Sind Wildschweine "Lumpen"?

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Manchmal nenne ich die Sauen "Banausen"...

Das tue ich in Anerkennung, weil sie sehr geschickt sind. Sie umschlagen Flächen, versuchen Witterung aufzunehmen, schicken ihren Adjutanten vor auf die Fläche, sie sind unstet - kaum berechenbar (je nach Alter & Stück), sie nutzen oft verschiedene Wechsel, sie sind manchmal nahezu lautlos, verharren über lange Zeit auf einer Stelle, um Sicherheit zu gewinnen, sie sind ritterlich und wehren sich bis zuletzt, wenn sie merken das es keinen Ausweg gibt.

Vielleicht würde ich auch Lumpen sagen. Das jedoch wie Banausen in vollkommener Anerkennung der Fähigkeiten unseres Schwarzwildes und keinesfalls im negativen Sinne.
 
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Selten so einen Eröffnungs-Post gelesen, der so vor manipulativen und polemischen Floskeln tropft wie dieser.
Was mag der Thread-Starter im Sinn haben, Feuer legen und zurücklehnen?

Bei einer nüchternen Bestandsaufnahme des jagdlichen Geschehens landauf landab - und auch in den diversen "sozialen Medien" (inkl. dieses Forums hier) kommt man nicht umhin, festzustellen, dass der TS mit seiner Frage - leider - einen sehr wohl vorhandenen wunden Punkt trifft!
 
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Reicht eine hohe Vermehrungsrate und der Glaube durch „scharfe“ Jagd gegen Knospenbeisser und Vielfeger die Bretterzucht retten zu müssen ebenfalls um nicht sorgsam anzusprechen?

Und das bisweilen ganz ungeniert und offen. Es begab sich auf einer Jagd auf staatlichen Flächen in RLP. Man schrieb das Jahr 2017/2018. Im Rahmen der Vergatterung fragte ein Jäger, wie mit einzelnen Alttieren verfahren werden solle. Darauf laut hörbar ein FAL aus dem Kreise der Korona: „PENG!“.

👍🏻
 
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Und das bisweilen ganz ungeniert und offen. Es begab sich auf einer Jagd auf staatlichen Flächen in RLP. Man schrieb das Jahr 2017/2018. Im Rahmen der Vergatterung fragte ein Jäger, wie mit einzelnen Alttieren verfahren werden solle. Darauf laut hörbar ein FAL aus dem Kreise der Korona: „PENG!“.

ja, solche unsäglich dummen Sprüche sind Teil (und im Wald) Ausgangspunkt des Problems!
 

die

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Oh Mann. Die Vokabelpolizei ist wieder mit der Goldwaage unterwegs (... und offensichtlich nicht einem bestimmten jagdlichen oder politischem Kreis zuzuordnen.....)
 
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Nun, belassen wir es bei der Zweideutigkeit von Lumpen oder Banausen. In der richtigen Betonung durchaus tolerierbar, aber es gibt ja durchaus noch andere Bezeichnungen für Wildtiere wo das Spassargument versagt,
 
G

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Guest
Und das bisweilen ganz ungeniert und offen. Es begab sich auf einer Jagd auf staatlichen Flächen in RLP. Man schrieb das Jahr 2017/2018. Im Rahmen der Vergatterung fragte ein Jäger, wie mit einzelnen Alttieren verfahren werden solle. Darauf laut hörbar ein FAL aus dem Kreise der Korona: „PENG!“.

👍🏻
So ist leider die Realität oftmals wenn aus Jägern Schädlingsbekämpfer werden.
 
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Und das bisweilen ganz ungeniert und offen. Es begab sich auf einer Jagd auf staatlichen Flächen in RLP. Man schrieb das Jahr 2017/2018. Im Rahmen der Vergatterung fragte ein Jäger, wie mit einzelnen Alttieren verfahren werden solle. Darauf laut hörbar ein FAL aus dem Kreise der Korona: „PENG!“.

👍🏻
Ich verbinde mit FAL immer ein belgisches Sturmgewehr und hoffe, dass dieses nicht das PENG produziert hat :)
Im Ernst, mir ist die Abkürzung nicht geläufig, was ist gemeint? Forstamtsleiter?
 
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Darf ich dann roter Freibeuter und Isegrim auch nicht mehr sagen ?

Isegrim... boah erinnert mich an grimmigen bösen alten weißen Mann o_O
 
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Aus einem anderen Thread kopiert:



Sind Wildschweine "Lumpen", nur weil sie bei der Nahrungssuche Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen anrichten? Sind dann Rehe und Hirsche auch "Lumpen"? Oder Hasen, Tauben und Kaninchen?

Welche Auswirkungen hat die Einstellung zu den Tierarten auf die praktische Jagdausübung?

Schießt man etwas freizügiger "auf schwarze Klumpen" bei Nacht während der Frisch- und Aufzuchtzeit, auch ohne genaues Erkennen des Geschlechts und der sozialen Stellung, nur weil man an der Größe oder nicht zu sehendem Nachwuchs zu erkennen glaubt, dass sie nicht führen (hoffentlich)?

Man liest in sozialen Netzwerken immer die schönen Berichte, bei denen alles gut ging und die "schwarzen Klumpen" Keilerchen oder Überläuferbachen waren, die "nur" fast fertige Föten innehatten (die in einer toten Mutter aber auch langsam sterben), aber nie Milchleisten.

Reicht eine hohe Vermehrungsrate und der Glaube, dass man durch "scharfe" Jagd die ASP abwenden könne, um Schwarzwild weniger sorgsam anzusprechen als z. B. die Unterscheidung jetzt im Mai von Schmaltier und Alttier oder Schmalreh und Ricke?

Dass unterschiedlichen Respekt vor Lebewesen bei Jägern nichts neues ist zeigt doch die Tatsache wie Freigaben auf DJ'den, Raubwild und Vogelbejagung von statten gehen.
Für den einen ist es unvorstellbar dass Rehe auf DJ'den bejagd werden gleichzeitig wird auf Schwarzkittel aus jedem Winkel und unmöglichsten Lichtverhältnissen GEBALLERT auf Füchse versucht man sich mal (Nachsuche unnötig! Die fallen um oder haben nichts!). Der andere trägt Rehkitze mit Handschuhen ab, hebt aber jeden Fuchsbau mit Welpen aus. Der nächste schießt gerne Kalb und Frili keift aber jeden als KINDERMÖRDER an der Rehkitz oder Gamskitz erlegt. Der nächste findet sportliches Gefallen an der Krähenbejagung ( die !NICHTS! bringt! Oder glaubt jemand tatsächlich dass das repräsentante Auswirkung auf die Population hat?)

Zündeln? Nein liegt mir fern. Das ist schlicht das niederschreiben von Tatsachen.
Mag sich jeder den Schuh anziehen der ihm passt!
 
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Mag sich jeder den Schuh anziehen der ihm passt!

Naja, ich möchte das so nicht unterschreiben, wie du das dargestellt hast. aber es liegt auch an jedem selber, wie er die Jagdausübung betreibt und wie er zum Schiessen auf Teufel komm raus steht. Mein Ding ist es jedenfalls nicht in dieser Form. Von daher lasse ich den Schuh für jemand anders stehen.

Wer die Achtung vor der Kreatur verliert, solle sich überlegen, ob er nicht lieber in ein Schiesskino geht, als auf die Jagd.

Oskar von Riesenthal hat da schon Recht:

Das ist des Jägers Ehrenschild,
daß er beschützt und hegt sein Wild,
waidmännisch jagt, wie sich’s gehört,
den Schöpfer im Geschöpfe ehrt.

Das Kriegsgeschoß der Haß regiert,
Die Lieb’ zum Wild den Stutzen führt:
Drum denk’ bei Deinem täglich Brot
Ob auch Dein Wild nicht leidet Noth?

Behüt’s vor Mensch und Thier zumal!
Verkürze ihm die Todesqual!
Sei außen rauh, doch innen mild,
Dann bleibet blank Dein Ehrenschild!
 
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Ich hab soeben eine Ricke mit dicker Spinne von der Straße gekratzt.
Glaubt mir, vor diesem Hintergrund sind Eure Sorgen bezüglich der Terminierung von Sauen lächerlich...
Gruß-Spitz
 
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@ Spitz: Nichts für ungut, es geht nicht unbedingt um irgendwelche unpassenden Bezeichnungen, aber ich finde man sollte manchmal seinen Bodenkontakt überprüfen.

Hast du mal geschaut, ob das dazugehörige Kitz vielleicht irgendwo in der Nähe liegen könnte?
ggf. Heute Abend nochmal mit den Rehfiep in der nähe des Unfallortes die Sache abchecken.
 
S

Schorse2210

Guest
Ich hab soeben eine Ricke mit dicker Spinne von der Straße gekratzt.
Sowas ist natürlich immer ganz große Scheisse, passiert aber leider in unserer Welt.

Wir haben es als Jäger aber selbst in der Hand bzw. im Zeigefinger ob wir zusätzliches, in meinen Augen völlig unnötiges Leid verursachen, wenn wir es unterlassen sauber anzusprechen und auf eventuell führende Stücke abkrümmen.

Wenn ein Jäger negative Bezeichnungen für das Wild findet, dann doch meist, wenn er es nicht geschafft hat es in seine Kühlkammer zu befördern, weil es schlauer war als er. Da man dann aber eher selten Waidmänner findet, die das offen zugeben und sich selbst als "zu blöd" erachten, wird halt das Wild verunglimpft.

WmH
Schorse
 

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