Siegerland (NRW) - Wer denkt da an Biber?

Registriert
4 Dez 2013
Beiträge
3.651
Moin!

Durchkreuzt der Biber die Südumgehung?
(Siegener Zeitung, 2021-07-22)

„Es ist nicht bekannt, wie lange sich das Tier bereits im Untersuchungsgebiet aufhält“, heißt es im Fazit der Gutachter. „Die nachgewiesenen Spuren deuten auf eine recht neue Besiedlung hin. Insgesamt war die Anzahl nachgewiesener Biberspuren zunächst recht übersichtlich. Standort und Ausgestaltung von Burg und Damm waren bemerkenswert.“ Warum? Sie lagen in einem stark vom Menschen geprägten Bereich.

(Zufällige Koinzidenz: Es soll eine Ortsumgehung realisiert werden.)

Cheers,
Schnepfenschreck.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25934

Guest
Zitat: „Eine Durchgängigkeit der Ferndorf als Wanderkorridor bleibt zu jeder Zeit bestehen“, teilt Julia Ollertz, Pressesprecherin des Landesbetriebs, dazu ergänzend mit. Dann wird die Formulierung aber doch noch etwas vager: Bei der Südumgehung werde die bestehende Planung die Anforderungen des Artenschutzes bzw. Individuenschutzes für den Biber vermutlich bereits erfüllen: „Das muss aber noch im Detail bestimmt werden. Mit den Naturschutzbehörden sind wir deswegen aktuell im Austausch.“

Der Kleine sollte doch gesetzeskonform mit der Umgehung leben können. Dringend benötigt werden mehrere Umgehungen in Siegen-Wittgenstein. Für das Verkehrsaufkommen sind manche Ortschaften ungeeignet.
 
Registriert
29 Mai 2015
Beiträge
1.548
Bei uns (Großstadt) laufen tagsüber Biber durch die Innenstadt, die Burg wird im Stadtpark gebaut. „Menschen geprägter Bereich“ interessiert den kein bisschen.
 
Registriert
4 Dez 2013
Beiträge
3.651
Nun, darum geht es mir ja nicht. Die Verkehrswegeführung ist teilweise eine Katastrophe und daß ein anderes Konzept nicht ohne Einschnitte in bestehende Strukturen (auch Reviere) auskommt, ist auch klar.

Was ich spannend finde (bin kein Biberexperte): Wo kommt das Tier her (Lebensraumvernetzung?) und warum - bei allen bestehenden Möglichkeiten - läßt er sich ausgerechnet dort nieder?
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Was ich spannend finde (bin kein Biberexperte): Wo kommt das Tier her (Lebensraumvernetzung?) und warum - bei allen bestehenden Möglichkeiten - läßt er sich ausgerechnet dort nieder?

Solange da irgendwo ein Gewässer in der Nähe ist, das mit anderen biberbesetzten Gewässern in Kontakt ist, kommt der da auch hin. Ich habe in der Endmoräne im nördlichen Brandenburg Bibermitten im Wald erlebt, die sind da in den kleinen Kesselmooren in den Tälchen. Warum sollte der bei euch nicht auch vorbeischauen und, wenn es ihm gefällt, bleiben?
 
Registriert
4 Dez 2013
Beiträge
3.651
Mir war nicht bewusst, daß die dermaßen anspruchslos an ihre Lebensumgebung sind.

Hier gibt es entlang der Gewässer doch auch noch einige (Schwer-) Industrie. Sollte sich der Biber hier weiter ausbreiten, werden da bestimmt noch interessante Fragestellungen aufkommen, wie sie es auch jetzt schon mit einigen anderen Wildtierarten gibt.

Ich muss mich doch mal auf die Suche machen, wo das nächstgelegene bestätigte Bibervorkommen ist und ob es dorthin eine Gewässerverbindung gibt. In welchen "Sprüngen" erkunden die denn ihre Lebensräume?
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Die "Sprungweite" kenne ich nicht. Ein paar hundert Meter Abflussgraben reichen aber als Brücke und ein paar Meter gehen die auch "trockenen Fußes". Und hier im Osten haben die als "Reliktpopulation" in den abwasserverseuchten Flüssen bei Halle/Bitterfeld überlebt - die sind da hart im Nehmen.
 
Registriert
27 Jan 2006
Beiträge
12.219
Solange da irgendwo ein Gewässer in der Nähe ist, das mit anderen biberbesetzten Gewässern in Kontakt ist, kommt der da auch hin. Ich habe in der Endmoräne im nördlichen Brandenburg Bibermitten im Wald erlebt, die sind da in den kleinen Kesselmooren in den Tälchen. Warum sollte der bei euch nicht auch vorbeischauen und, wenn es ihm gefällt, bleiben?
Genau. Bei uns ist jedes noch so kleine Gewässer mit Bibern besetzt. Wenn ich bei Vollmond am Bach auf Sauen sitze,kommt unten alle Minuten ein Nager vorbeigeschwommen.Ende der 90iger tauchte bei mir der Erste auf,obwohl keine Wasser- Verbindung zum nächstgelegenen Bestand(Luftlinie 3km) vorhanden ist .Da hier im Revier alles belegt ist,müssen die Jungen nach ihrer Mithilfe bei der neuen Generation , ja auch über Land verschwinden.
 
Registriert
26 Jul 2015
Beiträge
2.985
Und hier im Osten haben die als "Reliktpopulation" in den abwasserverseuchten Flüssen bei Halle/Bitterfeld überlebt - die sind da hart im Nehmen.
Stimmt genau! Die sind bei weitem nicht so empfindlich, wie es früher oft hieß. Die Rückwanderung in alte Gebiete erfolgt aber in aller Regel über den Wasserweg. Irgendwie sind alle Bäche mit allen Flüssen und Seen untereinander verbunden. Das aus Bibersicht neu zu erschließen, dauert seine Zeit. Wo es passt, bleiben sie, wo nicht, ziehen sie unbemerkt weiter. Die Sieg würde ich als Bibermagneten einstufen. HH
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
10 Jun 2009
Beiträge
1.731
Bei uns (Großstadt) laufen tagsüber Biber durch die Innenstadt, die Burg wird im Stadtpark gebaut. „Menschen geprägter Bereich“ interessiert den kein bisschen.

Bieber haben wir mittlerweile so viele, dass in der Stadt an allen Bäumen in Gewässernähe Schutzmatten angebracht sind. In einer Firma am Ort, die recht viel Gewässer auf dem Gelände haben, kommt es regelmäßig zu Schäden.

Vor 2 oder 3 Jahren konnte ich morgens mal aus dem Wohnzimmer heraus einen Bieber dabei beobachten wie er eine junge Eiche gefällt hat...
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
Bei uns (Großstadt) laufen tagsüber Biber durch die Innenstadt, die Burg wird im Stadtpark gebaut. „Menschen geprägter Bereich“ interessiert den kein bisschen.
Meine erste Biberbegegnung hatte ich in den einstelligen 2000ern mitten im Englischen Garten in M. Zu dem Zeitpunkt war der da bereits gut etabliert.
 
Registriert
30 Jul 2011
Beiträge
2.401
Der Biber braucht keine Vernetzung der Gewässer um sich zu verbreiten. Die wandern weite Wege über Land um neuen Lebensraum zu suchen. Ich bin schon vor Jahren einem Jungbiber mitten im Wald begegnet, mindestens 3 km vom nächsten See. Besonders wenn die Jungen "ausziehen" sieht man sie recht oft überfahren auf Strassen, die nicht in der Nähe von Gewässern sind.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
137
Zurzeit aktive Gäste
401
Besucher gesamt
538
Oben