preis anbelangt und liefert gute Ergebnisse.
Hier liegen auch Macap, EDM, Bezzera,......(wobei jeder Hersteller günstige Geräte bis teure Geräte hat.
ACHTUNG: Nicht jede Kaffeemühle kann Pulver für Espresso herstellen, da die nur "grob" können.
Genauso gibt es einige wenige Mühlen die zwar Espressopulver herstellen können aber nicht in der Lage sind grobes Pulver für Handfilterkaffee herzustellen.

So, genug verwirrt?
Oder verträgst du noch mehr?
Wenn ja, noch einen Punkt:
Gemäß den Italienern (hier gibt es eine extra "Kommission" die sich um den perfekten Espresso kümmert) wird der Espresso perfekt, wenn aus 7 g Kaffeepulver 25 ml Espresso in 25 sec bei 94° und 8 bar Brühdruck erzeugt wird (so habe ich das im Kopf).

Kloppt euch um ein Grad oder 0,1 g oder ein halbes Bar Druck.
 
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Der Post oben ist nur grob zugeschnitten.
Gerne können wir ins Detail gehen.
Die angegebenen Werte/Zahlen variieren je nach Quelle/Angabe.

Für meinen doppelten Espresso liege ich bei 18 g Kaffee und beziehe 44 ml Espresso in 27 sec bei 94° und 8,5 bar.
Anpressdruck (Tamperdruck) des Pulvers ca. 16 kg.
Der variiert aber je nach Tagesfor (ist mMn auch nicht ganz so Kriegsentscheidend).
 
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Man sollte sich erstmal klar machen was man bereit ist zu investieren.
Mit einem Siebträger macht man Espresso, sonst erst mal nix.
Cappucino ist auch nix anderes als ein Espresso mit Milchschaum.

Also benötigt man auch fix mal eine zweite Maschine für einen normalen Kaffee, sagen wir mal für den Fall, daß Besuch da ist. Genauso wie man für Filterkaffee auch eine zweite Mühle braucht. Ich kenne niemanden, der seine exakt eingestellte Espressomühle so weit wieder verstellt, daß es für Filterkaffee passt.
Du solltest für die Mühle am Besten mehr Geld als für die Siebträgermaschine ausgeben.
Denn ohne den perfekt gemahlenen Kaffee wird das selbst in der Marzocco nix.
 
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Man sollte sich erstmal klar machen was man bereit ist zu investieren.

Zum ersten Punkt von dir:
Zuerst muß man sich darüber im klaren sein, was man machen will, denn genau danach richtet sich in erster Linie welche Maschine überhaupt in Frage kommt (siehe meine Erklärung oben zu den Vor- und Nachteilen der einzelnen Typen).
DANACH kann ich in der "Produktgruppe" schauen, was ich dort für wieviel Geld bekommen kann.
Das eine Siebträger in erster Linie für Espressobezug da ist, sollte schon klar sein.
Die Frage ist wie oft und in welcher Menge will man evtl. Cappuccino oder Latte Macchiato beziehen.

Man findet nahezu in jeder Produktgruppe eine Maschine die zum Budget paßt und wenn es zur Not eine gebrauchte Maschine ist.

Ich kenne niemanden, der seine exakt eingestellte Espressomühle so weit wieder verstellt, daß es für Filterkaffee passt.

Geht mit einer entsprechenden Mühle ganz ohne große Probleme.
Ein Kumpel von mir stellt seine Kaffeemühle TÄGLICH um.
Er trinkt Espresso, Sie bereitet Kaffee im Handfilter her.
Beides klappt 100%ig.

Aber wie du schon weiter vorne geschrieben hast, hast du wenig bis keine Ahnung von der Sache hast.
Kaffee ist für dich ja nur eine braune Brühe oder wie war das nochmal?
 
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Das meinte ich mit den Diskussionen um das Thema.
Mumpitz, es ist nur Kaffee.

Die Aussage zeigt wie wenig Ahnung du von Kaffee hast!

Teste mal:
Gleicher Kaffee, gleicher Mahlgrad, gleiche Wassertemperatur (94°), gleiche Wassermenge (500 g / ja Gramm und nicht ml!), gleiche Giesstechnik und Zeit, gleicher Handfilter.
Einmal nimmst du 31,5 g und einmal 30,5 g Kaffeepulver und vergleichst die Ergebnisse.
Jeder, der halbwegs intakte Geschmacksnerven hat, schmeckt den Unterschied beim direkten Vergleich.

Glaubst du nicht?
Ist aber so.
Das habe ich mehrfach durch.
Beim aller ersten Test war ich seeehr verwundert.
Mittlerweile habe ich damit schon einige Leute erstaunt.

Ähnlicher Aufbau geht auch bei Frenchpress (nur andere Mengen an Pulver und Wasser).
Pulver einmal 42,5 g und einmal 43,5 g
Wasser 750 g.
 

Rotmilan

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Vielen, herzlichen Dank für die ausführliche Antwort!(y)(y)(y)

Also Mühle aus dem Mittelfeld, die beides kann. Grob und fein für Espresso. Welche wäre/n das?

Beim Lesen des Tests musste ich lachen, als ich daran dachte, wie bei uns immer Kaffeepulver "eingewogen" wird. 🙈 Da geht nicht um Gramm, sondern um Löffel.

Trotzdem. So mancher Capu hat mich schon verzückt. Einfach irre. Das ist aber einer in 5 Jahren. Und genau diesen Geschmack möchte ich irgendwann mal selber "zaubern" können. Dauert bestimmt noch, macht ja aber nix.
 
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Also Mühle aus dem Mittelfeld, die beides kann. Grob und fein für Espresso. Welche wäre/n das?

Beim Lesen des Tests musste ich lachen, als ich daran dachte, wie bei uns immer Kaffeepulver "eingewogen" wird. 🙈 Da geht nicht um Gramm, sondern um Löffel.

Trotzdem. So mancher Capu hat mich schon verzückt. Einfach irre. Das ist aber einer in 5 Jahren. Und genau diesen Geschmack möchte ich irgendwann mal selber "zaubern" können. Dauert bestimmt noch, macht ja aber nix.

Schau mal hier. Mein Kaffeeröster hat top Seiten mit vielen Infos auch zu den Mühlen und ansprechbar ist der Meister Liebold sicher auch...

 
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Also Mühle aus dem Mittelfeld, die beides kann. Grob und fein für Espresso. Welche wäre/n das?

Die oben schon von einem erwähnten Eureka Mignon Modelle z.B.
Aber auch die Macap M42D, EDM M2M,…….
Bei manchen Mühlen muss man vorher abwiegen, andere laufen auf Zeit und andere können abwiegen.
Die Bezzera Sette 270 Wi wird auch ziemlich gelobt.
 
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Was in meinen Augen noch wichtig ist bei einer Kaffeemühle ist der Totraum.
Der sollte möglichst klein sein.
Je kleiner umso besser.
Als Totraum wird der Raum bezeichnet in dem sich Kaffeepulver ansammelt, das nicht raus kommt.
Das Pulver oxidiert wird ranzig und der E/K schmeckt :sick:🤮

Die Niche Zero hat nahezu keinen Totraum.
Ist aber eine SD (Singledosing) Mühle, nur in UK beim Hersteller bestellbar und hat Lieferzeit.
 
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Was in meinen Augen noch wichtig ist bei einer Kaffeemühle ist der Totraum.
Der sollte möglichst klein sein.
Je kleiner umso besser.
Als Totraum wird der Raum bezeichnet in dem sich Kaffeepulver ansammelt, das nicht raus kommt.
Das Pulver oxidiert wird ranzig und der E/K schmeckt :sick:🤮

Die Niche Zero hat nahezu keinen Totraum.
Ist aber eine SD (Singledosing) Mühle, nur in UK beim Hersteller bestellbar und hat Lieferzeit.
Aus dem Aspekt finde ich das nicht sooo wichtig. Das nimmt man halt kurz raus und wirft es weg. Das ist deutlich weniger als ein Bezug.

Was mich allerdings stört, wenn der Totraum groß ist, ist die Verstellung. Ich justiere immer mal nach und die Verstellung des Mahlgrads ist dann halt ein Viertel Bezug zeitversetzt.

Unter dem Strich gibt es ohne gute Mühle keinen guten Kaffee. Ich bin der Meinung, dass die Mühle fast wichtiger als die Maschine ist.

Aktuelles setup bei mir:

- ECM Mechanika V Slim
- ECM Manuale 64

Ist solide. PID brauche ich nicht für zwei Leute. Rotationspumpe wäre nett.
 
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Aus dem Aspekt finde ich das nicht sooo wichtig. Das nimmt man halt kurz raus und wirft es weg. Das ist deutlich weniger als ein Bezug.
Wenn das denn mal immer so einfach wäre.
Manche Mühlen sind so „verbaut“ das man locker 1h und mehr dran ist die RICHTIG zu säubern.


Unter dem Strich gibt es ohne gute Mühle keinen guten Kaffee.
Da hast du def. recht!


Aktuelles setup bei mir:

- ECM Mechanika V Slim
- ECM Manuale 64
EDM hat mMn gute Sachen.

Viele Händler bieten auch immer mal interessante Sets an.

Da kann man aber auch mal in einer Rösterei nachfragen.
Wenn man da kauft, helfen die auch gerne beim einstellen der Maschinen (auf ihren Kaffee ;);)).
 
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Beim Lesen des Tests musste ich lachen, als ich daran dachte, wie bei uns immer Kaffeepulver "eingewogen" wird. 🙈 Da geht nicht um Gramm, sondern um Löffel.

Jupp, war bei uns nicht anders!
Habe dann mal in einer Rösterei einen "Kaffeekurs" mitgemacht und der machte das auf diese Weise.
Ich habe gelacht (im Vorfeld).
Hinterher habe ich nur noch gestaunt.
Der Grat zwischen Plörre und gutem Kaffee ist schon ziemlich dünn.

Und das beste war/ist, jeder "deutet" das Ergebnis etwas anders.

FRISCHE Kaffeebohnen, eine gute Mühle und dann die passende Maschine (oder Handfilter, French-Press,.....) und schon hat man die halbe Miete.
 
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