- Registriert
- 21 Feb 2006
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Ich erlaube mir mal, einen Faden über Sika aufzumachen, da anscheinend noch keiner existiert.
Grund ist unsere Jagdreise (meine und die meiner Holden) letzte Woche nach Tschechien ins Bäderdreieck Karlsbad, Marienbad und Franzensbad, es sollte einem Hirschen gelten, egal ob Rot-, Dam- oder Sikawild, da wir Beide diesbezüglich noch völlig unbeleckt sind.
Mit unserer Unterkunft, einfach aber sauber, waren wir schon mal höchst zufrieden, auch unserer Foxldame gefiels ob der rund ums Quartier gelegenen Wiesen und Fischteiche und die Gegend, zwischen 400m und 800m gelegen, war in goldener Oktobersonne einfach zauberhaft. Herbstbunte Wäder im Gemisch mit Wiesen und Kuhweiden in sanften Hügeln, manchmal so schön, dass es fast kitschig wirkte. Aber ihr kennt ja die Bilder von colchicus...
Unsere Jagdführer waren auf den ersten Blick symphatisch (auf den zweiten auch) und so gings ab Sonntagabend los mit dem Ansitzen. Die Brunft war am Abklingen, aber es riefen doch noch einige suchende Hirsche und für uns, die das noch nie erlebt hatten, war es allemal ein Erlebnis. Nur waren die oberen Wiesen fast endlos weit und ich machte mich auf Schußweiten an die 200m und weiter gefasst. Dass es anders kam, kann man im Rotwildfaden nachlesen.
Meine Holde ist nicht so der Fan weiter Schüsse (sie hat auch grade den 4. Jagdschein), so dass sich ihr Jagdführer mit ihr weiter unten ansetzte, wo die Wiesen kleiner sind.
Es vergingen die Tage und bei wenig Anblick stieg dann die Nervosität und der Druck bei ihrem Führer. Bei mir oben wars zumindest mit dem Anblick besser.
Nachdem ich dann Mittwochabend meinen Hirsch strecken konnte, schickte ihr der hl. Hubertus dann am folgenden Morgen ebenfalls einen Hirsch und als ersten dann auch gleich einen Bilderbuchsika. Die Erlegung hat ihren Begleiter dann aber auch Nerven gekostet und seinen Kreislauf strapaziert; er meinte hinterher, dass er das noch Jahre am Stammtisch erzählen würde....
Im Einzelnen:
Ansitz ab 6.00h, geplant war bis halb neun. Zehn Minuten nach acht meint er zu ihr, sie müsse noch bis halb aushalten (bis dato keinerlei Anblick). Sie saßen auf einer offenen Kanzel am Waldrand, davor eine größere Wiese. Eine Minute später steht wie hingezaubert ein Sika links 50 Meter entfernt da, drei Gänge vom Waldrand weg.
Ihr Führer raunt ihr zu, das Gewehr zu nehmen. Der Sika fängt an zu äsen und steht brettlbreit. Minutenlang, es fällt kein Schuß, der Führer wartet...
Dann dreht sich der Hirsch ab und zeigt ihnen das Weidloch. Kurz darauf wendet er sich und zeigt seine andere Seite, wieder breit und äst. Kein Schuß, er zischt "Schieß, schieß!" und kriegt als Antwort "Aber das Haupt ist noch nicht oben". Für den Guten bricht eine Welt zusammen, er erzählte mir, dass ihm da in Sekunden alles Mögliche durch den Kopf gegangen wäre: Wofür braucht sie den Kopf, will sie dahin schießen, aber wenn die Kugel splittert und das Geweih kriegt was ab...
Ich hatte sie als Jungjägerin ausgebildet und beigebracht, dass man erst schießt, wenn das Wild das Haupt oben hat, typisch teutscher Waidmann eben
Sie hat dann doch abgedrückt und der Hirsch setzte sich auf seine Hinterläufe und fiel auf die Seite, tiefblatt getroffen.
Ihr Führer meinte, so lange hätte er noch nie einen Hirsch seine Breitseite zeigen sehen und noch dazu beide, als ob er ihr die Wahl lassen möchte. Hubertus wäre ihr sehr gewogen, seinem Blutdruck hätts aber nicht gut getan
Hier einige Impressionen und Fotos:
Grund ist unsere Jagdreise (meine und die meiner Holden) letzte Woche nach Tschechien ins Bäderdreieck Karlsbad, Marienbad und Franzensbad, es sollte einem Hirschen gelten, egal ob Rot-, Dam- oder Sikawild, da wir Beide diesbezüglich noch völlig unbeleckt sind.
Mit unserer Unterkunft, einfach aber sauber, waren wir schon mal höchst zufrieden, auch unserer Foxldame gefiels ob der rund ums Quartier gelegenen Wiesen und Fischteiche und die Gegend, zwischen 400m und 800m gelegen, war in goldener Oktobersonne einfach zauberhaft. Herbstbunte Wäder im Gemisch mit Wiesen und Kuhweiden in sanften Hügeln, manchmal so schön, dass es fast kitschig wirkte. Aber ihr kennt ja die Bilder von colchicus...
Unsere Jagdführer waren auf den ersten Blick symphatisch (auf den zweiten auch) und so gings ab Sonntagabend los mit dem Ansitzen. Die Brunft war am Abklingen, aber es riefen doch noch einige suchende Hirsche und für uns, die das noch nie erlebt hatten, war es allemal ein Erlebnis. Nur waren die oberen Wiesen fast endlos weit und ich machte mich auf Schußweiten an die 200m und weiter gefasst. Dass es anders kam, kann man im Rotwildfaden nachlesen.
Meine Holde ist nicht so der Fan weiter Schüsse (sie hat auch grade den 4. Jagdschein), so dass sich ihr Jagdführer mit ihr weiter unten ansetzte, wo die Wiesen kleiner sind.
Es vergingen die Tage und bei wenig Anblick stieg dann die Nervosität und der Druck bei ihrem Führer. Bei mir oben wars zumindest mit dem Anblick besser.
Nachdem ich dann Mittwochabend meinen Hirsch strecken konnte, schickte ihr der hl. Hubertus dann am folgenden Morgen ebenfalls einen Hirsch und als ersten dann auch gleich einen Bilderbuchsika. Die Erlegung hat ihren Begleiter dann aber auch Nerven gekostet und seinen Kreislauf strapaziert; er meinte hinterher, dass er das noch Jahre am Stammtisch erzählen würde....
Im Einzelnen:
Ansitz ab 6.00h, geplant war bis halb neun. Zehn Minuten nach acht meint er zu ihr, sie müsse noch bis halb aushalten (bis dato keinerlei Anblick). Sie saßen auf einer offenen Kanzel am Waldrand, davor eine größere Wiese. Eine Minute später steht wie hingezaubert ein Sika links 50 Meter entfernt da, drei Gänge vom Waldrand weg.
Ihr Führer raunt ihr zu, das Gewehr zu nehmen. Der Sika fängt an zu äsen und steht brettlbreit. Minutenlang, es fällt kein Schuß, der Führer wartet...
Dann dreht sich der Hirsch ab und zeigt ihnen das Weidloch. Kurz darauf wendet er sich und zeigt seine andere Seite, wieder breit und äst. Kein Schuß, er zischt "Schieß, schieß!" und kriegt als Antwort "Aber das Haupt ist noch nicht oben". Für den Guten bricht eine Welt zusammen, er erzählte mir, dass ihm da in Sekunden alles Mögliche durch den Kopf gegangen wäre: Wofür braucht sie den Kopf, will sie dahin schießen, aber wenn die Kugel splittert und das Geweih kriegt was ab...
Ich hatte sie als Jungjägerin ausgebildet und beigebracht, dass man erst schießt, wenn das Wild das Haupt oben hat, typisch teutscher Waidmann eben
Sie hat dann doch abgedrückt und der Hirsch setzte sich auf seine Hinterläufe und fiel auf die Seite, tiefblatt getroffen.
Ihr Führer meinte, so lange hätte er noch nie einen Hirsch seine Breitseite zeigen sehen und noch dazu beide, als ob er ihr die Wahl lassen möchte. Hubertus wäre ihr sehr gewogen, seinem Blutdruck hätts aber nicht gut getan
Hier einige Impressionen und Fotos:
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